Ganz allgemein an die "Gegner":
Seid ihr auch dagegen, dass Sokas ins Ausland vermittelt werden?
@ Bällchenwerfer,
Ohne auf jeden Punkt einzeln einzugehen(ich bin ein lausig langsamer Tipper) ist die Frage Auslandshund ja oder nein, doch eine rein subjektive. Jeder setzt beim Tierschutz seine eigenen individuellen Grenzen.
Da stimme ich dir natürlich zu. Jeder soll da helfen, wo er am besten helfen kann.
Man kann niemals auf alles den Tierschutz betreffend achten, niemals alle retten - deshalb ist es durchaus notwendig individuelle Grenzen zu setzen.
Was mich etwas stört ist Folgendes: die Fragestellung war "sollte
man Tiere aus dem Ausland holen", also ganz allgemein gehalten.
Und nicht "würdest du persönlich ein Tier aus dem Ausland holen oder dies unterstützen wollen."
Wir gehen also nicht mehr subjektiv vor, sondern objektiv.
Es wird je nach Posting mehr oder weniger angedeutet, dass es objektiv falsch ist, die dortigen Tiere zu retten.
Es sei notwendig zuerst hier zu helfen und erst wenn es hier in Deutschland paradiesisch ist, dürfe man weiter sehen.
Rein objektiv gibt es aber keinen Unterschied zwischen einem deutschen und einem spanischen Hund.
Es gibt keinen objektiven Grund zu sagen: "erst retten wir den deutschen und dann den spanischen Hund".
Jeder sollte dort tätig werden, wo er es für notwendig hält, ohne mehr oder weniger direkte Anspielungen, dass man doch lieber dieses oder jenes tun solle.
Aber ich glaube nun mal nicht, dass wir die dortigen Verhältnisse dadurch verbessern.
Und ich glaube auch nicht, dass unser deutscher Tierschutz schon so hoch entwickelt ist, dass wir andere belehren können(sollten).
Nun, was sagst du denn dann dazu:
scully schrieb:
Über ein verdammtes Jahr hat es z.Bsp. gedauert, bis wir aus einem TH, in dem 80 Kettenhunde saßen, ein TH gemacht haben, in dem es nicht einen Kettenhund mehr gibt.
Nur durch diese Aktion wurden Schulen und auch die örtliche Presse auf das TH aufmerksam und man hat so ein kleines Stück Aufklärungsarbeit leisten können.
Und das ist nur ein kleines Beispiel direkt hier aus dem Forum. Ist das nichts?
Und wie gesagt, es geht nicht darum zu belehren und zu sagen: "Was seid ihr alle doch für Tierquäler", sondern aufzuzeigen wie es anders geht und bei der Umsetzung zu helfen.
Ich erinnere mich noch zu gut an unsere Politiker, die sich damals gegenseitig übertrafen mit Vorschlägen, wie man am besten den Genozid an den Sokas durchführen könne und jeder Soka-Besitzer kriminalisiert wurde. Ich werde diese ohnmächtige Wut und Furcht nie vergessen.
Das kann ich natürlich nachvollziehen.
Aber dennoch ist Deutschland was den Tierschutz angeht
im Vergleich zu anderen Ländern Vorreiter.
Dass vieles trotzdem falsch läuft, ist natürlich richtig.
Wir mögen vielleicht nicht ganz so grausam sein, wie im Ausland. Aber wir waren es einmal und haben es m.W. nach ohne ausländische Hilfe zu einer merklichen Verbesserung gebracht.Aber wir sind noch nicht soweit, uns auf den Lorbeeren auszuruhen und unsere eigenen TH-Insassen vernachlässigen zu können.
Nun, ich bin überzeugt, dass das Thema Tier- und Umweltschutz zum Großteil auch etwas mit der wirtschaftlichen Situation im jeweiligen Land zu tun hat.
Wenn man ums überleben kämpft, ist es nicht so wichtig, ob man Flüsse vergiftet oder sich nicht um Hunde oder Katzen kümmert.
Und deswegen würde ich nicht unbedingt zustimmen wollen, dass wir unsere heutige Situation so ganz allein und ohne Hilfe bewerkstelligt haben
.
Und ich sehe auch die deutschen Hund nicht als "unsere Hunde" an und die Hunde in Spanien, Polen, der Türkei als "fremde Hunde".
Wie oben erwähnt, ich sehe den Unterschied nicht und auch nicht die Vernachlässigung der "unsrigen".
Wir mögen vielleicht humaner töten, aber auch wir töten, und das Endergebnis ist das Gleiche.
Ich glaube nicht, dass es unbedingt auf das Endergebnis ankommt, sondern auf den Weg dahin.
Und da macht es schon einen kleinen Unterschied ob man vergast, totgeschlagen oder unter Narkose getötet wurde.
Wie gesagt, nur meine ganz persönliche Meinung, ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Eine eigene Meinung zur Sache steht jedem zu.
Grüße ebenfalls aus dem Schwarzwald zurück
@ Scotty;
Bin ich schon. Die Tiere tun mir auch leid aber ich bin kein Tiermessy und für mich fängt TS vor der eigenen Tür an. Bevor ich nicht vor der eigenen Tür gekehrt habe, kann ich nicht andere Straßen kehren. Die Notfelle vor Ort sind mir wichtiger. Irgendwo muss man mal Prioritäten setzen, man kann nicht alle Tiere der Welt retten.
Es ist ja dein gutes Recht, hier in Deutschland zu helfen.
Dir sind die Notfälle hier wichtiger, das heißt aber nicht, dass sie auch tatsächlich wichtiger sind. Andere Menschen setzen andere Prioritäten (was nicht heißt, dass sie die deutschen Hunde links liegen lassen) und das ist nicht "richtiger" aber auch nicht "weniger richtig" als das was du tust.
Natürlich kann man nicht alle retten und auch vor der eigenen Haustür sollte man kehren, aber das heißt nicht, dass es dort blitzblank sauber sein muss, bevor ich mich auch etwas um die völlig vermüllte Straße kümmere.
Achso, dann sollen die Tierheime und Pflegestellen durch ausländische Tiere besetzt werden. Tiere aus D, die dann nicht mehr ins TH kommen können, werden dann eben ausgesetzt oder getötet - na bravo, super Idee
.
Wenn du richtig gelesen hättest; ich sprach von
freien Plätzen, die solange frei bleiben sollen, bis vielleicht irgendwann ein deutscher Notfall eintrifft.
Wenn ein Tierheim schon fast an seine Kapazitätsgrenzen stößt, hat es keine
freien Plätze mehr, wird aber trotzdem noch Notfälle aufnehmen können.
Es ging nie darum, ein TH vollzustopfen, dass überhaupt gar kein Platz mehr da ist. So wird auch kein normales Tierheim arbeiten
.
Im Übrigen sind die Dimensionen in denen deutsche und ausländische Hunde getötet werden, nicht vergleichbar.