Doch, sicher kann das sein.
Selbst beim eigenen Hund. Wenn der Hund einfach noch nie im Beisein der Besitzer im Jagdmodus war, weil etwas oder jemand gequietscht hat,
kann der Besitzer nicht wissen, wie der Hund dann reagiert.
Das weiß der Hund vermutlich eine Sekunde vorher selbst noch nicht, weil da reflexhaftes, instinktives Verhalten eine Rolle spielt.
Es gibt zB ganz typische Situationen mit Kleinkindern, speziell Laufanfänger, die für Hunde
ganz schlecht einzuschätzen sind.
Und zwar ist es u.a. das beliebte: "Ich lauf jetzt mal einfach weg, auch wenn ich gerufen werde, werde immer schneller, und lasse mich dann fangen, weil Laufen grad so einen Spaß macht, irgendwer kommt schon!"
Für den Hund, der dieses Spiel vielleicht noch nicht kennt, ist das ein typisches Jagdszenario und wenn man dem Kind dann vielleicht noch kreischend hinterherläuft, es am Ende packt und herumschleudert, und es dabei vielleicht auch noch
quietscht, hat das im Hund mit der entsprechenden Veranlagung eventuell so schnell ein: "Woha, ich auch drauf!" ausgelöst, als man gucken kann.
(Habe ich selbst schon so erlebt... zum allergrößten Glück aller Beteiligten hatte der Spacko bei Menschen einen ausgeprägte Beißhemmung und war sich bei allem doch nicht so ganz sicher, ob das wirklich so gemeint war, wie er dachte. Wodurch es beim Kind auch dank Schneeanzug und dicker Strumpfhose bei einem blauen Fleck geblieben ist- Da hatten wir den Hund vier Wochen, ich selbst noch keine Kinder, und auch noch nicht so ganz das Ausmaß der Probleme erkannt, die der Hund so hatte - und die Mutter, die von Amts wegen eigentlich viel mehr Erfahrung mit Hunden hätte haben müssen als ich, hat die Situation komplett falsch eingeschätzt.)
Hast du dann einen Hund, der es ernst meint, ist vermutlich schneller eine lebensgefährliche Verletzung entstanden, als du gucken kannst, zumal die Bullrassen ja auch zum Verbeißen neigen.
Und Kleinkinder und Babys können schneller verbluten als Erwachsene, das ist leider so.