Also ich kenn ihn ja inzwischen "ziemlich" gut. Er hat keinen mehr "gekniffen". In der Oeffentlichkeit vermeide ich, dass mir jemand "zu Nahe" kommt. Geht problemlos, da ich, wie gesagt, mit Wanderschuhen Gassi gehe, jeweils stundenlang in quasi menschenleerem Gebiet. Kommt jemand zufälligerweise vorbei, mit dem ich ein bisschen ins Gespräch komme, bleibe ich mind. 1-2 m auf Distanz. Dann passiert nichts. Händeschütteln, Bussi geben habe ich nie mehr gemacht. Jetzt, wo der Hund solange bei mir ist, aus dem früheren Job weg und entspannter, würde dies vielleicht auch klappen. Das habe ich aber aus verständlichen Gründen nicht ausprobiert. Neulich habe ich meine Schwester und Schwager das erste Mal mit ihm besucht. Die haben ihn bei Tisch !!!!! (bei mir verboten) sofort mit Parmaschinken und feinem Käse auf Freundschaft getrimmt. Er hat mich dann fast links stehengelassen und ist denen auf Schritt und Tritt, vor allem in die Küche hinterhergefolgt. Wenn jemand zu mir kommt, sperre ich ihn auf der Terrasse ein, damit er sieht, wie ich den Besuch begrüsse und lasse mich vom Besuch vor seinen Augen berühren (Bussi geben, demonstratives mir auf die Schultern klopfen, demonstrativ laut auf mich einsprechen). Dann, wenn der Besuch einverstanden ist, (ist er immer) lass ich den Hund raus und lenke ihn mit seinen Spielzeug ab. Hat bis jetzt immer geklappt. Früher oder später fordert der Vick dann immer !! den Besuch zum spielen auf.
Im Haus. Besuch wird darauf hingewiesen, sich dem Hund nicht in den Weg zu stellen, wenn dieser zum beispiel im Türrahmen steht. Der Besuch muss anstelle dem Hund sagen: à ta place (geh an deinen Platz). Dorthin geht er zwar nicht, aber Vick gibt den Weg frei und nichts passiert. Wenn der Besuch jedoch versehentlich zu Nahe am Hund vorbei will, vor allem an seinem Platz, weil er vergisst, dass er das nicht will, stösst er vor Richtung Hosenbein.... da er aber eigentlich nur "ein bisschen" schnappt und nur noch Zahnstummel hat, bleibts meistens beim Schrecken und der Besuch macht in der Regel diesen "Fauxpas" kein zweites Mal. So gesehen, ist die Situation mittlerweile gut zu kontrolllieren. Ein bequemes Mauli hab ich gekauft, falls ich mal mit Vick durch bevölkertes Gebiet muss, da ich kein Risiko eingehen will. Bisher hab ich dies vermieden, so dass das Mauli nicht zum Einsatz kam. Ich wollte es ihm mal probeweise anlegen, da hat er mich aber so enttäuscht angeschaut, dass ich es wieder weggenommen habe. Muss mal wieder probieren mit Nutella. Ist aber ein Drahtmauli - also nicht ganz einfach (einschmieren und dann in den Tiefkühler vorher?? und wegen der Schweinerei im Garten üben??.
Mit einer Tiertrainerin hab ichs versucht (die beste die hier in der Gegend zu finden war). Die hat mir aber den Hund versaut. Sie meinte, ich soll vorläufig nicht mit ihm Kommandos über (Sitz, Platz, und so, denn das könne er ja und würde nur alte Aengst in ihm wecken. Das Resultat ist nun, dass er auf Kommandos und brav Fuss gehen nur noch unwillig bis gar nicht reagiert. !!!!! Ich kann also diesbezüglich mit ihm fast bei Null anfangen, da er durch Ihre Ratschläge die ich blöderweise befolgte, bei ihm an Autorität verloren habe. Er ist bei mir zwar glücklich, aber auch "freier" geworden. Er ist selbsticher und benötigt mich und meine Nähe nicht ständig. D. h. er kann stunden lang draussen spielen und die Gegend beobachten oder auch schlafen, ohne mir wie zu Beginn auf Schritt und Tritt zu folgen.
Er ist ein "Beutefreak". Spielzeug, wie grosse Bälle, leere 5literkanister, die er besonders liebt weil sie laut sind, unkontrolliert Haken schlagen und dank des Tragegriffs leicht zu transportieren sind, behandelt er wie "Katzen oder Kaninchen". Echte Katzen hat er noch keine erwischt, denn er ist erst einer begegnet und die hatte Heimvorteil, denn sie wusste wo verstecken. Will mir nicht ausmalen, was sonst passiert wäre. Mindestens einer von Beiden hätte bestimmt geblutet/Auge weg. Im Gelände binde ich ihm immer ein Glöckchen ans Halsband, damit alle möglichen Tiere früh genug hören und flüchten können. Er hat nur Augenjagd, Nase nie am Boden (zum Glück). Wenn ich ihm ein Leckerli verstecke und sage such, dann findet er es kaum, denn er sucht erst lange mit den Augen. Er erschüffelt es kaum, auch wenn es nur 30 cm neben ihm auf dem Boden liegt. Ist er mit seinem Spielzeug beschäftigt, wird er "besessen". Ich hab dann keinen Einfluss mehr auf ihn, er verteidigt es, hört nicht auf mich und ich kann es ihm nur mit Tricks wegnehmen. Das nervt mich, denn dafür hab ich keine Lösung. Wie gesagt, das auf mich hören, muss ich wieder bei Null anfangen. Schade.
Aber, langer Rede kurzer Sinn: Wir haben uns gefunden, die Probleme sind gelöst/überschaubar. Ich liebe ihn innig und ich denke, er mich auch.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für alle Ratschläge und die vielen Aufmunterungen. Aufgeben kam eh nie in Frage, mich wieder von ihm zu trennen und zurück in eine ungewisse Zukunft erst Recht nicht. Möchte gar nicht wissen, wie die meisten Leute hier mit ihm "umspringen" würden. Leider mussten an seiner Stelle viele viele andere Hunde im TH zurückbleiben, die auch ein nettes Zuhause verdienen und für mich wohl einfacher zu halten wären, aber nätürlich auch ein schönes Leben verdient hätten. Leider kann ich nicht mehr als zwei Hunde halten. Trau mir nicht zu, eine ganze Meute an der Leine zu führen und wenn ich ein paar Tage weg bin, kann ich sie auch nicht alleine zuHause lassen. In Tierheim abgeben geht auch nicht, es sei denn im Notfall, weil ich (Gott behüte) ins Spital muss oder so. Woher sollten denn die TH geprägten Hunde wissen, dass ich sie in ein paar Tagen wieder abhole. Diesen Stress möchte ich ihnen nicht zumuten. Es bleibt also bei zwei Hunden.
Andere Hunde. Mit Rüden geht es nicht soooo gut, obwohl er kastriert ist. Trifft wohl immer nur auf Machos ?? Aber damit muss ich wohl leben (lernen). Obgleich es schwierig ist, wenn ich am Strand mit ihm bin und immer Stress habe, wenn andere Leute mit deren Hunden auch einfach nur dort spielen und baden wollen.
Vielen Dank dass ihr meinen Bericht gelesen habt (hat Ihr denn ??) und bis bald wieder, wenn es Neues positives zu berichten gibt.