So ..... Robbie hat die 19 oder 20 Stunden, die er im Haus verbrachte, offensichtlich nicht als Katastrophe seines Lebens erlebt und abgespeichert: irgendwie muß auch eine Menge Gutes für ihn persönlich dabei gewesen sein, denn er stand gestern Mittag wieder lauernd vor der Haustüre, war überpünktlich zum Abendessen da und sang mir auch heute Nacht zwei schicke kleine "Ständchen". Aber sonntags noch bei Dunkelheit aufzustehen, hab ich dann doch nicht fertig gebracht, so mußte er mit dem Frühstück leider bis zur Normalzeit warten.
Da dieses aber in seine Schlafenszeit fiel (die Nacht war sehr kalt u frostig), machte er sich dann später rechtzeitig wieder verbal bemerkbar (er hat ein unglaubliches Repertoire an Tönen, man weiß quasi immer genau, was er grad will!) und nahm ein opulentes Mahl zu sich.
Er kommuniziert auch ganz wunderbar durch Körpersprache, der Kerle hat mich echt total im Griff!
Gestern Abend sagte mir sein angewidertes Gesichtchen nur zu deutlich: wie kannst Du mir bitte so gesundes Feringa hinstellen, wo ich doch viel lieber Junk Food fresse!?? Und schwups, entschwand er von der Veranda nach diesem so offensichtlichen Affront....
(während der Nacht hat er es dann aber doch verputzt
)
Sein verletztes Ohr ist zwar grundsätzlich ganz gut verheilt, aber mittlerweile völlig haarlos, und eine kleine Stelle kratzt er wohl doch immer wieder auf.
Außerdem scheint ihm ein Reißzahn zu fehlen.
Der Einsatz von AB war also mehr als gerechtfertigt, wurde offensichtlich gut vertragen und ist ja nun auch abgeschlossen.
Ansonsten macht das Fell mittlerweile einen besseren Eindruck, aber durch dieses harte Leben draußen ist er noch lange keine Schönheit.
Je größer der Hunger, desto näher darf ich ohne sein Zurückweichen an ihn ran und konnte heute morgen ohne Zucken und Zaudern direkt vor seinem Gesichtchen hantieren, während des Fressens nochmal nachlegen und war natürlich wieder versucht, ihn zu streicheln.
Er soll aber nicht überfordert werden, diese vielen kleinen Schritte sind sicherlich besser zwecks Vertrauensaufbau. Also hab ich es gelassen.
Mittlerweile sind sogar die Hauslüftungszeiten auf ihn abgestimmt, in der Hoffnung, daß er wieder freiwillig reinkommt.
Er weiß ja wo, kann aber die Katzenklappe nicht bedienen, ist also auf geöffnete Türen angewiesen bzw. die Zeiten der Helligkeit, wenn also die Klappe ausgehängt ist.
Um ihn irgendwann des Nachts doch wieder hineinzubekommen, werde ich jedenfalls meine Bande nicht draußen im Dunklen herumspazieren lassen. Mit diesem Kompromiss müssen wir also alle noch eine Weile leben.
"Normalen" Menschen, die keine Tiere halten, zumindest keine Katzen, darf ich das wahrscheinlich gar nicht erzählen, was hier für dieses eine
"Katzenvieh"
alles getan wird