So - mehr oder weniger kurzes Update...
Wir hatten letzten Freitag ein Planungsgespräch zum Thema Schulbesuch. Anwesend waren (neben mir) die zuständige Mitarbeiterin vom Jugendamt, die Therapeutin von der Station, die externe Autismus-Therapeutin und einer ihrer Chefs sowie zwei Klassenlehrer von der Krankenhausschule.
Von des Kindes Schule war leider niemand gekommen... (Merke: Wenn man mit den Klassenlehrer telefoniert und den nur im Auto erwischt, ist noch nicht gesagt, dass er zuhause noch so genau weiß, was verabredet worden war...) - Das war jetzt allerdings auch erstmal nicht so schlimm.
Fazit seiner Lehrer: Er kann im Moment nicht Vollzeit beschult werden, nicht unbetreut beschult werden, und an sich auch nicht in einer normalen Schule. Er ist einfach fix und alle nach 4 Stunde in einer 6-Schüler-2-Lehrer-Klasse und hat immer wieder Phasen, wo er einfach wegsackt (dabei aber derzeit ansprechbar bleibt und sich dann auch wieder etwas aufraffen kann).
Durchaus möglich, dass die großen Ausfälle in einer lauteren Umgebung zurück kommen. Und dann in einer großen Klasse, weil er ja einfach still und schlaff wird, komplett unbemerkt bleiben. Er braucht wen, der ihn erinnert, Pause zu machen oder mal den Gehörschutz aufzuziehen oder was auch immer zu machen.
(Problem dabei: Sowas will er eigentlich nicht.)
Sie haben also den Besuch einer Privatschule mit kleinen Klassen empfohlen, alternativ Homeschooling, oder eben mindestens einen fachkundigen Integrationshelfer.
Und das Jugendamt wird sich jetzt mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Und es wird gemeinsam und mit der jetzigen Schule überlegt, was möglich ist. (Man muss allerdings auch eine Schule finden, die ihn unter diesen Umständen aufzunehmen bereit ist - das ist ja nicht einfach ein Kind mit einem spezifischen Lernproblem oder was auch immer... und diese Schulen quellen nach Corona über. Ist leider so. Auch wenn es hier einige gibt, ist der Bedarf auch entsprechend groß.)
Zweiter Punkt: Nachdem das Ü mit seinem neuen Medikament unerwartet gut zurechtgekommen ist, wurde anscheinend beschlossen, es statt der urpsrünglich angepeilten Dosierung mit der Hälfte zu belassen (es ist stets die niedrigst mögliche Dosis zu nehmen) - womit statt der mir noch am letzten Dienstag vorsichtig angedeuteten 2-3 Wochen auf einmal die Entlassung am Mittwoch, also heute, auf dem Plan stand.
Also habe ich ihn heute wieder mitgenommen, er hat sich auch sehr darüber gefreut - nachdem ich ihm verkündet habe, dass er allerdings auch ohne offizielles Homeschooling vormittags Aufgaben machen soll (er bekommt sie ja über das Schultablet geschickt), gruselt er sich schon wieder und fragt sich, ob es auf der Station nicht doch bei allen Schwierigkeiten einfacher gewesen sei...
Mal sehen, was der Tag so bringt - morgen muss er glaube ich erstmal seinen Schulkram auspacken.
Und ich muss telefonieren, telefonieren, telefonieren. Seufz