Hallo Foris,
ich habe vor ca. einem halben Jahr einen damals ca. 5 Monate alten, männlichen Welpen unbekannter Herkunft mit damals relativ frisch abgeschnittenen Ohren und in bereits ketogenesischer Verhungerungsphase gefunden und ihn mit nach Hause genommen.
Mir ist damals aufgefallen, dass er den anderen Hunden gegenüber nicht das übliche Welpen-/Junghundverhalten gezeigt hat (freundlich, Demutssignale zeigend), sondern sie trotz seines sehr geschwächten Zustandes bei Annäherung, ohne Angssignale zeigend, weggebissen hat. Ich schob das auf seinen desolaten Zustand, fand dieses Verhalten (nicht das Wegbeissen selbst, sondern das völlig "selbstbewusste" Auftreten) aber doch merkwürdig, bzw. ungewöhnlich.
Später, als es ihm besser ging und er alle kennengelernt hat, hat er dann auch mit ihnen gespielt und gekuschelt, sich aber niemals keinem der Tiere "untergeordnet". Demutssignale äussert er ausschliesslich Menschen gegenüber, nicht aber Tieren. Agressivität hat er aber nicht gezeigt.
Vor einigen Wochen sind wir beim Spazierengehen in den Feldern auf einen jungen Mann mit einem ausgewachsenen, angeleinten Pitbull gestossen. Leo ist sofort hingelaufen, ohne auf meinen Rückruf zu reagieren, hat kurz sich kurz vor den Hund gestellt und ist dann direkt auf den losgegangen. Der Mann hat ihn immer wieder weggetreten, während ich hingerannt bin und meinen wie von Sinnen auf seinen Hund einbeissenden Leo da weggezogen habe. Ich habe mich tausendmal für den Vorfall entschuldigt und Leo verlässt seitdem das Haus nicht mehr ohne Maulkorb.
Inzwischen ist er grösser als mein Grosser und versucht nun seit einiger Zeit, ihn zu dominieren, was ich ihm nicht erlaube. Es ist aber schon mehrmals vorgekommen, dass er ihn plötzlich einfach so angegriffen hat, worauf ich ihn sofort trenne, mit ihm schimpfe und in ein anderes Zimmer schicke, wo er dann erstmal alleine bleiben muss.
Ich selbst verhalte mich ihm gegenüber nun auch sehr dominant und streng, wenn ich sehe, dass er meinem anderen gegenüber dominantes Verhalten an den Tag legen will (Weg versperren, Abdrängen, Bewegungsfreiheit einschränken, etc.). Dann schimpfe ich sofort mit ihm und mache mit ihm das Gleiche (dränge ihn ebenfalls mit meinem Köpfer ab, versperre ihm den Weg, schränke ihm eine Weile seine Bewegunsfreiheit ein, etc.); er hat mich derzeit also ständig ziemlich massiv "auf der Pelle", womit ich jegliches dominante Verhalten komplett und konsequent unterbinde. Es kommt also nur deshalb nicht mehr zu Angriffen, weil ich ihn mit Argusaugen bewache und ihn selbst bei einer Annäherung an Neck in dominanter Körperhaltung sofort korrigiere, jedes leiseste Knurren oder "komisch Gucken" wird sofort geahndet. Er bekommt nun sein Futter erst, nachdem alle anderen gefressen haben, darf im Gegensatz zu Neck nicht mehr aufs Sofa, darf bestimmte Räume nur noch mit meiner Erlaubnis betreten (z.b Küche, nachdem er Neck angegriffen hat, als ich MIR was zu Essen gemacht habe)....schön ist das alles sicherlich nicht.
Ich habe zwar relativ "viel" Hundeerfahrung mit Hündinnen und Einzelrüden, hatte aber selber noch nie mehrere Rüden und kenne auch die Situation nicht, wenn ein Jungrüde dem Altrüden seine Stellung streitig zu machen beginnt. Wie soll ich mich da verhalten? Neck ist ein friedliebender Kerl und ich möchte nicht, dass er von Leo schickaniert wird. Ich möchte, dass Neck seine Position im Rudel als gutmütiger "Rudelchef" nach mir behält und Leo sich da friedlich einfügt.
Geht das? Kann ich das "erzwingen", indem ich die Rangfolge unter mir bestimme und Leo da immer wieder in seine Schranken weise? Akzeptiert er das irgendwann mal oder muss ich ihn jetzt für immer derart "klein" halten? Ich empfinde das als unschön, da er eigentlich ein total lieber und verschmuster Kerl ist und mir dieses "Unterdrücken" überhaupt nicht gefällt. Hilft da Kastrieren vielleicht (beide sind "intakt")??
Vielen Dank für eure Anworten!
LG
ich habe vor ca. einem halben Jahr einen damals ca. 5 Monate alten, männlichen Welpen unbekannter Herkunft mit damals relativ frisch abgeschnittenen Ohren und in bereits ketogenesischer Verhungerungsphase gefunden und ihn mit nach Hause genommen.
Mir ist damals aufgefallen, dass er den anderen Hunden gegenüber nicht das übliche Welpen-/Junghundverhalten gezeigt hat (freundlich, Demutssignale zeigend), sondern sie trotz seines sehr geschwächten Zustandes bei Annäherung, ohne Angssignale zeigend, weggebissen hat. Ich schob das auf seinen desolaten Zustand, fand dieses Verhalten (nicht das Wegbeissen selbst, sondern das völlig "selbstbewusste" Auftreten) aber doch merkwürdig, bzw. ungewöhnlich.
Später, als es ihm besser ging und er alle kennengelernt hat, hat er dann auch mit ihnen gespielt und gekuschelt, sich aber niemals keinem der Tiere "untergeordnet". Demutssignale äussert er ausschliesslich Menschen gegenüber, nicht aber Tieren. Agressivität hat er aber nicht gezeigt.
Vor einigen Wochen sind wir beim Spazierengehen in den Feldern auf einen jungen Mann mit einem ausgewachsenen, angeleinten Pitbull gestossen. Leo ist sofort hingelaufen, ohne auf meinen Rückruf zu reagieren, hat kurz sich kurz vor den Hund gestellt und ist dann direkt auf den losgegangen. Der Mann hat ihn immer wieder weggetreten, während ich hingerannt bin und meinen wie von Sinnen auf seinen Hund einbeissenden Leo da weggezogen habe. Ich habe mich tausendmal für den Vorfall entschuldigt und Leo verlässt seitdem das Haus nicht mehr ohne Maulkorb.
Inzwischen ist er grösser als mein Grosser und versucht nun seit einiger Zeit, ihn zu dominieren, was ich ihm nicht erlaube. Es ist aber schon mehrmals vorgekommen, dass er ihn plötzlich einfach so angegriffen hat, worauf ich ihn sofort trenne, mit ihm schimpfe und in ein anderes Zimmer schicke, wo er dann erstmal alleine bleiben muss.
Ich selbst verhalte mich ihm gegenüber nun auch sehr dominant und streng, wenn ich sehe, dass er meinem anderen gegenüber dominantes Verhalten an den Tag legen will (Weg versperren, Abdrängen, Bewegungsfreiheit einschränken, etc.). Dann schimpfe ich sofort mit ihm und mache mit ihm das Gleiche (dränge ihn ebenfalls mit meinem Köpfer ab, versperre ihm den Weg, schränke ihm eine Weile seine Bewegunsfreiheit ein, etc.); er hat mich derzeit also ständig ziemlich massiv "auf der Pelle", womit ich jegliches dominante Verhalten komplett und konsequent unterbinde. Es kommt also nur deshalb nicht mehr zu Angriffen, weil ich ihn mit Argusaugen bewache und ihn selbst bei einer Annäherung an Neck in dominanter Körperhaltung sofort korrigiere, jedes leiseste Knurren oder "komisch Gucken" wird sofort geahndet. Er bekommt nun sein Futter erst, nachdem alle anderen gefressen haben, darf im Gegensatz zu Neck nicht mehr aufs Sofa, darf bestimmte Räume nur noch mit meiner Erlaubnis betreten (z.b Küche, nachdem er Neck angegriffen hat, als ich MIR was zu Essen gemacht habe)....schön ist das alles sicherlich nicht.
Ich habe zwar relativ "viel" Hundeerfahrung mit Hündinnen und Einzelrüden, hatte aber selber noch nie mehrere Rüden und kenne auch die Situation nicht, wenn ein Jungrüde dem Altrüden seine Stellung streitig zu machen beginnt. Wie soll ich mich da verhalten? Neck ist ein friedliebender Kerl und ich möchte nicht, dass er von Leo schickaniert wird. Ich möchte, dass Neck seine Position im Rudel als gutmütiger "Rudelchef" nach mir behält und Leo sich da friedlich einfügt.
Geht das? Kann ich das "erzwingen", indem ich die Rangfolge unter mir bestimme und Leo da immer wieder in seine Schranken weise? Akzeptiert er das irgendwann mal oder muss ich ihn jetzt für immer derart "klein" halten? Ich empfinde das als unschön, da er eigentlich ein total lieber und verschmuster Kerl ist und mir dieses "Unterdrücken" überhaupt nicht gefällt. Hilft da Kastrieren vielleicht (beide sind "intakt")??
Vielen Dank für eure Anworten!
LG