Lassen wir mal das in der Praxis voellig vernachlaessigbare Geschwurbel ueber Hirnfunktionen und Buddha aussen vor...
Aber auch wenn wir uns auf die Kommunikationmöglichkeiten ab dem Nacken abwärts nehmen und auf den Kopf als Kommunikationsmittel verzichten,
Der Maulkorb schraenkt genau 1 Kommunikationsmittel ein: Die Zaehne. Augen, Ohren, Kopfstellung, selbst - wie ich oben schon schrieb - Drohsignale wie hochgezogene Lefzen und gekraeuselte Nase funktionieren. Und Du blendest den ganzen Kopf aus?
Das ist so, als versuchst Du, das Fahrverhalten eines Autos mit zuwenig Luft im linken Vorderreifen, anhand eines Autos ohne Raeder zu erklaeren.
Procten schrieb:
weil der Rest bereits reicht, müssen wir auch hier überlegen, dass nicht jedes Aufeinandertreffen so verläuft, dass der Hund aus den "Vollen schöpfen" kann, um den anderen Hund richtig einschätzen zu können bzw. es in der Situation gar nicht vorgesehen ist das volle Repertoire zu benutzen, um sich in der Situation verständlich zu machen.
Sorry, Du uebertheoretisierst die Kommunikation. Der groesste Teil duerfte, exakt wie bei Koerpersprache und Mimik beim Menschen, voellig unbewusst ablaufen. Der setzt sich nicht hin und ueberlegt jetzt erstmal "Wie sag ich's meinem Gegenueber".
Und ueberhaupt, was ist die Kernaussage von all dem?
Procten schrieb:
Die Raufergruppe ist für mich kein Argument, denn dort nehmen Hunde teil, die sich selber, andere Hunde und die Stellung ihrer Halter zu dem "Geraufe" nicht einschätzen können
Nope. In funktionierenden Raufergruppen hast Du auch die Stammraufer, Hunde die zur stabilisierung der Gruppe mitlaufen. Die wissen sehr wohl, wie man kommuniziert. Und der groesste Teil der Raufer weiss das auch. Es ist ja nicht so, dass man eine Gruppe aus 10 autistischen Hunden zusammen rafft, die in einen Auslauf sperrt, und wartet, dass sie belehrt rauskommen.
Ich habe jetzt einfach mal angenommen, weil ich Dich mal bei Sabsi gesehen habe, und weil Du Thomas Baumann oefter erwaehnst, dass Du das ganze schon mal beobachtet hast. Was da in der Gruppe an Kommunikation passiert, das ist ganz extrem ausgepraegt und auch fuer Laienzuschauer sehr klar beobachtbar. Deine theoretischen Ueberlegungen werden von der beobachtbaren Realitaet absolut nicht gestuetzt.
Procten schrieb:
Übrigens möchte ich zu bedenken geben, dass der Maulkorb auch beim
Laute äußern behindert
Noeh. Knurren geschieht im Hals, Bellen geht. Macht Eddie auf Kommando.
Procten schrieb:
und gegebenfalls auch beim Riechen, wenn er eng sitzt und dem Hund kaum die Möglichkeit zum Öffnen des Mauls gibt.
Wir reden hier von korrekt angepassten Maulkoerben, nicht von der Nylonschlaufe vom Fressnapf. Wir reden hier doch auch von einem Hund, der lebenslang MK-Pflicht hat. Da waehlt man doch das optimale Geraet, insofern finde ich die Konstruktion von Situationen wo dann doch Probleme auftreten, relativ muessig. Das sind dann eben Einzelfaelle, die eine auf diesen Einzelfall abgestimmte Spezialloesung benoetigen.
Procten schrieb:
Wir können wie gesagt nicht immer vom optimal sitzenden Maulkorb mit ausreichend Platz ausgehen, sondern auch von Maulkörben, die häufiger benutzt werden und dem Hund wenig Spielraum lassen.
Siehe oben. Wir reden davon, dass es durchaus moeglich ist, einen Hund mit MK ein relativ artgerechtes Leben zu geben. Wir reden nicht davon, dass man Situationen konstruieren kann, wo dieser Versuch scheitert.
Procten schrieb:
Ich bin wie gesagt auch nicht der Meinung, dass ein erfahrener Hund sonderlich unter einem Maulkorb leidet, aber es bleibt eine Einschränkung für den Hund.
Gnah! Fuer dieses Fazit das ganze Geschwurbel oben? Es hat niemand bestritten, dass ein MK den Hund einschraenkt, das war aber doch auch gar nicht die Frage.