Was ich auch nicht kapiere ist, dass in den USA eine andere Ernährung als gesund gilt als in Deutschland. Also die Empfehlungen. Hier wird weißes Fleisch und Fisch fast täglich empfohlen.
Jedes Land, das überhaupt welche hat, hat etwas andere Ernährungsempfehlungen.
Das rührt zum einen daher, dass von verschiedenen Ernährungsgewohnheiten ausgegangen wird.
Und zum zweiten sind die Grenzwerte oder Empfehlungswerte für verschiedene Nährstoffe, oder auch der Grenzwert für Blutdruck zwar überall ähnlich, aber nicht identisch. In den USA macht das eine Behörde, in der EU eine andere, unter Berücksichtigung des Länder-Inputs.
Zusätze im Mehl (in den USA zB flächendeckend vorhanden, bei uns geht das nur gesonders ausgewiesen) sind auch in einem großen Land mit relativ einheitlichen Ernährungsgewohnheiten leichter durchzusetzen als in der EU, wo eine Vielzahl an verschiedenen "Landesküchen" zusammenkommt.
Dann ist es auch so, dass in den USA bestimmte Dinge bei der Lebensmittelherstellung erlaubt sind, oder bestimmte Pflanzenzschutzmittel oä, die es in der EU so nicht gibt und umgekehrt - die auch wieder Einfluss auf die empfohlene Verzehrsmenge bestimmter Lebensmittel haben können.
Und die Essgewohnheiten sind schon sehr anders.
(Was ja auch in den diskutierten Studien oben Thema war. Der Zusammenhang rotes Fleisch - Krankheiten ist nirgends auf der Welt so stark wie in den USA. Weil dort am roten Fleisch ein ganzer ungesunder Lebensstil dran hängt. In Asien ist es sogar umgekehrt - je mehr rotes Fleisch gegessen wird, desto gesünder sind die Leute. Dort wird aber insgesamt auch nicht so viel Fleisch und vie mehr Gemüse gegessen.)
Ich merke das immer dann, wenn ich mal so eine typisch amerikanische Studie auf den Tisch kriege und einer meiner Kunden meint, das sei ne Sensation - und wenn man es von amerikanischen auf deutsche Verhältnisse umsetzt, ist es gar nichts Neues.
Einmal ging es zB um Kinderernährung. Und da hieß es großartig: Jede Art von Frühstücksflocken ist gesünder als ein traditionelles Frühstück! Kinder die traditionell frühstücken, sind häufiger übergewichtig, als Kinder, die Frühstücksflocken essen.
Da sollte ich recherchieren, ob das wahr sein kann oder ob Kelloggs das gesposort hat.
Nee, was war?
Es war eine biedere amerikanische Studie braver amerikanischer Kinderärzte.
Die eine Kategorie war "Cereals" mit Milch oder Joghurt - und das umfasste alles, von Haferbrei über Bicher-Müsli bis hin zu ultrasüßen Schokokissen.
Und die andere war: Pancakes mit Sirup und die dritte glaube ich "Würstchen oder Bacon mit Rührei"
Wenn das die Alternativen bzw. das gängige Frühstück sind, ist es klar, dass "Cereal" am besten abschneidet.
Isst hier nur keiner. Oder: Kaum einer.