Das ist wirklich völlig bekloppt, da hast du Recht, Crabat.
Aber du siehst doch selbst, was hier (und ebenso in weiten Teilen der Presse) abgeht. Vielerorts kann man sich wirklich nur noch fragen, ob eine sachliche Diskussion überhaupt erwünscht ist? Meinungen und Vorstellungen scheinen längst derart zementiert, die Toleranz gegenüber anderen Meinungen und Argumenten, oder zumindest die Bereitschaft, sich überhaupt mal welche anzuhören, kaum bis gar nicht (mehr) vorhanden.
Und ich empfinde es leider hier im Forum, zugegebenermaßen, als besonders "sinnlos", den Versuch zu starten, die Diskussion zu versachlichen. Naturgemäß ist das im Gespräch erheblich "einfacher", wenn man sich gegenüber sitzt. Im Netz artet das häufig für denjenigen, der gerade nicht mit der "Masse schreibt", in reine "Selbstverteidigung" aus und hat am Ende mit Diskussionskultur so gar nichts mehr zu tun.
Deshalb lasse ich's.
Nur vielleicht ganz schnell noch ein kleines Beispiel am Rande, das vielleicht zeigt, daß eben nie alles schwarz oder weiß ist im Leben. Auch, oder gerade nicht, bei diesem Thema.
In meinem Bekanntenkreis gibt es viele, die sich für Flüchtlinge engagieren, einige davon machen's wohl, weil dieses Ehrenamt nach außen hin zur Zeit besonders positiv wahrgenommen wird... (So z. B. eine Dame, die eine gewisse politische Kandidatur damit ganz sicher etwas "voranbringen" will und kann...) Auch das gibt es - wobei es letzendlich auch wieder wurscht ist, wenn die Betroffenen dadurch mehr Hilfe erfahren.
Eine Bekannte allerdings ist schon lange Jahre in der Flüchtlingshilfe aktiv, macht auch ständig "Werbung" dafür, ist sehr engagiert, schwärmt zur Zeit regelrecht von "ihren Syrern", und ist politisch ganz eindeutig ziemlich weit links von der Mitte zu verorten. Und trotzdem empfindet sogar sie die öffentliche Diskussion als oft unsachlich, manchmal gar als "verträumt" und unrealistisch. Solche Aussagen von Leuten, die ich persönlich kenne und folglich ganz gut einschätzen kann, die wirklich mittendrin sind, im Thema, und obendrein auch noch das krasse Gegenteil vom "besorgten Pegida-Bürger" oder gar Neonazi..., bestätigen mich durchaus in meiner eigenen Wahrnehmung.