Naja, sagen wir es so - durch die muslimischen Nachbarn (oder sonstige Nachbarn) verändert es sich logischerweise
auch. Man muss das ja nicht abstreiten.
Und je nachdem, wo man wohnt und was man für Nachbarn hat, verändert es sich positiv oder negativ. Auch das ist Fakt.
Ich hatte den niedrigen muslimischen Anteil hier herum auch nicht betont, um damit "irgendwas" auszusagen - außer, dass es auch hier Mobbing von Schülern an Schülern gibt, durch einen wie auch immer bedingten Umstand sogar mit "fast keinen" muslimischen Schülern.
An der Haupt- und Realschule, die für meinen früheren Heimatort zuständig ist, haben früher die Einheimischen die ersten "Russen" (die nicht deutschsprachigen Kinder russischer Spätaussiedler) gemobbt. Heute sind wegen Zuzugs und höherer Geburtenrate sowie der Gründung eines Gymnasiums vor Ort die Anteile der Russen an der HuR höher - da mobben dann die Russen (die mittlerweile alle Deutsch sprechen) "die anderen".
Ich glaube, wenn man von der Mehrheit gemobbt und drangsaliert wird, ist das immer schlimm, egal, wer da wen mobbt. Es ist aber keine rein muslimische Eigenheit, und muslimische Schüler haben das genauso zu unterlassen und verdienen dafür genauso viel Verurteilung wie deutsche, russische oder sonstige Schüler. Nicht mehr und nicht weniger.
Dass Schüler mit ausländischen Wurzeln beim Pöbeln dann gern mal die "Ausländerhass"-Karte ziehen, weil sie meinen oder mal gehört oder gelesen haben, sie kommen damit durch... ist - naja, angesichts der Einstellung vieler Pubertierender, wonach sowieso immer die anderen Schuld sind und Lehrer bessere Punchingbälle sind irgendwie verständlich, hat aber meines Erachtens nach wenig mit wirklichem "Deutschenhass" zu tun, eher mit Lehrerhass und dem Versuch, die eigene Identität durch Überbetonung zu finden (ich sag mal - ähnlich wie die oben erwähnte Homophobie)
Führte dann an der früheren Schule meiner Freundin (Duisburg - ich erwähnte das schon mehrmals) zu so irrwitzigen Dialogen wie:
Schüler (mit Migrationshintergrund
"Ich hab keinen Bock, ey! Das ist sowas von öde. Sie könn' mich nicht zwingen!"
Lehrer (ebenfalls mit einem solchen, aus demselben Viertel stammend
"Ey, es ist mir scheißegal, ob du grade keinen Bock hast, du packst jetzt sofort deine Bücher aus oder du kannt sie nach Hause tragen und deine Eltern hören mal von mir!"
Schüler: "Herr Gündogan*, sie sind voll der Nazi. Immer hacken Sie auf mir herum, bloß weil ich Türke bin! (Hier bitte ellenlanges abgespultes Lamento über ausländerfeindliche Lehrer einsetzen)" (*Name von mir geändert, aber entsprechend vorzustellen.)
Besagter Lehrer aus meinem Bekanntenkreis fing dann gemeinerweise an, lauthals zu lachen, worauf sich dieser Schüler wegen "ausländerfeindlicher" Bemerkungen der Lehrkraft bei der Stufenleitung beschwert hat. Nun hatte die zwar weniger Sinn für Humor, sah aber durchaus ein, dass an der Beschwerde wohl doch eher nicht so viel dran sein konnte.
(Es muss allerdings auch gesagt werden, dass deutsche Lehrer speziell dort in ähnlichen Situationen von diesem Vorgesetzten nicht so viel Rückendeckung bekamen, obwohl der durchaus hätte sehen können, wie der Hase bei den Schülern lief. Ich kenne das von anderen Schulen von anderen Bekannten aber durchaus auch anders. Da versuchen die Schüler das auch immer wieder mal, aber das Echo ist entsprechend.)