vielleicht erstmal nachfragen bevor man draufdrischt:
Glaub mir, wenn ich draufdresche, liest sich das anders.
deti schrieb:
1) ich habe beim einparken keinen riesen bogen um ihn gemacht, er konnte ganz normal weiterfahren ohne bremsen zu müssen. ich habe ihn wieder umgefahen oder bin sonst eine unfallsituation eingegangen. dem herren wäre es aber natürlich lieber gewesen, wenn ich brav gewartet hätte, bis er an mir vorbeigefahren ist.
Wenn es im Nachgang zu deinem Parkmanöver zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen ist und du selbst sagst, dass du nicht besonders rücksichtsvoll warst, halte ich es für fragwürdig, dass die im Straßenverkehr gebotene Sorgfalt eingehalten wurde.
Hat der Radfahrer dich trotz Einhaltung vorgeschriebener Abstände (1,5 Meter an der Seite z.B.) und der im Straßenverkehr gebotene Sorgfalt angeblökt, war er tatsächlich ein Idiot. Ich halte es aufgrund deiner Schilderung für fraglich. Kann aber natürlich sein.
deti schrieb:
2) der radweg ist neben der straße - es gibt KEINE einfahrten, ausfahrten, kreuzungen oder sonst was. er wurde vor nichtmal einem jahr kompett neu geteert. dort sind weder baumwurzeln noch glasscherben noch rollsplit. witzigerweise ist der fahrradweg BESSER als die straße.
Und ist er als benutzungspflichtig ausgewiesen?
Einen kompletten Straßenverlauf ohne Kreuzungen und Ein- oder Ausfahrten halte ich übrigens für fraglich.
Zudem kam es zu der von mir erwähnten Radwegnovelle nicht, weil ein Radweg, den du für sicher hälst, möglicherweise tatsächlich sicher ist, sondern weil allgemein das Fahren auf Radwegen gefährlicher ist als das Fahren auf Straßen. Daraufhin wurde die Gesetzgebung geändert. Befahren werden müssen nur noch als benutzungspflichtig ausgeschilderte Radwege (die mit dem blauen Schild mit dem Radler drauf (und das Schild muss sich an jeder Kreuzung wiederholen, sonst endet die Benutzungspflicht), von denen viele die Voraussetzungen dafür nicht einmal erfüllen (aber das steht auf einem anderen Blatt).
deti schrieb:
nur weil DU radwege anders kennst oder etwas anderes als radweg bezeichnest muss das noch lange nicht so sein.
es wäre nett, wenn du mir auch etwas differenziertes denken zutraust
Was hat das mit differenziertem Denken zu tun? Die Rechtlage ist so wie sie ist. Nur weil Autofahrer irgendwelche Radwege für super gemacht halten, sieht das vom Fahrradsattel nicht auch immer so aus - und ist so ein Ding nicht benutzbar, braucht es nicht benutzt zu werden. Und wenn kein blaues Schild an dem Radweg ist, braucht der Radler den Radweg eh nicht zu benutzen.
Ist ein Radweg benutzungspflichtig und zudem benutzbar und fährt ein Radfahrer dann trotzdem auf der Straße, missachtet er die Straßenverkehrsordnung. Das ist ätzend, richtig. Sollte aber keine Veranlassung sein, andere Verkehrsteilnehmer rücksichtslos zu behandeln.
dti schrieb:
3) wenn sich jemand ohne not auf der straße aufhält und meint sonderrechte einfordern zu müssen, muss er auch mit der entsperechenden antwort leben.
Es ist ja gar nicht geklärt, ob der nicht auf der Straße fahren durfte oder ob er einfach nur die für ihn geltenden Rechte in Anspruch genommen hat. Und nein, es ist auch bei einem Fehlverhalten nicht deine Aufgabe, dich durch entsprechende Antworten in Form von Fahrmanövern als Verkehrserzieher zu geben.
deti schrieb:
aber gut - du bist vermutlich der rücksichtsvollste fahrradfahrer der welt - und natürlich weißt du es gleich immer noch besser
Ich bemühe mich, mich an die Straßenverkehrsordnung zu halten (perfekt bin ich sicher nicht) - und werde dennoch immer mal wieder von Autofahrern angepöbelt oder durch irgendwelche Manöver, die diese für eine entsprechende Antwort auf mein vermeintliches Fehlverhalten halten, gefährdet - einfach weil sie es gar nicht wissen, dass Radfahrer nicht zwingend auf Radwegen fahren müssen. Ganz davon ab, dass ich als Radler ständig durch zu geringen Abstand beim Überholen (auch wenn keine Radwege, die ich befahren könnte) in Bedrängnis gebracht werde. Und ja, deswegen reagiere ich bei diesem Thema recht empfindlich.
Und nein, ich bin keine dieser Radlerinnen in Tour-de-France-Outfit. Ich lege nur viele Wege statt mit dem Auto mit dem Rad zurück.