Bezüglich der häuslichen Situation ist es eher so, wie Lektoratte es beschrieben hat: Jonny ist Mike zu anstrengend. Er möchte nicht ständig irgendwelche Kompromisse eingehen, sondern sich "normal" verhalten können. Dabei ist er natürlich auch ungeduldig - akzeptiert meine Ratschläge und die der Trainerin bzgl. des Ignorierens nicht oder nur für den Moment, versucht, im nächsten Moment Jonny zu streicheln, was natürlich nach hinten los geht.
Geht gar nicht.
Schmeiß ihn raus. - Nein, nicht aus der Wohnung und der Ehe, aber aus der Hundeerziehung!
Das wird euch beiden vieles erleichtern.
Ihr habt keine Kinder, oder?Ich glaube, das ist auch unser "Hauptproblem": ich habe das Gefühl, dass er meine Arbeit mit dem Hund/den Hunden boykottiert, weil sie sehr viel Raum einnimmt.
Als wir eines hatten - da hatten wir das Problem plötzlich im Doppelpack...
Wie schrieb Petra-Neuss damals so schön: "Mann will auch auf den Arm!"
Aber natürlich war daran nur der Hund schuld. Und ich.
Kenn ich auch. Männer sind blöd.Wir sind beide berufstätig und haben regelmäßige hundefreie Momente, die wir auch genießen. Aber wir ziehen nicht mehr am selben Strang, versteht ihr, was ihr meint? Irgendwie hat sich Mike völlig ausgeklinkt und lehnt Jonny im Grunde ab, weil er so anstrengend ist. Das geht soweit, dass er noch nicht einmal eingreift, wenn "Gefahr" im Verzug ist. Beispiel: wir waren am vergangenen WE im Vorgarten zugange, Hunde dabei - Mike arbeitet am Zaun und lässt die Gartenpforte offen, Auto an der Straße und Jonny prescht drauf los - da kommt kein Wort, gar nix, sondern er schaut mich nur an, als ich gerade um die Ecke komme und ich muss innerhalb von einer Zehntelsekunde reagieren.
Mir gefällt es auch nicht, zumal ein konstruktives Gespräch hier nicht mehr möglich ist. Da kommt dann nur: "Ich wollte eigentlich nie einen Hund. Und ich wollte auch diesen Hund nicht! Nen Dobermann! Hier!" usw usf etc pp.Für mich fühlt es sich so an, als ob Mike eine Entscheidung forcieren möchte, und das gefällt mir nicht.
Ich würde seinen Platz auch irgendwo einrichten, wo er allein ist und seine Ruhe hat. Nicht in einem Durchgangszimmer, und nicht im Schlafzimmer, der Küche - da kann er überall Liegeplätze haben, aber eben einen Ruheplatz irgendwo, wo wirklich Ruhe herrscht.PS: Den Tipp mit der abendlichen Auszeit in seiner "Höhle" (Kennel) haben wir zu Beginn schon mal durchgeführt, ist eine Überlegung wert, das wieder einzuführen.
Bei sowas MUSS man definitiv an einem Strang ziehen.
Oder sich gegenseitig wenigstens nicht in die Quere kommen.
..ich kann mir vorstellen, dass es für Mike auch nicht einfach ist, mit einem Hund zu leben, der solche Verhaltensweisen zeigt. Muss frustrierend sein!
Keine Ahnung. Kommt drauf an, was man vom Hund erwartet.
Ich denke, das frustrierendste in eurem Fall ist das, was sabre weiter unten beschreibt:
sabre schrieb:Ich weiss nicht ob es so ist wie bei uns aber wenn dein Freund es so wahrnimmt wie meiner dann dreht sich anscheinend für ihn dast alles um den Hund. Dazu mit Korrekturen deinerseits weil man wieder etwas falsch gemacht, vielleicht auch genervt weil man es schon mehrfach erwähnt hat, er hat es aber nur gut gemeint, er kann Zuhause nicht entspannen weil man ständig Rücksicht nehmen muss/Angst hat.
Ich finde es ist ein hartes Los auch wenn wir Hundemenschen uns schwer tun zu verstehen wie man Hunde nicht so lieben kann...und wenn man einen Hund hat und er einen nicht liebt ist das auch nicht einfach zu ertragen.
Weiß nicht. Kommt drauf an, ob man vom Hund geliebt werden will oder nicht.
Boxerfan schrieb:Zumal es bisher zweimal vorgekommen ist, dass Jonny einem Arbeitskollegen von mir und Mike's besten Freund viel entspannter, fast freundlich begegnet ist. Die Meinung der Trainerin ist, dass Mike (und andere Männer auch) einen bestimmten Typ von Mann verkörpern, mit dem Jonny schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Vielleicht merkt dein Hund aber auch ganz einfach, das er bei deinem Freund nicht erwünscht ist.....
Könnte ich mir auch gut vorstellen.
Garri mag meinen Mann. Sogar sehr. Er ist auch schon immer eher ein Männerhund gewesen.
Mittlerweile ist es hier am WE so: Männe kommt nachhause, Hund begrüßt ihn kurz und verzieht sich dann und verbringt die meiste Zeit des Wochenendes in seinem Korb. Da ist er auch unter der Woche sehr viel (ich arbeite ja im selben Raum, und er schläft ja eh recht viel, hat er auch schon immer), aber dann halt noch etwas mehr. Man geht sich aus dem Weg.
Naja, ist halt so.
Dann mal abwarten wie er reagiert. Denke nicht das er sich umdreht und die Klamotten packt zum Auszug
Nee, stimmt, das wäre ja anstrengend...
Bei uns ist halt der Nachteil (oder vielleicht auch der Vorteil), dass mein GG de facto schon ausgezogen ist. Also, aus beruflichen Gründen eh unter der Woche woanders wohnt. Da wäre der Schritt nicht mehr ganz so groß...
Problem: Ihm ist das ja auch wichtig. Sogar ganz wichtig. Wenn's ihm nicht wichtig wäre, würde er sich die Mühe, bockig zu werden, doch gar nicht machen...In einer intakten Beziehung sicherlich was anderes aber die Wichtigkeit für mich in diesem Fall würde ich trotzdem mal klarstellen.
Da kommt dann am Ende im Zweifel nur raus: "Dir ist das wichtig. Dir, dir, dir... du denkst immer nur an dich!"
Joa, klar. Verschwendete Lebenszeit.
also erst Mal: Respekt vor dir, weil du den Hund aufgenommen hast!
Lekto hats schon gut auf den Punkt gebracht.
Für dein inneres Gleichgewicht, wie wäre es mit: "Der Hund ist mein Ding und ich erwarte garnicht, dass ER da mit zieht"???
(natürlich auch keine kontraproduktiven Aktionen)
Würde ich auch genau so vorschlagen.
Sehe ich genauso. Er sollte dir nicht absichtlich Knüppel zwischen die Beine schmeißen, aber ansonsten könnte es helfen, wenn er einfach gar nichts mehr machen "muss", und freiwilliges Engagement positiv honoriert wird.Wenn man nichts erwartet ist man nicht enttäuscht und der Hund ist eh wahrscheinlich lieber in Ruhe gelassen, so wie es sich liest.
Mein Mann z. b. zieht nur begrenzt mit. Ich akzeptiere das.
Wenn die Beziehung ansonsten stimmt.....
Vielleicht ist der Hund auch derart in den Mittelpunkt geraten das der Mann auch einen Grund hat keinen Bock mehr zu haben, vielleicht sollte man überlegen wie man allen gerecht wird so das der Hund nicht unbedingt den Hauptteil des Lebens ein nimmt...wäre doch auch mal zu überlegen..und vielleicht kommt dann der Hund auch besser mit seinem Leben zurecht...
Wiww, das sehe ich ganz genauso. Man kommt, gerade bei einem schwierigen Hund, ganz schnell in die "Hau-Ruck-Falle": "Mit dieser einen Anstrengung, damit dass ich mich jetzt kurz und knackig ausschließlich damit beschäftige, schaffe ich es, alles auf's richtige Gleis zu setzen, und dann kümmere ich mich wieder um andere Sachen..."
Das geht aber bei traumatisierten Hunden eher nicht. Und ganz automatisch, wie ein Elektromotor bei so nem Spielzeugauto, das sich am Tischbein festgefahren hat, buttert man immer mehr und mehr und mehr Energie da rein, weil es ja jetzt, jetzt, bitte möglichst schnell, klappen soll. Aber dat blöde Ding rührt sich einfach nicht.
sabre schrieb:Heute weiss ich dass es viel mehr hilft ihm Anerkennung für keine Dinge die er mit dem Hund macht zukommen zu lassen das Motiviert ihn weiter durchzuhalten.
Hey, das scheint ein allgemeines Muster zu sein...
sabre schrieb:Ich wünsche euch das ihr es gemeinsam schafft.
Dem möchte ich mich anschließen.