Das hat nichts mit positiv Denken zu tun - es sind "Fakten".
Deutschland als Sozialstaat krankt schon sehr, sehr lange und es wird "bewusst" Stimmung gegen den weniger privelegierten Teil der Bevölkerung gemacht. Betrachte doch mal allein das Thema Hartz4.
Das typische Bild des Hartzers ist doch entweder die der asozialen Familie, wo man doch gerne den Spruch auf den Lippen hat "dumm fi**t gut" oder anderer gescheiterten Existenzen. Also wenn wir die schon durchfüttern müssen, dann aber bitte soll es für die so ungemütlich wie möglich sein. Geradesoviel, dass man überleben kann - es gibt ja die Tafeln, wenn man Hunger hat. Zur Erinnerung, der Staat wälzt hier seine Verantwortung auf Freiwilligen Vereine und den so gut wie nicht mehr vorhandenen Mittelstand ab.
Der soziale Wohnungsbau ist doch auch so ein Thema - die Anteile der Städte an Wohnungsbaugenossenschaften wurden rigeros verkauft. Gerne an ausländische Investoren. Aber anstatt das diese Investoren wie der Nikolaus Geschenke gemacht haben, haben sie wie die Heuschrecken gewütet. Jetzt finden selbst die Juppies in Städten wie Bremen (ja das arme verschuldete Bremen, das Bundesland mit hoher Arbeitslosenquote etc.pp.) kaum noch bezahlbahren Wohnraum - 2 Einkünfte für eine 2-3 ZKB Wohnung.
Rechnet man mal so ganz nostalgisch € in D-Mark um, dann hätte man für so manches Loch, was jetzt für 550€ kalt angeboten wird, niemals 1000 Mark gezahlt! Aber man nimmt auch diese Löcher, weil gebaut wird nur noch teurer.
Welche Chancen hat da ein Hartzer, wenn die ehemaligen B-Schein Wohnungen mittlerweile privatisiert wurden? Wo sollen die Flüchtlinge hin, die müssen auch irgendwo wohnen.
Konnte man beim Hartzer noch sagen - "dann geh doch arbeiten du fauler Sack!" kann man dies beim Flüchtling nicht so einfach. Der darf in seinem Asylverfahren nämlich gar nicht arbeiten, wohnen muss er aber trotzdem.
Also wird gebaut werden müssen.
Aber eben auch nicht in Premiumlage, sondern da wo es geht. Also auch in eher struckturschwachen Gegenden, was dazu führen wird, dass sich auch da wieder Geschäfte ansiedeln werden. In der Dönerbude mögen die Jobs vielleicht eher an ehemalige Flüchtlinge gehen, aber Aldi, Lidl und Co. stellen halt doch anders ein.
Natürlich passiert das alles nicht von heute auf morgen, aber die Chancen stehen sehr gut, eben weil die jetzigen Kieze von Hipstern bevölkert wurden - da ist kein Platz mehr in "Klein Istanbul".