Bindung und Grundgehorsam bei souveränem & unmotiviertem Hund

ianchen

Hallo miteinander!

Ich habe mal eine Frage, und zwar: wie kann ich die Bindung mit meinem Hund verbessern?

Mein Hund Sempa ist ein 6-7 Jahre alter Rüde aus dem Tierschutz. Zu seiner Herkunft ist nicht viel bekannt; er wurde ausgesetzt, vermutlich weil er krank war (Tumor auf der Nase). Ich habe ihn seit ein paar Monaten bei mir, kenne ihn aber schon aus dem Tierheim seit etwa einem Jahr. Er ist ein Spitz-Mischling, unglaublich gechillt und von kaum etwas aus der Ruhe zu bringen. Auch nicht von mir - egal wie ich ihn versuche zu motivieren:
- Er ist absolut nicht verfressen, reagiert entsprechend also nicht auf Leckerli. Wenn er mal welche nimmt und tatsächlich im Mund behält, dann nur ein paar, und dann ist der Appetit wieder vergangen. Auch mit Saitenwürstchen, Käse, Frischfleisch... alles nur kurzfristig interessant, und wenn gerade was interessanteres zu tun ist, dann hat das Vorrang.
- Er ist sehr "souverän" (*räusper*) in seinem Verhalten, und ob ich ihn nun lobe oder doof finde was er gerade tut ist ihm reichlich egal.
- Er spielt nicht mit Tennisbällen, Rugbybällen, Beißwürsten, Frisbee, Zerrspiele... mit anderen Hunden (=Hündinnen) spielt er, aber sehr grob (er zwickt ins Hinterbein oder "datscht" über die Schulter). Es ist mehr ein spielerisches Raufen als wirkliches Spiel.

Was er cool findet:
- mitten unter Leuten sein, am liebsten in großer Runde (er legt sich dann irgendwo ab und döst)
- große Rüden anpöbeln
- Eichhörnchen und Katzen
- beim Spazierengehen entweder schön hinterher trotten, oder Reißaus nehmen. Dazwischen gibts nichts.

Er orientiert sich schon an mir, aber Autorität über ihn habe ich nicht. Er lässt soweit alles mit sich machen, Bürsten, Tierarztbesuch etc., aber er sucht unangeleint nicht meine Nähe. Zu Beginn wollte er immer sichergehen, dass ich ihn nicht allein eingesperrt zurücklasse, und er ist mir in jeden Raum gefolgt. Heute schläft er lieber im Wohnzimmer, und kommt auch nie für eine Streicheleinheit bei mir am Esstisch oder Sofa vorbei.

Um das klarzumachen: ich will aus ihn keinen Arbeitshund machen, das würde wohl auch nie funktionieren. Aber dass er sich absolut nicht abrufen lässt stört mich schon: selbst wenn ich spazieren gehen möchte kommt er z.B. nicht mit mir zur Tür und ich muss ihn irgendwo in der Wohnung einsammeln. Ich kann mich einen Meter entfernt von ihm hinsetzen und seinen Namen sagen (den kennt er durchaus), und er schaut mich nur indigniert an und macht keinen Rucker wenn er gerade nicht mag - manchmal kommt er allerdings zum Schmusen wenn ich nah genug bei ihm bin, was meistens aber auch schnell wieder beendet ist ;).

Beim Spazierengehen kann ich ihn nicht ableinen und laufe daher gelegentlich mit Schleppleine, damit er sich ein wenig mehr "ausrennen" kann. Je nach Gemütslage kommt er manchmal enthusiastisch zurückgerannt wenn ich ihn abrufe, trottet langsam auf mich zu, oder schaut mich an und entscheidet sich dann "nö, mach ich nicht" und ignoriert mich.

So, meine Fragen sind:
- welche anderen Möglichkeiten meinen Hund zur Mitarbeit zu motivieren gäbe es noch?
- wie kann ich unsere Bindung verstärken?

LG ianchen
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
Hi ianchen ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 27 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Da hast du eine Knacknuss..... Aber eine tolle wie es scheint. Er wird wohl gelernt haben, sich auf sich selbst zu verlassen, deshalb ist er nicht auf den Menschen "angewiesen". Ich verstehe was du meinst und es wird hier sicher noch jemand schreiben, der dir bessere Tipps gibt. Das einzige was bei Belle half (die liess sich auch nur schwer für Sachen begeistern) war, als wir endlich geschnallt haben, dass sie halt einfach gerne Schnüffelt. Das Mantrail war für sie toll. Belohnung der Person fand sie nicht so dolle, sie hat sich lieber umgedreht und gebuddelt wenns ging.
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 27 Personen
Der Beschreibung nach könne er auch ein HSH sein. Deshalb versteh ich wohl das Problem auch nicht wirklich. :D
Mein Tipp: Nimm ihn einfach so wie er ist und versuch nicht aus ihm Etwas zu machen was er nicht ist. Du hast offenbar nen gechillten netten Hund, der dich tief drin mag. Freu dich drüber, es gibt deutlich Schlimmeres.
... mit anderen Hunden (=Hündinnen) spielt er, aber sehr grob (er zwickt ins Hinterbein oder "datscht" über die Schulter). Es ist mehr ein spielerisches Raufen als wirkliches Spiel.
Das wäre für mich der Ansatzpunkt in Richtung Bindungsarbeit. Körperliches Spielen mögen die meisten Hunde. Wenn er bei dir darauf einsteigt hast du einen Fuß in der Tür. Allerdings muß man dann auch mal mit Kratzern, blauen Flecken, oder auch mal nem Loch im Pelz leben können.
 
Danke euch beiden schon mal für den Input!

Absolut wahr, es gibt definitv Schlimmeres! Ich bin es nur gar nicht gewohnt - wir hatten bis dato immer DSH oder Labrador-Mixe, die sich über meine reine Anwesenheit schon gefreut haben wie Bolle. Da ist mein Sempa, der mich kaum zur Kenntnis nimmt selbst wenn ich ihm den Hampelmann mache, schon eine Umstellung - aber das ist dann wohl eher *mein* Problem?? Es kränkt mich insgeheim wohl schon etwas, wenn er auf neue Menschen neugierig und freundlich zugeht und mich als "gegeben" hinnimmt und ignoriert :rolleyes:
Das einzige was bei Belle half (die liess sich auch nur schwer für Sachen begeistern) war, als wir endlich geschnallt haben, dass sie halt einfach gerne Schnüffelt.
Schnüffeln tut er in der Tat glaube ich ganz gerne, kann es nur leider nicht mehr so weil sein Tumor auf der Nase saß und da einiges kaputt gemacht hat. Womöglich schmecken ihm deswegen auch die Leckerli nicht mehr...? Ich mache mit ihm kleine Suchspiele in der Wohnung, aber das erledigt er auch eher auf visueller Ebene als über die Nase.

@HSH Freund : Was genau lässt dich auf HSH schließen, sind die auch so unabhängig, oder welche Eigenschaft teilt er mit einem HSH? Ich frage, weil ich für ihn schon gerne eine Aufgabe finden möchte, die seinem Naturell entspricht. Ich glaube kaum, dass er sich ausgelastet fühlt wenn er nur bei mir im Körbchen rumliegt den lieben langen Tag...?

Mit mir Raufen mag er noch nicht, das kam eher mal vor wenn ich im Weg war - da hat er dann anschließend aber immer gleich beschwichtigt. Mal sehen ob ich ihn dazu animieren kann!

Weiterführende Tipps sind weiterhin willkommen! :)

LG ianchen
 
@HSH Freund : Was genau lässt dich auf HSH schließen, sind die auch so unabhängig, oder welche Eigenschaft teilt er mit einem HSH?
Unter Anderem. :D Kannst ja mal etwas über die HSH nachlesen. Ist nett geschrieben und vielleicht findest du ja deinen Hund in einigen Punkten wieder. Und sei froh das er sich davon scheinbar nur die Rosinen rausgepickt hat. ;)
Mit mir Raufen mag er noch nicht, das kam eher mal vor wenn ich im Weg war - da hat er dann anschließend aber immer gleich beschwichtigt. Mal sehen ob ich ihn dazu animieren kann!
Versuch macht Kluch. Wenns klappt kann es wie gesagt ein toller Einstieg sein.
Ich frage, weil ich für ihn schon gerne eine Aufgabe finden möchte, die seinem Naturell entspricht. Ich glaube kaum, dass er sich ausgelastet fühlt wenn er nur bei mir im Körbchen rumliegt den lieben langen Tag...?
Macht er denn einen unausgelasteten Eindruck? Der Beschreibung nach ja nicht unbedingt. Nicht jeder Hund braucht eine besondere Aufgabe, manchen reicht es auch einfach nur dabei zu sein.
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 11 Personen
Bist Du sicher, dass er kein Chow-Chow-Mix ist?
Deine Beschreibung klingt absolut nach den 2 reinrassigen Chows und dem Chow-Mix, die ich bisher so kennen gelernt habe, und für die ist dieses Verhalten laut Chow-Züchter "rassetypisch". ;)

Die Besitzerin hat sich mit den Chows alle Mühe gegeben, zwei sogar von Welpe an gehabt und das volle Programm gefahren, Welpenschule, Junghundkurs, Hundeschule - hat nix genutzt, mit dem Erwachsenwerden haben die Welpen jegliche Mitarbeit eingestellt und waren durch nix und niemanden mehr zu motivieren. Sie haben nicht gespielt, waren zu keiner Beschäftigung zu motivieren, sie haben eigentlich nur dekorativ rumgelegen. Beim Gassi waren sie nicht ableinbar, sie haben nicht reagiert und je nach Stimmung waren sie nach dem Ableinen 2 Stunden zum Jagen im Wald oder sind einfach nach Hause gegangen, wenn sie meinten, es reicht jetzt mit Gassi. Egal, dass ihr Mensch noch im Wald stand... Rückruf war eh nicht möglich.

Nix war interessant, kein Spielzeug, kein Leckerchen, nichtmal Fleischwurst oder Käse...
Die Hundeschule mussten sie abbrechen, weil die Hunde entweder über den Zaun gesprungen sind und im Wald verschwunden waren oder aber sich in der Übungsstunde platt auf den Boden gelegt haben und jegliche Mitarbeit verweigerten.

Die Besitzerin hat immer gesagt: Meine Chows kennen nur ein einziges Kommando und das führen sie immer und überall aus, es heißt: Ignorier mich!

Zum Gassi gehen mussten die Hunde auch im Haus eingesammelt und direkt da wo man sie erwischt hat, angeleint werden. Wenn die keinen Bock hatten, kamen die nicht zur Tür... Die haben auch Besucher nur kurz begrüßt und waren auch toootal gechillt, die sah und hörte man nicht, egal was war. Die lagen immer nur rum und haben gedöst.

Gruß
tessa
 
Bist Du sicher, dass er kein Chow-Chow-Mix ist?
Deine Beschreibung klingt absolut nach den 2 reinrassigen Chows und dem Chow-Mix, die ich bisher so kennen gelernt habe, und für die ist dieses Verhalten laut Chow-Züchter "rassetypisch". ;)

Chow-Chow war auch mein erster Gedanke :)
Ich habe mal sehr lachen müssen, als ich eine Vermittlungsanzeige für einen Chow-Chow-Mix:
"Der ideale Hund, wenn Sie nicht wollen, dass Ihr Hund Sie beim Nachhausekommen freudig begrüßt" :D
 
Ich hab die Chows und den Chow-Mix ja öfter in Pflege gehabt und die kannten mich von Welpenbeinen an, trotzdem mussten sie bei mir in Haus und Garten eine Hausleine tragen, sonst hätte ich keine Chance gehabt, die vom Garten ins Haus oder vom Haus in den Garten zu kriegen, wenn die nicht wollten... und die wollten aus Prinzip schon nicht... ;)

Der Chowmix hatte als Welpe auch schon Null Folgetrieb, der ging aus Prinzip mit 10 Wochen schon nach rechts, wenn Frauchen nach links ging... ;) und es war ihm herzlich egal, ob Frauchen dann irgendwann weg war. Der machte einfach nur sein Ding und saß dann halt irgendwann vor der Haustür, wenn er Hunger hatte. Als Welpe. Kein Interesse an Spielzeug, kein Interesse an Leckerchen, kein Folgetrieb.... spielen mit anderen Hunden war OK, wenn er Bock hatte, aber das war auch alles.
Der Chowwelpe war wenigstens bis zum 6. Lebensmonat ein verspieltes Kerlchen, hat auch mal mit einem Ball gespielt und ließ sich mit Fleischwurst locken draußen an der Schleppleine. Kaum begann die Pubertät - nix mehr. Nahm nix mehr an, weder Wurst noch Spielzeug. Mit nix motivierbar. Und daran hat sich nix geändert, der Hund ist mittlerweile 9 und ignoriert seine Besitzer und liegt dekorativ rum. Sonst macht der nicht viel. Und wenn abgeleint dann weg.

Gruß
tessa
 
Ich hab die Chows und den Chow-Mix ja öfter in Pflege gehabt und die kannten mich von Welpenbeinen an, trotzdem mussten sie bei mir in Haus und Garten eine Hausleine tragen, sonswet hätte ich keine Chance gehabt, die vom Garten ins Haus oder vom Haus in den Garten zu kriegen, wenn die nicht wollten... und die wollten aus Prinzip schon nicht... ;)

Der Chowmix hatte als Welpe auch schon Null Folgetrieb, der ging aus Prinzip mit 10 Wochen schon nach rechts, wenn Frauchen nach links ging... ;) und es war ihm herzlich egal, ob Frauchen dann irgendwann weg war. Der machte einfach nur sein Ding und saß dann halt irgendwann vor der Haustür, wenn er Hunger hatte. Als Welpe. Kein Interesse an Spielzeug, kein Interesse an Leckerchen, kein Folgetrieb....
Der Chowwelpe war wenigstens bis zum 6. Lebensmonat ein verspieltes Kerlchen, hat auch mal mit einem Ball gespielt und ließ sich mit Fleischwurst locken draußen an der Schleppleine. Kaum begann die Pubertät - nix mehr. Und daran hat sich nix geändert, der Hund ist mittlerweile 9 und ignoriert seine Besitzer und liegt dekorativ rum. Sonst macht der nicht viel. Und wenn abgeleint dann weg.

Gruß
tessa

Wenn ich das lese, frag ich mich, warum Leute auf Chows abfahren.
Eigenständigkeit, gut. Aber überhaupt kein Interesse an irgendwas?
 
Oh mein Gott, was war ich erleichtert als ich eure Antworten und Links gelesen habe!
Es ist sehr beruhigend zu wissen, dass mein Hund kein seltsamer Einzelfall ist. :spitze:

@HSH Freund: Wow, der Link beschreibt mein Hündchen in vielen Punkten perfekt
- registriert jede Kleinigkeit? Check!
- kein Bock auf Leckerli? Check!
- Apportieren: nein Danke! Check!
- intelligent genug, mir den Vogel zu zeigen wenn ich was in seinen Augen unsinniges von ihm will? Check!
- Düsenjäger bei Bedarf, dann wieder Dösen den Rest des Tages? Check!

Gottseidank hat er nicht die Größe eines Kaukasen, sondern nur 15kg, und ist entsprechend handelbar.

Mit dem nicht-ausgelastet sein - ich weiß nicht, womöglich projeziiere ich das nur? Ich dachte mir eben, dass jeder Hund eine Aufgabe braucht, und wenn es die ist, das Haus gegen den Postboten zu verteidigen (macht er auch nicht, interessiert ihn nicht die Bohne ob jemand das Haus ausräumt oder nicht). Manchmal fiepst er mitten am Tag und will wohl irgendeine Form von Entertainment(?). Ich geh dann mit ihm Gassi, aber so wahnsinnig aufregend ist das auch nicht...

@tessa, @Paulemaus: ich dachte bisher immer, dass Sempa außer der Farbe gar nichts mit einem Chow Chow gemein hat, aber ich habe eben mal "Chow Chow Spitz Mix" gegoogelt, und langsam macht die Sache Sinn! Da hat er doch einiges gemein mit einem Chow Chow. Ich habe da wo er herkommt zwar nie einen Chow gesehen, aber möglich ist ja doch vieles. Ich werde mich da mal etwas einlesen.
Chow-Chow war auch mein erster Gedanke :)
Ich habe mal sehr lachen müssen, als ich eine Vermittlungsanzeige für einen Chow-Chow-Mix:
"Der ideale Hund, wenn Sie nicht wollen, dass Ihr Hund Sie beim Nachhausekommen freudig begrüßt" :D
Ja, also die Treppe runter zur Haustür läuft er wegen mir auch nicht. Aber so ein minimales Schwanzwedeln kriege ich immerhin schon :D.

Bislang ist also die Essenz, dass mein Hund halt so ist wie er ist, auch wenn ich mich auf den Kopf stelle. Letztendlich ist er ja wirklich lieb und unkompliziert - halt nicht so der Typ für öffentliche Zuneigungsbekundungen, dafür aber genügsam. Und wenn ich ihn schon auf immer und ewig an der Leine führen muss, dann sollte ich mich glücklich schätzen, dass er zumindest an der Leine nicht zieht :)...

Wenn aber jemand von aufbauenden Erfolgsgeschichten mit Chow Chows oder HSH berichten kann, dann nehme ich das immer noch gerne :cool:

LG ianchen
 
Wenn ich das lese, frag ich mich, warum Leute auf Chows abfahren.
Eigenständigkeit, gut. Aber überhaupt kein Interesse an irgendwas?

DAS habe ich mich auch immer gefragt. Ich hatte damals noch meine Power-Dobis, Workaholics, die super gerne mit mir gearbeitet haben und sehr an mich gebunden waren. Ich hab immer gesagt: Die wären mir zu langweilig, die liegen ja nur rum und selbst beim Gassi kann man nicht ableinen und an der Leine ignorieren sie einen, schlurfen hinterher oder drömeln vorneweg... Langweilig.

Inzwischen hab ich ja selbst sehr "pflegeleichte" Hunde, bei weitem nicht anspruchsvoll und sicherlich auch nicht wirklich mit Arbeitswillen oder "Will to please" gesegnet, wie Windhunde so sind. Aber selbst die haben eine enge Bindung zu mir, sind ablein- und rückrufbar (solange der Hase nicht zu dicht vorbei läuft), zeigen mir ihre Zuneigung und machen willig mit, wenn ich was von ihnen will. Die freuen sich, wenn ich nach Hause komme, die sind mit Leckerlies sogar für kleine Agilityübungen motivierbar... das wäre mit einem Chow never ever gegangen. Also ich finde Chows immer noch mehr als langweilig, absolut kein Hund für mich... das ist was für echte Liebhaber, die einfach nur einen dekorativ in der Ecke liegenden Hund wollen, mit dem sie angeleint spazieren drömeln können und für ihren schönen Teddybär bewundert werden wollen.

Gruß
tessa
 
Wenn ich das lese, frag ich mich, warum Leute auf Chows abfahren.
Eigenständigkeit, gut. Aber überhaupt kein Interesse an irgendwas?
Ja, ich muss gestehen, dass ist für mich auch schwierig zu schlucken, war da wohl sehr ignorant und wusste nicht, dass es so Hunde gibt! Gottseidank ist Sempa dann doch nicht ganz so extrem... als ich ihn aufgelesen habe vor einem Jahr war er krank und ich habe sein Desinteresse darauf geschoben. Manchmal habe ich das Gefühl er ist wie ein pubertierender Teenager dem es peinlich ist zu tun was Mama sagt... auch wenn es noch so viel Sinn macht. Aber manchmal (!) kommt er so begeistert auf mich zugerannt das ich schon weiß, dass er mich wohl eigentlich mag ;).
 
Wenn ich das lese, frag ich mich, warum Leute auf Chows abfahren.
Eigenständigkeit, gut. Aber überhaupt kein Interesse an irgendwas?

Weil man Spaß an eigenständigen Individuen hat. Weil man sich ihre Zuneigung verdienen muss. Weil sie hübsch sind. Weil sie aufpassen. Weil sie interessant sind in ihrem Verhalten. Weil sie eine Herausforderung sind. Weil man keinen Hund mit absolutem Gehorsam benötigt. Weil man Hunde doof findet, die jedem Fremden unter den Rock kriechen. Weil man gerne Hunde mag, die ihr eigenes Ding machen (können). Weil man Hundesport blöd findet :p

Ich finde Chows jetzt nicht abwegiger als Frenchies, Englische Bulldoggen oder Irische Wolfshunde :)
 
Wenn aber jemand von aufbauenden Erfolgsgeschichten mit Chow Chows oder HSH berichten kann, dann nehme ich das immer noch gerne :cool:
Meinen aktuellen Kaukasen hab ich vor gut einem Jahr aus dem Tierheim übernommen. Dort galt er als gefährlicher Hund. Ich hab hier ein bißchen über den Werdegang geschrieben. Dort geht es aber nicht nur um ihn. Deshalb zieht es sich, was ihn angeht, ein wenig. ;)
 
Ich finde Chows jetzt nicht abwegiger als Frenchies, Englische Bulldoggen oder Irische Wolfshunde :)

Ich finde Chows schon eine ganze Ecke extremer als Frenchies und Irische Wolfshunde... Englische Bulldoggen kenne ich keine.
Aber die Frenchies, die ich kennen gelernt habe, waren ihren Menschen sehr zugetan und haben auch freudig Kommandos befolgt und Bällchen apportiert (wenn ihre körperliche Konstitution das zugelassen hat). Und ich kenne einige Wölfchen, die ihren Leuten wie die Schatten folgen, Freiläufer und abrufbar sind... ;)

Aber im Großen und Ganzen stimme ich Dir zu. Es gibt für jeden Geschmack den passenden Hund.

Gruß
tessa
 
Ich finde Chows schon eine ganze Ecke extremer als Frenchies und Irische Wolfshunde... Englische Bulldoggen kenne ich keine.
Aber die Frenchies, die ich kennen gelernt habe, waren ihren Menschen sehr zugetan und haben auch freudig Kommandos befolgt und Bällchen apportiert (wenn ihre körperliche Konstitution das zugelassen hat). Und ich kenne einige Wölfchen, die ihren Leuten wie die Schatten folgen, Freiläufer und abrufbar sind... ;)

Aber im Großen und Ganzen stimme ich Dir zu. Es gibt für jeden Geschmack den passenden Hund.

Gruß
tessa

Das setzt aber voraus, dass du darauf besonderen Wert legst, dass dein Hund Lust auf Kommando befolgen hat, dass er apportieren soll, dass er "sehr zugetan" sein soll, dass er dir wie ein Schatten folgen soll etc.
Chows passen halt dann nicht ins Bild vom Hund. Ich persönlich hätte allerdings eher 5 Chows als einen Frenchie/EB/Wolfshund oder ähnliches.
Nicht, dass das mein absolut bevorzugter Typ Hund wäre. Aber wenn ich wählen müsste - eher Chow.
 
@ianchen
Kannst Du mal ein paar Bilder von dem Hund einstellen?
Gar nicht so einfach von ihm ein Bild zu finden, auf dem er nicht dekorativ auf seinem Kissen liegt :D.

Ich seh das auch so, dass jeder Topf seinen Deckel findet... Es soll ja auch Menschen geben, die Katzen toll finden. Da ist auch nichts mit Kommandos befolgen. Bei uns war das eben etwas Schicksal. Ich häng mal noch ein Bild dran wie er vor einem Jahr aussah, als er mir auf der Straße nachgelaufen ist!
 

Anhänge

  • Sempa_klein_3.JPG
    Sempa_klein_3.JPG
    309,3 KB · Aufrufe: 122
  • Sempa_4.JPG
    Sempa_4.JPG
    80,5 KB · Aufrufe: 132
  • Sempa2_klein.jpg
    Sempa2_klein.jpg
    416,3 KB · Aufrufe: 111
Ich finde Chows schon eine ganze Ecke extremer als Frenchies und Irische Wolfshunde... Englische Bulldoggen kenne ich keine.
Aber die Frenchies, die ich kennen gelernt habe, waren ihren Menschen sehr zugetan und haben auch freudig Kommandos befolgt und Bällchen apportiert (wenn ihre körperliche Konstitution das zugelassen hat). Und ich kenne einige Wölfchen, die ihren Leuten wie die Schatten folgen, Freiläufer und abrufbar sind... ;)

Aber im Großen und Ganzen stimme ich Dir zu. Es gibt für jeden Geschmack den passenden Hund.
Gott sei Dank gibts ja für einen Hund auch noch andere Wege seine Zuneigung zu zeigen. ;) Für diesen Hundetyp muß man irgendwie "gemacht" sein. Dann erkennt man auch die kleinen Dinge, die dem "Außenstehenden" oft gar nicht auffallen. Wenn diese Hunde etwas extrem sind, dann extrem sensibel. Auch wenn es von Außen nicht so scheinen mag.
 
Ach herrje, der sah ja übel aus :(
Schön, dass Du Dich seiner angenommen hast!

Der Schwanz könnte übrigens auf einen Chow-Chow-Anteil hinweisen :)
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Bindung und Grundgehorsam bei souveränem & unmotiviertem Hund“ in der Kategorie „Erziehung / Verhalten“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Lana
Antworten
37
Aufrufe
665
Candavio
Candavio
BlackJack
Spannend! :)
Antworten
61
Aufrufe
2K
fusselchen
fusselchen
Mauso
Eure Tiere haben ein Traumgrundstueck :herzen: Aber Welpen kannst du da nicht laufen lassen :lol:
Antworten
71
Aufrufe
4K
Mauso
DobiFraulein
Ich denke, du siehst es nicht falsch.verstanden. Wenn ich mich recht erinnere, wurde damals sogar ausgeführt, dass das auch bei alleinstehenden Hundehaltern zu einer weiteren Person erfolgen sollte.
Antworten
77
Aufrufe
5K
matty
F
Ich denke das ist ganz normal. Der eine Charakter sagt einem mehr zu, als der andere Charakter eines Hundes. Natürlich lieben wir all unsere Hunde. Ich will auch keinen meiner 3 missen. Aber ich kann ganz klar sagen: ARON ist mein Seelenhund - mein Ein und Alles - kanns eigentlich gar nicht in...
2 3 4
Antworten
60
Aufrufe
4K
Bulli-Sonja
Bulli-Sonja
Zurück
Oben Unten