Hundeplatz - Probleme+Frust+Fragen

@sabsi: Hat gedauert... sorry... ich hoffe, Du liest hier noch!?

Lektoratte hat geschrieben, dass wir mit unserem 'an-der-Leine-Welle-machen-Problem' im Einzeltraining besser aufgehoben wären.
Ich kenne hier weder einen guten Einzeltrainer noch eine entsprechende Hundeschule.
Also muss ich allein sehen, wie ich weiter komme.
Was ich bisher von Trainern (z.B. im TV) gesehen habe, die genau unser Problem angegangen sind war folgendes: Weitergehen, weitergehen, einfach weitergehen, damit der Hund lernt, dass ich bestimme wo's lang geht und dass ich mich von ihm und seinem Gebaren nicht aufhalten lasse.
Wenn ich das praktiziere, noch dazu mit zwei Schreihälsen, dann gibt's ein heilloses Leinenwirrwarr, ein wildes Gezerre, Gereisse und Durcheinander in dem, zumindest meiner Laienmeinung nach, niemand etwas lernt.

Was muss ich tun, wie mich verhalten, damit wir trotz Leine ruhig und relaxt an anderen angeleinten Hunden vorbeigehen können?
 
  • 29. April 2024
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Hi bonito ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hmm das klingt heftig... klingt nach totalem Stress für dein Wauz.

Die Trainerin bei uns hat uns angeraten auf jeden Fall erst mal Einzeltraining paar Wochen zu machen, trotzdem aber mal probieren wie er sich in der Gruppe macht,

Der Dicke hats dann besser gemacht als wir dachten und wir machen nun ein mal die Woche einzel und einmal die Woche Gruppentraining. Das klappt super.

Aber ich würde dir auch Einzeltraining empfehlen, der Hund kann sich ja gar nicht auf dich und deine Kommandos konzentrieren wenn er so abgelenkt/gestresst ist.
 
  • 29. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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@bonito Das mit dem vorbeigehen klappt bei uns mit Leckerlie-Ablenkung ganz gut. Sobal ein wauz entgegen kommt wird dem Dicken ein Leckerlie vor die Schnuffel gepackt damit er abgelekt wird und brav vorbei geht.
 
Hab ich probiert... keine Chance...
Auf dem Hundeplatz hatte ich sogar zum Schluß Heißmacherwürstchen dabei, die ich ihm direkt unter die Nase gehalten habe. Er hat dann neben der Wurst hergepeilt und weitergetobt.
Und jetzt, da ich zwei von der Sorte dabei habe, spornen die sich auch noch gegenseitig an.
Gestern Abend wurde bei einem ähnlichen Fall in "Tiere suchen ein zuhause" geraten, niemals mit "Aus" und "Pfui" und "Fuß" zu reagieren, sondern mit Spielzeug abzulenken.
Toll!!! Wo Würstchen schon ins Leere gehen, da kann ich mit dem Spielzeug mal alleine spielen gehen.
 
Hmm und wenn nicht weiterläufst sondern ihn "sitzt" machen lässt bis der andere Hund vorbei ist, kommst da mit nem Leckerchen durch?
 
  • 29. April 2024
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Er ist dann nicht mehr auf Empfang. Und die Pflegemaus, die ich derzeit habe, ist fast noch schlimmer.
Ich vermute, es liegt irgendwo grundsätzlich an mangelnder Unterordnung.
Darum war ich voller Hoffnung zum Hundeplatz, um mal unter Anleitung ordentlich von ganz unten an der Basis anzufangen.
 
Hundebegegnungen sind ja häufig ein Thema:
Was sind die Gründe, daß es hier häufig Probleme gibt?
- selten allgemein innerartliche Aggression
- Selbstverteidigungs- bzw. elterliche Schutzaggression, die das Rudel mit einschließt (schwache Rudelmitglieder werden verteidigt)
- territoriale Aggression (wenn man feststellt, daß der Hund auf fremdem Gebiet problemlos ist)
- häufig frustrative Aggression ( der ansich freundliche Hund wird durch die Leine gehindert, die Hundebegegnung so abspulen, wie er eigentlich will )
- ein Mischung aus o.g.
und erlerntes und durch den Menschen(natürlich unbeabsichtigt) -oder den Zweithund!- bestätigtes Verhalten. Das eigene aggressive Verhalten wird durch die Aggression des Menschen gepuscht! Der Hund nimmt nicht wahr, daß sich die Aggression des Menschen garnicht gegen den anderen Hund sondern eigentlich gegen ihn richtet.

Lösungsansätze bei Begegnungen mit angeleinten Hunden:
- Du mußt unbedingt ruhig, souverän, konsequent und klar agieren, egal welchen "technischen" Weg du wählst!!!!!
- Achte auf Deinen Hund und nicht auf den entgegenkommenden! Dein Hund zeigt dir alles, was du sehen mußt. Kümmere Dich auch nicht um irgendwelches Blabla der entgegenkommenden leute oder anderer Passanten. Konzentriere Dich auf Deinen Hund!
- Wähle erst einmal den Abstand so, daß du es noch geregelt bekommst!
- Übe erst mit jedem Hund einzeln! Ein faules Ei kann dir den Rest versauen!
- Wenn du mit mehreren Hunden unterwegs bist, kontrolliere in erster Linie das schwächste Glied.
- Benutze solche Hilfsmittel (Leinen, Halti, Klapperkette), mit denen Du auch wirklich gut klarkommst.
- Wenn die Hunde ein zuverlässiges "Platz" beherrschen, würde ich die Begegnung erst einmal so ablaufen lassen, daß du deine Hunde ablegst. Du positionierst dich zwischen sie und den fremden Hund (dadurch signalisierst du, daß du die Situation regelst!) und kontrollierst das Platz. Notfalls stellst du dich auf die Leinen drauf. Falls du ein Halti benutzt, Hocke dich zu den Hunden aber vor sie. Alle Korrekturen setzt du nach unten! Niemals nach oben, daß bringt den Hund wieder hoch!
- Wenn garnichts mehr geht, mache eine Blickunterbrechung (Regenschirm, langer Mantel weit ausgebreitet o.ä.).
 
Ich vermute, es liegt irgendwo grundsätzlich an mangelnder Unterordnung.

Ich vermute, es liegt grundsätzlich an zuviel Stress in dem Moment.

Du kannst Spielzeug, Leckerli und Handstand machen vergessen, wenn dein Hund, aus welchem Grund auch immer, der Ansicht ist, das Wichtigste (und damit meine ich nicht unbedingt: das Interessanteste oder Spaßigste) sei es, den anderen Hund im Auge zu behalten, und notfalls schon von Weitem die Welle zu machen.

Ob das für den betreffenden Hund in dem Moment "der Kick" ist, oder einfach Unsicherheit ("Ich bell mal sicherheitshalber - oh, der andere Hund geht vorbei. Super, es hat geklappt! - Bzw.: "Oh, der andere Hund bellt zurück. Wusst ich's doch, dass es besser ist, drauf vorbereitet zu sein!") ist für das Resultat dabei relativ egal.

In so einer Situation den Hund anschreien, um ihn noch irgendwie zu erreichen, ist auch relativ sinnlos, weil der Hund das (zumindest ist mir das oft so vorgekommen) eher so empfindet, als würde man gemeinsam mit ihm versuchen, den "bösen fremden Hund" zu verscheuchen. Auf jeden Fall vergrößert man den Stress und trägt nichts zur Beruhigung der Situation bei.

"Weitergehen" und den tobenden Hund einfach mitziehen ist dann eine Maßnahme, wenn der Hund vom Format so ist, dass man ihn gut managen kann. Schon bei zwei Hunden, die sich beide aufführen wie blöd, würde ich das auf keinen Fall mehr empfehlen.

Zur Unterordnung:
Viele Hunde haben einfach nicht gelernt, dass solche Situationen an der Leine nicht von ihnen gelöst werden müssen - entweder, weil sie nie einen Besitzer hatten, oder der der Ansicht war: "Hunde machen sowas unter sich aus."
Also tun sie genau das: Sie kümmern sich - in dieser konkreten Situation - nicht um den Menschen.

Das hat aber nicht nur mit "mangelnder Unterordnung" zu tun (a la: "Ich sage dem Hund, was ich will, aber er macht es einfach nicht!") - sondern auch mit mangelndem Vertrauen.

Ich weiß ja nicht, wie der Hund sonst so ist - unter Umständen ist er in so gut wie jeder Situation die Unterordnung in Person und du kannst alles mit ihm machen - nur in dem Moment eben nicht. Weil er irgendwann mal gelernt hat: "Da kann mir kein Mensch helfen, da bin ich auf mich allein gestellt."

Und ob du ihn zuhause vom Sofa verbannst, im Flur schlafen lässt, nur "bei der Arbeit" fütterst, ihn nur einmal die Woche streichelst oder was weiß ich was einem in so'nem Fall oft geraten wird, wird an diesem Problem nichts ändern.

Hmmh. Was also tun?

Ich finde es ganz ehrlich gesagt die Situation mit dem Pflegehund etwas unglücklich - war die denn von Anfang an genauso, oder hat sie sich den Leinenaufstand von deinem alten Herrn abgeguckt?

Auf jeden Fall ist es erheblich schwerer bis eventuell unmöglich (wäre mein Bauchgefühl), an diesem Problem zu arbeiten, solange deine zwei Spackos sich immer wieder darin bestätigen, dass "gegen andere Hunde Front machen" ganz toll ist.

1. Vom praktischen Ansatz her wäre es das Sinnvollste, wenn du nicht mit beiden Hunden gemeinsam raus gehst - ist mir aber schon klar, dass das vermutlich zeitlich nicht anders zu schaffen ist.

2. Ich würde dir auf jeden Fall ein Halti empfehlen, wenn du es nicht ohnehin benutzt. Das erleichtert (je nach Format des Hundes) das "einfach weitergehen" oder auch das "Hund im Sitz halten" nicht unerheblich.
(Was ich noch nie probiert hab, ist, mit zwei Hunden mit Halti gleichzeitig zu gehen. Es könnte etwas wirr werden, eventuell hilft da aber die Thomas-Baumannsche Duplex-Leine weiter. Die ist mit 14,95 auch nicht so teuer).

Eventuell könntest du einmal am Tag mit beiden Hunden dorthin gehen, wo nicht viel los ist, einfach zum Spazierengehen, und mit jedem einzeln dann nochmal mit Halti rausgehen und gezielt üben.

3. Unabhängig vom Halti (also, ob du es nun benutzt oder nicht), würde ich folgendes empfehlen:

Es ist sehr wichtig, dass du nicht die Kontrolle verlierst und, egal was die Hunde machen, jederzeit das Gefühl hast, du hast die Lage im Griff. Beim "um jeden Preis weitergehen" ist das nach deiner Schilderung nicht der Fall, hab ich das Gefühl (wenn ich mir mich in derselben Lage vorstelle, sehe ich mich über Hunde, Leinen und die eigenen Füße stolpern und letztlich fluchend auf dem Bauch landen...)

Also: Vergiss den "um jeden Preis weitergehen"-Tipp, solange du zwei Knallfrösche an der Leine hast. Der Tipp ist nicht schlecht, aber: Sinnvoll ist er nur, solange das Weitergehen gefahrlos möglich ist.

Wenn ihr also einem anderen Hund begegnet und nicht auf einen unkritischen Abstand ausweichen könnt oder wollt, und du merkst, mindestens einer von deinen beiden fängt an, Druck aufzubauen: Nimm beide so weit wie möglich an die Seite (das kann auch schon 50 m vor dem Zusammentreffen sein), lass sie absitzen (einen rechts, einen links) und nimm beide so kurz wie möglich, ohne die Leine direkt unter starke Spannung zu setzen.

Das widerspricht vermutlich allem, was in jedem guten Hundebuch steht (von wegen: Leine lockerlassen, keinen großen Aufstand machen, Hund nicht unter Druck setzen usw.)

Aber: Den Druck machen deine Hunde sich selbst. Egal was du machst, du kommst da im Moment in dieser Situation (noch) nicht gegen an. Du kannst diesen Druck im Augenblick nur verwalten.

Du bringst den Hund durch das "Sitz!" in eine defensive Position. Die für dich aber einfach zu kontrollieren ist als "Platz!"
Und indem du die Leine kurz nimmst und wirklich festhältst, nimmst du dem Hund die Möglichkeit, großartig auf den anderen zuzuspringen. - Du nimmst ihm den Erfolg. Und du kannst dein Kommando durchsetzen - bei mir ist es so, dass "Sitz!" solange gilt, bis ich es durch "Auf!" aufhebe.
Springt der Hund auf (und sofort in die kurze Leine), kommt das Kommando: "Nein, sitz!" - Der Schwung des Hundes, der sich durch das Aufspringen selbst ruckt, wird zur Korrektur genutzt.

Außerdem nimmst du ihm die Möglichkeit, großartigen Speed zu entwickeln (rein physikalisch gesehen ist in so nem Fall die lange, durchhängende Leine nach meiner Erfahrung einfach nicht sinnvoll.)

Ist der andere Hund vorbei, gibst du das Kommando: "Auf!" (es sei denn, die Damen und Herren hängen schon im Halsband... ;) - dann stellst du sie einfach wieder ab, und zwar in die richtigen Richtung), gibst das Kommando: "Weiter!", oder "Komm!", und gehst in die gewünschte Richtung weiter.

So - das hier beschriebene ist natürlich in erster Linie "Stressverwaltung", aber: Es stärkt deine Position, weil du dabei ruhig bleiben kannst - und dich und deinen Führungsanspruch einfach statisch über das "Sitz!" durchsetzen kannst. Etwas beizubehalten, ist für den Hund u.U. einfacher, als etwas anderes zu tun, als ihm gerade notwendig erscheint.

Richtig an diesem Problem üben kann man wirklich besser mit nur einem Hund.

In dem Fall würde ich sagen: Hund mit Halti führen.
Bei "unausweichlicher Hundekonfrontation" Hund wieder an die Seite nehmen, ins Sitz bringen.

Hier hab ich schon oft gehört, es sei am sinnvollsten, wenn der Hund dem "potenziellen Feind" den Rücken zukehrt. Dies hat den großen Vorteil, dass DU den anderen Hund und dessen Halter dabei genau im Auge hast.

Es hat allerdings zumindest bei uns den Nachteil, dass mein Untier mit "dem bösen Feind im Nacken" erst so richtig ausrastet.

Ich setz also meinen Hund mit dem Gesicht zum Weg und stelle mich selbst direkt davor, mit dem Gesicht zum Hund (also dem Rücken zum Weg). Schirme den Hund so ab, und hab die Leine so kurz, bzw. beide Hände am Halsband, dass jeder Versuch, aufzuspringen, schon im Keim erstickt wird (wieder mit Anweisung: "Nein, Sitz!"). Ist der andere Hund vorbei, wird der Weg fortgesetzt.

Jeder Versuch, sich umzudrehen und dem anderen hinterherzupöbeln, wird mit Leinenruck in die richtige Richtung, "Nein! Weiter!" korrigiert (samt dickem Lob, wenn Hund ein, zwei Schritte in die richtige Richtung tut.) - Mit Halti sollte das noch besser gehen, weil du damit die Richtung noch besser vorgeben kannst.

Das hat in unserem Fall immerhin dazu geführt, dass die endlose Aufregerei hintherher (noch zigmal umdrehen, hinterherpöbeln, laut jaulen, in die Leine springen) mittlerweile Geschichte ist. Der Hund ist vorbei, der Fall ist erledigt.

Auch zum "sich schon vorher Aufputschen" durch ständiges in die Leine Springen, Druck Machen, auf Durchzug Schalten kommt es nicht mehr. In dem Moment, wo das anfängt, wird Hund ins Sitz gebracht (notfalls durch leichten Druck auf die Hinterseite), Ende und aus. Mich zieht niemand durch die Gegend, nur um die optimale imponierende Körperhaltung an der Leine einnehmen zu können.

Ob das nun der Grund ist, oder alles andere, kann ich nicht sagen, aber der kritische Abstand ist im Schnitt mittlerweile deutlich kleiner als noch vor einem Jahr.

Parallel würde ich das "Leckerli geben bei anderem Hund in Sicht" auf viel größeren Abstand üben (wieder mit nur einem Hund zurzeit).

Am besten wäre ein Hund in unkritischem Abstand auf einer Parallelstraße, hinter einem Zaun oder sonstwo, wo gewährleistet ist, dass direkte Konfrontation nicht passiert.

Du bringst deinen Hund in die Distanz, dass er grade so unruhig wird. Da lässt du ihn absitzen. Und dann bietest du ihm in regelmäßigen Abständen auf das Kommando "Schau!" hin Leckerli an.
Irgendwann, wenn er gemerkt hat, dass der andere Hund nicht näher kommt, wird er sie nehmen (passiert das nicht, Abstand vergrößern). Dann gibt es natürlich ein dickes Lob und gleich noch ein Leckerli.
Und nach zwei, drei Leckerli wird der Abstand etwas verkleinert.

Damit sollte man es erstmal gut sein lassen und lieber am anderen Tag weitermachen. Auf diese Weise hat der Hund die Chance, überhaupt mal mitzukriegen, dass es beim Anblick anderer Hunde unter Umständen was Gutes gibt - zeigt man ihm die Leckerli erst, wenn er schon voll im Stress ist, bemerkt er sie unter Umständen gar nicht mehr.

Auch da wird sich mit der Zeit der kritische Abstand verkleinern, und dann kann man schaun, was man aus der neu erlernten Fähigkeit: "Leckerchen nehmen, auch wenn anderer Hund im Gesichtsfeld auftaucht", noch machen kann.

Hoffe, das hilft dir etwas weiter.

Liebe Grüße,

Lektoratte
 
Huhu :hallo:

Hab mir jetzt nicht alles durchgelesen, weiß also nicht, wie weit das Thema durchgeackert ist. Hab nur den Eingangsthread gelesen.
Also: Das kam mir alles sehr bekannt vor.

Paul ist auch ein absoluter Krawallmacher an der Leine. Ohne Leine hat er nie einen anderen Hund gebissen, nur mit Körpersprache "attackiert". Was dennoch sehr furchteinflößend aussieht und sich vor allem auch anhört.

Wie ist es in der HuSchu mit dem gemeinsamen Freilauf vor der Std.? Paul durfte immer mit all den anderen Hunden frei laufen bevor es losging. Und das brauchte er auch. War ein großer Rüde dann später mit auf dem Übungsplatz konzentrierte er sich auch nur auf ihn und ich wurde Luft.

Wenn man ihn dann auf dem Platz gesehen hat, wie er einen anderen Rüden fixiert hat und auch angehen wollte, hätte man niemals glauben können, dass dies ohne Leine völlig reibungslos abläuft. Jeder, der meinen Hund nicht kannte, hätte behauptet, dass er sich drauf stürzen will.

Später war dann ein Jung-Bernhardiner in der Gruppe. Mit ihm klappte es im Freilauf dann wirklich nicht mehr, da er ihn ständig gemobbt hat udn sich auch nicht davon abbringen ließ.
Von da an konnte er mit der Gruppe nicht mehr laufen. D.h. ich musste dann teilnehmen, ohne Freilauf.
Da ging dann auch die Katastrophe los und er konzentrierte sich nur noch auf die Anderen. Da verging mir dann leider die Lust und ich ging unregelmäßig. Damit ging das Unheil dann seinen Lauf und es wurde so schlimm, dass ich gar nicht mehr ging. Das tut mir heute sehr leid, da wir so kurz vor der BH standen :(

Denkst du, es könnte Wert haben, dass man ihn freilaufen lassen kann? Meine HuSchu war da sehr gut, da einfach alles ausprobiert wurde und nicht abgetan wurde nach dem Motto "bevor was passiert lassen wir es lieber"
 
@sabsi + lektoratte: Dickes Danke :hallo:dafür, dass ihr euch so viel Mühe gemacht habt.
Ich muss mir das noch einige Male durchlesen aber endlich! endlich! endlich! sind das mal richtig konkrete Ansagen.

Denkst du, es könnte Wert haben, dass man ihn freilaufen lassen kann?
Anfangs hing er nur in der Leine aber inzwischen läuft er viel frei und das klappt bisher gut. Auf 'ner Hundewiese in der Nähe treffen wir immer auf ganze freilaufende Rudel und da laufen beide hervorragend mit. Zwei ziemlich großen Hunden gegenüber macht meiner zwar den dicken Max aber bisher eben nur per Körpersprache.
Im Freilauf verhält er sich gegenüber eingebildeten Gegnern so: Stehenbleiben, Lage peilen, Bürste kriegen und dann tobt er drauf los mit Gebrüll und macht kurz davor 'ne Vollbremsung. Dann umschleicht man sich evtl. noch, was dann in Beschwichtigung wie "gemeinsames Bodenschnüffeln" endet oder schlimmstenfalls versperrt man dem Gegner geraume Zeit den Weg, bis ich so weit weg bin, dass er es vorzieht, die Sache abzubrechen, um den Anschluss ans Rudel nicht zu verlieren.

("Ich bell mal sicherheitshalber - oh, der andere Hund geht vorbei. Super, es hat geklappt! - Bzw.: "Oh, der andere Hund bellt zurück. Wusst ich's doch, dass es besser ist, drauf vorbereitet zu sein!")
und
- häufig frustrative Aggression ( der ansich freundliche Hund wird durch die Leine gehindert, die Hundebegegnung so abspulen, wie er eigentlich will )
Das beides scheint mir die Situation am besten zu beschreiben.

Ich finde es ganz ehrlich gesagt die Situation mit dem Pflegehund etwas unglücklich - war die denn von Anfang an genauso, oder hat sie sich den Leinenaufstand von deinem alten Herrn abgeguckt?
Das war mit ein Grund, warum sie aus der Vermittlung zurückgegeben wurde. Sie machte draußen wohl alles an... Spaziergänger, Radfahrer, Jogger und die Halter waren dann überfordert mit den Reaktionen der "Opfer".
Bis auf Artgenossen, macht die Lütte aber niemanden mehr an. Das haben wir ziemlich schnell durch Ablenkung, Absitzen, Leckerchen hinbekommen.
Und ja, diese Situation ist nicht die günstigste... zugegeben. Dennoch denke ich, aufgrund der bereits gemachten Fortschritte, dass wir eine Chance haben, auch dies Problem noch in den Griff zu kriegen, sobald ich gelernt habe, wie.
Getrennt kann ich das auch kaum trainieren, weil mir dazu tatsächlich etwas die Zeit fehlt und weil ich die Situationen, die ich brauchen würde, nicht herbeizaubern kann.
Auf der Hundewiese laufen alle frei, da würde es wenig Sinn machen mit meinen angeleint da aufzutauchen, das Chaos wäre perfekt und ich in Windeseile in unseren Leinen gefesselt :lol:.
Und bei uns draussen auf all den Wegen, auf denen wir ansonsten unterwegs sind, sind die angeleinten Hundebegegnungen halt immer rein zufällig. Da nutzt es nichts, wenn ich draußen rumlaufe, um zu trainieren und wir treffen auf keine fremden Hunde.

Am besten wäre ein Hund in unkritischem Abstand auf einer Parallelstraße, hinter einem Zaun oder sonstwo, wo gewährleistet ist, dass direkte Konfrontation nicht passiert.
Die Zaunsituation hatten wir gestern zufällig. Ein Großer und ein Kleiner hinterm Zaun, passend zu meinem Gespann. Meine Kleene 'unterhielt' sich (höfliches gegenseitiges Beschnuppern) mit dem Kleinen, während mein Dicker ihn ignorierte. Plötzlich kam von hinterwärts ein ebenfalls Großer und mein Dicker tobt los.
Kurzer Leinenruck reichte, er schaut mich an, Leckerchen... Bingo!
Er schaut anschließend wieder zu dem Großen... pöbelt los... kurzer Leinenruck... schaut mich an...Absitzen...Leckerchen... Bingo!

Diese Situationen getrennt mit den beiden zu trainieren, wäre besser, keine Frage.
Unser ganz normaler Alltag gibt die dafür erforderlichen Situationen aber nicht her, wir brauchen dazu immer mal wieder angeleinte Hunde (deren Halter möglichst wissen, worum es geht und auf die Dinge vorbereitet sind).
Daher hielt ich den Hundeplatz für eine gute Idee.
Inzwischen wünsche ich mir einfach ein paar Hundehalter, die mich als Statisten draußen in 'freier Wildbahn' unterstützen.

So, nun muss ich eure überwältigenden Ausführungen aber noch einige Male in Ruhe lesen und dann schieß ich vielleicht noch den ein oder anderen Kommentar nach....;)

Ups.... hier ist schon der erste:
Das hat aber nicht nur mit "mangelnder Unterordnung" zu tun (a la: "Ich sage dem Hund, was ich will, aber er macht es einfach nicht!") - sondern auch mit mangelndem Vertrauen.
Stimmt! Vertrauen hatte er keins, jedenfalls nicht am Anfang, woher auch. Die letzten 10 Jahre war ihm wohl allseits vermittelt worden, dass er keines haben durfte und auf sich allein gestellt war.
Aber zu sehen, dass da was kommt, sich langsam was aufgebaut hat und noch aufbaut... das ist so genial...
Und ehrlich gesagt...bei der Kleinen ist das fast noch extremer... darum hat sie auch in ihrer vorherigen Stelle das Kommando übernommen und.... so klein sie ist... was das angeht ist sie schon ein ganz großer Brocken:D.
 
Nu weiß ich nicht, ob irgendjemanden hier meine weiteren Erfahrungen zum Thema interessieren aber es wird ja niemand zum Lesen gezwungen :D.

Gestern... es gibt so Tage....nicht nur, dass mein Chef mich zu einem stinklangweiligen Seminar schicken will... nein, es ging den ganzen Tag so weiter...
Regen, Wind, Kälte und ich muss mit den beiden Rackern raus...also zieh ich meinen (fast) neuen Regenanzug an, damit ich endlich nicht mehr nass bis auf die Socken heim komme (es gab nicht einen Tropfen Regen unterwegs).
Und... um endlich zum Thema zu kommen... ich stecke ein Schälchen Katzenfutter ein, weil... könnte ja zu einer zufälligen Trainingssituation kommen und dieses Katzenfeuchtfutter scheint andere Delikatessen, wie z. B. Würstchen, zu toppen.
Und tatsächlich... von weitem sah ich die beiden...junge Frau mit mittelgroßem, schwarzem Hund an der Leine...und sie kam in unsere Richtung... also witterte ich DIE Gelegenheit und einmalige Chance, meine beiden Schreihälse entsprechend einzunorden. Blöd war jetzt nur, dass unser Zusammentreffen sich unweigerlich mitten in einem größeren Kreuzungsbereich abzuspielen drohte.
Bevor ich die Gesamtsituation ausreichend wahrgenommen hatte, hatten meine beiden den vermeintlichen Gegner bereits im Visier... Mist, ich wieder zu spät!!!...also schnell das Katzenfutter raus, Schälchen aufreissen und versuchen, die Aufmerksamkeit meiner Streithähne doch noch zu erlangen.
Die Lütte hatte sofort nicht Lunte aber wohl doch den intensiven Feuchtfuttergeruch gerochen und schenkte mir schlagartig ihre Aufmerksamkeit, um nicht Aufdringlichkeit sagen zu wollen. Der Dicke meinte aber bereits, es wäre der Distanz-Zenit überschritten und legte los.
Nu stand ich da... mitten an der Kreuzung...offenes Schälchen Katzenfutter in der Hand...in selbiger auch das Ende einer Leine...in der anderen das Ende einer anderen Leine mit zerrendem, bellenden, tobendem Hund.
Unser imaginäres "Trainings-Feind-Team" stand uns gegenüber und ließ sich durch diese bereits mehr als ungewöhnliche Szenerie auch nicht davon abhalten, seinen Weg, nämlich erschreckend direkt auf uns zu, fortzusetzen.
Um nun nicht einen Event der besonderen Art direkt auf der Kreuzung starten zu lassen, habe ich dann mit zwei hocherhobenen Händen und zwei hochmotivierten Hunden (leider in völlig verschiedene Richtungen) versucht, den Schauplatz weiter nach hinten auf den Rad-und Fußweg zu verlagern.
Und Grütze, wenn's kommt, dann richtig.... da ich mit zwei Flexileinen unterwegs bin (ja, ich weiß... aber von allen Übeln schienen mir die in letzter Zeit das geringste), wurden, warum auch immer, beide genau im denkbar ungünstigsten, nämlich genau diesem, entriegelt und beide (die Lütte hatte gemerkt, dass das Katzenfutter in für sie unerreichbarer Höhe gehalten wurde) Kämpfer entschlossen sich, diese (für mich) Katastrophe für sich zu nutzen und tobten auf unser Trainings-Paar zu.
Eins hatte ich somit jedenfalls schlagartig richtig gemacht... ich hatte beide an extrem lockerer Leine :rolleyes:.
Unser Trainings-Paar blieb wie vom Donner gerührt stehen und meine Monster machten genau eineinhalb Millimeter vorm Feind die übliche Vollbremsung.
Als die Frau wieder zu Atem kam, versuchte sie meinen Dicken mit "Hau bloß ab...Weg...Weg...hau ab..." in die Flucht zu schlagen.
Da jetzt nichts weiter passierte und nichts weiter sich bewegte, entsann sich meine Kleine, dass da doch noch was war... also machte sie kehrt, um zu schauen, wo jetzt das inzwischen wieder interessantere Schälchen geblieben war...mein Dicker schenkte mir aus o.g. Grund nun auch wieder seine Aufmerksamkeit und reaktionsschnell wie ich bin... sofort in die Knie und ... das Chaos nahm einen weiteren, wenn auch gewandelten Lauf:
Mein Dicker war dermaßen überwältigt, dass er gleich das gesamte Schälchen an sich reissen wollte, reinbiss und nicht mehr los ließ... die Kleine versuchte ALLES, um wenigstens noch einmal Schlecken zu dürfen und während ich versuchte, zumindest die Verpackung zu retten, muss ich mich irgendwie damit in den Finger geschnitten haben.
Aufgrund der Dramatik der Gesamtsituation hatte ich eine Weile Zeit und Raum um mich herum vergessen und als ich wieder zu mir kam und eine erste Bestandsaufnahme der Schäden versuchte, sah ich mich mit katzenfeuchtfutter- und blutverschmierten Händen, die völlig verschmierte Reste einer Aluschale wie eine Trophäe hoch hielten, mit verschmierten Flexileinen, verschmierter Jacke und mit zwei Hunden, die wie Trüffelschweine die Umgebung absuchten.
Als ich unser Trainings-Paar wieder wahrnahm, waren sie längst an uns vorbei und obwohl sie bereits geraumen Abstand hatten, ging zumindest die junge Frau noch immer rückwärts, kopfschüttelnd und sich vermutlich fragend
"Was, um Gottes Willen, war DAS!"

Frage: Hab ich da jetzt irgendwas verstärkt? Und wenn ja, was?
Fazit: Ich sollte immer meinen Regenanzug tragen, dann bleibt's wenigstens trocken und er ist so schön abwaschbar:unsicher:.
 
Frage: Hab ich da jetzt irgendwas verstärkt? Und wenn ja, was?

Hhhm (*räusper* ;) )

1. Den Eindruck, den deine Nachbarn eventuell schon vorher von dir hatten.

2. Vermutlich bei deinen Hunden den Eindruck: Wenn's hart auf hart kommt, bricht hier das Chaos aus - aber wenigstens in einer Hinsicht ist auf sie Verlass: Sie hat immer was Leckeres dabei. :p

3. Bei mir den Eindruck, dass zwei Hunde zum Üben wirklich nicht das Optimum sind.

4. Bei dir hoffentlich die Erkenntnis, dass man, egal was man tut und egal wie sinnvoll sie wäre, eine Maßnahme nur dann durchführt, wenn man wirklich sicher ist, sie unter allen Umständen durchführen zu können.

[Mal ehrlich: Zwei Hunde (an ner Flexi!) und ne Dose, die du in so einer Situation noch aufreißen musst, wo Gefahr eventuell ganz plötzlich droht? - Geh mal in dich. Das kann nicht funktionieren! Mein Vorschlag: Tu das Katzenfutter nächstes Mal in nen Brotbeutel oder so, den du einfach nur zudrehst, nicht zuknotest. Ziehst du den aus der Tasche, ist er auch ungeöffnet interessant. Notfalls kannst du ihn einfach fallen lassen und deinen beiden Kandidaten vor die Füße werfen! - Die Gefahr, sich an nem Brotbeutel zu schneiden, ist so gut wie nichtexistent!]

Ich kann es nur noch einmal wiederholen:
Tu nichts, egal wie empfehlenswert es sein mag, wenn du es nicht geregelt kriegst.
Ob es das Weitergehen ist, wenn dein Hund dich umzureißen droht, das Belohnen mit Leckerli, wofür du eigentlich nen dritten Arm bräuchtest (oder im Fall der Dose einen vierten), das Führen am Geschirr, wenn dein Hund im Geschirr den Schlittenhund in sich entdeckt und unkontorllierbar wird (nur als Beispiel).

Du kannst alles Gute der Welt und der Hundeerziehung wollen, und das ehrt dich. Du kannst aber nur so gut sein, wie du bist. Wenn du etwas bestimmtes in einer bestimmten Situation nicht durchführen kannst, ohne im Leinenwirrwar unterzugehen, lass es lieber sein. Mach nur das, wobei du dich sicher fühlst. Das wird den Hunden das Gefühl vermitteln: "Sie weiß, was sie tut". Hunde hinterfragen nicht wie Menschen, warum du bestimmte Situationen meidest. Sie vergleichen nicht wie Kinder: "Aber Lena-Sophie darf das auch! Wir machen nie..."

Nach meinem Empfinden ist es wichtiger, dass du als "Rudelchef" in allen Situationen den Überblick behältst, als dass du alles machst, wie es im Buche steht. Mag schon sein, dass der Lernerfolg bei ausschließlich akkustischem Lob noch ne Weile auf sich warten lässt, aber dir geht es besser dabei.

Wenn du etwas Neues machen möchtest, überleg dir genau, wie du das am besten machst. [Ich spreche dabei aus leidvoller Erfahrung. Ich war nicht etwa immer so planvoll und smart, sondern bin im wahrsten Sinn des Wortes aus Schaden klüger geworden. :p] - Das geht auch mit der Zeit immer besser, irgendwann weiß man so etwa, was geht und wo die eigenen Grenzen liegen.

Und außerdem hat das ganze auch noch was positives zu liefern. - Auf der positiven Seite weißt du jetzt:

1. Die Distanz ist für deine Kleine erheblich größer als für den Großen, und sie würde sich mit Futter auch ablenken lassen.

2. Beide machen heiße Luft, aber sonst nichts.

3. Der Große hat wirklich vor allem eines: Stress. Und weiß nicht, wohin damit.
Trotzdem hat er sich ja irgendwann der Dose und dir zugewandt, wenn auch etwas hastig und unkoordiniert. Das würde ich erstmal als Plus betrachten. Es war ein anderer Hund da, aber letztlich hat er sich in dieser Situation von diesem weg und zu dir hingewandt.

Nur, wie gesagt: Ich würde das ganze wirklich etwas reduzierter angehen. Also, vielleicht die Flexis erst dort auspacken, wo nicht mehr so viele Hunde sind, ansonsten zwei normale Führleinen nehmen. Handschuhe anziehen. Keine Dosen mehr verwenden, sondern Tüten.

Immer auf Nummer sicher gehen. Lieber schon 20 m vorher beide Hunde ins Sitz bringen als sich auf sowas einzulassen.

Usw.

Und ich hoffe, deinem Finger geht es wieder besser?

Mitfühlende Grüße (auch wenn sich das vielleicht nicht so liest) von

Lektoratte
 
@bonito

mein Gott, ich hab seit Monaten nicht mehr so gelacht wie beim Lesen Deines Katzenfutter-Katastrophen-Postings .....

(ich darf lachen, ich hab das mit der Antoberei von anderen Hunden nämlich auch schon durch mit meinem gemischten Doppel....)

Zu den Leckerlies: ich hätt da noch eine Alternativ-Idee zu lektoratte's Brotbeutel (alles andere ist ja bereits im Post von lektoratte erwähnt)
ich hab von Jan Nijbour so einen Futterbeutel, nur für die Leckerlies. Da ich oft auch nasses Zeug habe, einen Gefrierbeutel soweit abgeschnitten, dass er den Beutel auskleidet (damit ich den nicht so oft waschen muss). Der Reißverschluß ist bei mir immer offen, ich schließe nur den Klettverschluß - auf das Geräusch sind meine beiden mittlerweile auch konditioniert (unbeabsichtigt).
Für meine beiden ist der Anblick vom Leckerbeutel schon so gut wie Belohnung im Hund, es ging auch relativ rasch, dass die beiden den zuverlässig "wiedererkannten". Meine Belohnungsstückchen sind klein geschnitten, da kann ich auch mal drei oder vier hintereinander reinfüllen in den Hund.

Blöde Frage noch am Rande: was für Flexis benutzt Du? Mir ist noch nie nicht die Arretierung aufgegangen (doch an dem einen einzigen Tag, wo ich ein Billig-Produkt gekauft hatte und gleich ausprobiert - ging umgehend retour)....

ach ja: ich würde versuchen mit dem Dicken, der ja das größere Potential für Dich darstellt, ab und an separat zu üben, bei uns hat das Wunder bewirkt - jetzt muss ich meist mehr auf sie als auf ihn einwirken...
 
Guten Morgen und herzlichen Dank für euer Mitgefühl:D.
Vorab... das mit dem Regenanzug klappt...gestern wieder zwei Stunden kein Tropfen....

Zum Thema: Die geschilderte Erfahrung von vorgestern hat zunächst mal dazu geführt, dass ich schlagartig erkannt habe, was lektoratte mir auch rät... dass die Flexis vielleicht für die ein oder andere Situation das Mittel der Wahl sein können aber nicht mehr für unsere täglichen Spazier- und Trainingsmärsche.
Gestern hab' ich wieder EINE lange Leine genommen, in die ich beide einklinke. Das ist ganz entschieden leichter zu handeln für mich und auch wenn das die beiden vorübergehend etwas einschränkt, klappte das allemal besser. Sie laufen koordinierter, es gibt entschieden weniger Leinensalat und ich habe einen weitaus schnelleren und, was entscheidend ist, sichereren Zugriff im Ernstfall.
Außerdem laufen sie auf bestimmten Strecken vorübergehend frei, entweder beide oder mal der eine, mal die andere, so dass ihnen da nix abgeht.

Bei der Suche nach der von euch empfohlenen Duplex-Leine bin ich außerdem auf das Halti-Harness gestossen.
Da ich aus zeitlichen Gründen nicht gerne mit beiden getrennt gehen möchte, habe ich die Duplex-Leine zunächst verworfen, weil ich dann wieder beide Hände voller Leinen hätte.
Mit zwei Hunden mit Halti zu gehen... wie lektoratte auch schon erwähnte... das wird nix...
Aber das Halti-Harness hat mich auf die Idee gebracht, es mit einer zweiten Leine zu versuchen, also nicht jeder Hund an seiner eigenen Leine, sondern beide an beiden. Es geht ja grundsätzlich darum, dass ich auf die Kopf-/Blickrichtung im entscheidenden Moment Einfluss nehmen können muss, was bei den Flexis, die noch dazu hinten am Geschirr festgemacht waren, so ganz und überhaupt nicht möglich war.
Herrjeh... ich brauchte tatsächlich diese Erfahrung, um etwas zu kapieren, was offensichtlicher nicht hätte sein können... :rolleyes:

Und ja, euren Vorschlag mit dem Beutel nehme ich dankend entgegen. Außerdem muss ich MEHR Feuchtfutter mitnehmen, denn gestern hat sich mein Dicker vom unerwünschten Spurt auf's Feld abrufen lassen, was natürlich einen Jackpot zur Folge haben mußte und somit waren meine Reserven für die nächste Hundebegegnung bereits auf ein 'Fast-nix-mehr-drin' geschrumpft.
In der weiteren Nachbarschaft scheint man unser Problem ebenfalls erkannt zu haben, denn neuerdings tauchen fast hinter jedem Haus Hunde auf, die früher nicht dort waren :D.
Gestern hatten wir daher wieder zwei Gelegenheiten... beim ersten ließen beide sich von mir abrufen und durften das 'Fast-nix-mehr-drin'-Schälchen ausschlecken (dabei kam mir gleich die nächste Erkenntnis...zwei Nasen in einem Schälchen ist gaaaaaanz schlecht und auch wieder kontraproduktiv...also demnächst zwei Beutel).
Der andere Hund war allerdings auch ruhig, machte kein Theater, sondern bestaunte lediglich die Gesamtszenerie.
Zwei Häuser weiter kam der nächste Hund ans Tor...DER gefiel nun meinem Dicken weniger, weil der unser Erscheinen lauthals kommentierte.
Abrufen ging so lalala... eher drei-minus als zwei-plus, der Jackpot war ja nun auch nicht mehr existent...
Die Kleine zog es vor, sich der Hoffnung auf einen zweiten Jackpot hinzugeben, während der Dicke mir zwar seine Aufmerksamkeit vorübergehend schenkte, Leckerchen (so trockenes Zeugs hab ich ja immer ausreichend dabei) auch nahm, sich dann aber umgehend wieder dem 'Feind' widmete.
Die Leine hatte ich dabei zwar auch einmal wieder um mich herum aber das war relativ leicht zu korrigieren, im Gegensatz zu den beiden Flexis.

@Biggy: Hab auch einen Leckerchenbeutel (den von Hunter zum an den Gürtel klemmen) aber darin habe ich meistens so'n Trockenfutterleckerchengedöns. Mit dem Feuchtfutter hab ich's mal versucht (ist von innen auswaschbar) aber man schmiert sich dermaßen die Pfoten zu (was ja schon beim trockenen Futter aufgrund des Fettgehaltes der Fall ist).
Letztens gab's im Plus genau so einen Beutel (übrigens für'n Bruchteil des Hunter-Preises....:unsicher:), so dass ich einen zweiten für Feuchtfutter hätte.
Aber dann bin ich bald behängt wie'n Weihnachtsbaum. Im Sommer ging das ja noch, da war keine Jacke drüber aber jetzt muss ich da auch erst noch drunterwurschteln.
Wie machst Du das? Hast Du evtl. alles am Gürtel über der Jacke oder wo oder wie?
Meine Flexis sind bisher auch nie einfach so aufgegangen... war wahrscheinlich höhere Gewalt, damit ich endlich kapiere, dass das so nix is.

@lektoratte: :lol::lol::lol:
Hätte ich vorher gewußt, wie wenig ich das gebacken bekomme, was ich da vor hatte....
Ich hatte mich vorab schon für die Aluschälchen entschieden, weil man sich an den Dosen so leicht schneidet (wobei ich dabei eher an die Hundezungen gedacht hatte...).
Was meinst Du, warum ich hier so penetrant nachfrage :D ? Aber all eure Tipps (für die ich euch danke) können mich nicht vor allen Erfahrungen schützen.
Und...mmmhhh... was auch net geht... ich weiß ja vorab nie, ob und wo und welche Hunde wir unterwegs treffen, mal abgesehen von denen, die mehr oder weniger regelmäßig hinter Zäunen auftauchen, weil sie dort wohnen.
Irgendwann habe ich mal von einer Hundetruppe irgendwo gelesen, die sich speziell zu derlei Übungszwecken zusammengefunden hatte. Bei Bedarf konnte man also immer mal ein "zufälliges" Date mit zwei, drei Leute mit ihren Hunden arrangieren und auf die Art kontrolliert üben... fand ich nicht schlecht die Idee, auch wenn's dabei wohl vorrangig um so Sachen wie mantrailing ging.
Leider hab' ich in der Nachbarschaft nur Leute mit Hund, mit denen man sowas nicht machen kann. Hier sind die meisten genau auf's Gegenteil aus... möglichst auf keinen anderen Hund treffen..
Außerdem kann ich verstehen, dass, wenn man meine einmal erlebt hat, seinen eigenen dieser vermeintlichen "Gefahr" nicht aussetzen will. Da brauch' ich auch keinem von denen erzählen, dass das nur besagte heisse Luft ist :unsicher:.

Und in die Schäferhündin vom Nachbarn, der Polizeihundeführer ist und der sich mit Hund sofort zur Verfügung stellen würde, ist mein Dicker total verknallt :love:, da schleimt er bei jeder Begegnung rum und verzichtet wohlweislich auf Unhöflichkeiten.
 
@Biggy: Hab auch einen Leckerchenbeutel (den von Hunter zum an den Gürtel klemmen) aber darin habe ich meistens so'n Trockenfutterleckerchengedöns. Mit dem Feuchtfutter hab ich's mal versucht (ist von innen auswaschbar) aber man schmiert sich dermaßen die Pfoten zu (was ja schon beim trockenen Futter aufgrund des Fettgehaltes der Fall ist).
Letztens gab's im Plus genau so einen Beutel (übrigens für'n Bruchteil des Hunter-Preises....:unsicher:), so dass ich einen zweiten für Feuchtfutter hätte.
Aber dann bin ich bald behängt wie'n Weihnachtsbaum. Im Sommer ging das ja noch, da war keine Jacke drüber aber jetzt muss ich da auch erst noch drunterwurschteln.
Wie machst Du das? Hast Du evtl. alles am Gürtel über der Jacke oder wo oder wie?
Meine Flexis sind bisher auch nie einfach so aufgegangen... war wahrscheinlich höhere Gewalt, damit ich endlich kapiere, dass das so nix is.

Tja, wieso funktioniert das eigentlich bei uns so reibungslos? Hmmm - vermutlich weil meine Wuffs perfekt konditioniert sind (oder bin's ich?).
Der Leckerbeutel ist bei uns schon lange mit dabei, ich hab den meist in der Jackentasche, bei dem von Jan Nijboer ist so eine Schlinge mit nem Holzoval dran, das ist die perfekte Rausziehlasche. Aber weil meine Wuffs es ja schon so lange kennen, sabbern die schon fast, wenn ich nur eine Hand in Richtung Tasche bewege *lach* - die perfekt enttäuschten Hundegesichter gibt es, wenn ich ein Taschentuch herausbefördere... ach so, ja , ich achte beim Jackenkauf schon auf die Größe der Taschen, wo mein Hundezeug nicht reinpasst, da brauch ich auch nicht in den Rest rein....

Wie gesagt, ich hab im Beutel noch einen abgeschnittenen Gefrierbeutel drin, ganz trockene Lecker hab ich gar nicht, sondern einen Mix aus klein geschnitten: Leckerstreifen, Frolic für unterwegs, normale Frolic, weiche Kaustange, so Specki-Streifen auch mit drin ist Käse, Fleischwurst (oder Wiener) oder Rotwurst (dafür verkauft der Bub sogar die "Mama"). Natürlich gibt das einen herrlichen Geruchssalat und auch vom Geschmack her überträgt sich manches - meine beiden lieben es und für mich hat das den Vorteil, dass ich nur einen Beutel habe. Und meine beiden wissen nie, welche Art Herrlichkeit es für was gibt..... es könnte ja jederzeit Jackpot geben (Rotwurst für den Bub bzw. Käse für Madame) .

Den Leckerbeutel habe ich auch zu Hause immer als Belohnungsspender genommen, wenn ich mit beiden etwas geübt habe. Das Üben hatte den angenehmen Nebeneffekt das auch das Hörvermögen beider etwas besser wurde...

ich habe beide übrigens am Geschirr und an Flexis, der Rüde steht mittlerweile so gut im Gehorsam (der ist irgenwie sogar froh, dass ich das Sagen habe und er sich entspannt hinter mir verschanzen kann - ist nämlich das Modell unsicherer Schisshase), dass ich die Leine nur noch selten einrasten muss, die Dame ist etwas schwieriger, die ist von Natur aus die lebhaftere, temperamentvollere, so das Modell Hüpfball

oberstes Gesetz ist aber, ich muss nach Möglichkeit das Problem am Horizont sehen, bevor die beiden es sehen, werden wir überrascht, gehen mir beide auch erstmal "hoch". Allerdings habe ich gelernt, die dann auch (fast immer) wieder runter zu bringen, es gibt so ein paar Artgenossen, die können beide nicht ab, da ist es dann schwierig, wenn der "Sicherheitsabstand" zu klein ist...
 
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