Das was Coony meint ist etwas abstrakter. Forderungen die gegen die Menschenrechte verstoßen staatlich durchzusetzen, als Partei einzufordern oder sonstwie öffentlich kundzutun, fordert die Akzeptanz von Meinungen die sich gegen die Menschenrechte richten.
Sozialpsychologische Untersuchungen stützen das. Gruppen & Gesellschaften in denen beispielsweise Antisemitismus salonfähig ist, sind sehr viel offener für die Diskriminierung anderer Minderheiten.
So sehr man es emotional auch nachvollziehen kann, was du fordert. Du weißt ich arbeite in dem Bereich, ich lese solche Akten, ich sehe schwarz auf weiss Fälle in denen Eltern ihre Kinder mit kochendem Wasser verbrühen oder sonstwie quälen und das wieder und wieder, Kind 1, Kind 2, Kind 3 - klar kommen einem dann ganz böse Gedanken den Tätern gegenüber. Und auch mir ist das Strafmaß da oftmals nicht hart genug.
Aber die Menschenrechte sind ein unheimlich wichtiges und leider verdammt sensibles, brüchiges Konstrukt, das uns alle schützt.
Daran zu kratzen ist etwas, das viele Bürger gerade als "AfD-Stimmung" empfinden. Sich menschenfeindlich zu äußern, macht es salonfähig sich menschenfeindlich zu äußern.
Insofern:
Ein härteres Strafmaß für derartige Fälle, ja.
Schnellerer Entzug vom Sorgeracht? Wenn es Kinder schützt, ja.
Aber einen Schritt zu weit in Richtung "Beschneidung der Menschenrechte"? Nein. Nicht weil manche Eltern es nicht "verdient" hätten zwangssterilisiert zu werden (klingt böse, ich weiß), sondern weil die Menschenrechte zu viel wert sind und zu wichtig sind. Wichtig vor allem für Minderheiten wie ... lass mich nachdenken ... gibt es eine Minderheit die einige Ewiggestrige als "pervers" bezeichnen und ihre Menschenrechte einschänken möchten? Eine Minderheit die in Ländern mit fehlenden Menschenrechten verfolgt wird? Gibt es. Homosexuelle.