HSHS, ich schrieb es schon 2 mal und begrünete das auch: Ich bestreite, dass "meine Familien" kollektiv unter "Problemfamilien" einzuordnen sind. Dafür habe ich keinen Anhaltspunkt. Ich gehe davon aus, dass sie für HIESIGE Verhältnisse ganz und gar Durchschnittlich sind. Und genau DAS ist es ja, was mich aufregt. Dass das eben schon NICHT der Bodensatz ist und trotzdem so schlecht integriert.
Die echten PROBLEMFAMILEN ohne jedwede Integrationsbestrebung würden nämlich keine Deutschnachhilfestunden für ihre Kinder (gar Töchter!) bezahlen. Da wird das Geld lieber für die Hochzeit/Aussteuer gespart, da hat das Mädchen dann in deren Augen mehr von
Denn wozu sollen die Mädels denn bitte einen Schulabschluss machen? Werden eh in die Türkei verheiratet oder mit jemandem aus der Türkei hier verheiratet. Oder - selbst wenn wir das Thema Zwangsheirat mal ausblenden - sollen eh nur mit Kopftuch an der Kasse im elterlichen Gemüsehandel sitzen. Klar kenne ich auch solche Fälle, wo Eltern die Nachhilfestunden tatsächlich nur für ihren Sohn bezahlten und für die Tochter war das "unnötig", aber das ist nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
Die Fakten, die ich nannte, hatte ich übrigens nicht aus der Bildzeitung. Ich hatte mir eine ganze Reihe Polittalks zu dem Thema angeschaut und dort diese Fakten aufgeschnappt. Ich hab natürlich keine Ahnung, ob die dort sitzenenden Experten diese widerum aus der BILD hatten.
Ich traue mir eigentlich glaube ich schon zu, zu differenzieren zwischen seriöser Diskussion (was ich im großen und Ganzen bei Sarrazin oder auch Alice Schwarzer schon gegeben sehe, komplett sehe ich es bei Peter Scholl-Latour so) und blanker Demagogie (was ich z.B. bei Herrn Ulfkotte so sehe) und Effekthascherei (Wo ich Michel Friedmann einordnen würde) - um mal ein paar der Teilnehmer dieser Gesprächsrunden zu nennen.
Und bei diesen Runden hat man ja auch den Vorteil, dass immer die Gegenseite auch dort vertreten ist, sei als in Form von Funktionären des Zentralrats der Moslems, einzelnen einfach selbst betroffenen Moslems bis hin zum Islamprediger Pierre Vogel. Auch da alles über seriöser Diskussion bis zum Demagogen vertreten.
Der Herr Ulfkotte hat - typisch für ihn - z.B. auch ein sehr umstrittenes "Faktum" genannt, nämlich den, dass "je gläuber junge Muslime hier im Land sind, desto gewaltbereiter sind sie" (Eine Studie von einem Herrn Pfeiffer. Das ist ihm direkt um die Ohren geflogen, da die Gegenseite sofort gesagt hat, dass das unseriöse Rückschlüsse sind und Herr Pfeiffer selbst sich davon distanziert und sagt, dass diese öffentlich gezogenen Schlussfolgerungen gar nicht wirklich reliabel aus seinen Zahlen abgeleitet werden können.
Bei den anderen Fakten, die ich zitiert habe "dass nur 14% der türkisch-stämmigen hier lebenden Moslems sich selbst als Deutsche fühlen z.B.) blieb eine solche Dementierung aus - es wurde lediglich "erklärt" (ich habe es als "entschuldigt" empfunden, worüber ich mich schon wieder aufgeregt habe), warum das so ist und wie böse unsere Gesellschaft ist, die den armen Moslems ja auch gar keine Möglichkeit gegeben hat, sich hier zu intergrieren und als Deutsche zu fühlen.
Ja ich weiß, das war wiedre polemisch und das wird euch aufstoßen, aber das habe ich bewusst überspitzt, weil es in den Diskussionen die Gegenseite eben auch tut. Ich sehe es ja im Prinzip wie helki, dass da Versäumnisse auf beiden Seiten liegen. Und dass man die Versäumnisse der deutschen Politik auch nicht unterschlagen sollte. Damit sind aber die Türken/Moslems/whatever nicht aus einer Egenverantwortung entlassen - und so scheinen mir die Argumente der Gegenseite aber eben. Und eine sicher nicht korrekte, aber menschliche Reaktion ist es dann (in meinen Augen), wenn man sich argumentativ auf die Gegenseite schlägt und eben die Versäumnisse der Moslems in den Mittelpunkt rückt. Obwohl ich zugebe, dass das allein nicht zielführend ist, denn das bietet ja gar keine konstruktiven Ansätze.
Ich finde, dass hier beide Diskussionsseiten nicht gerade sachlich sind. Helki, dich nehme ich mal aus, dich sehe ich hier schon irgendwie als Stimme der Vernunft
Aber HSH z.B. ist kein bisschen weniger polemisch als ich. Es fällt einem aber immer eben mehr bei der "Gegenseite" auf. Ebenso ist es doch mit "Fakten". Ich habe ich beruflich mit Statistik zu tun, ich weiß schon, was man da auswertungstechnisch alles machen kann und auch wie sehr die Fragestellung und die Durchführung an sich schon die Ergebnisse beeinflusst. Das gilt aber nicht nur für die von dir verlinkte Studie, helki. Das gilt auch für Studien mit "islamfreundlichen" bzw. "migrabtenfreundlichen" Ergebisse. Im Ernst, diese angeblichen nur 20% der Türken, die nur mangelhaft Deutsch sprechen - davon glaube ich auch kein Wort! Wenn es natürlich ausreicht, dass man gestammelt nach dem Weg zum Klo fragen kann, um als "passabel" eingestuft zu werden (überspitzt gesagt), ist so ein Ergebnis schon klar... Versteht ihr was ich meine? Man neigt dazu, nur DIEJENIGEN Studien und Fakten zu hinterfragen, die der eigenen Meinung gegenläufig sind...