Damals bei dem Unfall mit tödlichem Ausgang hatten sie doch nur das Glück, dass festgestellt wurde, dass die Frau nicht wegen der Verzögerung durch die Kleber starb. Aber mit einer freigemachten Rettungsgasse war da nichts.
Hatte nicht damals die Polizei die Straße gesperrt, weil sich die Aktivisten oben auf einer Schilderbrücke angekettet hatten?
Die Polizei hätte das Fahrzeug problemlos durchlassen können, wenn es denn bis vorn an die Schilderbrücke gekommen wäre.
Ist es aber nicht, weil es Überbreite hatte. Eine herkömmliche Rettungsgasse hätte daher also auch nichts genützt.
Sind jetzt also doch die Klima-Kletterer Schuld, ohne die der Stau nicht passiert wäre?
Kann man in diesem speziellen Fall nicht sagen, denn der Weg war nicht der einzige Weg für dieses Fahrzeug und der Stau bestand schon geraume Zeit und war in den gängigen Verkehrsleitsystemen erschienen, als der Fahrer das Fahrzeug auf die Stadtautobahn gesteuert hat.
Auf der er dann nicht weiterkam.
Es lag also eine Fehlentscheidung entweder des Fahrers oder der Leitstelle vor, die nicht bedacht hatten, dass das Fahrzeug auf dieser Strecke nicht durch eine Rettungsgasse passen würde, selbst wenn es eine gäbe.
Das lag aber nicht daran, dass die Aktivisten keine eingeplant hatten.
Insgesamt halte ich den Fall für ziemlich speziell und untypisch, und damit sagt er eigentlich nichts über einen typischen Klebe-Einsatz aus.
Denn weder wurde hier geklebt - die Entscheidung, die Durchfahrt zu erlauben (möglich wäre sie ja), lag also nicht bei den Aktivisten - noch handelte es sich um ein gewöhnliches Rettungsfahrzeug, das der Normalbürger gut genug vom Sehen kennt, um es bei so etwas zu berücksichtigen.
„Aber es könnte doch sein, dass genau heute ein Radfahrer unter eine Bahn gerät und das Spezialfahrzeug zum Bahnen Anheben trotz Überbreite genau hier durch will, und dann nicht vorbeipasst, habt ihr daran schon gedacht?“ - Hätte glaube ich vorher keiner wirklich gefragt.