Ich nochmal...
Ich halte die Bezeichnung "Bauernopfer" für den geschassten Polizeipräsidenten
wirklich für falsch - es gab in Köln (und nicht nur da, Duisburg steht auch nicht besser da, Düsseldorf nur teilweise - Edit:
Damit hat der Mann nix zu tun, das ist ein landesweites Problem! - Aber in Köln ist es derzeit am schlimmsten!) schon lange große Probleme mit derund für die Polizei, und sein Konzept zum Sylvesterabend war nicht die erste Fehlentscheidung, die auf seine Kappe ging. Wenn man sich von ihm herausgegebene Lagebeurteilungen ansieht, muss man zeitweise den Eindruck bekommen, er lebt auf einem anderen Planeten.
Egal, was er sonst für Fähigkeiten hat - in dem Bereich war er fehl am Platze. - Entweder, weil ihm irgendwie das Bauchgefühl oder das Augenmaß für so eine Aufgabe fehlte, oder weil er die Darstellung der Polizeiarbeit für wichtiger hielt als die Arbeit selbst, und hemmungslos aus politischer Räson gelogen hat.
(Er war auch nie Polizist, sondern vom Werdegang her Verwaltungsfachmann... das muss nicht schlimm sein, aber hier hat es ganz offensichtlich gar nicht gepasst.)
Vgl. hier:
Ich finde es
richtig, dass er geht, und bin nach wie vor
überzeugt davon, dass ein Großteil der Eskalation an diesem Abend auf seine strategischen Vorgaben oder wie auch immer man das nennt, zurückzuführen ist.
Zwar hat der Innenminister statt der angeforderten 108 zusätzlichen Beamten für den Abend nur 76 geschickt - aber die 38 hätten den Kohl wohl kaum mehr fett gemacht, da hätte es eher das Doppelte gebraucht.
Und als der Verlauf des Abends abzusehen war, hat die Leitstelle in Duisburg Verstärkung
angeboten - und Köln hat
abgelehnt...
(Weiß nicht, wo das stand - ich meine, im Faktencheck der Tagesschau, vielleicht aber auch auf SPON, die Protokolle der Gespräche liegen aber vor. - Hab grad keine Zeit mehr zu suchen!)
Wer immer das verbrochen hat, hat doch den Schuss nicht gehört!
Polizeipräsidenten sind hier übrigens politische Beamte, der Innenminister ist ihnen gegenüber also weisungsbefugt. - D.h., eine Weisung durch den Innenminister (bzw. das Ministerium), dieses oder jenes so oder so zu handhaben, ist keine unzulässige Einmischung in die Polizeiarbeit, sondern hier in der Landesverfassung so vorgesehen. (Wusste ich bis dato auch noch nicht. - Habe auch keine Ahnung, ob das überall so ist.) - Von daher ist es wohl tatsächlich nicht so unwahrscheinlich, dass es entsprechende Weisungen oder Absprachen gegeben hat, von Flüchtlingen erstmal nichts zu erwähnen... oder zumindest Aussagen, die so ausgelegt werden konnten.
Nur dumm, wenn dann keiner mehr selbst denkt und sich fragt, ob all die vielen hundert Augenzeugen dieser Vorfälle wohl auf den eigenen Budenzauber hereinfallen...
Nee, sorry, geht gar nicht... klar ist er nicht der Alleinverantwortliche für den ganzen Schlamassel, aber im Amt bleiben kann so jemand meiner Meinung nach auch nicht mehr.