Aber ich melde mich hiermit für ein ernstgemeintes "weil?"
Mir ist schon klar, dass eine Frau nachdem sie erst zum Wal und dann zu einem alten Luftballoon mutiert, voller Selbstzweifel und nur noch Mutter, nicht mehr Frau, gerne Bestätigung erfährt. Aber BRAUCHT? Sie wusste das doch vorher und wollte das so.
Die allerwenigsten Frauen sind (meiner Erfahrung nach) beim ersten Kind wirklich darauf eingestellt, wie sich das Leben mit Kind verändert. Ob sie das Kind nun
wollten oder nicht. Man kriegt ja auch hierzulande in der Schwangerschaft oftmals nur rosaroten Killeptisch zum Thema aufgetischt (was aber vielleicht bei normalen Leuten unter normalen Umständen auch dem hormonellen Ausnahmezustand entspricht, also in dem Moment gar nicht anders gewollt oder wahrgenommen werden kann?).
Das ist schon eine sehr tiefgreifende Erfahrung... wenn du "Pech" hast, fängt das schon in der Schwangerschaft an, denn wenn du bis dahin noch nie die Erfahrung gemacht hast, dass du nicht alles in deinem Leben beeinflussen kannst, hast du sie uU spätestens dann... oder wenn das Kind dann da ist.
Dazu kommt dieser seltsame Irrglaube, frischgebackene Mütter dürften sich nicht sch.eiße fühlen, mit einem selbst stimme etwas nicht, wenn man es doch tut...
(Diese Illusion hatte ich immerhin nicht. Die erste Geburt verlief so besch.eiden, dass es irgendwie nicht verwunderlich war, dass ich mich wochenlang gefühlt habe wie vom Trecker überrollt.)
Dann muss man sich ganz neu in alles reinfinden, und traditionelle Strukturen, die Frauen das früher erleichtert haben, zB Bezug zu älteren Verwandten/Freunden mit Kinder usw. gibt es immer weniger. Dann scheint oft jede neue Mutter zu meinen, sie müsse das Rad neu erfinden - und das ganz alleine. (Diese Verbissenheit lässt irgendwann zum Glück nach und gibt sich meistens beim zweiten, dritten usw Kind dann doch... aber beim ersten halt nicht unbedingt sofort.
)
Was alles recht anstrengend macht - für die Frau selbst, aber oft genug auch für ihre Umgebung.
(Von Vätern, die nebenbei ihre Rolle suchen, und vielleicht auch des öfteren dabei ins Klo greifen, mal abgesehen.)
Also ja, es kann durchaus sein, dass eine frischgebackene Mutter
extrem viel Bestätigung braucht... ich seh da auch keinen Widerspruch zu "Sie wollte es ja vorher", ehrlich gesagt.
Wer einen Marathon läuft, weiß vorher auch, dass es anstrengend wird, freut sich aber trotzdem über anfeuernde Zuschauer.