Wie funktioniert Integration denn? (Das ist jetzt ehrlich gesagt, gar keine Fangfrage
)
Dass sich Leute, die hierher kommen, anpassen und die Gesetze und Wertvorstellungen, die hier herrschen akzeptieren, hat doch nichts mit "hohem Ross" zu tun? Also meine Eltern haben immer viel Wert drauf gelegt, dass wir uns hier anpassen. Geschadet hat es mir nicht und ich fühle mich durchaus voll integriert
Darüber, was bei Integration besser zu machen wäre, können dir entsprechende Fachleute sicher besser Auskunft geben als ich. Ich bin ja, genau genommen, nur jemand, der sich ein paar Gedanken macht (aber eben keine ausgewiesene Expertin). Aber dass es die Integration wenig fördern dürfte, (um es mal überspitzt auszudrücken) die Leute irgendwo zentral abzuladen und zu sagen "nun integriert euch mal schön, das können wir ja wohl erwarten", ist in meinen Augen irgendwie selbsterklärend. Ich fände es wichtig, die Menschen einzubinden, sie dezentral unterzubringen, Sprachkurse noch und nöcher anzubieten, Leute mit einzubinden, die auch mit der Kultur der betreffenden Asylbewerber vertraut sind und so weiter und so fort.
Wenn jetzt Menschen meinen, dass sie Dieses oder Jenes erwarten können, können sie das ja meinen und auch tun - bleibt ja jedem selbst überlassen. Nach deren persönlichen Ansichten/Wertesystem können sie das wahrscheinlich auch. Nur wenn das reine Erwarten nicht reicht, ist's ja nun am End auch blöd - und das für alle Beteiligten. Dann kann man sich zwar hinstellen und sagen "wir haben es ja gewusst", aber irgendwie sinnvoller fände ich, wenn man auf die immigrierten Menschen zugehen würde und versuchen würde, sie "abzuholen" (im übertragenen Sinne gemeint) und zu versuchen, den einen oder anderen Schritt der Integration gemeinsam zu gehen. Quasi präventiv zu agieren, nur für den Fall dass es mit dem reinen Erwarten eben nicht reichen sollte. Wir alle wurden ja durch Erziehung, Bildung usw. auch dabei unterstützt, dieses Gesetze, Wertvorstellungen usw. als selbstverständlichen Teil unseres Lebens zu betrachten.
Nach meinem Wertesystem kann ich von den Banken, nachdem sie mit Steuergeld gerettet wurden, zum Beispiel auch erwarten, dass sie mir keine Gebühren für jeden shice berechnen und mir mehr Zinsen auf mein dort deponiertes Geld zahlen (und weniger Zinsen auf entliehenes Geld verlangen, das sie sich für quasi nix leihen können). Das müsste nach meiner Auffassung eine Selbstverständlichkeit sein. Auch sollte es nach meiner Auffassung für Banken, nachdem sie durch Steuergeld gerettet wurden, eine Selbstverständlichkeit sein, Arbeitsplätze vor allem auch in den Nicht-Führungsebenen zu erhalten und zu schaffen, anstatt überall Automaten hinzustellen. Passiert aber nicht.
By the way: Nach meinem Wertesystem müssten auch diejenigen, die das Glück haben, hier geboren worden zu sein, in Anbetracht der Tatsachen, die unserem Wohlstand bekanntermaßen zugrunde liegen, es für selbstverständlich erachten, diejenigen, denen es schlechter geht, zu unterstützen. Nicht durch Spenden oder so, sondern z.B. durch Kritik an poltischen Entscheidungen, die diese Situationen provozieren oder durch Obacht beim Konsumverhalten. Und wahrscheinlich gibt es noch zig Möglichkeiten mehr. Ich bin ja, wie gesagt, nur Theoretikerin und entsprechende Experten wissen da sicherlich mehr. Passiert auch nicht (zumindest nicht in ausreichendem Umfang, um Veränderungen herbeizuführen). Genau genommenn ist es, nach meiner Sicht der Dinge (die nicht jeder teilen muss, ich möchte sie hiermit lediglich darlegen), eigentlich sogar das gute Recht dieser Menschen, an unsere Tür zu klopfen und ihren Teil vom Kuchen zu verlangen.
Natürlich sehe ich es auch so, dass unsere Gesetze befolgt werden müssen, aber auch wenn diese Menschen wussten, dass sie in ein christlich geprägtes Land mit den bei uns geltenden Gesetzen gehen, so denke ich schon, dass es nicht schaden kann, zu versuchen, ihnen bei der Umsetzung und Einbindung dieser Gesetze und Wertvorstellungen in ihren Alltag zur Seite zu stehen. Eine Weigerung dies zu tun oder auch nur in Erwägung zu ziehen mit der Begründung "Das kann man ja wohl erwarten", finde ich persönlich selbstgerecht (von oben herab). Andere mögen das anders sehen.