Hund und Kind - Beziehung entwickelt sich in die falsche Richtung...

Hamtidamti

Hallo, ich hoffe ihr habt hilfreiche Tipps für mich wie sich die Situation zwischen unserem fast 9jährigen Hund und unserer 7 Monate alten Tochter entspannen läßt. Wir hatten uns auch schon an einen Hunderrainer aus der Gegend gewannt, aber da dieser selbst keine Kinder hat, wirkte er für uns recht unbeholfen bei unserem Problem.

Dann versuche ich mal die Situation zu beschreiben: (Vorab schonmal Entschuldigung, dass es so lang geworden ist- aber ich mit nicht gut drin etwas kurz und knapp zu erklären, ich hoffe ihr nehmt Euch dennoch die Zeit)

Als mein Mann und ich zusammenkamen hatte er schon seinen Hund, einen damals 4 jährigen Vizslar Rüden. Da sie bis dahin immer nur zu zweit waren, waren sie eng zusammengeschweißte Kumpel, aber ich wurde recht schnell akzeptiert und habe ihn auch schnell ins Herz geschlossen. Ich hatte damals viel Zeit und war viel mit ihm draußen unterwegs was eine schnell wachsenden Beziehung zwischen uns entstehen ließ. Ich musste aber auch schnell merken, dass er ein sehr ängstlicher, unsicherer Hund ist. Einmal sprang ein Hase aus dem Busch und er versteckte sich hinter mir. Auch bei Kontakt mit anderen Menschen war er sehr ängstlich. Zwar wollte er, da er wahnsinnig verspielt ist, gern gleich mit jedem spielen und brachte jedem seinen Stock, aber Berührungen wich er schreckhaft aus und es dauert lange bis er dieses Vertrauen zu jemanden gefunden hat. Kommt dann auch noch ein Hundeunerfahrener mit der Hand von oben auf ihn zu um ihn zu streicheln, schnappte er auch schon mal. Wir haben uns immer bemüht es den Leuten bereifbar zu machen ihn nicht zu bedrängen, vielleicht einfach in die Knie zu gehen und nicht mit der Hand von oben auf ihn zuzugehen, aber bei vielen war es vergebene Mühe. Bei Kindern war er immer extrem ängstlich- die unkoordinierten Bewegungen und Geräusche waren ihm zuviel und es kam leider auch hier dazu das er mal verwarnend schnappte wenn er sich bedrängt fühlte. Aber gebissen hat er nie, auch wenn ich denke, dass er der prädestinierte Angstbeisser wäre. Man muß dazu sagen, dass wir an einem Flugplatz arbeiteten, wo häufiger Kontakt zu den unterschiedlichsten Menschen, groß und klein, nicht zu vermeiden oder dosieren war. 
Jetzt kam es dazu, dass ich ungeplant schwanger wurde. Wir machten uns natürlich Gedanken wie das dann werden würde, aber schon im Vorfeld einfach die Flinte ins Korn werfen war keine Alternative auch wenn unser Umfeld direkt ihre Sorgen anbrachte. Wir haben schon in der Schwangerschaft versucht ihm mit ruhigeren Kindern positive Erfahrungen sammeln zu lassen. Am Ende war er zwar schon ruhiger wenn Kinder um in herum waren, aber so recht geheuer war es ihm immer noch nicht. Als unsere Kleine dann geboren wurde, brachte mein Mann wie so oft empfohlen eine Windel mit aus dem Krankenhaus. Er durfte als wir dann daheim waren die Finger abschlecken, beim Stillen und Wickeln dabei sein usw. Wir haben uns stark bemüht ihn nicht auszuschließen. Lediglich das Kinderzimmer war tabu, so wie sein Platz natürlich auch für sie. Nun da unsere Kleine mittlerweile 7 Monate und schon recht mobil ist fangen aber die Probleme an. Am Anfang knurrte er mal, wenn sie sich vor allem morgens nur ansatzweise in seine Richtung bewegte. Da waren aber bestimmt noch 2-3 Meter dazwischen. An seinen Platz durfte sie noch nie da war ich immer sehr konsequent. Ich hab Sie immer ermahnt und schon bevor sie da war weggenommen auch wenn der Hund gar nicht da war. Nun geht es aber mittlerweile soweit, dass er sich mitten in den Raum legt und wenn sie nur die ungefähre Richtung von ihn eischlägt fängt er schon das Knurren an. So viel Platz wie er umsich herum fordert geben aber unsere Wohnverhältnisse nicht her. Ich benutze auch ab und an einen Laufstall aber auch da legt er sich auf Blickkontakt und fängt das Knurren an wenn sie seine Richtung einschlägt. Er beobachtet jede ihrer Bewegungen aus dem Augenwinkel, wie bei anderen Rangniederen Hunden, wo es scheint, dass er denkt, überschreit nur meine imaginäre Grenze dann zeig ich dir wo der Hammer hängt. Ich habe auch versucht positives mit dem Baby zu verknüpfen- Fressen hinstellen, Leckerlis geben lassen, er darf ihre Breiverschmierten Finger ablecken... Aber nichts hilft. Da er bei seinem gängigen Essen nicht so gierig ist wie manch anderer Hund stürzt er sich nie drauf sondern macht das eher ganz gemütlich. Kürzlich hat er sich dann erstmal nachdem wir ihm sein Fressen hingestellt haben vor die Schüssel gelegt und geknurrt- da hatte ich sie noch auf dem Arm. Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und habe langsam Angst wohin es sich entwickelt. Ich wurde selbst als 2 jährige von einem Dackel ins Gesicht gebissen- laut meiner Eltern die daneben standen aus dem nichts. So eine Episode möchte ich nicht bei meiner Tochter miterleben müssen. Wir hängen sehr an unserem Hund und möchten unbedingt einen Weg finden. Er muß ja gar nicht der totale Fan von ihr werden, aber wenn er frei im Raum liegt und sich unwohl fühlt wegen ihr, soll er einfach auf seinen Platz gehen und sich darauf verlassen, dass wir dafür sorgen dass er dort seine Ruhe hat. Das es für ihn nicht leicht ist mit einem lärmenden Kind um ihn herum ist uns klar. Er liegt bei jedem Gewitter zitternd da und verträgt kaum,wenn man die Spülmaschine ausräumt und es klappert. Und jetzt ist da plötzlich dieses komische Wesen, dass nur aus Spaß klappert. Aber das kann ich der Kleinen ja nicht verbieten. Ich versuche beiden gerecht zu werden, aber irgendwie klappt es so nicht. Auch wenn die Kleine im Laufstall ist habe ich mittlerweile Angst nur in Ruhe abzuspülen, da ich nicht weiß wie er reagiert wenn sie mal ihr Ärmchen durch die Sprossen streckt. Wenn ich dann wirklich die Türen immer hinter mir und Kind zu mache wird er sich vielleicht ausgegrenzt fühlen und es wird noch schlimmer. Sie wird ja dann demnächst richtig laufen und dann irgendwann von einem Zimmer ins andere laufen wollen, weil da Papa ist oder so, da kann ich ja nicht die ganze Zeit hin und her Rennen um die Zwei räumlich zu trennen. Es sollte doch reichen, dass einer von uns da ist und ein Auge drauf hat, dass keiner von beiden übermütig wird. Sie darf dem Hund nichts tun, aber er halt auch ihr nicht.
Ich habe versucht es so gut wie möglich zu beschreiben, aber bestimmt dennoch was vergessen.
Über hilfreiche Tipps oder die Empfehlung eines guten Hundetrainers im Raum Backnang (nördlich von Stuttgart) der sich mit der Kombination Hund und Kind auskennt wäre ich super dankbar.
Danke schonmal dass Ihr Euch die Mühe macht den ewigen Text überhaupt zu lesen und Eure Anregungen.
 
  • 27. April 2024
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Hi Hamtidamti ... hast du hier schon mal geguckt?
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Was macht ihr um dem Hund begreiflich zu machen das sein Platz für ihn Ruhe bedeutet?

Erster Gedanke von mir (aber ich gestehe noch bis ich keine Mutter ) wenn euer Hund mitten ima Raum liegt auf seinem Plataz zu verweisen. Und genau in der Situation würde ich wahrscheinlich auch den Hund zurecht weisen und oben lobben wenn er Rtig in seinem Platz liegt :hallo:
 
  • 27. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Immer wenn er sich freiwillig auf seinen Platz legt loben wir ihn. Je nach dem wie die Situation es zulässt mal mit Leckerli oder auch nur der Stimme. Wenn ich inzwischen merke, dass er nur auf die kleine linst wenn er mitten im Raum liegt, schicke ich ihn auch auf seinen Platz. Wenn er mitten im Raum liegend knurrt weise ich ihn auch zurecht, sogut es die Situation dann zulässt. Er weiß mittlerweile ganz genau, dass man mit dem Kind auf dem Arm nicht so kann wie sonst und nutzt das zu seinem Vorteil. Ich kann ja schlecht die Kleine wenn sie gerade weint oder dergleichen einfach prompt hinlegen um mich voll ihm widmen zu können.
Da er seinen Platz im Wohnzimmer hat und wir eine daran angeschlossene offene Küche haben spielt sich natürlich auch unser Tag größtenteils dort ab. Schickt man in dann in so einer Situation auf seinen Platz meckert er dann verstärkt von seinem Platz aus. Leider haben wir aber derzeit keine andere Stelle für seinen Platz und unser Gedanke war auch ihn nicht gänzlich vom Familienleben auszuschließen. Alternativ könnte er sich aber jederzeit auch in unseren großen Garten verziehen wenn er totale Ruhe möchte, aber alleine bleibt er nicht draußen.
 
Ich finde es sehr schwierig hier irgendwelche gut gemeinten Tips zu geben.
Dafür ist die Situation viel zu gefährlich.

Ich würde mir einen Trainer suchen, der sich das Vor Ort ansieht.

Ich denke aber das euer Hund Angst vor dem Kind hat und finde es fatal ihm das Knurren zu verbieten.
Ich würde ihn langsam Schritt für Schritt dran gewöhnen.
Das bedeutet auch das er immer wieder auch Auszeiten bekommen sollte.
Ob getrennt in einem anderen Raum, oder z.B. in einer Box dasmüßt ihr entscheiden, wichtig ist das der Hund sich dabei entspannen kann.
Schade das ihr ihm bisher nicht die Angst nehmen konntet, sucht euch einen guten Verhaltenstrainer, der euch sagt was in der Situation das richtige ist.

Ich bin mir aber auch sicher das sowas mittels Trainer gut in den Griff zukriegen ist.

Liebe Grüsse
Andrea
 
habt iht ihn mal gesundheitlich checken lassen? Denke auch speziell an Schilddrüse
 
  • 27. April 2024
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Nun geht es aber mittlerweile soweit, dass er sich mitten in den Raum legt und wenn sie nur die ungefähre Richtung von ihn eischlägt fängt er schon das Knurren an. So viel Platz wie er umsich herum fordert geben aber unsere Wohnverhältnisse nicht her.

Der Hund hat nicht mitten im Raum zu liegen und erst recht hat er keinen Platz zu fordern oder sonst was zu wollen. Er bekommt seinen Platz zugewiesen und wenn er sich nicht zu benehmen weiß, hat er den Raum, in dem gerade Dein Kind krabbelt und spielt, zu verlassen. Zur Not - Tür zu.

Ich benutze auch ab und an einen Laufstall aber auch da legt er sich auf Blickkontakt und fängt das Knurren an wenn sie seine Richtung einschlägt.

Platz verweisen - zur Not raus und Tür zu. Fixieren unterbinden.

Ich habe auch versucht positives mit dem Baby zu verknüpfen- Fressen hinstellen, Leckerlis geben lassen, er darf ihre Breiverschmierten Finger ablecken... Aber nichts hilft.

Damit weitermachen - aber nur, wenn er vorher weder fixiert noch geknurrt oder sonst wie gedroht oder Ressourcen (Platz) verteidigt hat, nicht mal im Ansatz. Am besten an eine für ihn entspannte Situation (nach dem Gassi nach Hause, nach entspanntem Liegen etc.) anknüpfen. Nichts erzwingen! Wenn der Hund keinen Kontakt will, ist das ok! Er DARF bei diesen Situationen Kontakt aufnehmen, aber er MUSS nicht.

Mein Rüde hat Anfangs ähnlich reagiert, nur das hier kein Hund überhaupt irgendwas zu "fordern" hat (das, was ich bei Deinem Hund unterbinden würde, gäbe es hier erst gar nicht!) - aber er hat eben den Raum verlassen, teils "fluchtartig" und zeigte deutlich "Unwohlsein".

Mittlerweile ist die Situation deutlich entspannter, Kind und Hund leben nebeneinander her, natürlich immer unter "Bewachung" bzw. Beobachtung. Ein Kinderfreund wird er nie werden, aber das verlange ich auch nicht von ihm. Meine Tochter weiß, das sie den Hund in Ruhe zu lassen hat und mein Rüde hat wegzugehen, wenn er sich doch mal bedrängt fühlt. Bisher klappt das sehr gut *auf holz klopf*
 
Ich finde es sehr schwierig hier irgendwelche gut gemeinten Tips zu geben.
Dafür ist die Situation viel zu gefährlich.

Ich würde mir einen Trainer suchen, der sich das Vor Ort ansieht.

Ich denke aber das euer Hund Angst vor dem Kind hat und finde es fatal ihm das Knurren zu verbieten.
Ich würde ihn langsam Schritt für Schritt dran gewöhnen.
Das bedeutet auch das er immer wieder auch Auszeiten bekommen sollte.
Ob getrennt in einem anderen Raum, oder z.B. in einer Box dasmüßt ihr entscheiden, wichtig ist das der Hund sich dabei entspannen kann.
Schade das ihr ihm bisher nicht die Angst nehmen konntet, sucht euch einen guten Verhaltenstrainer, der euch sagt was in der Situation das richtige ist.

Ich bin mir aber auch sicher das sowas mittels Trainer gut in den Griff zukriegen ist.

Liebe Grüsse
Andrea

Wie kommst Du darauf, das der Hund Angst hat? Ich lese aus der Beschreibung nicht ein Anzeichen von Angst heraus, sondern nur von distanzlosem Verhalten. :verwirrt:
 
Grüße,

auch wenn du dir wirklich Mühe gegeben hast die Situation hier ausgiebig zu schildern, kann dir niemand aus Entfernung wirklich Ratschläge geben.

Das ist bei der Kombination Hund und Baby einfach viel zu heikel und gefährlich.

Ihr werdet nicht darum herum kommen Geld zu investieren und euch einen guten Hundetrainer ins Haus kommen zu lassen.

Am Besten sage mal, wo ihr wohnt und fragt hier nach Erfahrungen mit einem guten Hundetrainer in eurem Umkreis

gruß
sabine
 
Das habe ich doch von vornherein getan... Habe gefragt wer Tipps hat oder einen guten Hundetrainer empfehlen kann im Raum Backnang (liegt nördlich von Stuttgart), der Erfahrungen in solchen Fällen hat.
 
Das habe ich doch von vornherein getan... Habe gefragt wer Tipps hat oder einen guten Hundetrainer empfehlen kann im Raum Backnang (liegt nördlich von Stuttgart), der Erfahrungen in solchen Fällen hat.

Frag mal bei "Cumcane" Ute Berthold-Blaschke an, ob sie dort jemanden empfehlen kann.

Liebe Grüsse
Andrea
 
Hallo,

ich würde euch ebenfalls zu einem Trainer raten und mich vor allem damit jetzt sehr beeilen.
Wenn eure Kleine anfängt zu laufen, wird die Situation schlagartig schwieriger.

Wenn ich daran zurück denke, wie mein Sohn zu laufen anfing.....aus Hundesicht planlos durch die Gegend schoss, plötzlich hin fiel....in alle Richtungen los marschierte (und das deutlich schneller als krabbelnd)...unberechenbar für die Hunde.
Selbst, wenn man ständig daneben steht und das Kind vom Hund "weg lenkt" kann ein Hund sich allein schon dadurch provoziert fühlen, dass das Kind quietscht und sich vermeintlich in seine Richtung bewegt.

Bitte beeilt euch mit der Hilfe!

LG
 
Ich würde für den Hund einen guten Platz in einem anderen (kinderfreien) Haushalt suchen, wenn Deine Beschreibung zutrifft. Ich persönlich halte die Situation einfach für zu gefährlich, insbesondere bei beengten Wohnverhältnissen!
 
Ich würde für den Hund einen guten Platz in einem anderen (kinderfreien) Haushalt suchen, wenn Deine Beschreibung zutrifft. Ich persönlich halte die Situation einfach für zu gefährlich, insbesondere bei beengten Wohnverhältnissen!


So hart es klingt, so würde ich es auch handhaben... der Hund hat ja generelll viele Probleme (Angst vor Fremden, Angst vor Kindern) und das nun schon seit 9 Jahren, das ist schon ziemlich fest gefahren, wie es klingt!
Aus so einem Hund könnt ihr nicht in so kurzer zeit, wie es nötig wäre einen "normalen" und kindersicheren Hund machen (wobei ich mich frage, warum man das nicht früher mal angegangen ist:()

In ein paar Monaten läuft eure Tochter, in noch ein paar Monaten bekommt ihr dann noch Besuch von fremden Kindern... in der Zeit könnt ihr den Hund kaum zu einem kindersicheren Hund therapieren (und damit meine ich nicht, dass es bei irgendeinem Hund eine Garantie gibt, aber einfach ein Hund, der selbstsicher mit solchen Situationen umgeht)
 
Ich stimme in weiten Teilen Consultani zu:

Ihr dürft dem Hund nicht so viel Initiative lassen. Er mag unsicher sein, er hat gelernt, dass er mit Knurren insofern Erfolg hat, als du das Kind dann auf Abstand hältst - und er hat die fatale Angewohnheit, seine Grenzen immer weiter auszuweiten.

Das ist schlecht.

Weil es für euch eine Situation schafft, die immer unangenehmer wird, und den Hund in die Lage versetzt, immer stinkiger werden zu "müssen", weil nur das ihm das Gefühl verschafft, die Situation "im Griff" zu haben.

Es ist wichtig, dass du bestimmst, wo der Hund sich aufhält und wann er bei euch sein darf. Es ist nicht schlimm, wenn du ihn dafür zeitweise "ausperrst" (Stichwort: Trenngitter zwischen Küche und Wohnraum oder Küche-Wohnraum/Flur). Im Grunde ist das für den Hund, der ja mit dem Kind ein Problem hat, eine Entlastung!

Aber halt eine zugeteilte, in der Form, wie sie für euch praktikabel ist, nicht eine, die er sich selbst suchen darf.

Ich habe das in dieser Phase übrigens ein halbes Jahr oder so genauso gehalten: Wenn das Kind frei im Wohnzimmer gekrabbelt ist, oder nachher gelaufen, musste der Hund raus. War mir zu stressig, war auch dem Hund zu stressig.

Dafür habe ich auch Zeiten reserviert, wo das Kind halt in seinem kindersicheren Zimmer war, oder beim Papa, oder..., in der ich mich nur um den Hund gekümmert habe, nicht halb mit einem Auge beim Kind, halb beim Hund.

Ganz wichtig ist übrigens auch, dass der Hund einen Platz hat, wo wirklich Ruhe ist, und wo er auchmal hingeschickt werden kann, ohne mitten drin zu sein und alles "kontrollieren" zu müssen. Und da ist das Wohnzimmer, oder auch der Hausflur, denkbar schlecht geeignet. Gerade auch bei einem geräuschempfindlichen Hund.
Am besten wäre sowas wie ein Gäste- oder Arbeitszimmer, alternativ eine Ecke mit wenig Durchgangsverkehr, wo auch das Kind nicht vorbeilaufen muss...

Ein wirklich großes Problem sehe ich bei der Geräuschempfindlichkeit. Kleinkinder sind laut. Das ist so. Und Panik vor Geräuschen ist bei Hunden nicht so selten, kann extreme Formen annehmen und ist auch sehr tief verwurzelt (man nimmt auch an, dass es dafür teilweise angeborene Ursachen geben kann).
Das macht die Sache nicht einfacher.

Jemand hier aus dem Forum (nutz mal die Suchfunktion: "Erfahrung mit Angstpatienten oder so") hat mit seinem geräuschempfindlichen Hund gute Erfahrungen mit Zylkene gemacht. Das ist ein Futterergänzungsmittel (nicht verschreibungspflichtig), das erstaunlich gut wirkt (und wenn nicht, dann nichts schadet, im Grunde ist es eine Art Milchpulver).

Ich meine übrigens, mich zu erinnern, dass die o.e. Ute Blaschke-Berthold ( ) tatsächlich da unten bei euch in der Ecke mehrere Leute hat, die nach ihrer Methode arbeiten (bin aber nicht ganz sicher. Wäre die Pfalz weit weg von euch? - Muss mich mal als Nordlicht outen...)

Aber ich hoffe sehr, es meldet sich noch jemand, der Backnang nicht nur dem Namen nach kennt. :hallo:
 
Moin,

ich glaube auch kaum, daß man die Situation unter den geschilderten Umständen so in den Griff bekommt, daß die Sicherheit für das Kind gewährleistet ist.
Sicherlich wird es nicht schaden, da noch einen guten Hundetrainer ins Haus zu holen, aber ich kann mir kaum vorstellen was man da für ein Programm aufstellen will. Dieser Hund scheint einfach nicht für das zusammenleben mit Kindern, speziell einem so kleinen, geeignet.
In einem Haus mit Garten liesse sich das Ganze eventuell noch managen aber in einer Wohnung meiner Meinung nach nicht.
 
Ach, noch ein Edit:

Du schreibst sowas wie: "Der soll selbst auf seinen Platz gehen..."

Hmmh, nunja, das will er aber vielleicht nicht. Er möchte gern bei euch sein, vielleicht auch seine Position behaupten - demgegenüber steht das Kind, mit dem er sich unwohl fühlt.
Er bleibt dann also, ist aber in einem ständigen Konflikt, der den Stresslevel noch erhöht.

Nimmst du ihm diese Entscheidung ab und lobst ihn sogar für's Weggehen, entlastest du den Hund, weil du "einen Stein mehr" auf die Waagschale "Zurückziehen" wirfst, und der Konflikt "Anwesenheit vom Kind ertragen müssen/Ruhe haben wollen" aufgelöst wird.
 
Hmm,

also genau DIE Entscheidung (ob es Sinn macht oder nicht) würde ich mit einem guten Trainer zusammen treffen....der VOR ORT eine Einschätzung vornimmt. Hierbei müsste er dann nicht nur den Hund sondern eben auch die Möglichkeiten der TE kennen lernen und einschätzen.

Wer meine Hunde vor der Geburt meines Sohnes gesehen hätte, der hätte mir in der Schwangerschaft garantiert zur Abgabe geraten.....auf kleine Kinder (bloßer Anblick, gar nicht in unsere Richtung..) wurde mit Verbellen und extremer Unsicherheit reagiert, sobald die sich nur ansatzweise kindertypisch bewegten..... unter den Hunden damals u.a. ein Hund, der in der früheren Familie gebissen hatte und ein ehemaliger Angsthund (bei Einzug war es nicht möglich, den an zu fassen). Kinderkontakt war erstmal überhaupt nicht möglich....:(

Allerdings bin ich die Kinderproblematik sehr früh (als Kind in Planung) angegangen und es gab bis heute keine Probleme, Hunde haben sich erstaunlich gut erst abgefunden, dann gewöhnt und sind dann sogar noch zu Kinderfreunden mutiert.

Wie und was - das bringt hier nichts, Rat ohne Trainer vor Ort ist viel zu gefährlich!

LG
 
Den Tipp, Kind und Hund sicherheitshalber regelmäßig ohne schlechtes Gewissen zu trennen - um einfach auch mal ein entspanntes Miteinander mit Kind zu haben (im Sinne der Bindung zum Kind) finde ich jetzt nicht übermäßig gefährlich.

Und den, dem Hund (wenn möglich) einen Ruheplatz abseits vom Publikumsverkehr zuzuweisen, auch nicht.

Denn merke (die Erfahrung musste ich leider auch erst auf die harte Tour machen:( Ein Ruheplatz, den das Kind zwar nicht betreten darf, an dem es aber ständig vorbei muss, ist gar keiner. Der Hund liegt dann zwar dort, aber eher wie im Schützengraben, mit einem Ohr auf die Einschläge und darauf horchend, ob die wohl näher kommen. ;)

Ansonsten gebe ich dir recht.
 
@lektoratte: Ich meinte das "wie und was zu gefährlich" in Hinblick darauf, wie ich meine kinderunsicheren Hunde genau in die heutige Richtung gebracht habe, nicht allgemeine Tips, wie trennen. Meine Vorgehensweise war auf die jeweiligen Hunde (habe damals mit jedem einzeln geübt, da einer eher der Flüchter war, der andere nach vorn gegangen wäre usw.) gemünzt und wäre daher auf den Hund der TE nicht übertragbar bzw. dann gefährlich.

Eure allgemeinen Sicherheitsregeln finde ich natürlich prima!!!

LG
 
Erstmal danke für die zahlreichen Statements. Habe nun auch schon per Email Kontakt zu der empfohlenen Ute Berthold-Blaschke aufgenommen und warte nun auf Antwort wen sie hier in der Gegend empfehlen kann.
Noch kurz zu unseren derzeitigen Wohnsituation: wir übernehmen gerade das Haus meines Vaters und er zieht, sobald er eine passende Wohnung findet aus. Derzeit ist es aber noch so das wir nur die untere Etage zur Verfügung haben und er die oberen Räume bewohnt. Leider ist im Moment nicht abzusehen ob dieser Zustand Wochen, Monate oder vielleicht noch ein Jahr besteht. So kommt es derzeit zu den beengten Wohnverhältnissen. Einen großen Garten haben wir zwar, aber da bleibt unser Hund leider nicht ohne dauergebell allein draußen, was dann zu Ärger mit den Nachbar führt. Danke aber nochmals für Eure Bereitschaft Euch mit unserem Problem zu beschäftigen. Wir werden es jetzt wohl so handhaben, noch mit einem erfahrenen Hundetrainer unser Glück zu versuchen und wenn sich keine Besserung abzeichnet, so schmerzlich es ist, tatsächlich nach einem guten neuen Zuhause für ihn zu suchen um wieder die Sicherheit für unsere Kleine herzustellen.
Also wenn jemand noch einen Hundetrainer empfehlen kann wäre ich sehr dankbar und vielleicht hat Frau Berthold- Blaschke ja auch noch einen Tip.
 
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