Unser Hund kann nicht allein sein, bellt, jault. Tierheimhund.

Guten Tag,

wir (mein Freund und ich) haben vor 1 Woche unsere 9 jähre Am.-Staff Hündin aus dem Tierheim adoptiert.
Zur Eingewöhnung haben wir beide eine Woche Urlaub genommen von der Arbeit.
Wir haben Kira 2 Monate intensiv kennengelernt und kennen somit viele ihrerer Macken, dazu gehört u.a. auch, dass einen "Kontrolltick" hat, den wir aber relativ schon gut im Griff / unterbunden haben. Sie ist zudem schon extrem stark an uns gebunden.
Es hieß, sie könne alleine bleiben, das hat man mit ihr getestet.
Nun ist es so, wenn wir nur schon wenige Minuten die Wohnung verlassen bellt und jault sie wie irre.
Wir gehen aktuell mehrmals am Tag für 10-20 Minuten raus und tun so als sei es das normalste der Welt. Leckerchen etc ignoriert sie in unserer Abwesenheit. Einmal mussten wir für 1 Stunde weg, da hat sie die volle Stunde ohne Pause gebellt / gejault.
Während wir weg sind beobachten wir sie live über das Handy, haben eine Kamera aufgestellt.
Wir müssen jedoch ab Montag wieder arbeiten, da muss Kira ca 5 Stunden allein sein.
Ein Hundesitter ist keine Option, da Kira keine fremden Menschen an sich ran lässt. Geschweige denn mit ihnen Gassi gehen würde.
Habt ihr Tipps, was wir noch tun können? Wir haben so große Angst, dass das Ordungsamt in unsere Wohnung kommt in unserer Abwesenheit und Kira rausholt... man liest ja ne Menge. Haben ja nurnoch 4 Tage Schonfrist bis wir sie allein lassen müssen.

Lieben Dank vorab

Umzug ins neue Zuhause und nach einer Woche alleine bleiben ich denke das ist zu stressig. Ich glaube das muss länger geübt werden eine Ruck zück Methode weiß hier nicht vielleicht kann einer noch etwas Urlaub anhängen und intensiv weiterüben.

Leider nein. Wir müssen zwei Wochen arbeiten und haben dann 3 Wochen Urlaub ab dem 07.11. Leider ging es von unseren Arbeitgebern her nicht anders.

Oh jeh, wir haben viel länger geübt.
So schnell ging das nicht.
Das ist Stress!
Also ich würde mir schnell einen netten Hundesitter besorgen und weiterüben.

Schreibt sie doch , das geht nicht , weil der Hund nicht ohne weteres andere Menschen akzeptiert .- Somit würde sie sich damit nur eine weitere Baustelle/Risiko schaffen.

LG Barbara

Ja, das ist leider so... bis sie sich an einen Hundesitter gewöhnt hätte, wäre gut und gerne unser 3-wöchiger Urlaub ins Land gegangen.
Wir haben wie gesagt 2 Monate gebraucht bis wir sie zu uns geholt haben und waren in der Zeit 1-2 mal am Tag bei ihr im Tierheim...

Noch drei Tipps.
Vielleicht hilft das Geräusch eines Radios der Fernsehers?
Mit zur Arbeit nehmen geht nicht?
Vielleicht kann das bekannte Tierheim vorübergehend die Tagespflege übernehmen?

Ihr könnt sie so auf keinen Fall allein lassen und arbeiten gehen, da müsst ihr irgendeine Lösung finde, solange bis ihr sie wieder vernünftig ans allein sein gewöhnen konntet.
Und das wird mindestens einige Wochen, wenn nicht Monate dauern, bis sie das wirklich kann, denn das geht nur in winzig kleinen Schritten.

...

Im Grunde sehe ich es genau wie Cira.
Aus Sicht des Hundes wäre es ganz bestimmt am besten, nicht ins "kalte Wasser" zu müssen mit dem Alleinbleiben. Bin mir nicht sicher, ob 14 Tage Verlassensängste Euer Problem nicht auch eher verschlimmern, als bessern.

Hat sie schon einen eigenen richtig gemütlichen Rückzugsort? Box oder so? Dort vielleicht auf alle Fälle ein getragenes T-Shirt von Herrchen oder Frauchen hinterlassen für die Nähe.
Fleissig die kommenden Tage das Allein sein weiter üben bis zum Umfallen. Immer ohne grosses Gewese und Verabschieden entfernen, auch bei längerer Abwesenheit. Aber denke mal mit dem Training wisst Ihr sicher, was Ihr tut.

Wenn Ihr keine Lösung findet und es Richtung Wochenende geht, Ihr aber das Gefühl habt, es gibt weiter Rabatz, dann vielleicht mal bei den engsten Nachbarn zumindest freundlich vorfühlen, entschuldigen und um Verständnis bitten, wenn Ihr meint, das bringt vielleicht was, dass Ihr zumindest keine Probleme mit Wegnahme etc. befürchten müsst, WENN Ihr den Hund schon allein lassen müsst. Denn wenn das Ordnungsamt nicht in Rufweite ist und den Hund selbst hört, dann werden wohl am ehesten die Nachbarn den gefürchteten Anruf tätigen. Vielleicht kann man sich mit denen ja schonmal vorsorglich ein bisschen gut stellen.

Kurz vielleicht einfach schildern wie es eben ist, dass Ihr Euch extra ne Woche zum Eingewöhnen für den neuen Hund genommen habt und jetzt aber erstmal wieder arbeiten müsst. Dass sie halt unerwartet große Trennungsangst hat und ihr Euch deshalb entschuldigt, falls es in den letzten Tagen beim Üben und Trainieren schonmal ein bisschen lauter war. Und dann nebenbei nachschieben, dass ihr jetzt zwar erstmal wieder arbeitet und hofft, dass sie das gut akzeptiert. Das Ihr aber bald schon wieder ganze drei Wochen am Stück für die weitere Eingewöhnung zuhause seid.
Ist vielleicht auch ganz gut, um nicht durch irgendwelche Nachbarn am Ende noch Ärger mit dem Vermieter oder Tierschutz oder sonstwas zu bekommen, wenn's nicht das O-Amt ist.

Und ansonsten, falls Ihr noch irgendeine andere Lösung findet, in jedem Fall besser - ganz besonders für den Hund.

Hatte auch dieselbe Idee, wie ChicaBella, entweder mit zur Arbeit nehmen oder einfach nochmal das Tierheim zu fragen.
Letztlich wollt ihr ja verhindern, dass der Hund am Ende durch wütende Nachbarn o.ä. wieder im Tierheim sitzt. Deshalb, vielleicht haben die ja eine Möglichkeit für Euch für so eine Art Tagesaufenthalt für die 5h immer bis zum 7.11.
Vielleicht habt Ihr ja auch eine Hundeschule, Züchter oder Pension in der Nähe, die Euch, wenn sie den Hund nicht entsprechend selbst beaufsichtigen können, zumindest einen Tipp geben könnt, wie Ihr das lösen oder an wen Ihr Euch wenden könntet. Langsam drängt ja auch die Zeit ein bisschen.

Viel Glück Euch auf jeden Fall!

Danke für eure Antworten.
@Cira das ist leicht gesagt... wir suchen ja händeringend nach Lösungen...
Tierheim geht leider nicht, da die massiv überfüllt sind...Mit zur Arbeit auch nicht, das haben wir schon vor der Anschaffung von ihr angefragt, es ist wirklich furchtbar...
wir haben damit einfach in dem Maß nicht gerechnet.
@Bullterrierfun ja, das stimmt mit den Nachbarn werden wir in jedem Fall reden, hab auch schon überlegt einen netten Brief an die Tür zu kleben "Hallo ich bin Kira...usw" damit da keiner auf dumme Ideen kommt.
Zum Thema Rückzugsort: Naja, sie hat ihre 2 Körbchen. Eins im Schlafzimmer, eins im Wohnzimmer. Wir haben bis jetzt alle Türen offen gelassen wenn wir gegangen sind, einmal haben wir sie nur im Wohnzimmer gelassen, machte keinen Unterschied, sie rennt nur rum.
Wir haben überlegt heute mal zu versuchen ob sie im Schlafzimmer besser zur Ruhe kommt (das ist am weitesten weg von der Haustür) allerdings müssten wir sie da dann jedes mal "reinbringen" wenn wir gehen.

Ihr glaubt garnicht wie schlecht wir uns fühlen, aber ich habe keine Idee für eine Lösung für kommende Woche. Es kommt auch einfach dazu, dass ich Kira auch nicht in eine normale Pension geben könnte, da sie die neue Umgebung fürchterlich stressen würde und sie unverträglich mit anderen Hunden ist
Wir haben einfach zu blauäugig geglaubt, da man mit ihr ja das Alleinsein getestet hat, dass das bei uns auch klappt.

Zumindest konnte mein Freund seinen Dienstplan dahingehend ändern, dass aus den 2 Wochen alleinsein nur 5 Tage geworden sind (er ist im Schichtdienst..) auch wenn uns das für die 5 Tage nix nutzt.

Habt ihr mal versucht, sie im Auto allein zu lassen? Viele Hunde bleiben im Auto problemlos allein, obwohl sie in der Wohnung Terz machen. Ist sicher keine Dauerlösung, aber ich würde das mal austesten. Dann kann einer von euch sie im Auto mit zur Arbeit nehmen, in den Pausen den Hund versorgen... Bei diesen Temperaturen sollte sie allerdings einen warmen Mantel tragen, wenn sie im Auto längere Zeit warten muss.
Ich nehme meine Hunde öfters im Auto mit und lasse sie dann da auch für 2-3 Stunden mal drin warten (bei entsprechenden Temperaturen und mit Vorkehrungen), sie schlafen immer wenn ich zurück komme und wirken sehr entspannt. Wenn ich in meine Wohnung zurückkomme ist die Aufregung hier immer größer...

IgorAndersen schrieb:

Habt ihr mal versucht, sie im Auto allein zu lassen? Viele Hunde bleiben im Auto problemlos allein, obwohl sie in der Wohnung Terz machen. Ist sicher keine Dauerlösung, aber ich würde das mal austesten. Dann kann einer von euch sie im Auto mit zur Arbeit nehmen, in den Pausen den Hund versorgen... Bei diesen Temperaturen sollte sie allerdings einen warmen Mantel tragen, wenn sie im Auto längere Zeit warten muss.
Ich nehme meine Hunde öfters im Auto mit und lasse sie dann da auch für 2-3 Stunden mal drin warten (bei entsprechenden Temperaturen und mit Vorkehrungen), sie schlafen immer wenn ich zurück komme und wirken sehr entspannt. Wenn ich in meine Wohnung zurückkomme ist die Aufregung hier immer größer...

Zum Vergrößern anklicken....

Das habe ich auch oft so gemacht. Im auto war immer ruhe.

Lieben Dank, das testen wir heute direkt! Ich kann zumindest häufig zum Auto von meiner Arbeit aus..Haben sie eben mal im Schlafzimmer allein gelassen, das hat nix geändert. Werden es aber weiter versuchen sie immer ins Schlafzimmer zu bringen zum allein sein.

Auto ist eine super-Idee, damit kann man einiges überbrücken.
Sollte sie da dann auch "singen" machst du einfach ein Schild dran "Kira in Cocert - Mama kommt gleich wieder" , und wenn es ein Firmenparkplatz ist von euch , umso besser , dann sagst du einfach den Kollegen Bescheid.

Für eine meiner Hündinnen ist die Autobox der Rückzugsort schlechthin - so kann es sein , muß es aber natürlich nicht.

Und ich finde es ganz klasse , wieviel Mühe ihr euch gebt

LG Barbara

Wenn sie im Auto ruhig ist und eventuell dort eine Box hat, könntet ihr auch versuchen die Box Zuhause zu nehmen.

Was heißt, das Tierheim nimmt sie nicht, es ist überfüllt, der Hund kommt doch von dort oder nicht?
Wenn ja, würde er doch auch wieder da landen, wenn ihr sie aus diesem Grund nicht behalten könntet, von daher sollte dem TH daran gelegen sein, dass es nicht dazu kommt.

...

Boxen sind - wurde ja an anderer Stelle schon ausführlich diskutiert - nach meiner Erfahrung besser als ihr Ruf. Viele Hunde mögen das absolut als kuschelige Hütte im Haus zum Zurückziehen. Hunde mögen es auch gemütlich, oftmals auch Dinge, wie Decken und sogar Kissen - kann man ruhig machen, ohne sich bescheuert vorzukommen.
Die meisten Hunde liegen, wenn sie schlafen wollen, nich so gerne exponiert. Da sind die Boxen klasse.
Gerade einem sehr ängstlichen Hund könnte eine Box also eine echte Hilfe sein. Sie muss allerdings gross genug sein, dass der Hund darin bequem stehen und sich auch umdrehen kann.

WICHTIG ist dabei aber, dass man den Hund langsam an die Box gewöhnt.

Wenn Euer Hund aus dem Tierheim z.B. Box gewöhnt ist, ist es sicherlich weniger problematisch.
Von einem Tag auf den anderen halte ich die Neugewöhnung gerade beim ängstlichen Hund aber für eher kontraproduktiv. Also wenn Euer Hund keine Box kennt, ist das vielleicht eher ein Tipp für Eure weitere Eingewöhnung, wenn Ihr wieder zuhause seid.
Der Hund braucht erstmal die Zeit, das neue "Zuhause" positiv zu verknüpfen. Ansonsten wird er wahrscheinlich weiter "rufen", mit oder ohne Box.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der Hund von zuhause dann schon für Transporte an die Box gewöhnt ist (wir haben eine große zuhause und eine etwas kleinere für unterwegs). In der Box fährt der Hund unfallsicherer mit, als wenn er sich frei im Auto bewegt.
Ausserdem kann man ihn in der Box auch über Nacht schlafen lassen kann, wenn man ihn nicht beaufsichtigen kann.
Man kann die Box auch mit ins Schlafzimmer nehmen, wenn der Hund dabei sein, aber nicht ins Bett soll.
Und Tags mal 1-2 Stunden in der Box, wenn er nix anstellen soll, während man einkaufen geht oder so ist ebenfalls sehr praktisch.

Vielleicht ist das ja generell einfach noch eine Idee für Euch. Ich habe damit die allerbesten Erfahrungen.
In diesem Video zeigt Mila kurz vor Schluss ab Minute 1:30, wie sehr sie ihre Box mag.

Wir haben sie heute mal im Auto allein gelassen und beobachtet über die Kamera. Sie hat nicht gebellt oder gejault, aber war auch sehr sehr unruhig. Ist durchs Auto geturnt.
Eine Box kennt sie nicht, Sie hatte im Tierheim eine Hütte, aber keine Box. Da müssten wir sie dann langsam dran gewöhnen.

Und zum Tierheim: Sie wird nicht zurück müssen...Nur wenn sie dahin ginge müsste sie in einen fremden Zwinger, könnte nicht in "ihren" Freilauf. Das ist ihr nicht zuzumuten. Es gab Gründe warum sie nicht im Zwinger sein konnte...
Wir haben wie gesagt solche Möglichkeiten schon abgeklärt.

Haben eben mit den Nachbarn gesprochen, die sind entspannt. Eben war sie mal 10 Minuten leise und hat sich ruhig ins Bett gelegt. Mal sehen ob das nur ein Einmalerfolg war... Und Auto und Box gehen wir morgen dann wieder an, Box müssen wir noch anschaffen.

Lieben Dank für eure Hilfe und Tipps!!!

Box wäre auf jeden Fall gut
damit sie eben keine Möglichkeit hat durchs Auto zu hüpfen.

Kann sie was mit Kauartikeln anfangen?
Aber bitte sowas wie ein Büffelhorn oder diese Kauwurzeln....
Alles andere wäre viel zu gefährlich

Oder eventuell ein leckerer gefüllter Kong fürs Auto.

Ich wünsche euch das Beste, toll dass die Nachbarn da Verständnis haben, das ist leider nicht selbstverständlich. Wenn sie im Auto auch sehr unruhig ist würde ich sie gut im Auge behalten damit es nicht mit zerstörten Polstern endet. Die Möglichkeit sie über Kamera zu beobachten ist natürlich toll.
Es wird sicher besser werden wenn ihr ihr Zeit gebt. Sie muss ja erstmal ankommen und ruhiger werden. Meiner Tara haben dabei ein sehr regelmäßiger Tagesablauf und nicht zu viel sonstige Aufregung vor dem Alleinbleiben (auch positive!) sehr geholfen.

Dunni schrieb:

Wenn sie im Auto auch sehr unruhig ist würde ich sie gut im Auge behalten damit es nicht mit zerstörten Polstern endet.

Zum Vergrößern anklicken....

Da sagst Du was. Ohne jemandem Angst machen zu wollen , aber ... Mein Mann hatte vor Jahren einen Staffi, ganz lieber Kerl, aber ein Hibbel vom Feinsten. Den hat er auch aus der Not heraus mal ein paar Stunden im Auto lassen müssen, weil er arbeiten musste - ohne Box. Danach musste der Wagen zum Polsterer. Interessant, wie so ein Autositzpolster von innen aussieht .
Ich bedauere echt, dass es damals diese Handykameras noch nicht gab. Das Foto wäre was für Facebook & Co.