Was ist für Euch eine gute Bindung?

ich finde persönlich das wort >bindung< schon sehr negativ belegt, wie in der sklaverei: anbinden mit ketten, seilen etc kommt mir in den sinn.
jedenfalls nichts schönes. Ich möchte das wort nicht gebrauchen um die beziehung von meine hunden zu mir und meine beziehung zu die hunden zu beschreiben. wir kennen uns; von tag zu tag besser, das gegenseitige vertrauen wächst ständig. Mit der zeit kann der hund wirklich abhängig werden, so alte exemplare lasse ich ungerne alleine, weil sie immer mehr unter trennungen leiden.

aber was bindung genau ist, werde ich wohl nie wissen.
 
Eine besondere Beziehung ist die BINDUNG!
Diese zeichnet sich aus durch
-> Exklusivität: Artgenosse des gleichen Statusses kann keinen Ersatz bieten! Exakt, vom ersten Tag an.
-> Bindungstypisches Verhalten: wird auch nach außen signalisiert. Gute und stabile Beziehungen werden in der Umwelt seltener hinterfragt.
-> Trennungsreaktionen finden statt:
1. Phase: Protest - Der Hund zeigt Hyperaktivität, Suchverhalten, Anstieg des Cortisol, Anstieg aller Stresshormone
2. Phase: Depression – Inaktivität, Passivität, Stresshormone des Kontrollverlustsystems, Langzeitproblem!
Exakt, auch vom ersten Tag an.

Ich weiß nicht, ob es bei Hunden jetzt anders ist - aber Kinder mit Trennungsproblemen haben eben keine sichere Bindung zur Beszugsperson und zeigen aufgrund diesem großen Stress in der Trennungssituation.

Weil die Eltern eben nicht als zuverlässig empfunden werden und somit keine sichere Binung entstehen kann - ich würde das jetzt auch auf Hunde übertragen und einen Hund, der großen Stress in Trennungssituationen hat, nicht als positiv einstufen
 
Also auf die Dankbarkeit warte ich bis heute .....
 
mein vater sagte immer, kinder müssen nicht dankbar sein, sie haben nicht um ihr dasein gefragt, meine hunden müssen auch nicht dankbar sein.
 
Ist ja nicht so das ich 3 Engel habe ^^
Aber ich bin mir sicher das Sie wissen das Sie 1 mal glück hatten in Ihrem Leben und nicht weiter vor sich hinvegetieren müssen, geschlagen werden, angebrannt werden, aufgeschlitzt werden, die gliedmaßen gebrochen bekommen, selten etwas zu essen oder zu trinken bekommen.....die Liste ist Endlos und Grausam.
Sicher sind es immernoch Hunde mit Bedürfnissen, die konnten Sie aber erst werden nachdem Sie Vertrauen gefasst hatten. Vorher waren es gebrochene Seelen und ich seh die Dankbarkeit in Ihrer Art mit mir umzugehen. Mich wahrzunehmen, mir zu folgen und manchmal sogar hören ^^
Der Gehorsam ist doch recht gut, sonst würde die nicht ohne Leine an der Straße laufen.
 
Ich denke nicht, dass Ganzloßer mit den Trennungsproblemen meinte, dass die sekündlich mit dem beginn der Trennung einsetzen.
Er hat übrigens Bindung verglichen mit Paarbindungen bei Menschen. Da sind ja auch gewisse Phasen der Trennung normal und lösen keine Trennungsreaktionen aus. Längere Phasen, ungewisse Phasen aber schon.
Bei Eltern-Kind-Beziehungen ist das doch auch so ... altergemäß unterschiedlich ... aber ich weiß, dass z.b. die ersten "Abgaben" der Kinder im Kindergarten selten ohne Trennungsreaktion ablaufen!
 
Ich sehe das ähnlich wie Buroni (?) und habe diese Trennungsproblematik nicht als "Bindungsanzeiger" betrachtet, geschweige denn positiv.
Im Falle des Foxls habe ich es völlig unabhängig von irgendeiner Bindung betrachtet, da dieses Problem eben schon am ersten Tag zu sehen war (bzw man HÄTTE es sehen können, am ersten Tag habe ich dem keine große Bedeutung zugestanden).

Deswegen finde ich das von Ganzloßer nicht ganz treffend beschrieben. So wie es da steht macht es Trennungsängste zu einem Bindungsanzeiger/parameter. Und diese Ängste sprechen auch für mich eher GEGEN eine gute, sichere Bindung. Dann müsste man angeben ab wann diese einsetzen dürfen/können. Und das ist wohl kaum möglich, da von Hund zu Hund verschieden.
 
Mir fällt gerade noch etwas ein:
meine Hunde stammen z.T. aus eigener Zucht z.T. sind die Hunde im Welpenalter zu uns gekommen.
Ich kann einen spürbaren Unterschied feststellen im Verhältnis unserer "eigenen" Welpen zu uns gegenüber den "Fremd-"Welpen! Man kann es nicht messen, aber man hat den Eindruck, bei den eigenen Welpen läge ein Urvertrauen gegenüber uns vor.

Meine Freundin, die seit vielen Jahren züchtet, bestätigt das übrigens.
 
Crabat und Buroni:
wenn Hunde in guten Bindungen Trennungsreaktionen zeigen, bedeutet dass ja nicht umgekehrt, dass Hunde die Verlassensängste zeigen, eine gute Bindung haben.

Trennungsreaktionen gibt es bei Menschen doch ganz extreme (bei Paaren bis hin zu dem Tod des Partners ca. 2-4 Monate nach dem Verlust des Ehepartners!) aber auch geminderte.

Das alles sind doch nur Kriterien.
 
Das stimmt, habe ich auch so erlebt. Persönlich merke ich auch einen Unterschied in der "Bindung" zwischen meinem Hund der als Welpe her gekommen ist und meinen TS- Hunden. Natürlich binden die TS- Hunde sich auch, aber das "Ur- Vertrauen" merke ich eher beim Welpen. Ich weiß aber nicht so genau ob das auch viel mit den eigenen Gefühlen zu tun hat, oder tatsächlich von den Hunden ausgeht. ;)

Bei Welpen die beim Züchter bleiben und nie "umziehen" müssen, merkt man das extrem...aber ich finde man merkt auch (grade im ersten Lebensjahr) das sie weniger selbstständig sind, im Vergleich mit ihren Geschwistern. Die Geschwister haben einen Abnabelungsprozess "voraus", was man (mMn) auch stark an ihrem Auftreten in der Umwelt bemerkt. Es gibt ja sogar Züchter die deswegen ihre Welpen die sie behalten wollen, ein paar Wochen/Monate in Pflege geben und dann zurück nehmen.
 
Ich kann mit dem Begriff Bindung auch nicht viel anfangen. Am ehesten geht es bei mir in Richtung Familienbande: Man weiß, dass man zusammengehört, aber jeder kann auch mal seins machen, ohne dass man sich ständig gegenseitig kontrollieren muss.
 
Ich hab nur Hunde mit Vorgeschichte, teilweise so schlimm, das dass Vertrauensverhältnis zum Menschen massivst beeinflusst wurde. Selbst dieser Hund folgt mir auf Schritt und tritt und so eine Loyalität hab ich noch bei keinem anderen Hund bemerkt.

Meiner Erfahrung nach würde ich das "auf Schritt und Tritt folgen" anders interpretieren, nämlich als Unweltunsicherheit aufgrund der negativen Vorerfahrungen.

Mein erster TH-Hund ist mir auch direkt am ersten Tag auf Schritt und Tritt gefolgt, selbst aufs Klo. Von Bindung oder Loyalität konnte da logischerweise keine Rede sein. Er war in der neuen Umgebung total verunsichert, ich war sein einziger Bezugspunkt.
Bei ihm hat sich das mit der Zeit allerdings gegeben, und er entwickelte ein ziemlich normales Verhalten. Daheim konnte er auch gut alleine bleiben, nur in fremder Umgebung (Ferienwohnung) verfiel er wieder in Panik, wenn er alleine bleiben sollte.

Ich kann ja schief liegen, weil ich euch und eure Situation nicht kenne, aber ich kann mir gut vorstellen, dass der von dir beschriebene Hund so vorgeschädigt ist, dass er die nötige Umweltsicherheit nicht wieder erreicht hat und deshalb so an dir klebt, weil er dich als Halt braucht. Das würde ich dann als Abhängigkeit und nicht als Loyalität einstufen.
 
Ich hab nur Hunde mit Vorgeschichte, teilweise so schlimm, das dass Vertrauensverhältnis zum Menschen massivst beeinflusst wurde. Selbst dieser Hund folgt mir auf Schritt und tritt und so eine Loyalität hab ich noch bei keinem anderen Hund bemerkt.

Meiner Erfahrung nach würde ich das "auf Schritt und Tritt folgen" anders interpretieren, nämlich als Unweltunsicherheit aufgrund der negativen Vorerfahrungen.

War ja auch nicht Wortwörtlch gemeint. Nur im Übertragenenen Sinne. Ich find trotzdem das TS Hunde (hatte ja noch kein Hund von Welpe an) eine besseres Verhältnis aufbauen als Welpen die nicht Wissen wie schrecklich die Menschheit sein kann. Der Hund ist aufkeinenfall mehr Unsicher und hat das auch nur in Bezug auf Menschen gezeigt. Die Sie Heute ignoriert und Leinenfrei umläuft als wären es Hindernisse. Leute die Sie kennt geht Sie auch hin, also sicher keine Angst ;)
 
Ich denke Vertrauen und Respekt machen eine gute Bindung vom Hundehalter zum Hund aus.
Und selbst bei Hunden aus dem TS die mit Menschen vorher nur schlechte Erfahrungen gemacht haben muss es nicht automatisch bedeuten das sie kein Vertrauen zu Menschen haben, ich habe selbst so eine Kandidatin hier sitzen die wirklich zu allen Menschen, auch zu völlig wildfremden freudig hingeht und meint alles und jeden erstmal begrüßen zu müssen und das trotz ihrer schlimmen Vorgeschichte.
Ich glaube es liegt da eher am Menschen der durch sein Mitleid sehr viel in den Hund hinein interpretiert und der meint diesen Hund ständig beschützen zu müssen so das Ängste die bei diesem Hund einmal vorhanden waren sich dadurch nur noch mehr verstärken und gefestigt haben.
Da greift wieder das Vertrauen denn wenn der Hund einem völlig vertraut kann man ihn auch mit seinen Ängsten konfrontieren so das er diese erfolgreich überwinden kann und man hilft dem Hund dadurch weitaus mehr als wenn man alles vermenschlicht und sich nichts ändert.
Bei beiden Hunden die wir haben ging das völlig problemlos und auch bei einem wirklich sehr ängstlichen Pflegehund aus einem polnischen Tierheim den wir mal hier hatten hat es wirklich so gut funktioniert das er einem bereits am 2. Tag seiner Ankunft hier bereitwillig folgte und er später sogar seine wirklich ganz massive Angst vor Männern ablegte.
Und dann zu sehen wie ein solcher Hund aufblüht und was er an Lebensqualität dazu gewinnt ist wirklich so ziemlich mit das aller schönste was es überhaupt gibt und es gibt einem dazu das Gefühl diesem Hund wirklich geholfen zu haben.
 
Ich find trotzdem das TS Hunde (hatte ja noch kein Hund von Welpe an) eine besseres Verhältnis aufbauen als Welpen die nicht Wissen wie schrecklich die Menschheit sein kann.

Aber wenn du noch keinen Welpen hattest, wie beurteilst du dann den Unterschied?

Meiner Erfahrung nach gibt es alle möglichen Varianten, Tierschutzhunde mit schlechter oder unbekannter Vergangenheit, die ein ganz enges Verhältnis zu ihrem Menschen aufbauen und auch anderen Lebewesen zugetan sind, aber auch welche, die zeitlebens scheu und unnahbar bleiben und genauso Welpen vom VDH-Züchter, die sich so oder anders entwickeln. Es kommt wohl doch mehr auf das Individuum an, als man meint.
 
Ich hab nur Hunde mit Vorgeschichte, teilweise so schlimm, das dass Vertrauensverhältnis zum Menschen massivst beeinflusst wurde. Selbst dieser Hund folgt mir auf Schritt und tritt und so eine Loyalität hab ich noch bei keinem anderen Hund bemerkt.

Meiner Erfahrung nach würde ich das "auf Schritt und Tritt folgen" anders interpretieren, nämlich als Unweltunsicherheit aufgrund der negativen Vorerfahrungen.

War ja auch nicht Wortwörtlch gemeint. Nur im Übertragenenen Sinne. Ich find trotzdem das TS Hunde (hatte ja noch kein Hund von Welpe an) eine besseres Verhältnis aufbauen als Welpen die nicht Wissen wie schrecklich die Menschheit sein kann. Der Hund ist aufkeinenfall mehr Unsicher und hat das auch nur in Bezug auf Menschen gezeigt. Die Sie Heute ignoriert und Leinenfrei umläuft als wären es Hindernisse. Leute die Sie kennt geht Sie auch hin, also sicher keine Angst ;)

Das engste Verhältnis hatte ich zu meiner Flaschenaufzucht ;) und der Hund zu mir.
 
Ich find trotzdem das TS Hunde (hatte ja noch kein Hund von Welpe an) eine besseres Verhältnis aufbauen als Welpen die nicht Wissen wie schrecklich die Menschheit sein kann.

du vergleichst apfel und birnen, und weisst nichtmal wie birnen ausschauen:unsicher:

arrabiata hats auch schon erklärt.

meine freundin hat nur selber gezüchtete dackel und ein als welpe gekaufter vorstehhund, sie bestätigt auch die vollkommen andere beziehung zu den eigenzucht.
 
Ich find trotzdem das TS Hunde (hatte ja noch kein Hund von Welpe an) eine besseres Verhältnis aufbauen als Welpen die nicht Wissen wie schrecklich die Menschheit sein kann.

Aber wenn du noch keinen Welpen hattest, wie beurteilst du dann den Unterschied?

Meiner Erfahrung nach gibt es alle möglichen Varianten, Tierschutzhunde mit schlechter oder unbekannter Vergangenheit, die ein ganz enges Verhältnis zu ihrem Menschen aufbauen und auch anderen Lebewesen zugetan sind, aber auch welche, die zeitlebens scheu und unnahbar bleiben und genauso Welpen vom VDH-Züchter, die sich so oder anders entwickeln. Es kommt wohl doch mehr auf das Individuum an, als man meint.

:applaus:
 
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