also mein Einkommen halbierte sich mit der Euro-Umstellung nicht sofort, da müßt ihr eine andere Pfreisgestaltung gehabt haben
Kommt vielleicht drauf an, wo man wohnt, und was man hauptsächlich einkauft.
Lebensmittel und alles, was man an täglichem Bedarf so kauft, blieb erstmal quasi beim selben Preis, nur in Euro.
(Die Miete allerdings natürlich nicht, die war schon ein wesentlicher Posten... also hat es sich
nicht ganz halbiert, sondern nur das Einkommen, das nach Abzug der Fixkosten übrig blieb...)
frag mal einen DDR - Bürger, ob er die Euro-Einführung ähnlich wie die Einführung der D-Mark bezüglich des Guthabens bewertet
Ja nun, war das eine rhetorische Anmerkung?
Ich
könnte mir vorstellen, dass sich die Währungsumstellung noch deutlich stärker ausgewirkt hat, weil gleichzeitig die Lebenshaltungskosten im Verhältnis deutlich stärker gestiegen sind als beim Euro. Dann sag mal an: War das so?
nenn mir mal ein Bundesland, in welchem festgelegt wurde, daß die Löhne 60 Prozent des westdeutschen Tarifes betragen. Und das auf Jahre. Auch der Joker Saarland sticht da nicht
Keine Ahnung. Ich glaub dir gern, dass das Frust erzeugt, und es hat sicher auch der Landflucht Vorschub geleistet.
Aber es kann nicht für jede Branche gegolten haben. Ich habe mich anno dunnemals auf eine Doktorandenstelle im Osten beworben, und das Gehalt wäre etwas niedriger gewesen - aber nicht bei 60 Prozent.
(Hmmh, ich bin heute so langsam - vielleicht lag's daran, dass es nur ne halbe Stelle war.)
Ja ja, die Argumente des billigen Lebens im Osten. Frage mich, woher man das nimmt?
Keine Ahnung wie ander darauf kommen.
Ich habe nur aus meiner persönlichen Erfahrung (aufgewachsen in der hintersten, doch eher strukturschwachen Provinz im Westen, Verwandtschaft lebt noch dort und der GG arbeitet jetzt wieder in einer solchen, sodass ich den direkten Preisvergleich zum krassen Gegenteil habe) darauf geschlossen, wie es dort sein
könnte.
Und übrigens: Wer von uns beiden liest selektiver?
Du schreibst:
Benzin ist teurer, Heizöl - und Gas ebenso und die Mieten?
Sieh selbst:
München, Hamburg ist klar, die führen bundesweit.
Schauen wir uns die Plätze 16-12 an, lese ich dort:
München (Westen) >
Hamburg (Westen) >
Stuttgart (Westen) >
Düsseldorf (da wohne ICH übrigens und ächze über das allgemeine Preisniveau, nicht nur die Mieten)
(Westen) >
Mainz (Westen)
Die Spitzen belegt
allein der Westen. Und zumindest für Düsseldorf und das Umland kann ich dir versichern, dass die Gehälter nicht so viel höher sind, als dass sie das völlig ausgleichen würden.
Und auf den Plätzen 5-1 ist es im Grunde umgekehrt, mit Ausreißer Saarbrücken:
Schwerin (Osten) >
Saarbrücken (Westen) >
Dresden (Osten) >
Erfurt (Osten) >
Magdeburg (Osten)
Im Mittelfeld findet sich wieder fast ausschließlich der Westen, mit Ausreißer Potsdam und Berlin - wobei Berlin vermutlich gesondert bewertet werden muss. Erstens ist es eine Großstadt, zweitens Regierungssitz - das steigert vermutlich auf jeden Fall und auf allen Seiten das Preisniveau. Im West- genauso wie im Ostteil. (Und ja, mir ist mittlerweile durchaus klar, dass die Leute im Ostteil weniger Erspartes und vermutlich auch weniger Einkommen haben, um das auszugleichen.)
Also
Wiesbaden (Westen) >
Potsdam (Osten) >
Berlin (neutral ) >
Hannover (Westen) >
Kiel (Westen) >
Bremen (Westen)
(die letzten drei bezeichnen übrigens die Regionen, in denen ich groß geworden bin)
Und insgesamt:
München >
Hamburg >
Stuttgart >
Düsseldorf >
Mainz | > | Wiesbaden (Westen) >
Potsdam >
Berlin (neutral ) | >
Hannover >
Kiel >
Bremen | >|
Schwerin >
Saarbrücken >
Dresden >
Erfurt >
Magdeburg
Von 5 Hauptstädten im Osten (Berlin lasse ich mal außen vor) liegen 4 im oberen Drittel und keine im unteren. Das untere Dritten wird komplett vom Westen besetzt.
Schauen wir uns die untere Hälfte an, ist dort einmal der Osten vertreten, mit 1 von 5 - das ist 20%.
4 von 5 (80%) der "Ost-Hauptstädte liegen in der oberen Hälfte.
Das Verhältnis "Teuer" zu "günstig" beträgt im Osten also 1 : 4 = 0,25
6 von 10 West-Hauptstädte (Berlin wieder außen vor gelassen) liegt in der unteren Hälfte, das sind 60%.
Und 4 von 10 in der oberen, das sind 40%.
Das Verhältnis teuer zu günstig beträgt also im Westen 6:4 = 1,5
Das heißt, es sind anteilig mehr Städte im Westen in der "teuer" Kategorie, als im Osten.
Dass es einzelne Städte gibt, auf die das nicht zutrifft (Potstdam, Saarbrücken), ändert doch an der generellen Verteilung nichts!
Potzdam und Berlin (auch Ostberlin ) sind teurer als Hannover, Kiel, Bremen. Schwerin teurer als Saarbrücken (der Wessi-Joker in solchen Debatten).
Aber ich habe doch gar nichts anderes behauptet.
Ich schrieb:
So haben die Leuts in meiner alten Heimat, so sie Arbeit haben, einen durch die Bank höheren Lebensstandard als die Leute hier - selbst wenn sie deutlich weniger verdienen. Einfach weil dort die Lebenshaltungskosten niedriger sind, und so Dinge wie Wohnraum, Lebensmittel und Sprit viel weniger kosten als hier im Ballungsgebiet.
Handwerkerlöhne usw. sind übrigens auch niedriger - woraus ich schließe, dass zumindest die
Handwerker dort auch ein niedrigeres Einkommen
haben als hier. Dennoch leben sie "besser" als hier so mancher höhere Angestellte - ohne sich bis über beide Ohren zu verschulden, wie ich betonen möchte!
das mag nicht nur sein, das ist so und da der größte Teil der Wessis noch nie im Osten war, wird er das auch kaum begreifen können
Ich hab's jahrelang aus anderen Gründen nicht geschafft, aber im Moment ist mir ohne Flachs der Sprit zu teuer. Ich würde aber auch ohne trifftigen Grund nicht nach Bayern fahren, falls dich das beruhigt.
Und selbst wenn - würde das etwas ändern? Könnte ich eine Einstellung und eine Vorgeschichte verstehen, wenn ich durch die Straßen fahre oder laufe?
(Mit Fremden ins Gespräch komme ich auch anderenorts eher selten.)
wir könnten die Debatte abkürzen, wenn wir die Gehälter vergleichen, aber das ist bei euch ja ne Heilige Kuh
Wie kommst du auf das schmale Brett?
Ich bin da nur nicht besonders kompetent, fürchte ich. In meinem Berufsfeld wird man bundesweit chronisch unterbezahlt. (Und ja, ich kenne Kollegen aus "dem Osten", und die reden sogar manchmal mit mir über solche Themen und umgekehrt. Da sind die Sorgen nämlich wirklich
dieselben!)
Du darfst mich aber gern über die Gehaltsstrukturen von Angestellten aufklären, da bin ich im Moment einfach nicht firm.
beantworte mir die Frage, wieso die Fluktuation nur in Richtung Westen geht? Warum kommen die Saarländer oder Pötter nicht in die Boongebiete des Ostens?
Hmmh... ich vermute mal, aus denselben Gründen, wie sie aus Niedersachsen, SH, Bremen überwiegend heraus und selten hineinführt.
Es pendeln auch überwiegend Leute
nach Köln oder D'dorf, und die wenigsten von dort in andere Städte im Umland. (Stand hier gerade erst heute im Lokalteil)
Ressourcen, Industrie, Universitäten - sind nicht gleich über das Land verteilt. Weder im Westen noch im Osten noch gesamtdeutsch.
Ich bestreite doch gar nicht, dass es im Osten nicht gut aussieht und die Leute wegziehen. Ich vermute sogar, dass es regional nicht nur "nicht gut", sondern wirklich schlecht aussieht.
Aber dass es
so schlecht aussieht, dass die Leute oder zumindest
bestimmte Leute nur wegziehen und nicht hinziehen, ist eben
nicht nur dort so. Sondern zB gerade in den Bundesländern, die sich in deinem Vergleich im "oberen Mittelfeld" finden, auch. Deswegen
sind die Mieten ja in Bremen, Hannover, Kiel so günstig.
Warum kommen die Saarländer oder Pötter nicht in die Boongebiete des Ostens?
Wer hat denn von Boomgebieten gesprochen?
Ich jedenfalls nicht.
Aber vielleicht fragst du dich bei Gelegenheit mal, warum du
jede Bemerkung in Richtung... "Anderswo ist aber
auch nicht alles Gold, was aus der Ferne glänzt" so interpretierst, als wäre die Aussage: "Bei euch ist nicht alles
so schlecht, wie du sagst!"
Das mag KS so gesagt oder gemeint haben. Ich nicht.
Und zum Thema Saarländer oder Pöttler:
Warum sollten sie irgendwo hinziehen, wo es
auch nicht besser ist, als bei ihnen daheim?
Das lohnt sich doch im Grunde nur, wenn eine deutliche Verbesserung zu erwarten ist, entweder, weil das Leben billiger oder die Löhne höher sind oder (zumindest im Verhältnis) beides.
(Für
mich würde es sich zB vermutlich lohnen, weil meine Bezahlung gleichbleibend niedrig wäre, aber wenigstens die Alltagskosten uU niedriger. Der GG will aber aufgrund gewisser
anderer Vorurteile ausländisch aussehende Leute betreffend definitiv nicht.
Ob die berechtigt sind, musst
du mir sagen.)
Die Saarländer kenne ich nicht. Über die gefühlte Einstellung "der Pöttler" (oder mancher) zum Thema Ortswechsel habe ich ja schon etwas geschrieben.