Zweitesleben
Hallo zusammen,
eventuell könnt ihr mir eure Erfahrungen zu unserem Hundverhalten schildern und uns Tipps geben. Entschuldigt, wenn ich zu ausführlich schreibe: Wir haben seit circa 2 Monaten eine 8 Jahre alte Boxerin aus dem Tierheim. Vorleben: ein alter Besitzer, im vorherigen Zuhause kein Zusammenleben mit anderen Hunden. Im Tierheim wurde sie sehr schnell vermittelt, wurde aber wieder abgegeben, weil sie aggressiv auf kleine Hunde reagiert.
Vorab mal, was ich als Baustellen sehe:
-Hohes Stresslevel, hohe Aufgeregtheit
-viel Angst
-Leine laufen bei Tageslicht
- Umgang mit Hunden und Aggression bei kleinen Hunden
Im Park und in der Strasse ist sie immer nur angeleint. Auf dem freien Feld darf sie laufen. Wir wohnen am Stadtrand, Hunde sind überall um uns rum.
An der Leine ist sie tagsüber fast immer am ziehen (nachts nicht, da keine Reize). Sie läuft nie hinter uns, egal wie oft wir das schon versucht haben. Richtungändern und schwupps, 1 Sekunde und sie rennt wieder vorweg. Leckerli hinter uns halten, fressen und schwupps, sie ist wieder vorne. Sie geht auch so furchtbar schnell, sie ist immer im Laufschritt.
Sie hat früher eindeutig Kommando gelernt und kann Fuss laufen auf der linken Seite, aber nur wenn keine Umgebungsreize da sind.
Sie ist hyperaufmerksam und wirkt oft gestresst und ängstlich. Alles ist draussen reizend, Menschen, Vögel, Geräusche, Autos. Sie schnüffelt nicht wie ein normaler Hund mal hier oder da. Alles zieht die Aufmerksamkeit ab, sie kann sich nicht mehr auf mich konzentrieren. Geräusche oder ihr Name ist dann uninteresant. Leckerchen klappt manchmal, aber oft ignoriert sie das auch. Das einzige was geht, ist Spielzeug (würde sagen sie ist ein Balljunkie, deswegen haben wir den Ball jetzt gestrichen).
Entspannen tut sie nur drin, wenn die Fenster zu sind. Ich sitze schon viel mit ihr im Park und wir machen gar nichts, nur gucken, damit sie runterfährt, aber da sehe ich keine Erfolge. Sobald ein Hund um die Ecke kommt, geht das Gezerre von vorne los und die Ruhe ist weg.
Ich muss immer Spiessrutenlauf im Park machen, da ich gar nicht allen Hunden ausweichen kann und sie sieht die auf Entfernung - sie ist super gestresst nach dem Gassigang. Wenn sie an einem anderen Hund vorbei ist, will sie immer in die andere Richtung wegrennen und hat extremes Rennbedürfnis um ihren Stress abzubauen.
Ohne Leine läuft sie immer circa 5 Meter voraus, wartet auf uns von alleine, wenn der Abstand grösser wird, und bleibt stehen, wenn wir sie rufen.
Wie kriegen wir es hin, dass sie unaufgeregter wird? Was macht ihr, wenn ihr an anderen Hunden vorbeigeht und das Stresslevel beim Hund hochgeht?
Sie liebt rennen und spielen, aber das können wir nicht den ganzen Tag machen. Nasenspiele klappen nur in so 20% der Fälle, sie versteht sie nicht oder sucht verzweifelt, weil sie das Ziel nicht finden kann und ist dann gestresst. Da muss ich arg nachhelfen und ist für sie recht unbefriedigend.
Futter ohne Mais gekauft (geht für die nächsten Wochen leider nicht, da sie Diätfutter kriegen muss)
Anderes grosses Problem im Alltag:
Sie hat eindeutig keine Erfahrung im Umgang mit anderen Hunden. Vorab: direkten Hundekontakt darf sie nur haben, wenn beide abgeleint sind.
Grosse Hunde: interessiert, fixiert aggressiv von weitem, läuft unsicher hin, bleibt mal stehen, starre Körperhaltung, schnuffelt kurz am anderen und läuft dann oft weg mit eingezogenem Schwanz und sucht Abstand.
Leider folgen natürlich die meisten Hunde ihr. Ich versuche die anderen Hunde dann abzuschirmen oder bitte, dass die Halter ihre Hunde zu sich rufen. Wenn die anderen Hunde nicht locker lassen, reagiert sie immer ängstlicher, läuft schneller, schaut sich immer wieder um und iwann bleibt sie steif stehen, dann wird meist schnell miteinander im Kreis gedreht und wenn sie dann nicht mehr wegkommt, schnappt sie. Soweit kam es einmal und der andere Hund ist dann abgedackelt.
Ganz ganz selten kommt es mal zu einer Spielinteraktion mit Hunden. Dann ist sie danach aber richtig glücklich und entspannt. Mit Menschen spielt sie immer, da zeigt sie typisches "Hundespielverhalten" wie man es von Boxern kennt. Mit Hunden nie, als ob sie es bei Hunden nicht kann.
Wie seht ihr das? Soll ich den Kontakt zu grossen Hunden von vorneherein unterbinden oder zulassen? Sie will ihn ja scheinbar zu Beginn immer haben und möchte hin. An der Leine zieht sie wie verrückt, wenn sie einen sieht. Probleme gibt es erst, wenn der andere Hund zu aufdringlich schnüffelt und sie nicht in Ruhe lässt, das kommt so in 50% vor. Der Trainer sagte, dass sie keinen freien Hundekontakt haben sollte, da sie zu gestresst ist, also auch keine Hundegruppe oder Hundeschule. Aber ich merke, dass sie auch gestresst ist, wenn ich den Kontakt ganz unterbinde und dann doch mal einen im Park treffe. Festen Hundefreund suchen vllt?
Mittlere Hunde reagiert sie unterschiedlich. Mal freundlich, mal aufgebracht.
Kleine Hunde gehen 0. Sie reagiert auf weitem schon panisch. Sie wird steif, fängt am ganzen Körper an zu zittern, jammert ganz leise und will hin. Wenn der kleine dann auch noch bellt, wird sie panischer und geht in Angriffmodus über (kein Bellen oder Knurren, aber starkes Ziehen). Leider bellen die kleinen Hunde so oft und tun auf grossen Macker. Der Tip des Trainers war, Leckerchen ins Maul zu stopfen, immer wenn sie den Hund anschaut, um eine positive Assoziation zu schaffen. Mh.. klappt bis jetzt nur bedingt, da sie ständig starrt und ich ununterbrochen Futter in sie reinstopfen muss, ohne dass sie mal wegschaut. Wir sollten dann über Wochen die Distanz verringern, wir sind aber immer noch nicht soweit, dass sie mal wegschauen würde.
Wenn der kleine weg ist, geht sie aus der Starre raus und sucht furchtbar hektisch und schnüffelt den Boden ab.
Wenn ich sie nicht halten würde, würde sie beissen. Sie hat schon nach einem kleinen Hund auf dem Arm eines Menschen geschnappt, die zu nah an ihr vorbei gegangen sind.
Bei Katzen hat sie genau dasselbe Verhalten.
Habt ihr da weitere Tips für uns?
Sonst: keinerlei Anzeichen von Aggressionen. Sie geht zu allen Menschen ruhig hin, lässt sich kraulen (bei Fremden mit eingezogenem Schwanz) und fängt an die Hände abzulecken. Sie sucht den Kontakt zu Menschen, möchte aber keinen grossen Körperkontakt, kein Schmusen. Jogger, Autos, Fahrradfahrer werden angeguckt und fixiert, aber dann schaut sie weg und geht ohne Interesse vorbei. Kinder genauso. Kein Jagdtrieb auf Enten oder Hasen. Kein Zerstören, kann alleine bleiben.
LG, das zweite Hundeleben
eventuell könnt ihr mir eure Erfahrungen zu unserem Hundverhalten schildern und uns Tipps geben. Entschuldigt, wenn ich zu ausführlich schreibe: Wir haben seit circa 2 Monaten eine 8 Jahre alte Boxerin aus dem Tierheim. Vorleben: ein alter Besitzer, im vorherigen Zuhause kein Zusammenleben mit anderen Hunden. Im Tierheim wurde sie sehr schnell vermittelt, wurde aber wieder abgegeben, weil sie aggressiv auf kleine Hunde reagiert.
Vorab mal, was ich als Baustellen sehe:
-Hohes Stresslevel, hohe Aufgeregtheit
-viel Angst
-Leine laufen bei Tageslicht
- Umgang mit Hunden und Aggression bei kleinen Hunden
Im Park und in der Strasse ist sie immer nur angeleint. Auf dem freien Feld darf sie laufen. Wir wohnen am Stadtrand, Hunde sind überall um uns rum.
An der Leine ist sie tagsüber fast immer am ziehen (nachts nicht, da keine Reize). Sie läuft nie hinter uns, egal wie oft wir das schon versucht haben. Richtungändern und schwupps, 1 Sekunde und sie rennt wieder vorweg. Leckerli hinter uns halten, fressen und schwupps, sie ist wieder vorne. Sie geht auch so furchtbar schnell, sie ist immer im Laufschritt.
Sie hat früher eindeutig Kommando gelernt und kann Fuss laufen auf der linken Seite, aber nur wenn keine Umgebungsreize da sind.
Sie ist hyperaufmerksam und wirkt oft gestresst und ängstlich. Alles ist draussen reizend, Menschen, Vögel, Geräusche, Autos. Sie schnüffelt nicht wie ein normaler Hund mal hier oder da. Alles zieht die Aufmerksamkeit ab, sie kann sich nicht mehr auf mich konzentrieren. Geräusche oder ihr Name ist dann uninteresant. Leckerchen klappt manchmal, aber oft ignoriert sie das auch. Das einzige was geht, ist Spielzeug (würde sagen sie ist ein Balljunkie, deswegen haben wir den Ball jetzt gestrichen).
Entspannen tut sie nur drin, wenn die Fenster zu sind. Ich sitze schon viel mit ihr im Park und wir machen gar nichts, nur gucken, damit sie runterfährt, aber da sehe ich keine Erfolge. Sobald ein Hund um die Ecke kommt, geht das Gezerre von vorne los und die Ruhe ist weg.
Ich muss immer Spiessrutenlauf im Park machen, da ich gar nicht allen Hunden ausweichen kann und sie sieht die auf Entfernung - sie ist super gestresst nach dem Gassigang. Wenn sie an einem anderen Hund vorbei ist, will sie immer in die andere Richtung wegrennen und hat extremes Rennbedürfnis um ihren Stress abzubauen.
Ohne Leine läuft sie immer circa 5 Meter voraus, wartet auf uns von alleine, wenn der Abstand grösser wird, und bleibt stehen, wenn wir sie rufen.
Wie kriegen wir es hin, dass sie unaufgeregter wird? Was macht ihr, wenn ihr an anderen Hunden vorbeigeht und das Stresslevel beim Hund hochgeht?
Sie liebt rennen und spielen, aber das können wir nicht den ganzen Tag machen. Nasenspiele klappen nur in so 20% der Fälle, sie versteht sie nicht oder sucht verzweifelt, weil sie das Ziel nicht finden kann und ist dann gestresst. Da muss ich arg nachhelfen und ist für sie recht unbefriedigend.
Futter ohne Mais gekauft (geht für die nächsten Wochen leider nicht, da sie Diätfutter kriegen muss)
Anderes grosses Problem im Alltag:
Sie hat eindeutig keine Erfahrung im Umgang mit anderen Hunden. Vorab: direkten Hundekontakt darf sie nur haben, wenn beide abgeleint sind.
Grosse Hunde: interessiert, fixiert aggressiv von weitem, läuft unsicher hin, bleibt mal stehen, starre Körperhaltung, schnuffelt kurz am anderen und läuft dann oft weg mit eingezogenem Schwanz und sucht Abstand.
Leider folgen natürlich die meisten Hunde ihr. Ich versuche die anderen Hunde dann abzuschirmen oder bitte, dass die Halter ihre Hunde zu sich rufen. Wenn die anderen Hunde nicht locker lassen, reagiert sie immer ängstlicher, läuft schneller, schaut sich immer wieder um und iwann bleibt sie steif stehen, dann wird meist schnell miteinander im Kreis gedreht und wenn sie dann nicht mehr wegkommt, schnappt sie. Soweit kam es einmal und der andere Hund ist dann abgedackelt.
Ganz ganz selten kommt es mal zu einer Spielinteraktion mit Hunden. Dann ist sie danach aber richtig glücklich und entspannt. Mit Menschen spielt sie immer, da zeigt sie typisches "Hundespielverhalten" wie man es von Boxern kennt. Mit Hunden nie, als ob sie es bei Hunden nicht kann.
Wie seht ihr das? Soll ich den Kontakt zu grossen Hunden von vorneherein unterbinden oder zulassen? Sie will ihn ja scheinbar zu Beginn immer haben und möchte hin. An der Leine zieht sie wie verrückt, wenn sie einen sieht. Probleme gibt es erst, wenn der andere Hund zu aufdringlich schnüffelt und sie nicht in Ruhe lässt, das kommt so in 50% vor. Der Trainer sagte, dass sie keinen freien Hundekontakt haben sollte, da sie zu gestresst ist, also auch keine Hundegruppe oder Hundeschule. Aber ich merke, dass sie auch gestresst ist, wenn ich den Kontakt ganz unterbinde und dann doch mal einen im Park treffe. Festen Hundefreund suchen vllt?
Mittlere Hunde reagiert sie unterschiedlich. Mal freundlich, mal aufgebracht.
Kleine Hunde gehen 0. Sie reagiert auf weitem schon panisch. Sie wird steif, fängt am ganzen Körper an zu zittern, jammert ganz leise und will hin. Wenn der kleine dann auch noch bellt, wird sie panischer und geht in Angriffmodus über (kein Bellen oder Knurren, aber starkes Ziehen). Leider bellen die kleinen Hunde so oft und tun auf grossen Macker. Der Tip des Trainers war, Leckerchen ins Maul zu stopfen, immer wenn sie den Hund anschaut, um eine positive Assoziation zu schaffen. Mh.. klappt bis jetzt nur bedingt, da sie ständig starrt und ich ununterbrochen Futter in sie reinstopfen muss, ohne dass sie mal wegschaut. Wir sollten dann über Wochen die Distanz verringern, wir sind aber immer noch nicht soweit, dass sie mal wegschauen würde.
Wenn der kleine weg ist, geht sie aus der Starre raus und sucht furchtbar hektisch und schnüffelt den Boden ab.
Wenn ich sie nicht halten würde, würde sie beissen. Sie hat schon nach einem kleinen Hund auf dem Arm eines Menschen geschnappt, die zu nah an ihr vorbei gegangen sind.
Bei Katzen hat sie genau dasselbe Verhalten.
Habt ihr da weitere Tips für uns?
Sonst: keinerlei Anzeichen von Aggressionen. Sie geht zu allen Menschen ruhig hin, lässt sich kraulen (bei Fremden mit eingezogenem Schwanz) und fängt an die Hände abzulecken. Sie sucht den Kontakt zu Menschen, möchte aber keinen grossen Körperkontakt, kein Schmusen. Jogger, Autos, Fahrradfahrer werden angeguckt und fixiert, aber dann schaut sie weg und geht ohne Interesse vorbei. Kinder genauso. Kein Jagdtrieb auf Enten oder Hasen. Kein Zerstören, kann alleine bleiben.
LG, das zweite Hundeleben