Vorab mal eines... aus irgendeinem Grund bekam ich diesen Thread in den letzten Tagen nicht mehr angezeigt, bzw. keine Nachricht, wenn dort etwas neues erschienen ist, und ich dachte, er wäre gelöscht worden.
Darum habe ich nicht mehr hier mitgelesen und war so plötzlich weg.
Ich weiß, ihr seid eigentlich schon 10 Seiten weiter, aber da ich hier sozusagen rausgekickt wurde,
Mir scheint, du hast mich falsch verstanden. Andernfalls verstehe ich dich jetzt jedenfalls nicht.
mache ich hier mal weiter:
Mein Thema war nicht die Überforderung der Türkei, sondern die behauptete Deutschlands. Ich sage, es kann nicht sein, dass Deutschland nicht in der Lage ist, ein paar 100 000 Menschen im Jahr menschenwürdig unterzubringen. Ob die Türkei das auf dem gleichen Niveau könnte, ist für mich überhaupt nicht relevant.
Warum erwähnst du dann die Türkei, die ja so viel mehr Flüchtlinge aufnimmt?
Die IST in der Tat nicht relevant. Weil das, was dort passiert, nichts mit dem zu tun hat, was hier passiert.
Es ist also völlig egal, wen die Türkei aufnimmt. Trotzdem kannst du natürlich der Meinung sein, es könne nicht sein, dass Deutschland keine 100.000 Menschen aufnehmen kann.
Und das mit den brennenden Wohnheimen scheinst du andersherum zu interpretieren, als ich es gemeint habe. Was ich sagen wollte ist nicht, dass Wohnheime brennen, weil die Kommunen überfordert sind, sondern dass es umso schwieriger wird, Menschen vernünftig unterzubringen, je mehr Wohnheime brennen. Brennende Wohnheime haben also - mMn - insofern mit der Überforderung der Kommunen zu tun, dass sie sie verstärken. Und nur so rum.
Okay, das habe ich wirklich missverstanden.
Zum Thema Überforderung schrieb Crab viel besser als uich:
Weil wir in Deutschland enorm hohe Standards haben, die hier auch für Flüchtlinge gelten (sollten). Da geht es um Brandschutz, Notausgänge, usw. Und zu einem großen Teil stehen diese Dinger auch deswegen leer...weil da *eigentlich* gar keiner mehr drin wohnen darf.
Deutschland ist auch deswegen überfordert mit dieser eher geringen Menge, weil wir eben andere Ansprüche haben und die notdürftige Unterbringung nicht als "Lösung" akzeptieren. Dass dazu auch noch Heime brennen ist...ja, ohne Worte.
Ich bin schon der Meinung...es MUSS einfach gehen. Es MUSS einfach. Aber der Vergleich mit Ländern die mehr Menschen auf eine Art und Weise aufnehmen die wir gar nicht praktizieren wollen, passt halt nicht so richtig finde ich.
Genau das meinte ich eigentlich auch.
Da sind wir uns doch einig. Es muss gehen. Und der Vergleich mit besagten Ländern ist meines Erachtens insofern richtig und zulässig, als diese Länder - notgedrungen, wie schon gesagt - sich diesem "es muss einfach (irgendwie) gehen" stellen, die Leute, wie notdürftig auch immer, aufnehmen, und eben nicht sagen: das können wir nicht stemmen. Und deswegen finde ich es jämmerlich, wenn Deutschland tönt, das können wir nicht stemmen.
Snowflake, du weißt nicht, wie viele Leute in der Türkei eigentlich sagen, das können wir nicht stemmen. Es ist auch völlig egal. Die haben keine Wahl. Die nehmen nicht tapfer klaglos 2 Mio Leute auf, die Leute kommen einfach. Dann muss es halt gehen, aber wie viele Türken vielleicht die Faust in der Tasche ballen oder Syrern finstere Dinge nachmurmeln oder ihnen wünschen, dass sie schnell wieder verschwinden, wissen wir hier nicht.
Ich kann das nur für Griechenland aus persönlicher Anschauung sagen, und da weiß ich, dass viele Leute vor einem Jahr schon gesagt haben, diese Massen von Leuten können wir nicht stemmen, wir haben wirklich selbst genug Probleme... haben sie ja auch, aber die geografische Lage haben sie auch, und daher kommen halt weiterhin Massen und Massen und Massen von Leuten dort an.
Das begeistert nicht alle Griechen. In der Tat regt es einige sehr auf und sie sind alles andere als nett zu den Flüchtlingen (schreibt eine griechische Freundin mir). Es nützt aber ja nix, es geht dort trotzdem immer weiter und weiter.
Es kann doch einfach nicht sein, dass wir sagen, wir können so viele Menschen nicht aufnehmen, nur weil wir nicht die Infrastruktur vorrätig haben, sie gleich nach hohen Standards aufzunehmen. Diese Menschen brauchen einen Platz, wo sie erst mal in Sicherheit sind und überleben können. Das ist doch das Wichtigste. Man kann sie doch nicht abweisen, weil man sagt, in Deutschland kann es keine Zeltstädte geben. Die Infrastruktur laufend verbessern, das muss natürlich endlich mit Nachdruck angegangen werden, aber wo sollen die Flüchtlinge darauf warten? In Griechenland? In Mazedonien? In Syrien?
Ich bin absolut deiner Meinung und sehr froh, dass wir diese ein bisschen "typisch deutsche" Bedenkenträgerhaltung (Entweder gleich supertoll oder gar nicht) mittlerweile abgelegt haben.
Aber dass eben diese ganzen Vorschriften im Baurecht und so weiter dann eben bei der Verbesserung der Infrastruktur uns dann überfordern, weil die nie für solche Umbruchzeiten gedacht waren, wundert mich jetzt nicht. Dafür ist Deutschland Deutschland. Es ist ja nicht plötzlich zu ganz was anderem mutiert, nur weil Flüchtlinge aus aller Herren Länder vor der Tür stehen.
Aber genau diese Regulierungswut sichert eben auch jedem ein
relatvi faires Asylverfahren, eine Grundversorgung etc. zu. Und das Asylrecht usw. Klar schießen wir uns dabei selbst ins Knie aber irgendwie wird's dann auch dafür einen rettenden Vorschriftsdreh oder sowas geben....
Außerdem - wenn Deutschland als solches nur ein bisschen so ist wie ich (und ich fühle mich in sehr vielem durchaus sehr typisch Deutsch...
) - dann wird bei jeder neuen Herausforderung und unübersichtlichen Situation erstmal laut Wehe und Überforderung geschrien und ein bisschen hohl gedreht... und dann läuft alles an, man findet sich ein, und irgendwie läuft dann auf mirakulöse Weise alles zusammen und klappt besser als gedacht. (Kriegt dann nur keiner mehr mit, weil man am Anfang so laut gezetert hat, sodass alle nur noch froh sind, dass "doch keine Vollkatrastrophe draus geworden ist". Statt sich zu freuen, dass es funzt.
Das liegt aber mitunter an den alten "Verwendungsplänen", bzw. dass mit einer neuen Verwendung, die neuen/aktuellen Bauvorschriften gelten müssen, während beim ursprünglichem Verwendungszweck/altem Betreiber noch die alten/akzeptierten Bauvorschriften gelten.
Und weil die wenigsten das raffen (ich wusste es bislang auch nicht) wird dann gegen die Flüchtlinge gewettert.
Ich hatte ähnliches schon auf das Beispiel der umgebauten Kaserne hin geschrieben. Ich bin kein Fachmann, aber man kann sich
eigentlich denken, wie die Dinge zusammenhängen, wenn sowas passiert.
- Oder habe ich tatsächlich zu lange im öffentlichen Dienst gearbeitet?
Irgendwie ist das zugrunde liegende Muster bei sowas eigentlich überall dasselbe, scheint mir.
So - aber nun überlasse ich euch wieder der neuen Diskussion (muss auch erstmal weiter nachlesen) - ich wollte nur nicht einfach aus dieser Diskussion verschwinden, obwohl jemand sozusagen eine Frage an mich gerichtet hatte.