@Marion:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Erstmal etwas vorweg; ich meine nicht generell unsichere/ängstliche Hunde im eigentlichen Sinn auf ihr Wesen bezogen.
Ich rede jetzt ausschließlich von Schutzdienst und von Hunden, die "sauber" im Kopf sind.[/quote]
Wenn Du mein erstes Posting zu diesem Thema genau durchliest, wirst Du feststellen, dass ich nicht dafür plädiere, ängstliche und übersensible Hunde mit Wehrtrieb zum Beißen im Schutzdienst zu treiben.
Ich rede von im Kopf sauberen (ausgeglichenen, normal veranlagten) Hunden, die eventuell früher mal falsch gearbeitet worden und somit unsicher(auf dem Hundeplatz!) sind, bzw. von Hunden, bei denen der Beutetrieb nicht so hoch ist, wie man es sich für den Schutzhundesport wünschen würde.
Um Gottes Willen wollte ich hier nicht zum Schutzdienst generell als Allheilmittel für ängstlich/oder übersensibel veranlagte oder gar für nicht genügend sozialisierte Hunde raten.
Ich hatte in dem anderen Thread über positive Wehrarbeit geschrieben; es aber nicht erklärt.
Das Posting von Tharin hatte mich zu der Erklärung aus meiner Sicht per neuem Thread veranlasst.
Alles, was ich hier geschrieben habe, bezieht sich ausschließlich auf den VPG-Bereich.
@Watson:
Bitte, sag mir, das Du genau gelesen hast, was ich schrieb...*fleh*
Drohendes Fixieren im privaten Bereich veranlasst den Hund , der über positiver Wehrarbeit aufgebaut ist zum nach Vorne gehen im Privatbereich?
Der Hund hat doch überhaupt keinen Grund dazu!
Er wird doch ohne seinen Konfliktlöser(Ärmel) nur rückwärts in Meideverhalten fallen!
Hast Du solche Wehrarbeit wie von mir beschrieben denn schon genau gesehen?
Das ganze Drumherum, das Rumgehampel des Figuranten, die albernen Laute, die übertriebenen Gesten?
Sowas findet man doch auf der Strasse und im privaten Umfeld gar nicht vor!
Ich möchte auch mal daran erinnern,dass jede veränderte Situation auf dem Platz, jedes neue Versteck, jeder fremde Platz erstmal den Hund gewaltig beeindrucken. Deshalb fährt man ja zum Üben vor einer Prüfung auf den Fremdplatz, oder?
Um dem gewohnten Schema <Schutzdienstarbeit auf dem Hundeplatz> des Hundes auf der Strasse zu entsprechen, müssten viel zu viele Faktoren beachtet werden.
Eher würde ein reiner Beutehund auf der Strasse Schutzdienst ausführen (weil er auf den Ärmel als Beute geiert und sein Umfeld kaum wahrnimmt), als ein Wehrtriebhund, und wenn er dabei noch so fixiert würde (weil er sich in ungewohnter Umgebung nicht so stark fühlt)...
Sicherlich muß nicht jeder Hund VPG machen, stimmt...gebe ich uneingeschränkt recht.
Sollte man aber einen augenscheinlich durch falsche Arbeit verdorbenen Hund so stehen lassen, wie aufgehört wurde? In jedem Fall?
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Nehmen wir mal eine völlig alltägliche Situation.
Ein Hund wird vor dem Bäcker angebunden. Dieser Hund wurde im Schutzdienst auf dem Hundeplatz über positive Wehrtriebarbeit aufgebaut.
Ein Kind mit einem kleinen Ball läuft vorbei. Nix passiert...
Ein völlig betrunkener, torkelnder, schlecht gekleideter Mann kommt vorbei, bleibt stehen, sieht dem Hund in gefahrdrohender Weise direkt in die Augen.
Spricht den Hund an, der Hund knurrt, geht einen Schritt auf den Hund zu, der Hund bellt zeigt seine Zähne und geht rückwärts. Der Mann ist nicht lebensmüde (weil Hund fletscht ja und das sieht gewaltig fies aus) und geht selber rückwärts, schimpft vielleicht noch eine Weile aus sicherer Entfernung.
Wieso greift sich der Hund den Mann nicht einfach? Er hat doch auf dem Hundeplatz gelernt, bei fixieren nach vorne zu gehen? Zumindest, wenn der Helfer mit dem Ärmel vor ihm "flüchtete".
Ganz einfache Erklärung: In dieser Situation fehlt dem Hund eindeutig der Rudelführer Mensch; also der Hundehalter als Rückendeckung. Der Hundeführer macht den Hund erst stark und sicher, weil er sich am anderen Ende der Leine befindet und ihm den Rücken freihält.
Gleiche Situation mit einem reinen Beutehund, der mit einen Ball als Belohnung für gute Arbeit konditioniert wurde.
Ich will da nichtmal daran denken, was schon alleine dem Kind passieren kann...
Hund sieht Ball als Beute, will den Ball haben, will den Ball, sieht nix anderes, will den Ball!
Das Kind hat den Ball aber in der Hand...
!!!
Ich sag mal, ich würde unsere Schäferhunde nie irgendwo alleine anbinden...
So ein totaler Spieltriebhund hat manchmal halt auch Nachteile, obwohl meine Hundis alle klar im Kopf und bestens sozialisiert sind.
Der springende Punkt ist halt auch, dass man darüber nachdenkt, ob man den Hund so alleine hinstellt in dieser schönen grauen Theorie.
Immerhin gehört der Mensch am anderen Ende der Leine in jedem Fall dazu!
Ich selber würde nunmal gar keinen Hund irgendwo beim Fleischer oder Bäcker anbinden und alleine lassen; nichtmal meine kleinste Fußhupe!
Und wieder betone ich:
Im VPG- Sport geht es nicht alleine ums Beißen also den Schutzdienst!
DAS WICHTIGSTE DABEI IST IN JEDEM FALL DIE
UNTERORDNUNG, DER
GEHORSAM UND DAS IST ES WAS DEN HUND SICHER UND UNGEFÄHRLICH FÜR ANDERE MENSCHEN UND TIERE MACHT!!!!!
Und dann dürfte es auch absolut egal sein, über welchen Trieb der Hund mal im Schutzdienst aufgebaut worden ist!
Gruß Puppy
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Das Wenige, das du tun kannst, ist viel -
wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.
Albert Schweitzer[/quote]