Das mit den Artfremden bezog sich auf's Ausfechten der Rangposition - sorry, hatte ich nicht gesondert aufgeführt. Vielleicht mag es ja ein normales "wölfisches" Verhalten sein, aber ich habe keinen Wolf - ich habe einen Hund. Domestiziert über Jahrhunderte, durch selektive Zucht vom Ursprung meilenweit entfernt.
Man kann jetzt natürlich behaupten, dass in jedem Hund noch ein Stück Wolf vorhanden ist, aber gerade dieses muss ich durch konsequente Erziehung in den Griff bekommen, denn im Zusammenleben mit dem Menschen ist dies nur hinderlich - gar gefährlich.
Für mich ist es also nicht normal, dass ein Hund, welcher Nahrung im Überfluss hat, meint diese gegen alles verteidigen zu müssen. Das Wegknurren der Katzen hat somit wenig mit innerartlichen Kommunikation zu tun, er kann sich gegenüber den Katzen nicht rangmäßig verbessern, denn diese kommen in der Rangfolge ja gar nicht vor.
Deshalb halte ich das Ressourcenverteidigen für eine reine Dominanzgeste und die gilt es zu unterbinden, denn dieses Recht hat ein Hund in meinem Haushalt nicht.
Sorry, Coony, aber du argumentierst mit uralten und überholten Begründungen.
Resourcenverteidigung hat definitiv nicht zwangsläufig etwas mit Rangfolge und somit Dominanz zu tun!
Sehr wohl aber unser heutiger Hund noch sehr viel mit seinem Urvater Wolf!
Man weiß heute aus Beobachtungen von Wolfs- und Hunderudeln, dass Ressourcenverteidigung allen Rudelmitgliedern zugestanden wird auch dem rangniedrigsten! Sie ist in keinster Weise ranghöheren Tieren vorbehalten.
Zwischen Hunden und Katzen findet zwischen- und nicht innerartliche Kommunikation statt, deshalb muss ein hund auch erst lernen, eine Katze zu "lesen" und umgekehrt.
Welche Gene sind eigentlich deines Erachtens bei der Domestizierung verstärkt worden, wenn nicht die schon vorhandenen also wölfischen??? Man weiß, dass Hund und Wolf in etwa 80 % der Gene noch übereinstimmen.
Davon mal ganz ab. Worauf wurde denn bis vor 30 Jahren noch vorwiegend selektiert?
Auf Liebsein?? Auf Nicht-aggressiv-sein??? Auf von-sich-aus-einem-inkompetenten-andersartigen-Wesen-folgen und keine-Probleme-machen??
Nein, es wurde auf wölfische Eigenschaften gezüchtet, die züchterisch überbetont wurden: Spuren verfolgen können, zusammentreiben können, Territorium verteidigen können usw.
Ausnahmen waren lediglich die sog. Gesellschaftshunde und Rassen, die als Diensthunde verwendet wurden und daher auf gute Kommunikationsfähigkeiten mit den Menschen gezüchtet wurden. Das wurde aber sicherlich auch erst seit vielleicht 150 jahren gemacht.
Also haben auch unsere heutigen Hunde noch sehr viel wölfisches Erbe in sich und man tut gut daran, sich mal anzuschauen, wie es in Wolfrudeln "läuft". Daraus kann man sehr viele hilfreichen Rückschlüsse ziehen! Wie eben, dass Ressourcenverteidigung kein Privileg des ranghohen Tieres ist!!