Um es mal zu ergänzen:
Natürlich sollte jeder Mensch die Möglichkeit haben, auch der Familie Raum zu geben. Finde ich grundsätzlich wichtig.
Aber: Es gibt einfach Berufe, da geht das nicht jederzeit.
Die Feuerwehrfrau, die sich mitten im Einsatz abmeldet, weil sie wegen ihrer Familie nur Teilzeit arbeitet, wird sicher mehr als komische Blicke riskieren, ebenso wie der Chirurg, der mitten in der Not-OP das Skalpell fallen lässt, weil die Kita gleich zumacht und er diese Woche die Kinder abholt, sich wird zu Recht von Patienten/innen wie Kollegen /innen das eine oder ander anhören müssen.
Ein Rettungsschwimmer im Dienst kann sich keine kreative Pause nehmen, ein Fluglotse ebenso wenig...
Ein Ministeramt hat zu bestimmten Zeiten ähnliche Anforderungen. Und das war ein solcher Zeitpunkt.
Und wenn man das nicht organisiert kriegt/nicht schafft/was auch immer - kann man eine solche Arbeit nicht machen oder ein solches Amt nicht ausüben.
Naja, deine Vergleiche hinken. Denn diese Berufe, die du aufzählst, können nicht einfach pausiert werden mitten in der Ausübung. Aber ein Feuerwehrmann oder ein Arzt dürfen dennoch Urlaub machen. Eben vorher angekündigt. Ähnlich verhält es sich wohl bei Frau Spiegel. Auch sie hat ja nicht plötzlich alles stehen und liegen lassen und war plötzlich weg im Urlaub.
Ob es sinnvoll ist, 10 Tage nach einer Flutkatastrophe als Ministerin in den Jahresurlaub zu fahren, steht nochmal auf einem anderen Blatt.
Aber mir stellt sich da immer die Frage, warum müssen Politiker bei solchen Ereignissen persönlich vor Ort sein? Wem nützt das? Ihrer Arbeit können sie auch vom Schreibtisch aus nachgehen. Ob der nun im Ort nebenan, auf Mallorca oder sonst wo "steht".
Dass Frau Spiegel aber scheinbar gelogen hat und behauptet, sie hätte aus der Ferne an Kabinettssitzungen teilgenommen, verstehe ich nicht. Wem bringt das etwas?