Auszug aus Sinas Memoiren, heute irgendwo im vermeindlichen Nirgendwo
Der Tag, als ich schon wieder meinen rechten Schuh verlor
Kurz ein bißchen Vorgeschichte: Vor vielen Jahren, der eine oder andere mag sich erinnern (ich mag nicht), trat ich bei einem Hundegang mit dem rechten Fuß auf ein Stück Erde mit einer leichten, gefrorenen Schicht darüber. Das Stück Erde entpuppte sich als knietiefes Schlammloch, das meinen Schuh frass.
Er konnte dem Monster wieder aus dem Schlund gezerrt werden, wurd aber nie wieder derselbe.
Geschlagen und mit einem nackten, schlammigen Fuß trat ich bei Minustemperaturen den Heimweg an, zur Begeisterung meiner menschlichen Begleitung, die noch heute beglückt aufschreit, wenn man irgendwie auf diese Geschichte zu sprechen kommt!
Ey, der Fuß war leicht blau, als wir Zuhause waren und es brauchte gefühlt Stunden, bis er sich wieder mit meinem Körper verbunden anfühlte...
Nundenn, ich hab bisher immer gedacht, schlimmer hätte es damals nicht kommen können. Ich habe dazu gelernt, eine Komponente fehlte: Viele Menschen
Zeitsprung zu heute, Sina und Emil latschen durch die Parzellen, mal eben schnell noch eine Runde gehen. Ich habe, weil schnell und weil ich sie eigentlich mag, nur meine Schlappen an, die zugegeben ein wenig (sehr, wie ich jetzt weiß) zu groß sind.
Es ist diesig, meine Hoffnung andere Hunde zu treffen zerschlägt sich. Macht nix, denk ich mir, alber ich halt selber mit dem Hund rum.
Gesagt, getan...wie es passierte, ehrlich gesagt, ich kann es im Nachhinein gar nicht mehr ganz beschreiben. Es löste sich jedenfalls der rechte Schlappen von meinem rechten (logisch) Fuß, gar nicht mal so schnell, kullerte, ebenfalls nicht schnell, einen Abhang hinunter, während Emil und ich mit blödem Gesicht hinterher guckten.
Dann rollte, man kann es gar nicht anders nennen, er in den Graben, der Hund hinterher. Hund erreichte den Schlappen, drehte sich zu mir um, guckte blöd und kam wieder raus...
Der Schlappen hingegen, so langsam er auch an Land gewesen war, nahm im Graben rasant Fahrt auf, nicht etwa gradeaus, nein, aus irgendeinem Grund zog es ihn gen gegenüberliegendem Ufer ins Gebüsch. Keine Ahnung, vielleicht suchte er Deckung...
Jedenfalls, als ich meine Fassungslosigkeit gerade ein wenig überwunden hatte und mir einen Plan (naja, Plan...wir nennen es jetzt mal so) zurecht gelegt hatte, kam ein Hund um die Ecke.
Dazu muss man Folgendes sagen: Ja, wir erhofften uns vorher Menschen-/Hundekontakt. An dieser Stelle allerdings und bei dem Wetter, hatte ich nicht mehr damit gerechnet.
Da stand ich also, mit nur einem Schlappen, am anderen Fuß einen kreischend bunten Socken, der schon von weitem brüllte: "Gucke, kein Schuh"
Dem Hund folgten unweigerlich zwei Menschen, die natürlich genau so unweigerlich auf uns zukamen, ihren Hund auf uns zu laufen ließen, mich in ein Gespräch darüber verwickelten, wie leise Emil mittlerweile ist (wir sehen uns nicht sehr oft, zum Glück...). Während dessen stand ich dort und versuchte verschämt meinen neonfarbend gestreiften, gut sichtbaren Fuß irgendwie hinter meinem linken Bein zu verstecken, was übrigens gar nicht so einfach ist, wenn zwei Hunde um einen rumtoben, weil man, wie ich jetzt noch genauer weiß als vorher, beide Füße zum Gleichgewicht halten braucht.
Nach einigen Minuten, in denen ich mich sehr wortkarg gab, zogen die zwei dann weiter, ich wandte mich meinem "Schlappenrettungsplan" zu, band den Hund an einen Pfeiler, schnappte mir seine Schleppleine, krabbelte mit einem Schlappen und einem gestreiften Socken die Böschung hinunter.
So, wir erinnern uns, einsame Gegend, nie was los...kaum stand ich da unten tauchten in rascher Folge drei weitere Hunde mit ihren Besitzern (immer mindestens zwei) auf, eine Gruppe von 6 10-12jährigen rauschte mit den Fahrrädern vorbei und ein älteres Ehepaar kam singend des Weges, blieb auf der Brücke stehen, um zu verschnaufen und die Natur zu geniessen.
Ich stand da wie Heinblöd mit meiner Schleppleine, dem Socken und dem einsamen Schlappen...
Natürlich tauchten diese Menschenmassen nicht alle gleichzeitig auf, Nein, immer wenn ich gerade in einer wirklich bescheuerten Position war (zB die Schleppleine wie ein Lasso werfend), kam der/die Nächste um die Ecke...
Um es abzukürzen: Ich brauch jetzt neue Schlappen...
Den Nachhauseweg sind wir mit nur einem Schlappen angetreten, den Socken hab ich allerdings ausgezogen.
Ich wette mit Euch, morgen ist dort wieder nichts los, wie die anderen Tage im Jahr auch...
Ich weiß nicht, ob ich genervt bin, beschämt oder belustigt, aber ich weiß immerhin: Reden hilft *g*
Der Tag, als ich schon wieder meinen rechten Schuh verlor
Kurz ein bißchen Vorgeschichte: Vor vielen Jahren, der eine oder andere mag sich erinnern (ich mag nicht), trat ich bei einem Hundegang mit dem rechten Fuß auf ein Stück Erde mit einer leichten, gefrorenen Schicht darüber. Das Stück Erde entpuppte sich als knietiefes Schlammloch, das meinen Schuh frass.
Er konnte dem Monster wieder aus dem Schlund gezerrt werden, wurd aber nie wieder derselbe.
Geschlagen und mit einem nackten, schlammigen Fuß trat ich bei Minustemperaturen den Heimweg an, zur Begeisterung meiner menschlichen Begleitung, die noch heute beglückt aufschreit, wenn man irgendwie auf diese Geschichte zu sprechen kommt!
Ey, der Fuß war leicht blau, als wir Zuhause waren und es brauchte gefühlt Stunden, bis er sich wieder mit meinem Körper verbunden anfühlte...
Nundenn, ich hab bisher immer gedacht, schlimmer hätte es damals nicht kommen können. Ich habe dazu gelernt, eine Komponente fehlte: Viele Menschen
Zeitsprung zu heute, Sina und Emil latschen durch die Parzellen, mal eben schnell noch eine Runde gehen. Ich habe, weil schnell und weil ich sie eigentlich mag, nur meine Schlappen an, die zugegeben ein wenig (sehr, wie ich jetzt weiß) zu groß sind.
Es ist diesig, meine Hoffnung andere Hunde zu treffen zerschlägt sich. Macht nix, denk ich mir, alber ich halt selber mit dem Hund rum.
Gesagt, getan...wie es passierte, ehrlich gesagt, ich kann es im Nachhinein gar nicht mehr ganz beschreiben. Es löste sich jedenfalls der rechte Schlappen von meinem rechten (logisch) Fuß, gar nicht mal so schnell, kullerte, ebenfalls nicht schnell, einen Abhang hinunter, während Emil und ich mit blödem Gesicht hinterher guckten.
Dann rollte, man kann es gar nicht anders nennen, er in den Graben, der Hund hinterher. Hund erreichte den Schlappen, drehte sich zu mir um, guckte blöd und kam wieder raus...
Der Schlappen hingegen, so langsam er auch an Land gewesen war, nahm im Graben rasant Fahrt auf, nicht etwa gradeaus, nein, aus irgendeinem Grund zog es ihn gen gegenüberliegendem Ufer ins Gebüsch. Keine Ahnung, vielleicht suchte er Deckung...
Jedenfalls, als ich meine Fassungslosigkeit gerade ein wenig überwunden hatte und mir einen Plan (naja, Plan...wir nennen es jetzt mal so) zurecht gelegt hatte, kam ein Hund um die Ecke.
Dazu muss man Folgendes sagen: Ja, wir erhofften uns vorher Menschen-/Hundekontakt. An dieser Stelle allerdings und bei dem Wetter, hatte ich nicht mehr damit gerechnet.
Da stand ich also, mit nur einem Schlappen, am anderen Fuß einen kreischend bunten Socken, der schon von weitem brüllte: "Gucke, kein Schuh"
Dem Hund folgten unweigerlich zwei Menschen, die natürlich genau so unweigerlich auf uns zukamen, ihren Hund auf uns zu laufen ließen, mich in ein Gespräch darüber verwickelten, wie leise Emil mittlerweile ist (wir sehen uns nicht sehr oft, zum Glück...). Während dessen stand ich dort und versuchte verschämt meinen neonfarbend gestreiften, gut sichtbaren Fuß irgendwie hinter meinem linken Bein zu verstecken, was übrigens gar nicht so einfach ist, wenn zwei Hunde um einen rumtoben, weil man, wie ich jetzt noch genauer weiß als vorher, beide Füße zum Gleichgewicht halten braucht.
Nach einigen Minuten, in denen ich mich sehr wortkarg gab, zogen die zwei dann weiter, ich wandte mich meinem "Schlappenrettungsplan" zu, band den Hund an einen Pfeiler, schnappte mir seine Schleppleine, krabbelte mit einem Schlappen und einem gestreiften Socken die Böschung hinunter.
So, wir erinnern uns, einsame Gegend, nie was los...kaum stand ich da unten tauchten in rascher Folge drei weitere Hunde mit ihren Besitzern (immer mindestens zwei) auf, eine Gruppe von 6 10-12jährigen rauschte mit den Fahrrädern vorbei und ein älteres Ehepaar kam singend des Weges, blieb auf der Brücke stehen, um zu verschnaufen und die Natur zu geniessen.
Ich stand da wie Heinblöd mit meiner Schleppleine, dem Socken und dem einsamen Schlappen...
Natürlich tauchten diese Menschenmassen nicht alle gleichzeitig auf, Nein, immer wenn ich gerade in einer wirklich bescheuerten Position war (zB die Schleppleine wie ein Lasso werfend), kam der/die Nächste um die Ecke...
Um es abzukürzen: Ich brauch jetzt neue Schlappen...
Den Nachhauseweg sind wir mit nur einem Schlappen angetreten, den Socken hab ich allerdings ausgezogen.
Ich wette mit Euch, morgen ist dort wieder nichts los, wie die anderen Tage im Jahr auch...
Ich weiß nicht, ob ich genervt bin, beschämt oder belustigt, aber ich weiß immerhin: Reden hilft *g*