Ich kenne die Rede, habe sie denke ich auch gut verstanden und kann ihr inhaltlich natürlich nicht widersprechen. Darum ging es mir auch nicht. Für mich ist das einfach beispielhaft, wie wir hinters Licht geführt werden, schon immer. Eine Rede kann nicht aus der Welt räumen, was vorher war. Während der eine nach dem Krieg in Sibirien gelandet ist, haben andere hier steile Karrieren gemacht. Dem einen glaubt man, er habe "nichts gewusst", dem anderen nicht. Je nachdem, welchen Interessen man dient. Und deshalb muss man bei jedem Politiker hinschauen, wer genau da eigentlich dahinter steckt und auch, in welchen Organisationen. Es ist jetzt zwar unglücklich (und mir auch ein wenig unangenehm), daß ich das über einen Verstorbenen sage und ich glaube dir auch, daß du von ihm beeindruckt warst, er war ja wirklich ein großer Symphatieträger. Solche braucht und hat nahezu jede Partei, abgesehen vom rechten Rand. Das ist wie bei good cop, bad cop.
Und die Ironie daran ist, daß ausgerechnet diejenigen, die sich die Verteidigung unserer christlich-jüdischen Wurzeln auf die Fahnen geschrieben haben, genau diese christlichen Werte mit Füßen treten. Jesus sagte, "liebe deinen Nächsten wie dich selbst.". Nicht, "liebe deinen Nächsten wie dich selbst, ausser...".