Diskussionen und Umfragen wie diese hier machen mich einfach nur traurig - mitunter auch schon mal stinkwütend.
Die Argumentationen der Gegner - um genau zu sein. Es sind immer die gleichen, sie sind nicht nur hier verankert. Sie zeugen vor allem von einer mich zutiefst erschreckenden Unkenntnis - in jeder Beziehung.
Um nur ein paar Punkte aufzugreifen:
Kastrationen sind ein Mittel gegen unkontrollierte Vermehrung von Straßenhunden. Weder retten sie gequälte und leidende Tiere, noch lösen sie anderweitige AKUTE Probleme, welcher Art auch immer.
Wusstest du, dass viele Hunde im Ausland gerade deshalb von Einheimischen gequält oder getötet werden, WEIL sie kastriert sind?
Wusstest du, dass auch kastrierte Hunde in Tötungsstationen die Spritze kriegen?
Wusstest du, dass auch Hunde aus in jahrelanger erkämpften Kastrationsprogrammen hinterher wieder in das gleiche Elend zurückgesetzt werden, aus dem sie eingefangen wurden?
Wusstest du, dass Hunde aus ebensolchen Kastrationsprogrammen TROTZDEM wieder von den Behörden eingefangen und erschlagen, verbrannt oder auf sonstige unvorstellbare grausame Art getötet worden sind?
Wusstest du, dass Kastrationen Operationen sind, die für alte oder kranke Hunde lebensgefährlich wären - und bei Welpen außerhalb jeglicher Erwägung stehen?
Wusstest du, dass es in den meisten Ländern bereits sowohl Tierschützer gibt, die Kastrationsprogramme erkämpfen und finanzieren, als auch solche, die Hunde retten, pflegen, päppeln, operieren lassen - und vermitteln?
Wusstest du nicht, dass es einem ausgedienten Windhund nichts nutzt, wenn er kastriert angebunden ist und verdurstet?
Wusstest du nicht, dass auch kastrierte Hunde verhungern?
Wusstest du, dass es auch in Deutschland eine ganze Menge Menschen gibt, die sich strikt weigern, ihre Hunde kastrieren zu lassen? Empfanden wir die angeordneten Zwangskastration der Soka's nicht als himmelschreiendes Unrecht und WIDER unsere Tierschutzparagraphen?
Messen wir nicht immer wieder mit zweierlei Maß?
Hunde aus dem Ausland nehmen deutschen Hunden genau so wenig einen
Tierheim- oder Pflegeplatz weg, wie ausländische Arbeitnehmer keinem deutschen Arbeitslosen den Arbeitsplatz wegnehmen.
Ich bin strikt dagegen - sagen Halter von britischen Collies, Amerikanischen Staffords, australischen Shepards, nordischen Schlittenhunden, französischen Bulldoggen, Tschechischen Wolfshunden, ungarischen Kuvasz, schottischen Terriern, neufundländischen Labradoren, kandischen Schäferhunden, afrikanischen Ridgebacks, maltesischen Knutschgesichtern, tibetischen Pelzgesichtern, irischen Wolfshunden, ialienischen Maremannos, abessinischen Katzen, japanischen Inus, usw. usw. usw.
nur weil sie aus deutschen Zuchten stammen?????
Straßenhunde sind schwierig, verhaltensgestört, man kriegt sie nicht ans Haus gewöhnt, sie sind nicht stubenrein ....
ALLE Hunde waren "Straßenhunde". Wenn du Halter eines "pflegeleichteren" Hundes bist, verdankst du das Menschen, die lange vor dir lebten und nicht deiner Meinung waren.
Hunde aus dem Ausland schleppen
Krankheiten ein...
... sagten die Briten und steckten den DEUTSCHEN Hund in 6monatige Tollwut-Quarantäne.
Und andere Lösungsmodelle, die gerade eben Ländern wie dem unseren zur Verfügung stehen. Sofern es sich überhaupt um haltbare Tatsachen handelt - haben Menschen wie wir, die immerhin wenig genug Probleme haben, um in Internetforen derartige Fragen überhaupt noch diskutieren zu können, die Möglichkeit und den kulturellen Hintergrund, Labortests und Behandlungen durchführen lassen zu können.
Und die Pflicht und Schuldigkeit, sich erstmal ausreichend zu informieren, bevor sie derart haltlose Behauptungen als Argumente aufführen ...
Es gibt bei uns genug
Elend?
Genug Elend?
Elend ist Elend ist Elend. Und ich helfe genau dem Elend, das ich gerade vor Augen habe. Und frage nicht nach Herkunft und ich suche nicht so lange nach größerem Elend, bis der Tag vorbei ist.
JA - es gibt Menschen, die sogar selbst ins Ausland fliegen, um sich dort einen Hund auszusuchen (neulich erst dafür eine VK gemacht)
JA - es gibt Menschen, die sich nicht scheuen, traumatisierten Hunden den Weg zu ebnen. Weil sie es können oder wollen.
JA - es gibt Menschen, die nicht nur Hunde aus dem Ausland hierher bringen - sondern auch deutsche Hunde ins Ausland
JA - es gibt Menschen, die unter deutschen Tierschutzhunden keinen finden, die zu ihnen passt. Ebenso wie es deutsche Tierschützer gibt, denen viele Menschen nicht als Halter passen.
JA - es gibt Menschen, die sich spontan in das Foto eines Hundes "vergucken" und genau wissen "der ist es". Manchmal ist es das Foto eines deutschen Tierschutzhundes, manchmal das eines spanischen, polnischen, ungarischen, türkischen.
JA - es gibt Tierschutzorgas hinter deren Arbeitsweisen man nicht stehen kann. Solche die Hunde aus dem Ausland "holen", solche die dem deutschen Tierschutzbund angeschlossen sind, solche die sich städt. Tierheim nennen, solche die erst hochgelobt und dann tief gesunken sind und solche, die einfach nur nicht "mein Ding" sind.
NEIN - ich will über derartige Vorurteile nicht mit Menschen diskutieren müssen, in einem Forum, das gegründet wurde, um Menschen eine Plattform zu bieten, die selbst unter derartigen Vorurteilen gelitten haben oder immer noch leiden.
Gestern war es ein Staff-Halter, den man fragte "warum muss es denn SO ein Hund sein?" Und heute stellt ihr die GLEICHE Frage an mich, mit meinen zwei türkischen Seelchen...
Fragt ihr mich morgen, ob es überhaupt ein Hund sein muss?
NEIN - sie mussten es nicht sein. Aber sie SIND es nun mal geworden.
NEIN - es muss kein Hund sein. Aber es IST einer nun mal einer geworden.
ICH bin nun mal ein Mensch geworden, der zwei türkische Hunde hat. Mit italienischen Namen. Und so einigen Problemen.
Einen davon - Panino - hab ich "geholt". Ohne überhaupt auch nur ein Foto zu haben.
Der andere - Cara - hat einem deutschen Hund den Platz im Tierheim weggenommen. Für 3 Wochen. Kann sein, ihr Nachfolger sitzt noch heute dort.
NEIN - ich hätte mich nicht angesprochen fühlen brauchen...
Einfach nur traurige Grüße
Gabi und Cara und Panino