Dies ist eine optimierte Seitenansicht. Möchtest du alle Bilder sehen? Klicke hier.
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Da liegen wir ja gar nicht so weit auseinander.

Allerdings finde ich, dass nicht jede Idee auf den Tisch gehört. Ich weiß, dass du das nachfolgend genannte Beispiel sicher nicht mit jede Idee gemeint hast, aber es gibt ja eben auch so abartige Ideen wie "Züge einfach weiterleiten wie im 3. Reich" o.Ä. Ob der Auswüchse, die man im Netz so zu lesen kriegt, war es mir jetzt ein Bedürfnis, anzumerken, dass es Ideen gibt, die mMn nicht diskussionswürdig sind. Wir sind da vermutlich einer Meinung, diese Anmerkung bezieht sich jetzt auch nicht auf dich oder so, sondern es war mir eher ein allgemeines Bedürfnis, das noch mal anzumerken.
 

Ich finde, die Hinweise auf gemachte Fehler in der Vergangenheit müssen bei solchen Themen unbedingt angesprochen werden. Vielleicht denkt dadurch der eine oder andere Stammtischbruder eben tatsächlich mal ein bisschen weiter und richtet seine Wut und Energie dann vielleicht mal auf Ziele und Aspekte, wo es sich lohnt und ggf. tatsächlich was gerissen werden könnte.

Und ohne da jetzt was schönreden zu wollen, für die Mieterin ist das shice - keine Frage. Aber die Gemeinde will ja auch bei der Suche nach einer Ersatzwohnung helfen - was so manch einer, der das Pech hat, dass die Wohnung, in der er wohnt, an Spekulanten verhökert wurde (was für Mieter ebenso shice ist, worüber sich der/die Deutsche aber (so mein Eindruck) nicht im Ansatz so echauffiert), sich vermutlich nur wünschen kann.
 

Naja, du weißt da weiter zu denken, ich vielleicht auch noch, aber die Stimmung "im Volk" beeinflusst sowas ganz massiv. Auch dann, wenn deutlich gemacht wird, wer vielleicht der ursprünglich Schuldige ist. Momentan dürfte ja auch jedem klar sein, daß nicht die Flüchtlinge selbst, persönlich an ihrer Lage schuld sind, sondern daß die Gründe für ihr Kommen ganz woanders liegen. Und trotzdem richten sich Unmut und Zorn im Zweifelsfall gegen die Leute, die da kommen. So ist das nun mal. Der Homo sapiens ist eben eine schlichte Kreatur...

Und solche Vergleiche, daß es den Mietern, die durch den Spekulanten rausgeflogen sind, ja noch schlechter geht, weil denen keine Hilfe bei der Wohnungssuche angeboten wird... also, bitte, helki...
Schade, daß man den Radiobeitrag von heute früh nicht online nochmal anhören kann. Da kam die Mieterin selbst auch zu Wort. Das ist eine ganz fiese Geschichte. An Hinterfotzigkeit nicht mehr zu überbieten.
 
helki, bei manchen Deiner Beiträge fasse ich mir echt an den Kopf:
Ich bin ganz sicher, dass niemand hier auch nur ansatzweise an "Züge weiterleiten" denkt.

Der Mieterin kann ich übrigens nur empfehlen, sich einen guten Anwalt zu nehmen und dagegen zu klagen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, stehen ihre Chancen gar nicht so schlecht.

Natürlich ist das Signal, welches mit der Kündigung einhergeht, fatal.
Und das sicher nicht nur an Stammtischen.
In so einer Entscheidung (wenn ich mich nicht irre, ist es ja nicht die einzige Kündigung, die mit dem Grund der Belegung von Flüchtlingen ausgesprochen wurde) liegt jede Menge sozialer Sprengstoff.
Zumal ja auch schon Beschlagnahmungen angedacht werden.

Ich bin sicher, dass sich manche Leute, die z.B. eine leerstehende Einliegerwohnung haben, sorgen, ob demnächst eine Zwangszuweisung erfolgt.
Zumal die Generation, die ich da im Blick habe, so etwas durchaus schon mal erlebt hat.

Ich habe keine Lösung, wie wir so viele Menschen schnell und vor allem noch vor dem Winter unterbringen können.
Natürlich hat die Politik versagt, indem der Bau von Sozialwohnungen quasi gestrichen wurde, aber das Beklagen darüber hilft im Moment auch nicht weiter.
Der Bau neuer Wohnräume braucht Zeit, die im Moment nicht zur Verfügung steht.
1 Millionen Wohnungen werden nicht mal so eben hochgezogen werden können.

Im Moment liegt der Zuzug bei 300.000 Menschen im Monat.
Das ist meiner Meinung nach schlichtweg nicht mehr zu schaffen.
 

Daß so ein Quatsch nicht diskussionswürdig ist, da sind wir absolut einer Meinung. Und ich meinte ja auch eher die politsiche Ebene, als ich schrieb, daß jede Idee auf den Tisch muß. Und auch wenn ich in die amtierende "Politikerkaste" insgesamt nicht das größte Vertrauen setze, habe ich doch immerhin die Vermutung, daß man solche Vorschläge von ihnen nicht zu erwarten hätte. Insofern würde ich dabei bleiben, daß jede, sagen wir also mal, halbwegs praktikable Idee auf den Tisch muß. Damit meinte ich auch solche, die auf den ersten Blick vielleicht unpopulär erscheinen, usw. Verwerfen kann man ja immernoch. Aber immer dieses seichte Rumgeeiere und Geschwafel - das bringt uns ja ganz offensichtlich nicht voran.
 
Sleepy:

Ich denke einfach, dass es bei solchen Situationen wichtig ist, auf größere Zusammenhänge hinzuweisen, anstatt diejenigen, die nicht weiter denken können oder wollen, in ihrer Komfortzone des Nicht-weiter-denkens zu belassen oder in dieser Denkträgheit noch zu unterstützen.

Und nein, mir geht es weniger drum, drauf hinzuweisen, dass es von Spekulanten rausgeschmissenen Mietern schlechter geht. Aber du hast recht, das habe ich nicht richtig ausformuliert und auch nicht in einen passenden Kontext gesetzt. Mea culpa.

Mir geht es darum, drauf hinzuweisen, dass ständig Mieter aus ihren Wohnungern geschmissen werden, weil Wohnraum (u.a. auch Wohnraum der öffentlichen Hand) massenhaft an Investoren verscherbelt wird - und das Ergebnis dann eben irgendwann so aussieht, wie im vorliegenden Fall. Es hängt irgendwie zusammen, darauf wollte ich eigentlich hinaus (was ich nicht wirklich deutlich gemacht habe). Alle (ein Großteil) schaut dem Treiben einfach nur zu - und jetzt ist das Geschrei groß...

Und wenn die Mieterin hätte raus müssen, weil der Wohmraum eben alternativlos an privat hätte vertickt werden müssen, hätte der Stammtisch vermutlich eher mit den Schultern gezuckt...

Interessant wäre auch, wie viel leerstehenden privaten Wohnraum/umbaubare Immobilien es in dem Ort gibt, in dem theoretisch eine Unterbringung von Flüchtlingen möglich wäre. Ich erlebe es hier bei uns in der Gegend gerade. Hier stehen Häuser leer und verfallen. Die Gemeinde würde sie anmieten und renovieren, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Aber die Besitzer wünschen das nicht. Ja, man kann niemanden zwingen - richtig. Darauf will ich auch nicht hinaus. Aber so etwas trägt ggf. eben auch dazu bei, dass eine Gemeinde sich gewzungen sieht, an ihre wenigen verbliebenen Sozialwohnungen zu gehen.

Für meinen Geschmack macht man es sich einfach zu leicht, wenn man einfach nur drauflosschimpft.
 
Der Mieterin kann ich übrigens nur empfehlen, sich einen guten Anwalt zu nehmen und dagegen zu klagen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, stehen ihre Chancen gar nicht so schlecht.

Die Mieterin hat sich tatsächlich schon einen Anwalt genommen. Außerdem sagte sie, daß sie die Hilfe der Stadt bei Suche nach einer neuen Wohnung nicht annehmen möchte, weil sie sich derart "verstoßen" fühlt, nach insgesamt 32 Jahren im Ort, daß sie lieber ganz woanders hinziehen würde.
 
Für meinen Geschmack macht man es sich einfach zu leicht, wenn man einfach nur drauflosschimpft.

Meinst du mich damit? Nee, ne?

Gegen die Denkfaulheit oder -trägheit anzukämpfen, ist leider ein Kampf gegen Windmühlen, fürchte ich. Unsere Gesellschaft und unsere Politik forcieren das ja geradezu. Und zwar seit Jahren, Jahrzehnten.
 
Tatsächlich dachte ich dabei eher an die Verantwortlichen für den betreffenden Radiobeitrag.
Ach so. Aber zu deren Ehrenrettung muß ich sagen, daß alle Beteiligten zu Wort kamen und ich den Beitrag ganz und gar nicht als "drauflos schimpfen" empfand. Auch der Bürgermeister und Vertreter des Gemeinderates haben gesprochen.War also insgesamt ein ganz sachlicher Beitrag. Und nachdem hier regional die Wellen schon hochgeschlagen waren, kam man ja kaum drumherum, das zu thematiseren.
 
Wirklich ein extrem schlechtes Vorgehen und genau das Gegenteil von dem, was man derzeit tun sollte- eben noch mehr Wut und Unverständnis streuen.
Allerdings gibt es ein solches Vorgehen in D bereits seit der Einführung von Hartz4 (10 Jahre) . Egal, wie lange jemand in seiner Wohnung gelebt hat, verliert man seinen Job oder muss im Alter von Grundsicherung leben oder wird aus gesundheitlichen Gründen erwerbsunfähig oder oder oder (Hartz 4 betrifft ja nicht nur Arbeitslose), dann ist man als Alleinstehender eine Wohnung in der Größe auch sofort los, weil sie einem dann nicht mehr "zusteht". Man darf auch davon ausgehen, dass diese Wohnung danach schon wegen der Größe an eine Familie (egal, woher) weitergegeben würde. Ich kenne den finanziellen Hintergrund der Dame nicht, aber wird ihre Wohnung von der Kommune mitfinanziert (z.B. durch den Hartz4- Bezug, denn für Wohnraum müssen die Kommunen aufkommen), müsste nicht einmal das "Flüchtlingsproblem" zu dem Wohnungsverlust geführt haben.

Kann der Frau letztlich egal sein, für sie eine echt besch..... Situation. Es wird sie auch nicht trösten, dass andere ähnliches erleben oder erlebt haben. Aber eben auch besch..... für die Flüchtlinge, die dort dann einziehen, denn sie werden in den Augen vieler diejenigen sein, die die Frau vertrieben haben, was ihnen den Start in ein neues Leben sicherlich nicht einfacher macht.
 

Ich empfinde es auch als aboluten Fehlgriff. Vor allem die Entschuldigung des Buergermeisters, man haette ansonsten die Turnhalle einer Schule nehmen muessen. Ja und? Taktisch gesehen waere es klueger zu gewesen die Turnhalle zu nehmen und einen großen Spendenaufruf zu starten, nach dem Motto "Wir haben nicht mal genug Moeglichkeiten diese Menschen vernuenftig unterbringen und dabei mangelt es ihnen schon an allem - also bringt uns bitte was ihr beisteuern koennt, Wolldecken, Kuscheltiere, Kleidung, etc.".
 

Naja, aus Wolldecken lässt sich aber auch kein Wohnraum zaubern und dem Bürgermeister wird sicherlich gar nicht daran gelegen sein, das Thema öffentlich zu diskutieren. Hätte von der Presse nämlich auch ganz anders aufgezogen werden können: Flüchtlinge hausen in der Turnhalle (und nehmen damit Kindern die Möglichkeit zum Sport ), während eine Einzelperson in einer knapp 80qm Wohnung sitzt, die wie die Turnhalle der Stadt gehört. Er ist derjenige, der Entscheidungen treffen muss und was die Medien anbelangt kann er die wahrscheinlich am wenigsten gebrauchen.
 
Nach dieser Logik dürfen jetzt tausende Mieter kommunalen Wohnraums auf ihre Kündigung warten. Hammer. Diese Land ist sturmfreie Bude. Und der November kommt.
 
Nach dieser Logik dürfen jetzt tausende Mieter kommunalen Wohnraums auf ihre Kündigung warten. Hammer. Diese Land ist sturmfreie Bude. Und der November kommt.

Verstehe jetzt gerade nicht, was du meinst. Für preiswerten, kommunalen Wohnraum muss man ohnehin die "Wohnberechtigung" (WBS) haben, den allermeisten Mietern dürfte also überhaupt nichts passieren. Hast du aber diese Wohnberechtigung bekommen, weil du mit 4 Personen den Wohnraum bezogen hast und lebst dann irgendwann allein darin, kannst du damit tatsächlich auch die Wohnberechtigung verlieren.... ist aber doch nichts Neues.
 
Da reicht es, wenn eine alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern die Wohnung bekommen hat, jetzt aber nur noch mit 2 Kindern dort lebt, weil das 3. ausgezogen ist.
 
Da reicht es, wenn eine alleinerziehende Mutter mit 3 Kindern die Wohnung bekommen hat, jetzt aber nur noch mit 2 Kindern dort lebt, weil das 3. ausgezogen ist.

Nein, tut es nicht, gerade wenn Kinder im Spiel sind. Mal abgesehen davon, dass Alleinerziehende idR auch keine Wohnung mit 3 Kinderzimmern bewohnen. Wohnungen in der Größe sind Mangelware, nicht nur für Alleinerziehende.
 
Nein, tut es nicht, gerade wenn Kinder im Spiel sind. Mal abgesehen davon, dass Alleinerziehende idR auch keine Wohnung mit 3 Kinderzimmern bewohnen. Wohnungen in der Größe sind Mangelware, nicht nur für Alleinerziehende.

nicht wirklich, der alleinerziehenden Mutter mit 2 Kindern im Erdgeschoss wurde auch gekündigt:

 

Deine Argumentation kann ich nicht nachvollziehen.
In etlichen Staedten werden aktuell Turnhallen und aehnliches als kurzfristiges Uebergangslager genutzt. Das ist die humanste Loesung den Einheimischen gegenueber, da hier niemandem gekuendigt wird. Und die Kids koennen ein paar Wochen Sportausfall sicher verkraften.
 
Und wo sollen die Flüchtlinge nach der Turnhalle leben?
Die "Lager" sind ja nur Erstaufnahmestationen wo sie leben müssen, bis ihr Asylantrag gestellt ist - danach müssen und sollen sie natürlich die Lager in den "freien" Wohnungsmarkt verlassen. Und da fängt der Witz eigentlich erst an - wohin sollen sie denn?
Die explodierten Mieten waren schon vor der Flüchtlingskrise mal Thema - die böse Mietpreisbremse - , aber irgendwie wurde es auch in den Medien ein wenig so dargestellt, als würde es nur altgewordene berliner Linke betreffen, die gegen die Hipster in ihren Kiezen wettern. Die Realität, nämlich, dass es für Geringverdiener in den Ballungszentren selbst in den "Assivierteln" keinen bezahlbaren Wohnraum mehr gibt, wurde immer schön ausgeblendet.
So ziemlich jede Stadt hat ihren klammen Haushalt durch den Verkauf von ehemals "sozialen" Wohnraum an Investorengruppen saniert - Bremen war da ganz großartig drin. So sind nicht nur die laufenden Kosten verschwunden, nein man konnte sogar noch Gewinne machen.

Eigentlich sollten wir den Flüchtlingen dankbar sein, denn durch sie wird der Politik endlich die Pistole auf die Brust gesetzt und lange aufgeschobene soziale Probleme müssen jetzt angegangen werden.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Gerade mein spamordner mal angeschaut, voll gemüllt mit miriam cordt newsletters, pffft. Eine noch peinlicher als die andere.
Antworten
51
Aufrufe
2K
D
Aber der Besitzer bekommt ihn eben nicht wieder. Keine Chance. Die Dummen sind die Hunde, also sollte man das tunlichst bleiben lassen. Wenn Hunde in Hamburg eingezogen werden, können die nur in ein listenfreies Bundesland vermittelt werden, nach Hamburg ist es - bis auf wenige Ausnahmen -...
Antworten
18
Aufrufe
1K
S
Passt ja irgendwie :D Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. Vorschriften haben in Japan oft nur richtungsweisenden Charakter. Doch bei der neuen Helm-"Pflicht" für Radfahrer ist dies sogar genau so im...
Antworten
28
Aufrufe
1K
R
Dankeschön, das werde ich mir merken. Guter Vorschlag.
Antworten
28
Aufrufe
2K
R
B
Ups, falscher Thread. Danke. Wollt zu dem ängstlichen Bulli.
Antworten
67
Aufrufe
5K
MadlenBella
Für die Nutzung dieser Website sind Cookies erforderlich. Du musst diese akzeptieren, um die Website weiter nutzen zu können. Erfahre mehr…