Zitat von
legolas
Dein Partner reagiert wie ein kleines Kind das ein Geschwisterchen bekommt und plötzlich merkt das es nicht mehr der Mittelpunkt des Interesses ist.
Zitat von lektoratte
Sehr schön zusammengefasst.
Wie ich schon schrieb: "Ich will aber auch auf den Arm!!!"
Tja und hier sehe ich es so...der Partner sollte im Mittelpunkt stehen und nicht der Hund
Wiww, das gilt aber für
beide Seiten...
Eine Beziehung, in der
einer immer um den Partner herumkreiselt, der sich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wohlig räkelt, ist auch nicht gerade das, was ich unter "gesund und ausgewogen" verstehe.
Und es geht zumindest
mir nicht darum, dass der Mann von Alex (oder auch meiner - zu dem schreib ich gleich noch was)
überhaupt es "wagt", zu sagen, dass er mit diesem Hund und diesem Leben nicht zurecht kommt... es geht um das "wie".
Eine normale, sachliche Diskussion sieht anders aus als "Ich mag nicht mehr, ich sehe da keine Reserven mehr, und ich torpediere bewusst und unbewusst alles, was du machst, damit du nachgibst und einsiehst, dass ich und nur ich Recht habe, und alles so läuft wie ich und nur ich es will."
Diese ständige Vergleiche : Was wäre es wenn es ein Kind wäre...was soll dann sein....? Es soll Menschen geben die ein Kind doch höher stellen als ein Hund....Das ist ein Vergleich mit Äpfel und Birnen sorry
Du hast mich glaube ich falsch verstanden.
Ich habe ja das Kind als erstes ins Spiel gebracht, aber nicht, weil ich sagen wollte: "Was wäre, wenn der Hund ein Kind wäre..."
Fakt ist: Als wir ein Kind hatten, hat mein Mann darauf (also auf das
Kind) in genau derselben bockigen, verdrucksten und unsachlichen Art reagiert wie vorher auf den
Hund, und wie Alex Mann das auf den Hund tut.
Das ist eine Tatsache, da war absolut kein Unterschied zu sehen. Weil es bei diesem Konflikt
nicht darum geht, ob Kinder oder Hunde "gleichwertig sind", sondern dass sie beide sich entscheidend auf die Lebensumstände des Mannes auswirken.
Nun ist meinem Mann durchaus klar, dass man ein Kind nicht einfach zurückgeben kann - also hat er einen unglaublichen Druck auf mich ausgeübt, dass ich es doch bitte irgendwie hinzukriegen habe, dass er trotz des Kindes bitte zumindest an den Wochenenden weiter so leben kann wie bisher.
(Was dann auch beinhaltete, sich gar nicht um den Hund zu kümmern. Was er anfangs aber
musste, weil ich nach der Geburt mehrere Wochen nicht mehr als ein paar Schritte ohne Schmerzen laufen konnte...)
Es war
meine Schuld, dass ich es nicht geschafft habe, Kind, Hund, Haushalt unter der Woche ohne ihn auf die Reihe zu kriegen, und dabei nicht wie das blühende Leben auszusehen, ich ließ es an Intitiative, Begeisterung, vermutlich auch Muttergefühlen, Ordnungssinn, Sauberkeit (!) fehlen... und der Hund - der Hund machte alles nur noch schlimmer, denn der verbreitete hier Chaos und ich war so faul und träge und gleichgültig, dass ich gewillt war, das hinzunehmen... wenn mir das Baby zuviel Arbeit sei, müsse der Hund halt weg. Am besten gestern.
Der hat's ja auch gebracht, am Tag, als ich wegen der Geburtseinleitung dann ins KH sollte, zu
fordern, ich solle jetzt eben schnell noch den Hund zum TA bringen und einschläfern lassen, er fährt mich auch hin! Denn mit Hund und Kind, das würde nie was werden... ich musste mehrfach, und am Ende regelrecht hysterisch wiederholen, dass ich angesichts der unmittelbar bevorstehenden Entbindung weiß Gott andere Probleme im Kopf hätte, als auch nur drüber nachzudenken, ob er vielleicht RECHT hat...
Wie war das mit dem Partner, der in einer Beziehung im Mittelpunkt stehen sollte?
Ich bin bereit, zu akzeptieren, dass das auch für ihn eine psychische Ausnahmesituation war, und er völlig neben sich stand, aber trotzdem hätte ich ihn in dem Moment ganz unverständnisvoll am liebsten in den Allerwertesten getreten, und das nicht nur einmal.
Und so hätte ich auch bei jedem anderen Mann in meiner Bekanntschaft gedacht, der sich so aufgeführt hätte.
Und als das Kind dann da war, ging es halt im Grunde nonstop so weiter.
Wenn du dir anhören musst, dass du ja ein Ordnungsproblem hast und das Haus verkommen lässt, da du ja seit Wochen nicht gestaubsaugt hast, und vorher hattest du nen Monsterbauch, und danach konntest du nicht mal spazierengehen, geschweige denn den Staubsauger heben... wird dein Verständnis für den Partner nicht größer. Lass dir das von mir versichern.
Und wenn es hundertmal so ist, dass er sich wirklich und ehrlich nur Sorgen macht, dass das alles zuviel für mich wird (was auch durchaus berechtigt war), wird das Verständnis nicht größer, wenn er das nur anderen Leuten auf die Nase bindet, und bei
mir alles in derartig hässliche Vorwürfe verpackt.
Tut mir leid. Ich bin ein sehr verständnisvoller Mensch. Ich erwarte noch nichtmal das Verständnis, dass ich anderen entgegenbringe, auch mir gegenüber, da könnte ich lange warten... aber ein Minimum von Verständnis erwarte auch ich von meinem Partner, nicht nur umgekehrt.
Omo übrigends kommt damit bestens klar das sich die Welt nicht nur um ihn dreht ...Ich gehe sogar soweit das es ihm lieber ist das er nicht ständig im Mittelpunkt steht.
Ja, ich kann mir mittlerweile auch vorstellen, dass das für einen Hund ganz gut ist - siehe auch meine Vorschläge, was Alex vielleicht ändern könnte. Die gehen ja auch eher in diese Richtung.
Ich möchte auch - von den vorgeburtlichen Entgleisungen mal abgesehen - hier noch hinzufügen, dass mein Mann sogar nach meiner Ansicht durchaus gute Gründe für seine Einstellung hat.
Erstens macht der das Ganze seit
5 Jahren mit, obwohl er wirklich und wahrhaftig von Anfang an realistische Einwände hatte. Die ich in den Wind geschlagen habe, wie sie der vermittelnde Verein, an den ich sie immerhin herangetragen hatte, in den Wind geschlagen hat. Die sich aber leider bewahrheitet haben.
Zweitens war es bei uns am Anfang - auch aus Unerfahrenheit - tatsächlich so, dass sich alles um den Hund gedreht hat. Wir haben zwangsläufig unser ganzes Leben um den Hund herumkonstruiert, auch aus so banalen Gründen wie: "Macht wegen seiner chronischen Darmentzündung spätestens nach 4 Stunden einen Riesenhaufen. Ob drinnen oder draußen." (Wie anstrengend das war, weiß ich spätestens seit ich barfe. Da hörte das wundersamerweise auf.)
"Ist ja als Dobi angeblich so unausgelastet, also viel Zeit für Spaziergänge einplanen"
"Braucht seinen regelmäßigen Tagesablauf".
"Hat auch ansonsten diverse Macken".
Urlaub, Besuch bei Freunden, Besuch von Freunden - alles nur noch unter Schwierigkeiten möglich. Nur so als Beispiel.
Aufträge, die so geartet waren, dass ich mal ein paar Tage bei einem Kunden vor Ort arbeite, konnte ich nicht annehmen.
Den Garten konnten wir nicht richtig nutzen, weil nebenan jemand mit Hund eingezogen ist, just eine Woche bevor wir unseren bekamen.
Usw usf.
(Es wundert mich also auch nicht mehr, dass sehr viele Leute mit Einblick in unser Familienleben meinten, das ginge nie im Leben gut, weil das mit Kind einfach nicht mehr möglich wäre.)
Nicht zu vergessen ist auch die Tatsache, dass wir ja erst Anfang 2008, also nach fast 3 Jahren mit Hund, die Ursache der Probleme erkannt haben, und Medikamente bekamen, die seinen Zustand stabilisieren. Wie schlimm das vorher war, fällt mir jetzt gnädigerweise nur immer dann wieder ein, wenn er zB mal Durchfall hat, und das Selgian nicht so gut wirkt, oder neulich, als es wegen einer Wechselwirkung mit einem anderen Medikament quasi "ausgeschaltet" wurde... *grusel*.
Mittlerweile können wir es gut so machen, wie du auch sagst... weil alles in etwas kleinerem Rahmen abläuft, und der Spacko durch die DCM auch etwas ruhiger geworden ist.
Trotzdem gibt es immer noch recht viel, das einen wirklich stören kann... er hat am Anfang auch recht viel kaputtgemacht, oder eben so verschmutzt, dass es nicht mehr zu gebrauchen war, solche Sachen halt. Dann das Barf-Fleisch, ist auch nicht jedermanns Sache...
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Und die Kosten, die das Tier verursacht, sind nicht eben klein.
Naja. Wie gesagt: Ich kann durchaus nachvollziehen, dass
mein Mann genervt ist. Mir geht es durchaus auch manchmal so.
Aber, wie schon gesagt: Es geht auch um das "wie".
Es wäre außerdem alles leichter zu ertragen, wenn er dieses Problem nicht immer als Stellvertreter für irgendwas ganz anderes missbrauchen würde.
Immer wenn er sich über mich geärgert hat (egal worüber, muss nicht der Hund sein), oder sonstwie Stress hat fängt er an, den Hund herumzuscheuchen und mir deswegen Vorwürfe zu machen, weil der immer noch lebt.
Und das nervt mich. Weil mir klar ist, wo die Probleme liegen, weil er eigentlich weiß, dass mir klar ist, wo die Probleme liegen, weil ich schlicht keinen Bock habe, zum hundertsten Mal "Ja, du hast Recht und ich bin Schuld an allem" zu sagen, und vor allem weil das
wahre Problem, was der Auslöser für diesen Ausbruch ist, damit ja immer noch nicht gelöst ist. Und nicht werden wird, weil er den Teufel tun und sagen wird, was ihn in Wahrheit stört. Da kann ich dann ja vielleicht raten... bzw. darf. Und dann Besserung geloben, wenn ich richtig geraten habe. Mach ich aber nicht, weil es mich einfach nervt.
So - und nun im Fall von Alex:
Da war es anscheinend eine gemeinsame Entscheidung, und der Hund ist gerade mal 3 Monate da. Das sind 12 Wochen.
Nicht viel. Oder eine Ewigkeit, je nachdem, was in dieser Zeit so passiert ist.
Da ist es absolut legitim, zu sagen: "So wie es jetzt läuft, passt es mir nicht, wir müssen da etwas ändern. Ich kann so nicht weitermachen, bei allem guten Willen nicht."
Was ich persönlich
nicht in Ordnung finde, ist dieses dramatische: "Ich kann so nicht weitermachen und ich sehe da keine Reserven mehr, und es ist mir egal, wie sehr du dich um einen Kompromiss bemühst, ich will keinen!!! Mach was...
Du musst was machen.
Ich will bloß mein altes Leben zurück!
![Zum Heulen :heul: :heul:](/styles/default/xenforo/smilies/nochmehrsmilies/cray.gif)
", das hier anscheinend (zumindest empfinde ich es so) durchklingt.
Das ist wenig konstruktiv, und es ist auch unfair, weil es die letztendliche Entscheidung darüber, dass der Hund vielleicht wieder abgegeben wird,
ganz allein Alex aufbürdet, nachdem beide gemeinsam beschlossen hatten, den Hund aufzunehmen.
"
Ich will nicht mehr mitmachen.
Du musst den Hund abgeben. Entscheide dich!"
Darum schrieb ich ja, sie sollte (falls nicht schon geschehen) den Mann auf jeden Fall fragen, was er sich konkret vorstellt, was passieren und was sich ändern soll.
"Ich mag nicht mehr" sagen ist einfach.
"Ich mag nicht mehr, ich will lieber..." macht schon etwas mehr Mühe.
Im ´übrigen schon allein das Denken..mein Freund , mein Mann kann schon morgen weg sein...was bitte ist das für ein denken für eine Beziehung? ich bin ehrlich schon ein wenig verwundert und manchmal wundert mich gar nichts mehr warum Beziehungen so gar nicht mehr halten wollen.
Nur zur Info: Wir sind seit 12 Jahren verheiratet und seit 17 Jahren ein Paar.
Ich würde versuchen, den Hund gar nicht mehr so sehr zum Thema zu machen. Die ständigen Gespräche darum, gehen ihm wahrscheinlich schon auf die Nerven und lassen das Thema unnötig hoch kochen.
Ja, das fürchte ich auch. Und das kann ich mittlerweile mit etwas Abstand sogar absolut nachvollziehen.