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Schließ mich auch an, jede andere hätte schon längst die Flinte ins Korn geworfen, was Du aus dem ganzem Mist machst ist einfach nur bewundernswert, super tapfer und hat Vorbildfunktion. Ich finde es auch von Deiner Mutter klasse dass sie mit Dir zusammengezogen ist, auch da Chapeau, hätte ich nach der Klamotten Verkauf Geschichte nicht erwartet.
 
Lucie, du weißt nicht wie oft ich unterm "Leben" einknicke. Ich frage mich übrigens, was bedeutet Flinte ins Korn werfen? Es gibt ja nur zweieinhalb Wege. Suizid (ja, muss man ja mal so aussprechen), IRGENDWIE einigermaßen okay leben oder leben mit anteilig 99% Resignation und warten aufs "Ende".
Und ich habe schon viele Ängste und böse in den letzten Wochen irgendwie sowas Ähnliches wie Depression gehabt. Aber (man staune) tatsächlich Pläne die langfristig perspektivisch angelegt sind. Ob durchführbar, diktiert mir dieser elendige Körper. Ich habe mich für den Weg entschieden, keine Experimente, keine Therapien, keine Medikamente. Ich habe alles in den letzten Wochen beendet und abgesetzt. Erwähnte ich ja schonmal, seitdem geht es auf Gefühls- und kognitiver Ebene aufwärts. Vor Wochen hätte ich meine Beiträge hier nicht verfassen können. Da konnte ich nämlich mich max. 3,4 Stunden pro Tag wachhalten. Ich wusste nicht wie alt ich bin, welcher Wochentag ist und was mir der Gegenüber eigentlich vor drei Minuten gesagt hat. Grauenhaft....

Und mit der Mutter. Ohne die...wäre ich im Heim gelandet. Ganz einfach. Mit 29 Jahren. Da kriege ich jetzt schon wieder Gefühle...echt. Ich versuche sie nun zu entlasten durch das Pflegegeld, persönliches Budget, endlich Hausbesuche durch Physio/Ergo. Sie kümmert sich um all meine Tiere (das Gassi gehen), Tierarztbesuche etc. Ich hätte niemanden für all meine Mäuse gehabt...eigentlich braucht die das Bundesverdienstkreuz.

Gibt für morgen aber leider nur einen riesen Raffaellololli. Selbst gebastelt. Immerhin.
 
Das Leben mit Dir ist auch eine Bereicherung für Deine Mutter , sieh`das mal so . - Nicht nur Pflicht , sondern auch Kür , da Du nicht "nur" ihre Tochter bist , - sondern auch eine mental sehr starke , ausdrucksstarke , reflektierte und liebenswerte Persönlichkeit mit vielen positiven Facetten bist.
Zumindest kommt das hier mal so rüber

Die Suizidgedanken in Folge einer reaktiven Depression stehen Dir "dienstgradmäßig" zu , sind aber nicht Dein Weg.

Für Ärzte ist der Therapieabbruch vermutlich der Gau , aber es ist der Weg , für den Du dich entschieden hast , nachdem den anderem versucht hast, und zwar lange genug , um dich zu entscheiden . -Und das wie du Dich entschieden hast , tut Dir gut.

Hut ab ! - Trauen sich vermutlich die wenigsten ,- und die wenigsten kennen sich selber so gut.


LG Barbara
 
Flash ich meinte nicht Suizid, sondern so ein Phlegma wie es Dein Freund ohne Krankheit an den Tag legt, so ein sich gehen lassen, nichts tun, keinen Bock auf nichts haben, Du rappelst Dich trotz allem jeden Tag, Du regelst den ganzen Kram obwohl Du krank bist. Allein der ganze Papierscheiß, ich habe das grade für meine Schwiegereltern hinter mich gebracht, Krankenkasse, Pflegeplatzt im Heim, Heimzuschuss von der Regierung von Oberbayern, Pflegestufe... Zum Absetzen der Medikamente/Therapie rede ich mich jetzt leicht dass ich es genau so machen würde wie Du, ich kann es aber voll verstehen und denke auch dass es die richtige Entscheidung war, ich hoffe ich komme nie in so eine Situation es entscheiden zu müssen, es käme auch drauf an mit welcher Prognose, z.B. bei Brustkrebs ja, bei Lungenkrebs nein... mich hat zum Weltkrebstag 2015 das Statement unseres "Vorzeigekrankenhauses" Großhadern geschockt, der gute Arzt war stolz darauf dass er dank dem vollen Programm (samt sämtlichen Quälereien) zwei bis drei Monate für die Patienten rausschinden kann. Ich habe täglich Menschen am Telefon die zur Bestrahlung, Chemo oder Dialyse fahren, schlimmster Fall war ein Vater der für sein 2 jähriges Kind die Fahrt nach Hause orderte, Kind wurde für jede Behandlung in Narkose gelegt, normal dürfte ich nichts sagen, mir rutsche aber ein haben sie sich das gut überlegt raus, die Antwort war es geht eh nur noch paar Monate, ist unheilbar...
 
Lucie, vielleicht sollte ich jetzt auch nichts sagen, aber ich glaube nicht, dass man Krebs und MS unbedingt immer vergleichen kann und sollte.

Schon allein vom Verlauf her nicht, von den zugrundeliegenden Ursachen her ganz zu schweigen.

Ich glaube auch ehrlich gesagt nicht, dass man oder frau sich als "Gesunder" wirklich in die Situation eines finalen Patienten hineinversetzen kann - wohlgemerkt: In die jeweilige.

Meine Freundin z.B. hätte - das weiß ich - für 2 oder 3 Monate, oder auch für 2 oder 3 Wochen alles auf sich genommen. Sie wollte unbedingt den 2. Geburtstag iher Tocher noch erleben. Hat sie aber nicht, 10 Tage vorher ist sie gestorben.
Zeit ist auf einmal ungeheuer kostbar, wenn man so lebt. Auch wenn das Leben an manchen Tagen (und die wurden ja immer mehr) eine Qual ist.
Möglicherweise verlieren auch die Ärzte, die diese Patienten behandeln (sie war zufällig auch in diesem Krankenhaus, soweit ich weiß) ab und an aus dem Blick, wie wenig wir "Außenstehende" in unserem ganz normalen Alltag diese Kostbarkeit nachvollziehen können.

Was das Beispiel mit dem Kind angeht: Hmmh. Schwierig. Es ist leicht, den Eltern Egoismus zu unterstellen, weil sie das Kind regelmäßig behandeln lassen, obwohl doch der Tumor unheilbar ist. Wenn diese Behandlung aber z.B. dafür sorgt, dass es ihm regelmäßig noch ein paar Tage besser geht, es schmerzfrei ist etc... ja, was dann? - Nicht behandeln, weil's eh nix bringt und die Narkose die Leber kaputtmacht? - In dem Fall würde die Chancen-Risiko-Abwägung vermutlich anders aussehen.

Es ist ungefähr genauso schwierig, vermutlich sogar schwieriger, sich "von außen" in die Behandlung von todkranken Menschen heineinzustecken, als in die von todkranken Tieren. Auch dort meinen Außenstehnde oftmals besser zu wissen als der Besitzer, ob ein Tier noch kann oder noch will, und sind auch schnell dabei, dem Besitzer Egoismus zu unterstellen, wenn er das Tier nicht umgehend bei den ersten schwereren altersbedingten Beeinträchtigungen ein letztes Mal zum Tierarzt bringt. Manchmal haben diese Außenstehenden Recht, aber sehr häufig erkennt der Halter besser als jeder andere, wann das Tier nicht mehr kann oder will.

Bei schwer kranken Leuten ist es nach meiner Erfahrung oftmals ähnlich. Dass eine Mehrheit der gesunden Bevölkerung 2 oder 3 Monate "samt sämtlicher Quälereien" für keinen Gewinn hält, muss nicht heißen, dass alle Patienten das genauso sehen. Oder die "Quälereien" als schlimmer bewerten als den Zeitgewinn. Das kann so sein, muss aber nicht.

Ich hatte im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis in den letzten Jahren mit so vielen Krebspatienten zu tun, dass ich das "Plänemachen" aufgegeben habe. Wenn ich eins daraus gelernt habe, dann, dass man keine zwei Fälle vergleichen kann. Weder vom Verlauf noch vom Therapieerfolg (selbst bei scheinbar identischen Krebsarten), noch von der Reaktion der Leute auf ihre Erkrankung.

Meine Erfahrung war aber auch: Wer auf den Krebs passiv-agressiv reagiert, mit der bloßen Erwartung, dass "die Ärzte" ihn oder sie irgendwie wieder gesund machen, und nicht die Energie (oder vielleicht auch nicht mehr die Kraft) hat, selbst etwas für sich zu tun, dessen Prognose ist eher schlechter.

Allerdings finde ich es sehr schwer, da festzumachen, was Ursache und was Wirkung ist. Jemand, der von Haus aus lethargisch ist, geht vielleicht später oder gar nicht zum Arzt, wenn ihm was fehlt, sodass der Krebs erst in einem späteren Stadium festgestellt wird, und die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung von vornherein geringer sind.
Dann wird eine Behandlung, die Eigeninitiative erfordert, vielleicht eher nicht so gut angenommen und schlägt daher nicht so gut an.
Jemand, der untergründig schwerer erkrankt ist, ist aber vielleicht auchangeschlagener und daher kraftloser und weniger belastbar, auch wenn man ihm das noch gar nicht so stark anmerkt.
Usw usf etc pp.

Naja, langes Geschwurbel, kurzer Sinn... Was ich eigentlich sagen wollte, ist: Da MS schubweise verläuft, Krebs aber normalerweise nicht, und das eigene Immunsystem eine zentrale Rolle bei der Entstehung spielt - kann es durchaus Situationen geben, in denen der Verzicht auf bestimmte Medikamente eine Möglichkeit ist.

Nämlich dann, wenn das Immunsystem sie so schlecht verträgt, dass es darauf statt runterzufahren erst so richtig loslegt.
Oder wenn der Schub gerade ohnehin zurückgeht und man sie extrem schlecht verträgt. Oder...

Ein Neurologe wird das vermutlich etwas anders sehen - zumindest dann, wenn er nicht besonders ganzheitlich orientiert ist.

Bei Krebs kann der Verzicht auf Chemo unter Umständen fatal sein, und das Leben durchaus drastisch verkürzen. Weil Krebs ohne Behandlung eben nicht schubweise verläuft und sich ohne Behandlung idR auch nicht von selbst wieder zurückbildet.

Weißt du, wie ich meine? - Das ist ne Rolltreppe abwärts, und vermutlich muss man da am Ende seines Lebens tatsächlich abwägen, ob die ein, zwei Wochen einem noch wirklich wichtig sind oder nicht. Es ist ja auch nicht so, als ob der Verzicht auf Therapie einem so viel erspart... die Schmerzen am Ende, die hat man ja doch - nur ohne Therapie oftmals eher.

Ach, ich glaube, es ist schon zu spät, ich krieg nicht mehr rüber, was ich eigentlich sagen wollte.

Für Flash freut es mich - völlig abgelöst von meinem grundsätzlichen Geschreibsel - ganz besonders, dass ihr "inneres Gefühl" für sich noch funktioniert und sie ihren Weg zu sich selbst zurück gefunden hat.
 
Lucie, danke für deine Ergänzung. So verstehe ich deinen Post besser. Nur mal zur Ergänzung, vor der MS hatte ich Krebs. Und da ging auch alles schief, bis ich endlich auf einen guten Operateur traf. Ich bin (mittlerweile) von oben bis unten aufgeschnippelt. Die restlichen Bauchnarben verbuchen wir mal als Kollateralschäden, diverser inkompetenter "Schlächter" die mich zu nem Schmerzpatienten "operiert" haben . Mit der MS ist es nun auch so. Unterm Strich ist nichts so, wie anfänglich angenommen.

Das die meisten Ärzte, vor allem Neurologen...und von denen hatte ich ne Schubkarre voll das letzte 3/4 Jahr , einem für/gegen ALLES Medikamente "andrehen" wollen für relativ wenig Effekt, durfte ich in der Tat erleben. Die so gern gesehene Therapietreue (allein dieses Wort, kriege ich ne Krise) hat mir keine Verlangsamung/Verzögerung der Krankheit, in Form Schubfreier Zeit geschenkt. Im Gegenteil...es ging richtig rund (warum auch immer) .

Dann kam der Vorschlag der Stammzellentherapie. Als ich mich quälend über Wochen DAFÜR entschieden hatte, nach millionen Gesprächen mit Leuten die so eine heftige Geschicht schon hinter sich gebracht haben, wurde das Angebot seitens Hamburg zurück gezogen. So ließ man mich dann sitzen...Und den Worten:" Das kann nicht nur MS sein, Sie haben noch was anderes". Die letzten Wochen quälte ich mich durch weitere Diagnostik. Bis heute weiß ich nicht, was zusätzlich wütet. Die ebenso nicht (logischerweise). In einem Nebensatz fiel aufeinmal das kleine Wörtchen SPMS und da kannste eh nix machen. Mein Verlauf läuft noch unter RRMS, also reines Schubgeschehen. Hab ich aber nicht...sondern starke Schübe plus schleichend voranschreitende Verschlechterung = SPMS.

Mein mich betreuender Neurologe hat mir nun mitgeteilt, das er überfordert ist und mich nicht weiter "behandeln" möchte, er hatte noch nachgeschoben das ihn meine persönlichen Lebensumstände auch nicht interessieren. Meine Hausarztgeschichten kennt ihr ja...Meine Ms-Ambulanz hier in Bremerhaven konnte mich gar nicht schnell genug nach Hamburg zur Ambulanz abschieben. Und sprangen auf den fahrenden Zug auf, das ich ja aufjedenfall noch eine andere Erkrankung habe. Das hätten sie mir doch schon immer gesagt...Weiß nicht wem sie das gesagt haben, MIR nicht und Weiteres untersucht auch nicht.

Um nicht völlig verrückt zu werden, blieb echt nur RÜCKZUG. Ich saß ungelogen seit August '14 mind. 3x pro Woche bei Ärzten jeglicher Fachrichtungen. War 30 Tage im Krankenhaus und so ging es 2015 weiter. Ich war in 6 Monaten 11x im MRT, ich habe soviele Gramm Cortison naschen dürfen das dadurch weitere Probleme entstanden. Dann musste ich mich 3x die Woche spritzen. Gegen diese Nebenwirkungen musste ich dann weitere Medikamente nehmen. Die auf den Magen gehen. Also hat man dagegen auch noch Medikamente bekommen. Ich verweigere mich nun. Ich brauche wenigstens einen gesunden Geist um das Körperliche kompensieren zu können. Und wenn das, aufgrund von Medikamenten, auch nicht mehr gegeben ist...kannst echt nur noch springen.

Fakt ist, ich lande nun mit 29 in der Rente. Erstmal. Dann schau mer mal weiter.

Amen
 
@lektoratte
Interessante Ausführungen, aber auch aus Sicht des nicht selbst Betroffenen.

Ich greife jetzt nur mal einen Punkt aus Deinem Post heraus.


Wenn der Kranke nicht ausgerechnet ein festes Ziel (wie das Erleben des nächsten Geburtstages des Kindes z. B.) hat, hat er dann durch den Einsatz von lebensverlängernden Mitteln wirklich einen Zeitgewinn?

Nach Kalender sicherlich, aber auch nach Lebensqualität?

Ist es wirklich erstrebenswert 2 oder 3 ... von mir aus auch 6 Monate ... heraus zu schinden unter allen Umständen? Über viele Tage/Wochen "ausgenockt" zu sein, nur um irgendwann vielleicht noch ein paar "gute Tage" zu haben?
Wenn Du Pech hast und die Therapie bei Dir nicht greift, hast Du zwar den Tod nach hinten geschoben, aber doch nicht erreicht was Du eigentlich wolltest und Deine Restzeit vertan. (siehe Dein Beispiel mit dem Kindergeburtstag)

Die Möglichkeit, dass die Therapie nicht greifen könnte wird gerne nur ganz beiläufig erwähnt, falls überhaupt. Immer schön Hoffnung machen.

Macht es nicht mehr Sinn die jeweilige Krankheit anzunehmen, sich um palliative Schmerztherapie zu bemühen (wenn notwendig) und dafür ganz bewusst zu leben, als wäre jeder Tag der letzte?

Ich erwarte darauf jetzt keine Antwort, das soll einfach mal eine andere Sicht zeigen.
 
@Flash
ich kann nur zu gut verstehen warum Du diese Auszeit dringend brauchst, die ganze Odyssee grenzte an "Menschenversuch", wenn Du Dich mental wieder fit genug fühlst wäre es vielleicht trotzdem eine Option zu Annette Kontakt aufnehmen die wie ich Dir schon mal geschrieben habe seit langem MS hat und daher vielleicht doch den einen oder anderen Tipp hat
@lektoratte
das was ich geschrieben hatte ist meine persönliche Meinung/Erfahrung dazu, MS und Krebs sind ganz klar zwei ganz unterschiedliche Krankheiten, meine Bekannte hat seit vielen Jahren MS und ist so gut damit eingestellt dass sie mit ihren 3 großen Hunden alleine losziehen kann, schaut aber bei Flash seit langem nicht so aus als ob die Ärzte das auf die Reihe bekommen (wollen?). Ich hatte/habe um mich rum momentan auch einige Krebspatienten, nicht nur als Kunden am Telefon, bei der Frau meines Kollegen scheint der Brustkrebs bekämpft zu sein, da geht es zum Glück wieder bergauf, die Lebensgefährtin meines anderen Kollegen dachte den Lungenkrebs besiegt zu haben, da ist nun trotzdem leider Endspurt, meine Freundin und der Mann einer Freundin sind beide an Lungenkrebs verstorben trotz Quälerei mit Chemo und Strahlentherapie. Das 2 jährige Kind wurde laut Vater 5x die Woche zur Bestrahlung in Narkose gelegt und schrie am Telefon im Hintergrund wie abgestochen, in dem Fall und bei der Prognose hätte ich mich sicher für palliative Schmerztherapie entschieden. Es ist schade dass "Apparatemedizin" Vorrang vor ganzheitlichen Konzepten und Immuntherapie (die von dem Doc aus Großhadern in dem Interview das ich leider nicht mehr finde zerrissen wurde) hat und dass lieber experimentiert wird statt bei niederschmetternder Prognose die verbleibende Zeit so angenehm und schmerzfrei wie möglich zu gestalten.
 
Lucie, stimmt. Die PN kram ich die Tage mal wieder raus.
Meine 3,4 MS-Gefährten fahren die gleiche Schiene wie ich. Das passt ganz gut vom Austausch her. Was ich nämlich NICHT brauche sind Leut, die mit so grandiosen Sprüche kommen, "Du beherrscht die MS, nicht die MS dich". Blablabla...

Ich fange jetzt an mit Weihrauch als natürliche Entzündungsprophylaxe und MSM. Und selbstverständlich ess ich einmal an Tag n Apfel.
 
@all, und speziell alle persönlich Betroffenen:

Ich maße mir ganz bestimmt nicht an, für jeden einzelnen zu sprechen. Oder jede andere Sicht der Dinge für unzutreffend zu halten.

Jeder Mensch lebt anders, jede Krankheit ist anders.

Nur kann man eben darum nicht pauschal sagen, dass etwas, das einem Gesunden ganz fürchterlich vorkommt, auch von einem Betroffenen als Qual und Lebenszeitvergeudung angesehen wird.
Kann so sein, wird häufig auch so sein, muss aber eben nicht, und die Absolutheit, mit der Gesunde häufig urteilen, trifft irgendwie nicht immer zu.

Was die optimale Palliativersorgung anstelle der belastenden Therapie bis zum bitteren Ende angeht, bin ich absolut bei euch. Gibt es leider zu selten, wäre aber sinnvoll.

Es ist aber übrigens keinesfalls gesagt, dass der Arzt in dem Vortrag diese Therapie bis zum Ende gemeint hat - möglicherweise würde durch seine Medikamente die Palliativphase eben um 2 oder 3 Monate hinausgeschoben. Und wie gesagt; Ob jemand diese 2 oder 3 Monate gern erlebt oder nicht, kann man schwer an objektiven Kriterien wie "Ich würde niemals", oder "Aber jeder würde wohl in so einem Fall..." festmachen.

Ich bestreite nicht mal, dass Fälle, in denen die Patienten schlicht keine Kraft mehr hatten, nein zu sagen, nicht die Mehrheit sind (in jedem Fall wäre jeder einzelne Fall einer zu viel) - das kann ich nicht beurteilen. Will ich auch nicht. Falls dieser Eindruck entstanden ist, entschuldigt bitte.

Und das Ganze hat jetzt gerade auch gar nichts konkret mit Flash zu tun... höchstens insofern, als ihr die Therapie zB deutlich schlechter bekommen ist als der Abbruch, was ja auch wieder einen sehr persönlichen Fall darstellt, der für sie so und nur so richtig ist, was aber nicht auf jeden anderen zutreffen muss. Weil jeder Mensch einzigartig ist.

In diesem Sinne ist aber die Einstellung, ich mache jede Therapie mit, egal, was es mich kostet, eine genauso uns anderen "unbequeme", auf die der Betroffene aber genauso ein Recht hat, wie der, der eben keine Therapie mehr will und dafür nur Schmerzmittel.
 
Nachklapp: Um Missverständnisse vielleicht zu vermeiden: Ich beziehe mich tatsächlich auf die Fälle, die man als Gesunder vermutlich unter "die Therapie greift nicht" verbuchen würde - wo es nicht um die komplette Genesung geht, sondern um den Gewinn von schlimmstenfalls Monaten.

Mein Eindruck ist, dass, wenn jemand "nicht schön dahinstirbt", den Ärzten unterstellt wird, sie hätten ihn quasi mit Gewalt am Leben erhalten und ihm die Therapie aufgezwungen, auch als die "objektiv" schon nichts mehr gebracht hat.

Die Gefahr ist sicherlich gegeben. Ein Onkologe hat mal geschrieben, die behandelnden Ärzte täten sich oft schwer damit, von der Therapie auf die ausschließliche Palliativversorgung umzustellen, weil sie ganz subjektiv das Gefühlt hätten, sie würden den Patienten damit aufgeben und "im Stich lassen". Also würde häufig eher zu lange als zu kurz "kurativ" behandelt. Man müsse aber einfach sehen, was für den Patienten in dem Moment konkret das Beste sei. Also, wie sein Ist-Zustand am erträglichsten zu gestalten sei.

Anderseits wird darum von Außen schnell jedem Patienten, der noch sein Herz an eine kurative Behandlung hängt, abgesprochen, bewusst für sich entscheiden zu können. Da ja alle sicher sind, dass "niemand" sich bewusst so entscheiden würde.

Wisst ihr, wie ich meine?
 
@lektoratte
Ich verstehe schon was Du meinst, mal weg von Flash, MS und Krebs, die Behandlung sollte sofern sie Sinn macht ohne Rücksicht auf Alter und Kosten durchgeführt werden, ganz allgemein bin ich aber der Meinung dass viele Patienten krank operiert und therapiert werden um schwarze Zahlen zu schreiben. Beispiel meine Schwiegermutter 1939 geb. die in den letzten Jahren von neuem Knie über neue Hüfte zig Rücken OP´s hatte, von Narkose zu Narkose vergesslicher wurde und nun dank Demenz Pflegestufe II hat, laufen kann sie deswegen trotzdem nicht besser als vor den OP´s . Meinem Schwiegervater 1934 geb. wurde vor 2 Jahren eine Herz OP im Klinikum Großhadern regelrecht aufgeschwatzt, bis dahin war er noch mit dem eigenen Auto unterwegs, konnte laufen, einkaufen gehen, sich und meine Schwiegermutter versorgen. In der OP hatte er (wie viele andere auch bei Herz OP´s) einen Schlaganfall, 6 Wochen Großhadern, knapp 1/2 Jahr Reha in Bad Aibling, bis zum Februar mit Hilfe vom ambulanten Pflegedienst daheim, dann 4 Tage gemeinsam mit meiner Schwiegermutter im Pflegeheim, von dort ins Krankenhaus Landsberg und dort am 6.3. verstorben. Der gute Mann war vor 2 Jahren auch nicht mehr "neu", hatte vor 29 Jahren das ganze Bein aufgeschnitten wie einen Rollbraten und Bypässe bekommen die eh viel länger als erwartet durchgehalten haben, vor 20 Jahren eine Aneurysma OP knapp überlebt, selbst wenn er wegen dem Herz irgendwann einfach umgefallen wäre hätte ich es humaner gefunden als die letzten 2 Jahre. Mein Nachbar ist erst 46 und hockt seit 1 1/2 Jahren krank daheim, er hat lieber 3 Rücken OP´s machen lassen statt selber den A. hoch zu bekommen und mit Rückentraining zu starten, kaum von der Reha daheim sitzt er wieder nur auf der Couch, aber schuld sind nur die Ärzte...
 
ganz allgemein bin ich aber der Meinung dass viele Patienten krank operiert und therapiert werden um schwarze Zahlen zu schreiben.

Okay, ich verstehe, was du meinst. Das ist in der Tat ein strukturelles Problem.

Und "das Krankenhaus" als solches ist für Patienten in einem gewissen Alter meiner Ansicht nach akut lebenszeitverkürzend. Zumindest sehr häufig. Und wenn's nur ist, weil bereits bestehende Medikation nicht korrekt weiter gegeben wird, oder Komplikationen unbemerkt bleiben oder zu spät weitergegeben, geschweige denn behandelt werden. Gruselig.

@Flash
Die kleine Tochter meiner Cousine ist letztes Jahr nach einem Infekt an einer Autoimmungeschichte erkrankt. Die hat dann auch ein relativ neues immunmodulierendes Medikament bekommen (frag mich aber nicht, welches, ich glaube, so was mit Anti-Antikörpern?), und darauf hat sich ihr Zustand akut verschlechtert. In dem Fall war die Reaktion bereits bekannt und beschrieben - aber extrem selten. Sie war weltweit vielleicht die 4. oder 5. Patientin (von einigen Tausend?), bei der das so passiert ist. Kannze dir im Zweifel als Betroffene aber auch nix von kaufen. Wenigstens wussten die Ärzte aber gleich, was sie hatte, und konnten entsprechend reagieren.
Sie hat sich zum Glück recht schnell wieder erholt, aber die Therapie so anschließend fortsetzen, "weil die ja für alle anderen so gut funktiert hat und der allerbeste Weg wäre" - das wäre nicht gegangen.
 
Nun habe ich auch noch eine Sonnenallergie..... ich dreh durch.... :verletzend:
 
Habe nur Novalgin und MCP genommen, was ich in Kombination schon seit ca 6 Monaten nehme...

Der Ausschlag kam das erste mal am Freitag als ich lange in der Sonne spazieren war. Und seit dem wirds täglich schlimmer....

Arme, Dekolleté , Hals/Nacken, Gesicht ... überall wo grad Sonne dran war...
 
...meine Hoarr sehen heute echt mal richtig sch.eiße aus
 

Davon kann es leider eher nicht kommen.
Tut mir leid., denn eigentlich reicht es ohne dieses neue Problem auch schon.
 

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