Joar, eben - die Zahl der Listenhunde (nach § 3, also die des Aussetzens verdächtigen Rassen) bei uns im gesamten Stadtgebiet liegt bei weniger als 10.
Und wenn die Käufer beim "Hundebringdienst" solche überlegt handelnden Schlaumeier sind wie ein gewisser Herr, der hier mal einen Kangal "verloren" hat, dann erfolgt die Anschaffung spontan, vielleicht, nachdem der Kumpel sich auch so einen Hund geholt hat und erklärt hat, wie easy das war, und in der
festen Überzeugung, die Familie (denn man wohnt mangels Kohle oder geeignter Wohnung ja noch zuhause oder in der Nachbarschaft und zählt auf die Verwandtschaft als Hundesitter) würde dann schon mitziehen, wenn der Hund erstmal da ist...
Wenn das nicht der Fall ist, ist aber guter Rat teuer, und dann muss der Hund
ganz schnell weg, denn sonst Zoff vom feinsten... die Woche, und noch ne Woche, und noch ne Woche Bedenkzeit hat man in
dem Szenario wohl eher nicht.
Was tut man dann? - Zeit, den Hund nach Hessen zu verscherbeln, oder auch nur auf die Idee zu kommen, hat man auch nicht. Also, entweder vertickt man den Hund an einen Kumpel mit eigener Wohnung oder hoffentlich toleranteren Eltern, mit dem hilfreichen Tipp: "Tu doch einfach so, als hättste ihn gefunden!"
Oder man setzt ihn irgendwo aus, weil Tierheim kost ja Geld und ist ja auch weit weg und überhaupt und so...
Und weil man das Hundchen ja eigentlich
mag, setzt man es so aus, dass es auf jeden Fall gefunden wird (was im Ruhrpott auch deutlich wahrscheinlicher ist als anderswo im Lande...) - und heult allen die Ohren über sein schreckliches Schicksal voll...
Ich glaube zwar nicht, dass das in jeder Stadt im Ruhrpott mehrmals wöchentlich vorkommt, aber im Ruhrgebiet als solchem ein- bis zweimal im Jahr bestimmt.