Peiner Tierheim / „Einen Klaps bei Ungehorsamkeit
Birgit Langwost war entsetzt, als sie mit ihrer Tochter Stefanie am Peiner Tierheim vorbeikam und sah, wie Tierheimleiterin Anja Koschnik auf dem Freigelände mit einer Leine „sehr stark“ und mehrmals auf einen der Hunde einschlug.
Langwost wandte sich an die PAZ. Inzwischen haben sich mehrere Zeugen gemeldet, die unabhängig voneinander bestätigen, dass der Umgang mit den Hunden im Tierheim nicht zimperlich sei. Da ist von Tritten und von Schlägen mit der Leine die Rede. Eine ehemalige Praktikantin (17) schilderte: „Einmal bellte ein kleiner Hund Anja Koschnik an, da hat sie ihn hochgehoben und quer durch den Zwinger geworfen.“
Koschnik erklärte auf Nachfrage der PAZ: Es könne für Außenstehende zuweilen durchaus so wirken, als würden die Hunde hart angefasst. „Manchmal muss das auch so sein, denn einige Hunde müssen noch erzogen werden“, bekräftigte sie. Dass sie Hunde mit der Leine schlägt oder gar tritt, dementierte sie aber auf das Schärfste. „Wenn sie ungehorsam sind, gibt es schon einmal einen Klaps mit der Leine - aber nicht mehr“, sagte sie. Eine Tiermedizinerin aus Hannover sagte dazu, dass es auf die Härte der Schläge ankäme: „Ein leichter Klaps kann nicht schaden, das kommt einem Ordnungsruf gleich.“
Jochen Hermann, Vorsitzender des Peiner Tierschutzvereins, kann sich nicht vorstellen, dass hinter den Vorwürfen etwas steckt: „Anja Koschnik hat mein vollstes Vertrauen“, sagte er. Er vermutet hinter den Anschuldigungen eher interne Schwierigkeiten, die jetzt nach außen getragen werden. Er machte ein Gesprächsangebot: „Es wäre gut, wenn wir uns alle an einen Tisch setzen könnten, um gemeinsam die Vorwürfe aus der Welt zu schaffen.“ Hermann: „Wir haben Anja Koschnik seinerzeit zur Tierheimleiterin gemacht, weil wir sie für kompetent halten.“
Thorsten Pifan, Peine
03.06.2002 21:36