Positive Wehrtriebarbeit aus meiner Sicht

Puppyclip

KSG-Pudelkrönchen™
15 Jahre Mitglied
Ich will mal erklären, wie ich positive Wehrtriebarbeit im VPG verstehe...

Erstmal etwas vorweg; ich meine nicht generell unsichere/ängstliche Hunde im eigentlichen Sinn auf ihr Wesen bezogen.
Ich rede jetzt ausschließlich von Schutzdienst und von Hunden, die "sauber" im Kopf sind.

Unsicher kann ein Hund sein, der von einem unerfahrenen Helfer (der die Trieblage des Hundes nicht einschätzen kann oder generell zu doof zum aufbauen eines Junghundes ist)zu früh im Wehrbereich oder einfach falsch gehetzt worden ist.

Vielleicht hat der Hund ja einen enormen Beutetrieb und wurde durch die falsche Einwirkung des Helfers versaut. Meistens bekommt man das nicht wieder ausgebügelt.

Positive Wehrarbeit ist zunächst, dass der Helfer bis zu einem gewissen Abstand auf den Hund zugeht(wird vom Hund als Bedrohung erkannt) und dann vom Hund wegläuft, als würde er Angst haben.
So lernt der Hund, daß er dem Helfer überlegen ist, der hat ja Angst vor ihm und das macht dem Hund Spass(positiver Eindruck für den Hund)...
Die nächste Stufe ist, dass der Hund dem weglaufenden Helfer hinterher will( er geht nach vorne in die Leine und bellt). Das kennt man ja auch von Kindern...Wenn man jemanden triezen kann und der will weggehen, geht man natürlich hinterher um weitermachen zu können.
Da der Hund gelernt hat, dass der Helfer der Schwache und er der Starke ist, wird er auf den Helfer zugehen. Dann kommt der Ärmel/zuerst meistens die Beißrolle zum Einsatz. Der Hund darf einbeißen und die Rolle/den Ärmel abtragen, was sehr wichtig ist. Er hat dem Helfer die Beute abgetrotzt und darf sie behalten...
Der Hund, der vorher vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hat lernt, dass dieses Spiel Spaß macht; dass er immer der Gewinner ist und sein Selbstbewußtsein(nicht mißverstehen, ich denke Ihr wißt was ich meine) wird gestärkt. Er bekommt durch dieses "Einkriegezeckspiel" und die durch das Abtragen der Beute folgende Ruhe Sicherheit. Er lernt:"Wenn ich die Beute hole/erkämpfe, hab ich Ruhe. Ich bin der Sieger, ich kann mir meiner sicher sein."

Dieses Verhalten kann man im Groben auch bei Welpenspielen beobachten, wenn z.B. zwischen zwei Welpen um ein Tau gerungen wird. Da ist es natürlich reines Beutespiel.

Leider gibt es aber immer noch sehr unqualifizierte Figuranten, die es innerhalb kürzester Zeit schaffen, Hunde zu versauen.
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Sei es, weil generell zu früh gehetzt wird(die lieben Hundehalter können es partout nicht abwarten); sei es, weil sie nicht in der Lage sind, die Reizlage eines Hundes zu erkennen. Dann wird der Hund, ohne dass es dem Helfer überhaupt auffällt, in Wehr gebracht und hat um sein Leben zu kämpfen, was schlichtweg grausam ist.

Hunde die keinen Beutetrieb/Spieltrieb besitzen, sollten meiner Meinung nach überhaupt nicht im VPG geführt werden.

Aber man weiß ja, wie es beim DSH (Deutschen Schäferhund) zum Beispiel ist. Da wird zur Zucht halt eine VPGI verlangt. Wie dieses Ergebnis erreicht wird, ist manchem Züchter (sicherlich nicht allen, aber es gibt einige), so er einfach nur züchten will, relaiv egal.
Ich halte die positive Wehrtriebarbeit in diesem Fall für das kleinere Übel. Besser so, als mit Strom, Stachler oder Prügel die Hunde malträtieren. Dem Hund wird nicht weh getan...
Man muß allerdings auch mal einen Ar*** in der Hose haben und die Arbeit mit Hunden, die vom Wesen her gar nichts mit Schutzdienst am Hut haben, als Helfer schlichtweg ablehnen.

Wir haben zu Hause zum Beispiel eine Hündin aus der sogenannten Hochzucht bei uns, der weder freudige Unterordnung, noch gar Schutzdienst zusagt. Wir denken nicht mal dran, sie nun unbedingt zu einer SchHI/VPGI drängen zu müssen, obwohl man sie im positiven Wehrbereich sicherlich hinbekommen würde.
Sie darf auch ohne Prüfung gerne bei uns alt werden und braucht auch keine Welpen zu haben, weil wir denken, dass durch diese Hündin die Zucht des DSH wesensmäßig nun nicht gerade verbessert werden kann. Sie ist schön, sie ist lieb...Wir können sie nicht ausstellen, weil in der Gebrauchshundeklasse braucht ein DSH ein Prüfungsergebnis. Egal. Bonnie ist einfach da und wir haben trotzdem Freude an ihr, weil sie z.B. in der Lage ist, mit jedem Welpen zu spielen, und alles was kreucht und fleucht zu bemuttern.

Die Hunde mit denen wir selber VPG machen, werden ausschließlich über Beute-/Spieltrieb aufgebaut.

Wenn aber auf dem Hundeplatz ein Sportsfreund seinen Hund zur SchI führen möchte und der Hund aus mangelndem Beute-/Spieltrieb nur im Wehrtrieb aufgebaut werden kann, finden wir die positive Wehrtriebarbeit als ein geeignetes Mittel, bei dem der Hund auch Spass an der Arbeit entwickeln kann.

Es ist nicht davon auszugehen, dass der Hund dadurch im zivilen Bereich scharf gemacht wird; es geht dabei immer nur um die Beute(Ärmel), auf die konditioniert wird.

Ich möchte noch dazu sagen, dass für diese Arbeit im Wehrbereich sehr viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl vom Helfer verlangt wird und der Hund keine negativen Eindrücke bekommen darf!

Nun hoffe ich, dass ich mich halberwege verständlich machen konnte, so bewandert bin ich beim Schreiben nun wieder nicht...
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Gruß Puppy








<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Das Wenige, das du tun kannst, ist viel -
wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.

Albert Schweitzer
[/quote]
 
  • 28. April 2024
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Hi Puppyclip ... hast du hier schon mal geguckt?
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Mal hochschieb...ist es hier irgendwie falsch gelandet?
Keiner hat nen Kommentar dazu?*jammer*

Gruß Puppy








<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Das Wenige, das du tun kannst, ist viel -
wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.

Albert Schweitzer
[/quote]
 
  • 28. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Hallo Puppyclip ^.^

Also, hier spricht nun eine Person zu Dir, die gar keine Erfahrung in diesem Thema hat. Aber Fragen habe ich:

&lt;&lt;&lt;&lt;Positive Wehrarbeit ist zunächst, dass der Helfer bis zu einem gewissen Abstand auf den Hund zugeht(wird vom Hund als Bedrohung erkannt) und dann vom Hund wegläuft, als würde er Angst haben.
So lernt der Hund, daß er dem Helfer überlegen ist, der hat ja Angst vor ihm und das macht dem Hund Spass(positiver Eindruck für den Hund)...
Die nächste Stufe ist, dass der Hund dem weglaufenden Helfer hinterher will( er geht nach vorne in die Leine und bellt). Das kennt man ja auch von Kindern...Wenn man jemanden triezen kann und der will weggehen, geht man natürlich hinterher um weitermachen zu können.
Da der Hund gelernt hat, dass der Helfer der Schwache und er der Starke ist, wird er auf den Helfer zugehen. Dann kommt der Ärmel/zuerst meistens die Beißrolle zum Einsatz. Der Hund darf einbeißen und die Rolle/den Ärmel abtragen, was sehr wichtig ist. Er hat dem Helfer die Beute abgetrotzt und darf sie behalten...
Der Hund, der vorher vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hat lernt, dass dieses Spiel Spaß macht; dass er immer der Gewinner ist und sein Selbstbewußtsein(nicht mißverstehen, ich denke Ihr wißt was ich meine) wird gestärkt. Er bekommt durch dieses "Einkriegezeckspiel" und die durch das Abtragen der Beute folgende Ruhe Sicherheit. Er lernt:"Wenn ich die Beute hole/erkämpfe, hab ich Ruhe. Ich bin der Sieger, ich kann mir meiner sicher sein." &gt;&gt;&gt;&gt;

Hmm, hier zum Beispiel. Kann ein Hund der Ausgebildet wird, bzw. Ausgebildet ist, unterscheiden wann es spiel und Ernst ist? Ich meine vieleicht begenet man auf dem Spaziergang jemanden, der tatsächlich Angst hat und wegläuft, würde der Hund ihn dann verfolgen?
In diesem Fall könnte die Beute ja auch z.B. eine eingerollte Zeitung sein. (ich weiss, ich habe eine blühende Phantasie ^.~)


Nehmt es mir bitte nicht übel, aber das hört sich wirklich brandgefährlich an. Nicht die Tatsache das es diese Ausbildung gibt, sondern die das jeder "Hans Wurst" seinen Hund zum Schutzhund ausbilden darf. Oder sehe ich nur zuviel Gefahr in dieser Art Sport/Ausbildung? Wie gesagt ich habe mich noch nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt, freue mich aber auf interessante Antworten die mich über dieses Thema aufklären. ^.^

LG
Fly
 
Heute ist Dienstag, das bedeutet bei vielen Sportlern Hundeplatz, vielleicht antwortet daher niemand?
Oder weil es hier im Net rein gar nichts bringt darüber zu reden?

Wir die Sportler sind, wissen und haben verstanden was Du verdeutlichen wolltest, ist Dir übrigens prima gelungen!
Nur ob Nichtsportler es genauso verstehen?

Wehr, Helfer rennt auf Hund, Hund fühlt sich bedroht, Helfer läuft weg.
Das auf Arm konditioniert wird hast Du geschrieben, schreibe dann bitte auch wie.
Ansonsten hört es sich an als sei der Helfer die Beute, denn er läuft weg und Hund weiß ja das er stärker ist und läuft hinterher. Verstehst was ich meine?

Wenn man real, also Auge um Auge jemanden erklären will, der die Sache als solches nicht kennt und es so sieht das die Hunde auf Leute gehen, ist es schon schwer genug ihm klar zu machen, das es nicht darum geht Hunde scharf zu machen. Man redet sich den Mund fusselig, schleppt ihn evtl. mit zum Platz und lässt ihn zuschauen, manchmal hat man Glück und konnte die Leute überzeugen das es nichts schlimmes ist was passiert, aber manchmal bleiben sie bei ihrer Meinung. - Was auch zu akzeptieren ist.

Soll heißen: Real ist es schwer genug zu erklären, wie stellst Du es Dir im Net vor? Hier in einem Forum wo jeder etwas dazu schreibt.
Wenn das man gut geht.
Der Anfang ist prima gelungen, aber erkläre dann bitte auch wie der Hund auf den Arm konditioniert wird.
Sandra



 
Bevor Du Dir nun einen Wolf schreibst
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Ich meinte damit das Du hättest schreiben müssen das es mit dem Arm genau wie mit der Wurst passiert (ARM wird auch getragen).

Gruß Sandra

 
  • 28. April 2024
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Puppyclip:


Positive Wehrarbeit ist zunächst, dass der Helfer bis zu einem gewissen Abstand auf den Hund zugeht(wird vom Hund als Bedrohung erkannt) und dann vom Hund wegläuft, als würde er Angst haben.
[/quote] Hmmm...versteh ich nun nicht. Wieso ist es eine Bedrohung, wenn der Helfer bis zu einem gewissen Abstand auf den Hund zugeht? Und was passiert außerhalb des Platzes , wenn ein für den Hund "vermeintliches" Helferlein auf den Hund bis zu einem gewissen Abstand zugeht?
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>So lernt der Hund, daß er dem Helfer überlegen ist, der hat ja Angst vor ihm und das macht dem Hund Spass(positiver Eindruck für den Hund)...[/quote]Hmm...ist aber ein bißchen ein gefährliches Spiel, wenn ein Hund erkennt, daß er dem Menschen überlegen ist, oder?

[/B][/QUOTE]

Sorry...aber das weiterlesen und kommentieren fällt mir mit jedem Satz schwerer .....


Beckersmom
comp.jpg


SUAVITER IN MODO - FORTITER IN RE
 
Hallo Puppy :verlegen:)

Im großen und ganzen ist das prima formuliert und Du hast etwas ganz wesentliches geschrieben:

.. Ich möchte noch dazu sagen, dass für diese Arbeit im Wehrbereich sehr viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl vom Helfer verlangt wird und der Hund keine negativen Eindrücke bekommen darf! ..

Auch bei diesem ganz speziellen Thema ist das der springende Punkt. Allerdings nicht nur der Figurant sollte die von Dir beschriebenen Attribute vorweisen können, sondern auch der Halter. Samt und sonders ist das eine Gratwanderung, je nach Veranlagung des Hundes.

Sab.:verlegen:)

vogel.gif

 
Hallo Puppy,

ich verschiebe mal in die Rubrik "Erziehung/Verhalten" - geht ja immerhin auch um das Verhalten der Hunde
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watson
 
Ich gebe SabineW völlig recht; es ist eine Gratwanderung. Und es ist keine Ausbildung, die man beginnen sollte, wenn man nicht genauestens darüber Bescheid weiß. Ich hab das auch nur aus meiner persönlichen Erfahrung heraus niedergelegt...

@ Beckersmom: Der Helfer bedroht den Hund, indem er beim Draufzugehen den Hund fixiert. Der Ausweg des Hundes, die Beute (Beißwurst) anzunehmen, wird ihm schon in diesem Stadium gezeigt(hinhalten der Beißwurst/des Ärmels).
Man geht also nicht für Tage oder so drohend auf den Hund zu, sondern ermöglicht ihm sofort am selben Tag die Konfliktlösung.
Wenn Jemand in normalem Outfit, sagen wir auf der Strasse auf den Hund so zugeht, würde der Hund den Konflikt durch Meideverhalten (nach hinten weggehen)lösen, da er der Belastung durch das Fixieren nicht gewachsen wäre (ist ein wichtiger Punkt, wie man als Figurant so einen Hund am schnellsten verderben kann).
Er würde sich hinter seinem Halter verstecken.

Der Hund verfolgt den Helfer auch nicht aus Jagdfieber heraus. Voran geht immer das vorherige in Belastung bringen(das in die Augen sehen). Dann entfernt sich der Helfer mit übertrieben ängstlichem Gehabe, der Hund geht an der Leine hinterher (der Halter läßt sich langsam zum Helfer hinziehen), wenn der Hund angekommen ist, läßt ihn der Figurant in die Beißwurst(Konflikt ist gelöst) einbeißen und die Beißwurst abtragen...

Das Entfernen/Weglaufen des Helfers geht nicht in einem Zuge vonstatten, sondern er geht auf den Hund zu, wartet ganz kurz, wenn der Hund aufmerksam ist und nach vorne geht, dreht sich der Helfer um und flüchtet zwei bis drei Schritte. Dann geht er wieder einen Schritt vor, wartet auf die Reaktion des Hundes und dreht sich wieder um...
Dann erst wird dem Hund die Beißwurst angeboten, in die er einbeißt und die ihm sofort überlassen wird.

Nach und nach steigert der Helfer, bringt den Hund dazu, die Beißwurst auch festzuhalten. Das passiert, indem er sie einfach mal festhält, wenn der Hund einbeißt. Es entsteht ein kleines Tauziehen, nur ganz kurz, dann bekommt der Hund die Beißwurst.

Wenn er die Wurst sicher festhält, obwohl der Helfer sie auch noch hält, wird diese Beißrolle gegen den Schutzärmel (weicher Junghundärmel) getauscht.
Ab da wird nur noch mit Ärmel gearbeitet.

Da wie schon erwähnt, der Hund lernt, den Konflikt der durch das direkte Ansehen des Helfers entsteht durch den Einbiß in den Schutzärmel zu lösen und anschließend in Ruhe zu kommen, wird er auch genauestens zwischen Hundeplatz und privatem Gassigehen auf der Strasse unterscheiden können.

Privat auf der Strasse mag es ja dazu kommen, dass der Hund Jemanden weglaufen sieht, aber diesem Weglaufen ist kein Aufbauen einer Belastung (durch das Fixieren und das ganze Herumgehampel) vorausgegangen.
Auch ist der Ärmel ja auf der Strasse an keinem Jogger oder Passanten dran und der Ärmel ist nunmal das Objekt, um das es bei dem ganzen Schutzdienst überhaupt geht. Da auf der Strasse (oder sagen wir besser generell ausserhalb des Hundeplatzes) dieses Konfliktlösungsobjekt nunmal nicht vorhanden ist, ist auch kein Übergriff eines Hundes auf harmlose Spaziergänger oder Sportler zu befürchten...

Es geht ja auch nicht ums Wegrennen der Person. Es geht um den Ärmel. Der Hund lernt, dass der Ärmel, die Beute, das Ziel ist.
Kein Ärmel- keine Beute.




Gruß Puppy








<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Das Wenige, das du tun kannst, ist viel -
wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.

Albert Schweitzer
[/quote]
 
Hi Puppy!
Obwohl ich beschlossen hatte, hier nichts mehr zum Thema VPG zu schreiben, komme ich nach diesen schönen Ausführungen nicht umhin, doch meinen Kommentar abzugeben
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.
Je mehr Erfahrung und Wissen ich im Hinblick auf VPG sammle, desto faszinierender wird dieser Sport für mich. Den Hund zu beobachten, die feinsten Nuancen von Wehr- und Beutetrieb zu erkennen, das Verhalten in höchsten Trieblagen und Konfliktsituationen zu sehen...einfach toll. Und ich bin immer noch der Meinung, dass gut ausgebildete VPG-Hunde meistens sehr viel sicherer für ihre Umwelt sind als nicht-VPG-Hunde. Der Hund hat gelernt, sich auch in hohen Trieblagen zu beherrschen; der Halter lernt, seinen Hund sehr genau einzuschätzen. Natürlich ist das nicht unbedingt VPG-gebunden, allerdings gibt es im Alltag relativ wenig Situationen, in denen Wehr- oder Beutetrieb so kontrolliert angesprochen werden wie im VPG-Training.
Zum Thema Reaktionen eines VPG-Hundes ausserhalb des Übungsplatzes: Hunde generalisieren recht schlecht. Bestes Beispiel: Selbst wenn fast alle Faktoren (Hundeplatz, Helfer im Anzug, Ärmel, Hetzgeschirr usw.) gleich sind, haben viele Hunde schon dann ein Problem, das Gelernte umzusetzen, wenn z.B. der Ärmel rechts statt links getragen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Jogger z.B. plötzlich für einen Helfer gehalten wird, tendiert gegen Null. Und selbst wenn ein Helfer mit Ärmelmanschette plötzlich durch den Wald rennen sollte: Der Hund hat schliesslich gelernt, KONTROLLIERT zu arbeiten, entsprechend wird er nicht einfach losstürmen. Ähnliches gilt im Idealfall für Rehe, Hasen etc., seltsame (für den Hund bedrohlich wirkende)Gestalten, die einem beim nächtlichen Spaziergang über den Weg laufen, "herumprollende" Betrunkene usw. So hat VPG m.E. durchaus auch einen grossen Alltagswert.
Ausserdem könnte man anführen, dass der Beutegreifer Hund eine gute Gelegenheit bekommt, seine ohnehin vorhandenen Anlagen in diesem Sport "abzureagieren".
Sorry, jetzt habe ich doch wieder eine Lanze gebrochen
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, dabei wollte ich eigentlich nur sagen: Schöne Beschreibung, Puppy! So sollte Wehrtriebarbeit wohl aussehen...
Gruss
bones


online.dll


'A dog is NOT "almost human" and I know of no greater insult to the canine species than to describe it as such.' (John Holmes)
 
Sorry war gestern bis spät in die Nacht auf dem Hundeplatz
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( @ Alexis, damit die Pilstinger auch die Deutsche Jugend Meistern 2002 stellen
biggrin.gif
zum 3x in Folge..........nächste Woche sind unsere 6! Jugendlichen in Berlin *stolz bin* )


Ich schließe mich vorbehaltlos Sabine an,
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@Sandra

da der Thread in Off Tropic bereits geschlossen ist, jetzt mal eine Frage:
1. Wozu braucht man Wehr beim Verbellen? Meine lernen das Fordern des Ärmels durch Bellen, also Verbellen erst, wenn der Hund Spaß am Beißen hat, dann zum Helfer.........Arm unerreichbar, Kommando "Sitz" .....Hund wird leicht frustig, " Gib Laut" und bestätigen nach dem ersten Beller......später 3,4 ect, ect
Also wozu Wehr?????
2. Wieso brauche ich Wehr bei der Flucht........????
3. Vom Pfahl hetzen halte ich nicht allzu viel, da hier kaum ein freier Einbiss möglich ist. Meine bekommen Geschirr und 10 m Leine, freier ungehinderter Einbiss und dann gefühlvolles Anziehen, um die Griffarbeit zu verbessern...........Pfahl ist mir zu statisch und der Hund kommt nicht zum freien kontrollierten Einbiss..........................

Ich weiß nicht, aber wenn man einen guten, beweglichen und gefühlvollen Helfer für junge, unerfahrene oder ängstliche Hunde hat, kann man durchaus auf Wehr verzichten.
Wobei ich Puppys Ausführungen durchaus okay finde, da es sich hier in meinen Augen noch um einen Grenzfall zwischen Beute & Wehr handelt und die kurze bedrohung meist nur für 2-3 x erforderlich ist, bis der Hund genügend Selbstvertrauen aufgebaut hat.
quini


 
Hallo Puppy,

beachte dabei bitte aber auch die "Normalsituation".

Auch im täglichen Leben werden Hunde fixiert - teilweise auch mit "bösem" Blick.
Es ist sehr schwierig dem Hund beizubringen, daß das "nach-vorne-gehen" nur auf dem Platz erwünscht ist.

Ich bin der Meinung - Hunde die erst in der von Dir beschriebenen Situation sind, gänzlich aus dem Schutzdienst zu entfernen.

Nicht jeder Hund muß eine VPG und/oder Körung ablegen
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watson
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von quini:
( @ Alexis, damit die Pilstinger auch die Deutsche Jugend Meistern 2002 stellen
biggrin.gif
zum 3x in Folge..........nächste Woche sind unsere 6! Jugendlichen in Berlin *stolz bin* )
[/quote]

...da kannst du auch stolz sein!
Informiere uns doch bitte über die Ergebnisse, ja?
Und 'nen herzlichen Sportler-Gruß nach Pilsting!
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Zum Thema:
Ich schließe mich vorbehaltlos watson an. Nicht jeder Hund 'muß' in der VPG gearbeitet werden. Wäre mein Hund unsicher oder ängstlich, würde ich mit ihm einen anderen Sport machen!

Gruß
Alexis

MorticiaAFVTN.JPG

-sic gorgiamus allo subjectatos nunc-


 
Danke Watson.

Genau das wollte ich fragen - unabhängig davon, ob die obigen Ausführungen richtig oder falsch, gut oder schlecht sind (dafür habe ich einfach zu wenig Ahnung von der Materie:(

Warum muß mit einem ängstlichen, sensiblen, unterwürfigen, labilen Hund VPG gemacht werden?

Dann doch lieber konsequente Erziehung und Stärkung des Selbstbewußtseins "auf der Straße" (wie bei meiner Tiptoe, die genau so ein Kandidat war) und dann vielleicht doch eher Agility o.ä., wo der Hund ausgelastet ist und sich sein Selbstbewußtsein ohne Angst haben zu müssen erarbeiten kann?

Gruß

elefanten_16.gif


Marion und ihre 2 Höllenhunde Tau & Tiptoe



 
@Al , wird erledigt.
Leider kann ich dieses Jahr nicht mit fahren*schnief*, weil Daisy ja ihre Welpen an dem Wochenende bekommt, aber die Standleitung per Handy ist gebongt.........wird mir allerdings schwer fallen, wenn sie am Freitag mit dem Schlachtenbummler-Bus aufbrechen, ist einfach nur super toll jedes Jahr..
quini
*ein lachendes und ein weinendes Auge hat*

 
Hallo Quini.
Ich möchte zu diesem Thema nichts mehr sagen.
Zuviele Leute lesen mit, Leute die nicht ansatzweise wissen worum es geht, ein Mal falsch ausgedrückt und sie machen sich ein falsches Bild.
Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, das es ein zu heißes Eisen ist, als es hier in so einem Forum auszudiskutieren.

Was Puppy super beschrieben hat ist kein Grenzfall von Beute zum Wehr sondern das kanalisieren von Wehr in Beute.

Für "Deine" Jugendlichen drücke ich alle Daumen!

Bis spät in die Nacht im Verein? Kenne ich irgendwo her
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Schön ist es nach dem ÜB noch über die jeweils gezeigten Arbeiten der Hunde zu diskutieren.
Ein oft gebrauchter Spruch bei uns ist:
Der HUND war gut!

Griffarbeit kenne ich wie gesagt am Pfahlt, entweder an 5-10 Meter Leine oder am Deuser (Däuser?)
Ich halte meine Junghunde auch selber an der Leine, aber dazu muss man mit der Leine umgehen können.
(richtige Abschätzen von stramm und locker halten).
Es gibt Leute die brauchen länger dies umsetzen zu können, da kommen die Hunde dann zunächst an den Pfahl, das handeln mit der Leine lernen sie nebenbei, durch Zuschauen, dabei gegebene Erklärungen usw.
Wenn sie die Leine richtig einsetzen können, halten sie die Leine auch selber.
Der Helfer kann sich aber nicht auf den Hund konzentrieren, wenn er dem Hundeführer immer noch Anweisungen geben muss.
Sie lernen so trotzdem die Sache (den Sinn) zu begreifen und umzusetzen, aber nicht am lebenden "Objekt" (ihrem Hund).

Sandra

 
eine Frage zur "Pfahlarbeit" - wie werden die Hunde befestigt? Halsband/Hetzgeschirr - Leine (5/10 Meter) - Karabiner zum Pfahl?

danke
watson
 
uups , watson

wenn dann bei uns nur:
1. Geschirr
2. 5 m Leine mit Federung
3. der Hundeführer muß trotzdem hinten steuern und insbesondere darauf achten, daß er Hund sich nicht wehtut...........
ich persl. finde es einfacher mit der normalen 5m ( wunderbar dicke Wollleine-damit man sich nicht die Finger verletzt- es kann sonst ziemlich heiß werden
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) ohne Pfahl..............aber wenn dann bei uns nur wie oben beschrieben.
quini

 
danke Quini
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und bei den anderen?

watson
 
Hi watson,

ich kenne es auch nur wie bei Quini, daß war in meiner "alten" Hundeschule.

In meiner jetzigen wird ohne Pfahl trainiert.

Lieben Gruß
Meike

 
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