Meiner Erfahrung nach muss man auch bei einem katzenfreundlichen Hund erst mal die Situation managen, bevor zwischen Hund und Katze(n) alles problemlos läuft. Das bekommt man aber mit Hundegittern und einem sicheren Rückzugsort für die Katzen schnell hin. Hund und Katze müssen sich ja erst mal kennen - und vertrauen lernen, auch wenn die Katzen Hunde kennen und umgekehrt. Aus meiner Erfahrung dauert es ca. 4 Wochen, bis sich da ein Alltag eingestellt hat und man die ersten Hundegitter wieder abbauen kann. Bevor Chris und ich die ersten gemeinsamen Hunde holten, hatten wir schon 5 Katzen. Es hat aber mit jedem Hund so geklappt, dass die Hunde und Katzen miteinander und nicht nebeneinander her lebten.
Das ist mir durchaus klar, daß es bei jedem Hund eine Eingwöhnungsphase geben wird, auch mit der Katze. Das ist ja nun kein neues Thema für mich. Ganz im Gegenteil. Ich halte jetzt über 30 Jahre gebrauchte Hunde und dazu immer andere Tiere. Früher ein frei in der Wohnung lebendes Kaninchen, Rennmäuse, Katzen.
Alle meine Hunde mussten sich also mit anderen, vorhandenen Tieren arrangieren.
Die beiden letzten Hunde beide mit Jagdambitionen, beides extrem kräftige, junge, wendige Hunde mit hochexplosivem Temperament, die wir hier jeweils 3 Monate lang unter Aufbietung sämtlicher Maßnahmen (alle Zimmer z. B. durch Gittertüren gesichert) mit den beiden vorhandenen Katzen zusammengeführt haben. Und wir hatten dabei nicht den Vorteil eines ganzen Hauses, wo die Tiere sich auch mal auf verschiedene Etagen oder sogar in den Garten hätten flüchten können.
Ich würde also behaupten, ich weiß wie's geht. Und Wilma weiß es auch.
Der Knackpunkt ist einzig und alleine Wilmas Alter. Sie ist als Perserin sowieso schon nicht ansatzweise so geschickt und schnell wie normale Katzen, und jetzt im höheren Alter ist sie nicht mehr in der Lage, vor einem heranstürmenden Hund mal eben auf das Fensterbrett zu springen. Das schafft sie nicht mehr und ist sogar schon gestürzt. Deshalb WILL ich das einfach gar nicht erst provizieren, daß sie in großen Stress gerät.
Und ich weiß ja nun, daß es passende Hunde gibt, die nicht hinterher jagen, die zurückhaltender oder sogar gleichgültig der Katze gegenüber auftreten. Ja, mit der Zeit sowieso, aber auch durchaus schon zu Beginn.
Nur wollen diese wenigen in Frage kommenden Hunde eben nicht nur wir, sondern jede Menge Leute.
Bei dem Hund, den ich bislang für den "perfektesten" gehalten habe, gab es nach ca. 24 Stunden im Netz (und ungefähr 1000 mal bei Facebook geteilt) einen Aufruf, man möge sich bitte vorerst nicht mehr um diesen Hund bemühen, er habe bereits HUNDERTE Anfragen. Das muß man sich mal vorstellen. Ich wusste bis dahin nicht, daß so etwas überhaupt denkbar ist. Hunderte. Ob das dann 200 oder 900 sind, is dann auch wurscht, denn da sind auf jeden Fall genug Leute dabei, die uns locker flockig den Rang ablaufen. Jedenfalls wenn man uns nicht kennt und nur die Fakten schwarz auf weiß sieht. Da ist nix dran zu rütteln.