Ich schlawenzel virtuell seit über zwei Jahren um eine bestimmte Hundetrainerin/Schwerpunkt Verhaltenstherapie für "originelle" Hunde in Kombi mit homöopathischer Begleitung und Chiropraktik, die mir total gut gefällt. Zusätzlich bietet sie in Kleinstgruppen geführte Social-Walks an. Egal was du da Verrücktes anschleppst, man ist willkommen.
Durch unseren Umzug nun, ist sie in direkter Nähe und die Strecke für mich (meine Nerven) und vor allem für`s Püppi, machbar.
Ich habe also Kontakt aufgenommen und wir sind total einer Meinung was den Kern meines Hundes betrifft und menschlich reiten wir auch auf der gleichen Welle. Ich empfinde es so, das erstmalig ein tatsächlich richtiger Blick auf das Mädchen geworfen wird. Das ist wohltuend... ich habe mich die letzten 2,5 Jahre ziemlich alleine gefühlt. Menschen meinten ja, meist ungefragt, mir ihren Tinnef entgegen zu rotzen. Ich habe mich immer wie der letzte Dull gefühlt, als wäre ich geistig umnachtet und zu dumm für Hundehaltung. Es ist halt echt nicht Vielen gegeben, die wahre Problematik hinter der sich präsentierenden (verfälschten) Offensichtlichkeit zu erkennen.
Ich bekam hinterher noch diesen Satz per Mail:
Ich weiss Ihre Kraft ist am Ende, jedoch braucht dieser Hund Sie mehr als alles andere. Da draußen kommt sie unter die Räder, da sich diesen Hunden niemand annimmt oder gar falsch behandelt.
Ich musste dann heulen.
Weil ich hab ausser; einschläfern, abgeben, zurückbringen ins TH, wird nix, bringt nix, würd ich mir nicht antun... selten was Dienliches gehört. Und wenn sie nicht funktionierte, mit all den Lehrbuch Standardhandling bei Problem X, wusst man nie weiter. Und wo Wissen endet, fängt bei einem bestimmten Typ Mensch ja leider Gewalt und Druck an und die muss körperlich nur mal "richtig eingenordet" werden, waren da noch die netten Ansagen. Ich wollte immer nur das Beste aber gut gemeint, ist halt nicht immer gut gemacht, DAS weiß ich ja eh schon länger. Mit entsprechenden Konsequenzen meinerseits. Ja, sie ist ne Grenzerfahrung und ja... bewusst nie wieder. Aber wir leben ja JETZT und sie wie auch WIR soll(en) ein gutes Leben haben.
Und so habe ich mich bis dato allein durchgewurstelt. Try and Error. Viele verschiedene Ansätze, in den Augen Anderer unsinnige Sachen installiert (z.B. den tobenden Hund in den Armen halten oder umlenken der Aggression, eben nicht auslasten mit irgendwelchen "Nonsens" sondern Ruhe, Ruhe, Ruhe und Begrenzung usw. usf.).
Ich freue mich total auf unsere Zusammenarbeit und neue Ansätze. In der Hoffnung es wird ihr helfen, wenn ich nochmal ein besseres Verständnis bekomme und wir lernen können. Unser Leben ist ja sehr, sehr arg eingeschränkt und ich wünsche ihr und uns, dass sich nochmal etwas tut. Ich weiß aber auch, es wird ein ewiger/lebenslanger Prozess sein.
Und mir wurde mal wieder klar, wie sehr ich sie liebe. Und ein Leben ohne sie so unvorstellbar ist. Ihr Blick ist so weich und voller vertrauensvoller Tiefe wenn sie mich sieht. Überhaupt, das die wieder glänzen. Der ganze Hund ist zu Beginn des Tages ein rotierendes Pipi Langstrumpf - Kirmes - Kölle Alaaf - Wesen was lautstark die Welt begrüsst. Jeden Tag auf`s Neue, in gleicher Intensität.
So. Das wollt ich nur mal mitteilen.
Muss keiner nachvollziehen aber für mich ist es eine große Erleichterung. Weil, flennen im stillen Kämmerlein ändert halt nix.