Ich will mal erklären, wie ich positive Wehrtriebarbeit im VPG verstehe...
Erstmal etwas vorweg; ich meine nicht generell unsichere/ängstliche Hunde im eigentlichen Sinn auf ihr Wesen bezogen.
Ich rede jetzt ausschließlich von Schutzdienst und von Hunden, die "sauber" im Kopf sind.
Unsicher kann ein Hund sein, der von einem unerfahrenen Helfer (der die Trieblage des Hundes nicht einschätzen kann oder generell zu doof zum aufbauen eines Junghundes ist)zu früh im Wehrbereich oder einfach falsch gehetzt worden ist.
Vielleicht hat der Hund ja einen enormen Beutetrieb und wurde durch die falsche Einwirkung des Helfers versaut. Meistens bekommt man das nicht wieder ausgebügelt.
Positive Wehrarbeit ist zunächst, dass der Helfer bis zu einem gewissen Abstand auf den Hund zugeht(wird vom Hund als Bedrohung erkannt) und dann vom Hund wegläuft, als würde er Angst haben.
So lernt der Hund, daß er dem Helfer überlegen ist, der hat ja Angst vor ihm und das macht dem Hund Spass(positiver Eindruck für den Hund)...
Die nächste Stufe ist, dass der Hund dem weglaufenden Helfer hinterher will( er geht nach vorne in die Leine und bellt). Das kennt man ja auch von Kindern...Wenn man jemanden triezen kann und der will weggehen, geht man natürlich hinterher um weitermachen zu können.
Da der Hund gelernt hat, dass der Helfer der Schwache und er der Starke ist, wird er auf den Helfer zugehen. Dann kommt der Ärmel/zuerst meistens die Beißrolle zum Einsatz. Der Hund darf einbeißen und die Rolle/den Ärmel abtragen, was sehr wichtig ist. Er hat dem Helfer die Beute abgetrotzt und darf sie behalten...
Der Hund, der vorher vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hat lernt, dass dieses Spiel Spaß macht; dass er immer der Gewinner ist und sein Selbstbewußtsein(nicht mißverstehen, ich denke Ihr wißt was ich meine) wird gestärkt. Er bekommt durch dieses "Einkriegezeckspiel" und die durch das Abtragen der Beute folgende Ruhe Sicherheit. Er lernt:"Wenn ich die Beute hole/erkämpfe, hab ich Ruhe. Ich bin der Sieger, ich kann mir meiner sicher sein."
Dieses Verhalten kann man im Groben auch bei Welpenspielen beobachten, wenn z.B. zwischen zwei Welpen um ein Tau gerungen wird. Da ist es natürlich reines Beutespiel.
Leider gibt es aber immer noch sehr unqualifizierte Figuranten, die es innerhalb kürzester Zeit schaffen, Hunde zu versauen.
Sei es, weil generell zu früh gehetzt wird(die lieben Hundehalter können es partout nicht abwarten); sei es, weil sie nicht in der Lage sind, die Reizlage eines Hundes zu erkennen. Dann wird der Hund, ohne dass es dem Helfer überhaupt auffällt, in Wehr gebracht und hat um sein Leben zu kämpfen, was schlichtweg grausam ist.
Hunde die keinen Beutetrieb/Spieltrieb besitzen, sollten meiner Meinung nach überhaupt nicht im VPG geführt werden.
Aber man weiß ja, wie es beim DSH (Deutschen Schäferhund) zum Beispiel ist. Da wird zur Zucht halt eine VPGI verlangt. Wie dieses Ergebnis erreicht wird, ist manchem Züchter (sicherlich nicht allen, aber es gibt einige), so er einfach nur züchten will, relaiv egal.
Ich halte die positive Wehrtriebarbeit in diesem Fall für das kleinere Übel. Besser so, als mit Strom, Stachler oder Prügel die Hunde malträtieren. Dem Hund wird nicht weh getan...
Man muß allerdings auch mal einen Ar*** in der Hose haben und die Arbeit mit Hunden, die vom Wesen her gar nichts mit Schutzdienst am Hut haben, als Helfer schlichtweg ablehnen.
Wir haben zu Hause zum Beispiel eine Hündin aus der sogenannten Hochzucht bei uns, der weder freudige Unterordnung, noch gar Schutzdienst zusagt. Wir denken nicht mal dran, sie nun unbedingt zu einer SchHI/VPGI drängen zu müssen, obwohl man sie im positiven Wehrbereich sicherlich hinbekommen würde.
Sie darf auch ohne Prüfung gerne bei uns alt werden und braucht auch keine Welpen zu haben, weil wir denken, dass durch diese Hündin die Zucht des DSH wesensmäßig nun nicht gerade verbessert werden kann. Sie ist schön, sie ist lieb...Wir können sie nicht ausstellen, weil in der Gebrauchshundeklasse braucht ein DSH ein Prüfungsergebnis. Egal. Bonnie ist einfach da und wir haben trotzdem Freude an ihr, weil sie z.B. in der Lage ist, mit jedem Welpen zu spielen, und alles was kreucht und fleucht zu bemuttern.
Die Hunde mit denen wir selber VPG machen, werden ausschließlich über Beute-/Spieltrieb aufgebaut.
Wenn aber auf dem Hundeplatz ein Sportsfreund seinen Hund zur SchI führen möchte und der Hund aus mangelndem Beute-/Spieltrieb nur im Wehrtrieb aufgebaut werden kann, finden wir die positive Wehrtriebarbeit als ein geeignetes Mittel, bei dem der Hund auch Spass an der Arbeit entwickeln kann.
Es ist nicht davon auszugehen, dass der Hund dadurch im zivilen Bereich scharf gemacht wird; es geht dabei immer nur um die Beute(Ärmel), auf die konditioniert wird.
Ich möchte noch dazu sagen, dass für diese Arbeit im Wehrbereich sehr viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl vom Helfer verlangt wird und der Hund keine negativen Eindrücke bekommen darf!
Nun hoffe ich, dass ich mich halberwege verständlich machen konnte, so bewandert bin ich beim Schreiben nun wieder nicht...
Gruß Puppy
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Das Wenige, das du tun kannst, ist viel -
wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.
Albert Schweitzer[/quote]
Erstmal etwas vorweg; ich meine nicht generell unsichere/ängstliche Hunde im eigentlichen Sinn auf ihr Wesen bezogen.
Ich rede jetzt ausschließlich von Schutzdienst und von Hunden, die "sauber" im Kopf sind.
Unsicher kann ein Hund sein, der von einem unerfahrenen Helfer (der die Trieblage des Hundes nicht einschätzen kann oder generell zu doof zum aufbauen eines Junghundes ist)zu früh im Wehrbereich oder einfach falsch gehetzt worden ist.
Vielleicht hat der Hund ja einen enormen Beutetrieb und wurde durch die falsche Einwirkung des Helfers versaut. Meistens bekommt man das nicht wieder ausgebügelt.
Positive Wehrarbeit ist zunächst, dass der Helfer bis zu einem gewissen Abstand auf den Hund zugeht(wird vom Hund als Bedrohung erkannt) und dann vom Hund wegläuft, als würde er Angst haben.
So lernt der Hund, daß er dem Helfer überlegen ist, der hat ja Angst vor ihm und das macht dem Hund Spass(positiver Eindruck für den Hund)...
Die nächste Stufe ist, dass der Hund dem weglaufenden Helfer hinterher will( er geht nach vorne in die Leine und bellt). Das kennt man ja auch von Kindern...Wenn man jemanden triezen kann und der will weggehen, geht man natürlich hinterher um weitermachen zu können.
Da der Hund gelernt hat, dass der Helfer der Schwache und er der Starke ist, wird er auf den Helfer zugehen. Dann kommt der Ärmel/zuerst meistens die Beißrolle zum Einsatz. Der Hund darf einbeißen und die Rolle/den Ärmel abtragen, was sehr wichtig ist. Er hat dem Helfer die Beute abgetrotzt und darf sie behalten...
Der Hund, der vorher vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hat lernt, dass dieses Spiel Spaß macht; dass er immer der Gewinner ist und sein Selbstbewußtsein(nicht mißverstehen, ich denke Ihr wißt was ich meine) wird gestärkt. Er bekommt durch dieses "Einkriegezeckspiel" und die durch das Abtragen der Beute folgende Ruhe Sicherheit. Er lernt:"Wenn ich die Beute hole/erkämpfe, hab ich Ruhe. Ich bin der Sieger, ich kann mir meiner sicher sein."
Dieses Verhalten kann man im Groben auch bei Welpenspielen beobachten, wenn z.B. zwischen zwei Welpen um ein Tau gerungen wird. Da ist es natürlich reines Beutespiel.
Leider gibt es aber immer noch sehr unqualifizierte Figuranten, die es innerhalb kürzester Zeit schaffen, Hunde zu versauen.

Hunde die keinen Beutetrieb/Spieltrieb besitzen, sollten meiner Meinung nach überhaupt nicht im VPG geführt werden.
Aber man weiß ja, wie es beim DSH (Deutschen Schäferhund) zum Beispiel ist. Da wird zur Zucht halt eine VPGI verlangt. Wie dieses Ergebnis erreicht wird, ist manchem Züchter (sicherlich nicht allen, aber es gibt einige), so er einfach nur züchten will, relaiv egal.
Ich halte die positive Wehrtriebarbeit in diesem Fall für das kleinere Übel. Besser so, als mit Strom, Stachler oder Prügel die Hunde malträtieren. Dem Hund wird nicht weh getan...
Man muß allerdings auch mal einen Ar*** in der Hose haben und die Arbeit mit Hunden, die vom Wesen her gar nichts mit Schutzdienst am Hut haben, als Helfer schlichtweg ablehnen.
Wir haben zu Hause zum Beispiel eine Hündin aus der sogenannten Hochzucht bei uns, der weder freudige Unterordnung, noch gar Schutzdienst zusagt. Wir denken nicht mal dran, sie nun unbedingt zu einer SchHI/VPGI drängen zu müssen, obwohl man sie im positiven Wehrbereich sicherlich hinbekommen würde.
Sie darf auch ohne Prüfung gerne bei uns alt werden und braucht auch keine Welpen zu haben, weil wir denken, dass durch diese Hündin die Zucht des DSH wesensmäßig nun nicht gerade verbessert werden kann. Sie ist schön, sie ist lieb...Wir können sie nicht ausstellen, weil in der Gebrauchshundeklasse braucht ein DSH ein Prüfungsergebnis. Egal. Bonnie ist einfach da und wir haben trotzdem Freude an ihr, weil sie z.B. in der Lage ist, mit jedem Welpen zu spielen, und alles was kreucht und fleucht zu bemuttern.
Die Hunde mit denen wir selber VPG machen, werden ausschließlich über Beute-/Spieltrieb aufgebaut.
Wenn aber auf dem Hundeplatz ein Sportsfreund seinen Hund zur SchI führen möchte und der Hund aus mangelndem Beute-/Spieltrieb nur im Wehrtrieb aufgebaut werden kann, finden wir die positive Wehrtriebarbeit als ein geeignetes Mittel, bei dem der Hund auch Spass an der Arbeit entwickeln kann.
Es ist nicht davon auszugehen, dass der Hund dadurch im zivilen Bereich scharf gemacht wird; es geht dabei immer nur um die Beute(Ärmel), auf die konditioniert wird.
Ich möchte noch dazu sagen, dass für diese Arbeit im Wehrbereich sehr viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl vom Helfer verlangt wird und der Hund keine negativen Eindrücke bekommen darf!
Nun hoffe ich, dass ich mich halberwege verständlich machen konnte, so bewandert bin ich beim Schreiben nun wieder nicht...

Gruß Puppy
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Das Wenige, das du tun kannst, ist viel -
wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.
Albert Schweitzer[/quote]