Ich war, statt zwölf Monate Bundeswehr, zwanzig Monate in einer Trinkerheilanstalt.
Ich denke, das hat auch zu meine Reifebildung beigetragen.
Nicht zur Bundeswehr zu gehen war für uns beide gut.
Für mich und die Bundeswehr.
Ich hätte es da genau so wenig ertragen wie in einem Lager leben zu müssen, dass für 750 Menschen gedacht ist und in dem 3000 - 5000 Menschen leben müssen!
Ich denke es ist müßig, da jetzt auf jedes Einzelschicksal zurückzukommen, es war im Allgemeinen angedacht.
Und wer nicht zum Bund wollte, hatte auch die Wahl Zivildienst abzuleisten, was ich als wertvollen Dienst an die Gesellschaft empfinde, vor allem, wenn man bedenkt, dass heute an allen Ecken und Enden solche sozialen Helfer fehlen.
Einer meiner Brüder hat Zivildienst geleistet, im Altenheim.
Er sagt, es wäre eine harte Zeit gewesen, die ihn sehr gefordert und auch manchmal an die Grenzen seiner Belastbarkeit gebracht habe, aber im Nachhinein fand er es gut wichtig das gemacht zu haben.
Auch mein Großer äußerte sich in der Art, zu seinem sozialen Jahr.
Ich weiß mir hätte so etwas auch gut getan, auch wenn ich damals sicher nicht begeistert gewesen wäre.
Kinder in unseren Breitengraden wachsen heute so behütet und beschützt auf, ab einem gewissen Alter sollten sie einfach gewahr werden, dass es noch andere Aspekte im Leben gibt, als das neueste I-Phone und damit in Berührung kommen, dass es nicht allen Menschen so gut geht.
Viele junge Menschen haben, meiner Meinung nach, völlig ichbezogene und oberflächliche Wertvorstellungen.
In den Generationen davor waren die Kinder jeweils viel mehr gefordert, inwieweit das gut war, kann man natürlich diskutieren, ungefiltert würde ich das auch nicht befürworten.
Aber ich finde es wichtig, ab einem gewissen Alter seinen Beitrag zu leisten, das rückt dann auch so manche Vorstellungen zurecht und man lernt viele Dinge zu schätzen, die sonst als selbstverständlich empfunden wurden
Das muss selbstverständlich nicht jeder so sehen.
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