podifan schrieb:
Ich finde nur das Bild, das hier oft aufgebaut wird, der Hund sei unberechenbar, vom grundsatz her aggressiv usw. ist falsch und für eine vertrauensvolle Erziehung hemmend.
Ich bin auch immer noch davon überzeugt, diese Hunde wurden nicht oder nicht normal erzogen!
Wer tut denn sowas?
Also, ich sicher nicht.
Mir geht es nur darum (und es würde mich wundern, wenn du mir da
nicht zustimmst), dass Aggressionsverhalten und Jagdverhalten
grundsätzlich zum "normalen" Verhaltensrepertoire von Hunden gehören.
Und also auch den Menschen treffen
können.
Es ist einfach unlogisch, anzunehmen, dass Hunde
grundsätzlich den Menschen verschonen, weil der ein Mensch ist und Hunde Menschen so furchtbar gern mögen.
Ihr habt alle Recht: Hunde tun so etwas wie das hier in der Regel zum Glück nicht. Sonst würde man vermutlich auch nicht seit Jahrtausenden doch meistens friedlich zusammenleben.
Aber ich denke, ein Grund dafür, dass sie es nicht tun, ist, dass sie in der Regel im Sozialverband mit Menschen aufwachsen. Und von diesen
entsprechend geprägt und erzogen werden.
podifan schrieb:
Ich bin auch immer noch davon überzeugt, diese Hunde wurden nicht oder nicht normal erzogen!
Genau das meine ich auch, und darauf wollte ich eigentlich hinaus.
Der Hund als solcher kann solches Verhalten durchaus auch Menschen gegenüber zeigen - wenn er es nicht anders gelernt hat. Warum und wie auch immer!
Wenn es normal sein soll, daß Hunde Kinder / Menschen als Beute ansehen, sie zerreissen und Teile für schlechte Zeiten einwecken, dann weiß ich nicht, was hier manche für eine Vorstellung vom Hund haben. Raubtier hin oder her. Ein Herdenschutzhund frisst nicht mal frisch totgeborene Lämmer, Jagdhunde rühren die Beute nicht an aber ein Kind zu fressen, gehört zum normalen Spektrum, wenn Hundi Welpis hat?
HSH2, Ich glaube, wir verwenden einfach das Wort "normal" unterschiedlich.
Und vermutlich benutze ich es in diesem Zusammenhang falsch.
Ich hoffe, es ist jetzt etwas klarer geworden, was ich meinte.
Nochmal:
Wir haben hier ein abgelegenes Grundstück (so abgelegen, dass ein totes Kind 2 Stunden da herumliegen konnte, und niemand hat es gemerkt), Hunde in Rudelhaltung, und Menschen, die nur zum Füttern oder zum "Training" vorbeischauen.
Ich halte es für wesentlich wahrscheinlich, dass
hier der Schlüssel zu diesem Verhalten liegt, als zu sagen: "Naja, die Hunde waren halt einfach nicht normal." Als wären die zufällig alle irgendwie erblich vorbelastet gewesen. Kann natürlich auch sein (Inzucht?), aber ich denke einfach, die Haltungsbedingungen spielen eine große Rolle.
Ein Hund, der den Menschen als Sozialpartner und Familienmitglied eventuell
überhaupt nicht kennt, behandelt ihn möglicherweise auch nicht als solches.
Das trifft aber auf die allerwenigsten Hunde zu, die mit Menschen zusammenleben.
Weil sie ja eben mit Menschen zusammenleben.
Insofern wäre ein solches Verhalten für den durchschnittlichen Haushund in der Tat nicht normal.