@wellblechdach
sollten dann aber die hunde nicht auch ausschliesslich in hände gehen die mit dem gebrauch zu tun haben
Dann kannst Du aber kein Geld verdienen...
Diejenigen, die mit dem "Gebrauch" zu tun haben (Polizei, Justiz, Militär,Zoll...) wollten und wollen diese Hunde eben nicht. Warum wohl nicht? Bullterrier &Co sind nunmal keine sog. Gebrauchshunde.
Warum hat die Exekutive keine Sewerin-Hunde erworben, keine "Kampfhunde" verwendet? Weil diese Rassen für den dienstlichen Gebrauch nicht geeignet waren und sind. Kein Diensthund wird nach Ausstellungskriterien ausgewählt, hier zählen vorrangig die Gebrauchstüchtigkeit sowie Gesundheit, Wesen, Leistung!!!!
Bullterrier scharfmachen und Downface wegzüchten ist nicht schwer und etwas Bewegung gepaart mit angemessener Ernährung bringt auch sportliches Aussehen. Das bedeutet aber nicht das wir dann einen "Gebrauchshund" haben.
Untenstehend noch etwas für Ewiggestrige, darin lässt sich so vortrefflich suhlen und wälzen...
eigentlich haben wir doch jeder den "vierbeinigen Tod" am Strick. Wir werden im täglichen Daseinskampf in deutschen Städten und Dörfern im Großstadtdschungel nur dank unserer Hunde überleben. Die Schwachen, die ohne "Kampfhund/Leistungshund", die werden verschwinden.
IRONIE ENDE
[Reizthema
Zivilschutzdienst
Wie zu erwarten war, war die Resonanz auf unser Thema Zivilschutzdienst sehr groß. Ich möchte heute einen Bildbeitrag dazu bringen, der gleichzeitig einen der profiliertesten Ausbilder und Kynologen unter den vielen vorstellt, die im Laufe der Jahrzehnte meine Fährte kreuzten - ich rede von Kaspar Bär aus Bern, beruflich Dressurreiter und Trainer der erfolgreichen schweizerischen Olympia-Equipe. Bär bestätigt die Regel, daß in kynologisch hochentwickelten Ländern mit deshalb auch supersanften Ansichten in der Hundeausbildung immer eine kleine, extrem harte Gegenströmung besteht. Er kommt vom Dobermann und graste seinerzeit auf der Suche nach einem Deckrüden für seine Hündin ganz Europa ab - lange Zeit war ihm keiner gut genug, bis er sich endlich (so klein ist die Welt) für den Halbbruder des uns allen bekannten Timba von der Villa Silva Mark unseres Andy Freiwald entschloß.
Bär und seine Mannen wurden schon vor 10 Jahren vorstellig und ich muß die damalige Episode einfach erzählen, um diese Männer zu charakterisieren. Sie waren auf mich aufmerksam geworden, wie man eben auf Gleichgesinnte stößt, wie man eben Leute mit gleicher Wellenlänge riecht. Durch Frau Bär erfuhr ich, daß sie zu dritt nach Norddeutschland unterwegs waren, um dort einen angeblich einzigartig harten Schäferhund zu überprüfen. "Da können Sie im SS-Mantel kommen, der zerfetzt Sie", und wie die Sprüche alle heißen. Natürlich sollte diese Perle teuer sein.
Nun, die drei kamen, und ich fragte sie nach dem Schäferhund, da ich sah, daß sie ohne Hund kamen. "Ach, der ist gelaufen, schneller als ein Reh", war die Antwort, mit der ich mich natürlich nicht zufrieden gab, denn ich wollte wissen, wie sie den Rüden denn getestet hatten. Sie hätten halt so ihre Methoden. Ich mußte die drei erst recht bedrängen, bis sie einwilligten, einige von meinen Hunden einmal auf eine solche Probe zu stellen.
Wir fuhren hinaus zum Alandsgrund, zu meiner Zwingeranlage, und ich holte zunächst unseren zivil ausgebildeten Rottweilerrüden Hasso. Der vierjährige Rüde war äußerst hart, aber andererseits auch ein erstrangiger Miesepriem, der sich nicht gerne streicheln ließ, ganz anders als unsere Bullys, die menschlichen Kontakt über alles lieben. Hasso ließ einen eine Zeitlang gewähren und fing dann ganz leise zu knurren an, was sich sehr schnell steigerte, wenn man weiterstreichelte. Wohlgemerkt, er ließ sich nicht einmal von seinem eigenen Führer streicheln, von Fremden ließ er sich überhaupt nicht anfassen. Ich mag diesen Typ Hund eigentlich nicht, aber auf der anderen Seite war er unwahrscheinlich hart und hielt jede Gangart mit.
Bär sagte mir, ich solle den Hund ableinen und einfach den Weinbergsweg weiter gehen. Ich warnte noch einmal, daß der Rüde wirklich zivil beiße, was niemanden beeindruckte. Etwa 150 m vom Eingang zum Grundstück entfernt geschah es dann. Bär kam mit einem Affenzahn zwischen zwei Weinbergzeilen den Berg herunter, stracks auf den nichtsahnenden Hasso zu. Er trug Gummistiefel und einen Blaumann, hatte lediglich unter dem einen Ärmel eine weiche Manschette, bei Hassos Kieferdruck ein lächerlicher Schutz. Er hatte in jeder Hand eine Astgabel und dazu je eine Futterschüssel, die er mit lautem Geklapper dem Rüden als erstes auf den Kopf schlug. Der war weder dadurch noch durch die danach einsetzenden Schläge mit den gespreizten Astgabeln zu beeindrucken, ging voll in den Mann und bekam den Arm mit der Manschette zu fassen. Bär verzog keine Miene, es schien mir nur, als würde er etwas weiß im Gesicht.
Nachdem ich Hasso wieder aus dem Mann genommen hatte, war die Sache noch nicht zu Ende. Während Bär sich ruhig verhielt, machte sich einer seiner Freunde im Schutzanzug 150 m entfernt bemerkbar, um mit diesem Reiz Hasso auf sich zu lenken. Das gelang nicht, der Rüde war eindeutig auf den nahen Gegener fixiert, den er nicht mehr aus den Augen ließ. Die Schweizer waren einstimmig der Meinung, daß es sich um einen guten Hund handelte, hätten aber gerne noch den zweiten Teil etwas besser gesehen. Also holte ich den damals frisch zum Candy-Pokal-Sieger gekürten Friar Tuck's Jack Tar, gerade 16 Monate alt und zivil noch sehr unerfahren. Der Rüde zeigte sich auch ungleich mehr beeindruckt von dem Multi-Media-Angriff, aber nicht etwa derart, daß er Fersengeld gab; er sprang vor Überraschung lediglich auf allen Vieren gleichzeitig einen halben Meter zurück, nur um dann mit einem regelrechten Wutschrei auzugreifen. Sein Biß erschien Bär & Genossen nicht schlechter als der Bärentötergriff des Rottis, und zu ihrer Freude nahm er auch noch die zweite Hürde und packte sich den anderen Figuranten.
Bär ist alles andere als ein Kamikaze, so ungeschützt an einen gefährlichen Hund heranzugehen. Er ist nur der Meinung, daß zivil eben richtig zivil sein muß, nicht holländischer, belgischer oder französicher Ganzkörperanzug. nicht Zivilstulpen an Arm und Bein oder Schutzmantel oder dergleichen. Zivil ist so, wie man auf der Straße spazierengeht, und der Schutz muß sich wirklich auf das Minimum beschränken.
Als wir ihn hocherfreut vor einigen Monaten wiedersahen und er uns mit einem weiteren Freund der harten Truppe in Wassertrüdingen besuchte, sah er sich unser Treiben mit dem Ganzkörperanzug an und entlarvte dann innerhalb kürzester Zeit unsere Bemühungen um eine zivile Schutzhundearbeit durch seine kleine Demonstration. Selbst Hunde wie Baumgartners Toni und meine Age ließen hier empfindliche Schwächen erkennen, nicht in puncto Kampftrieb, sondern was die Ausbildung angeht. Als außerhalb des Platzes (spielte bei diesen beiden genannten Hunden allerdings keine Rolle) Bär zivil und sein Freund im Ganzkörperanzug angriffen, wobei Bär den Führer tätlich angriff, und der andere in 20 m Entfernung in seinem Anzug auftauchte, griffen beide zuerst den Mann im Anzug an, wie sie es auf dem Platz gewohnt waren, obwohl der keinerlei Gefahr für den Besitzer darstellte. Erst mit Mühen gelang es Bär, die Hunde auf sich zu lenken. Das sollte uns zu denken geben!
Auf einem anderen Blatt steht dabei, daß Bär am ungeschützten Arm empfindlich verletzt wurde, weil es ihm im Getümmel nicht gelang, den halbwegs mit Pappe und Leder geschützten anderen Arm nach vorne zu bringen, so daß Toni ihn erwischen konnte. Trotz dieser sicher sehr schmerzhaften Verletzung figurierte Bär dann noch Age und ließ sich nichts anmerken....... Für viele war diese stahlharte Art des Figuranten, eine Verletzung wegzustecken, die andere sofort kampfunfähig gemacht hätte, sehr viel spektakulärer als die Lektion, die wir hier alle lernen sollten, daß wirkliche Zivilarbeit eben nur mit ganz wenigen Figuranten und Ausbildern möglich ist, und daß wir leicht geneigt sind, uns in die eigene Tasche zu lügen.
S.]