Aber wirklich. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.
Vor und während der vergangenen zwei, drei Jahre ging nichts ohne Sedierung. Von Kleinstproblemen (also richtiger Pipifax) bis zur großen OP. Und die fand im Auto gesichert durch eine Box statt und des aufwachen dann auch. Trotzdem gab es kontinuierlich Fortschritte. Schritt für Schritt. Jahr für Jahr. Und von Praxis zu Praxis.
Sie hatte ja einen "weg" was Tierarzt, Fremde überhaupt, klinischer Rahmen, Manipulationen etc. betraf und ist in diesen Situationen auch brandgefährlich (gewesen).
Sie ist trotzdem weiterhin in Panikgeschirr, HB, zwei Leinen und Maulkorb beim TA. Aber das sind mittlerweile nur noch Vorsichtsmaßnahmen. Will mir nie vorwerfen lassen, schlurig gewesen zu sein und jemand wurde verletzt. Tierärzte sind immer sehr irritiert warum sie in so einem Aufzug ankommt, weil sie nicht verstehen was passieren könnte und wieviel Arbeit dahinter steckt, das es eben erst gar nicht dazu kommt und das sie auch so entspannt wirkt und ist.
Hinter diesem Erfolg stehen halt auch 4,5 Jahre zuhause üben, üben, üben. Ich musste noch nie so enorme, wirklich gezielte Vertrauens und Bindungsarbeit investieren, wie bei diesem Hund. Die hat mir prophylaktisch erstmal gar nichts geglaubt. Ausser das man ihr was "will". Und da war eh und je, Angriff ist die beste Verteidigung.
Ohne das eben Erwähnte, wäre nichts von all diesem Prozedere, Behandlungen, aushalten können, eine Zunahme der Toleranz und Impulskontrolle möglich. Es freut mich natürlich ungemein, das sie dies mit in solche Situationen nehmen und übertragen kann. Sie ohne die damals existenten, automatisierten massiven, Verhaltensweisen durch solche "Besuche" kommt. Es wird von Jahr zu Jahr besser. Und mittlerweile ist nur einmal im Jahr schlafen, weil dann auch die Zähne etc. gemacht werden. Und das ohne im Auto sein zu müssen.
Man kann mittlerweile auf allen Vieren, ohne Angstkreischen, unter sich machend, Analdrüsen entleerend und Todesrolle absolvierend eine Praxis betreten und vieles im wachen Zustand aushalten. Das ist schon... das können sich vielleicht nicht alle vorstellen, n krasses Gefühl. Konnt ich mir alles auch nie ansatzweise vorstellen, bis ich zu so einem traumatisierten (angstaggressiven) Hund wie sie, kam.
Ich glaube ich habe damals über ein Jahr gebraucht, um Zecken entfernen zu können. Und das ging auch nur unter Vorsichtsmaßnahmen. Sonst Gesicht weg.
Das mittlerweile auch Fremde das alles an ihr dürfen, ist wirklich außerordentlich.