Das wird dir, nach der Beschreibung zu urteilen, Nichts nützen. Im Gegenteil, je weniger die Hunde selbst regeln dürfen, desto mehr Spannungen werden aufgebaut. Früher oder später entlädt sich diese Spannung, und das dann um so heftiger.Neck ist weder aggressiv noch dominant und schränkt Leo auch in nichts ein, hat also weder gebissen, noch dominiertt zu werden. Wie gesagt, da bin ich absolut nicht gewillt, das zu akzeptieren oder zu tolerieren, und wenn ich dafür den kompletten "Massnahmenkatalog" mit Leo durchgehen muss (@jan, abgeben ist keine Option, da dies aus weiter vorn genannten Gründen auch gar nicht geht)
So wie ich das gelesen habe gab es bislang keine Beißereien, nur Kommentkämpfe/Rangeleien ohne gegenseitige Verletzungen. Sehe also jetzt das Problem nicht?Beissereien toleriere ich hier nämlich nicht, ...
Wenn du meinst das du das verhindern kannst ... Viel Spaß mit dem Resultat.... ebensowenig wie hier irgendjemand auch nur das geringste, durch aggressives Verhalten jedweder Art erlangte Erfolgsergebnis für sich verbuchen wird, ganz im Gegenteil.
Huhu,
ich finde es sehr schwierig, allein aufgrund von Raufereien/Beißereien zwischen Junghund und erwachsenem Hund davon auszugehen, der Junghund sei eben "stärker" und müsse jetzt im Rang aufsteigen...
Warum?
Weil zumindest in meiner Hundegruppe sich das ranghöchste Tier immer durch mentale Stärke, Souveränität und eine gewisse Großzügigkeit auszeichnete...
Meine frühere Chefin kam dazu und wurde allein durch Präsenz, Coolness und Selbstsicherheit zur Chefin - ohne blutige Kämpfe. Zu der Zeit zog meine Anna als Welpe ein und lernte von klein auf die Kommunikation im Rudel - also gerade auch Konfliktvermeidung, feinere Kommunikation (als Kämpfe) und das Beschwichtigen.
Als die damalige Chefin starb, rückte Anna dann an ihre Position - ohne Kämpfe mit den anderen.
Anna langt erst zu, wenn es keine Alternative gibt und sie wiederholt provoziert wird - ansonsten regelt sie alles gelassen-souverän. Und obgleich sie unter den Hunden ganz oben steht, beschwichtigt sie durchaus, anstatt sofort anzugreifen! Einem Angriff gehen bei ihr grundsätzlich Verwarnungen und Kommunikation voraus - also eine längere Gelbphase, bevor sie rot sieht. Und wenn sie zulangt, dann angemessen (nicht heftiger, als nötig und bei Unterwerfung des anderen ist sofort Schluss).
Für mich ist definitiv nicht der aggressivste, rauflustigte Hund der Chef - denn dann würde sich in freier Wildbahn eine Gruppe (z.B. Straßenhunde) durch Verletzungen selbst auslöschen, statt zu überleben.
Ich glaube es ist auf die Entfernung (und vielleicht auch direkt dabei) nicht so einfach auseinander zu dividieren, was von dem Ganzen schlechte Sozialisation, pubertäres Austesten, "Rangordnung", Resourcenverteidigung etc ist ... je nachdem kann und muss es natürlich andere Ansätze geben.
Ich sehe es prinzipiell wie Miramar- der "Chef" ist nicht der aggressivste, sondern der souveränere.
So ziemlich das aktuellste zu den Grundsätzen vom ZUsammenleben mit Beispielen und Lösungsansätzen steht meiner Meinung aktuell im Buch "Mehrhundehaltung" von Thomas Baumann - kann ich nur empfehlen. Auch wenn ein Buch natürlich nie individuelle Tips ersetzen kann.
Trotz Rat eines Experten, mit dem wir befreundet sind und der die Hunde gut kennt, die Hunde die Rangordnung klären zu lassen, habe ich anders entschieden.
Zweifellos eine nicht rationale sondern emotionale Entwcheidung meinerseits, weil mir die alte Hündin "wertvoller" war.
Wir haben der Alten den Rücken gestärkt und die Jungen auf den zweiten Platz verwiesen.
Eine Einzelfallentscheidung.
Ich bin nicht sicher, ob es damals um "Rangordnung" ging oder nicht einfach um die Ressource "Frauchen". Zu Letzterem würde passen, dass der Jüngere ein extremer Ressourcenverteidiger war, aber eigentlich immer nur bei Fremden.
Sehr wichtig war bei uns auch, dass die Hunde NICHT räumlich getrennt wurden. Auch in meiner Abwesenheit nicht. Nach einer länger andauernden räumlichen Trennung hätte ich es wahrscheinlich gar nicht mehr geschafft, sie wieder zu vergesellschaften, weil sich binnen kürzester Zeit eine enorme Spannung aufbaute.
Ich bin mir daher auch nicht sicher, ob der oft gehörte Tipp "Bestärke den Chef!" wirklich so sinnvoll und praktikabel ist. Hunde werden gerne auf "Rangordnung" reduziert, dass es um simple Ressourcen gehen könnte, daran denkt man oft nicht.
Tut mir leid, dass ich nichts Hilfreicheres beitragen kann, ich weiß, wie belastend so eine Situation innerhalb der eigenen vier Wände sein kann und unter welchem Dauerstress man da steht. Insbesondere dann, wenn man räumlich nicht trennen kann, weil die Hunde sich in Abwesenheit des jeweils anderen dann so aufbauen, dass anschließend gar nix mehr geht.
Wenn es tatsächlich "nur" um Ressourcenverteidigung gehen sollte, kann man dieses Verhalten denn langfristig korrigieren?
Warum? Entweder er ist fähig sich selbst durch zu setzen oder eben nicht. Ist er es nicht, wird er sich auch mit deiner Hilfe in den Augen des Jüngeren nicht als Chef positionieren können. Das Problem/die Spannungen zwischen den Hunden bleiben also, auch "dank" deiner "Hilfe"/Einmischung, weiterhin bestehen.Kämpfe, die aber immer von Leo ausgehen und von ihm noch in keinem der Fälle gewonnen wurden. Das "Problem" dabei ist, dass Neck sich dabei höchst unwohl fühlt, es dann hier ein sehr unangenehmes, "gefährliches" Klima herrscht, wo sich von allen Seiten nur "vorsichtig" bewegt werden kann, das harmonische Zusammenleben ist also eher massiv gestört, wenn ich ihn da einfach walten lasse. Wie gesagt, Leo hat noch nie gewonnen, ist also (noch) nicht der Stärkere... es handelt sich bei diesem Verhalten also in erster Linie um nicht-zielführende Stänkerei, die ich m.M.n. selbstverständlich zum Wohl meines anderen, friedlicheren Hundes zu unterbinden habe.So wie ich das gelesen habe gab es bislang keine Beißereien, nur Kommentkämpfe/Rangeleien ohne gegenseitige Verletzungen. Sehe also jetzt das Problem nicht?
Aggressives Verhalten kannst du nicht abtrainieren! Was du "bestenfalls" abtrainierst sind die äußeren Anzeichen/Gefühlsregungen. Im schlimmsten Fall hast du später einen Hund der "aus dem Nichts heraus" loslegt. Aggressionen sind eine wichtige natürliche Verhaltensweise und sollten, im vertretbaren Rahmen (also ohne ernsthaftere/absichtliche Beschädigungen), auch zugelassen werden.Ausserdem möchte ich bei Leo agressives Verhalten durchgehend mit Negativem besetzen, also genau das Gegenteil von Erfolgserlebnis. Er soll lernen, dass aggressives Verhalten in jeder Ausprägung niemals zielführend, sondern im Gegenteil absolut unerwünschtes Verhalten und nur von Nachteil für ihn ist.
Ich bin kein Hellseher! Allerdings halte ich Nichts von Kastrationen als "Problemlösungsstrategie", insbesondere wenn der Hund noch nicht körperlich und geistig erwachsen ist.@jan: was wäre denn von einer Kastration bei ihm zu erwarten?
Es hat durchaus auch etwas mit mangelndem Respekt (bzw. auch mangelndem Vertrauen in die Führungsqualitäten) vor Frauchen zu tun, wenn selbiges als zu verteidigende Ressource betrachtet wird, dessen muss man sich klar sein. Ist nicht unbedingt schön, sich das eingestehen zu müssen.
Ich wünschte allerdings, ich wäre davon wirklich überzeugt.
Bei uns hat sich die Situation ja Gott sei Dank wieder normalisiert, aber das war eher weniger mein Verdienst. Vielleicht teilweise. Man wird bescheiden, wenn man sich das erste Mal ein Ultimatum stellen musste, denn der Gedanke "Wenn das bis in vier Wochen nicht besser wird, muß ich einen abgeben" ist halt immer auch ein Stück weit das Eingestehen eigenen Versagens.
Die Konstellation der TE scheint ja grundsätzlich zu funktionieren. Nur eben nicht in der gewünschten Reihen-/Rangfolge.Ja, das stimmt. Nur ist es eben so, dass man sich diese Tatsache (dass es eben Konstellationen gibt, die schlichtweg nicht funktionieren und dass man daran auch nicht viel ändern kann) anfangs nicht eingestehen möchte. "Ich krieg das schon hin - irgendwie."