Gabi
KSG-Dr.House™
20 Jahre Mitglied
Die Esoteriker unter den hiesigen würden vielleicht sagen, dass es durchaus auch für den Hund einen Unterschied macht, ob er selbst geht (und wenn's ist, weil der Körper nicht mehr mitmacht), oder "gegangen wird", ohne schon absolut dazu bereit zu sein... dann klebt der Rest vielleicht noch ne Weile am Körper oder verweilt da, weil er eigentlich das Gefühl hat, noch dort sein zu müssen.
Im anderen Fall dagegen nicht.
So simpel wird das nicht sein, fürchte ich. Weil diese "übergeordneten Instanzen" sich ja nicht danach richten, was das einzelne Lebewesen "meint".
Bei Panino hatte ich ja das Gefühl, er sei "bereit" bzw. einverstanden. Trotzdem blieb er und im Grunde genommen sogar weit mehr als Cara. Physischer wenn du so willst. Selbst als Natascha und ich ihn die Pathologie gefahren haben, haben wir uns noch mit ihm unterhalten, so wenig "tot" fühlte er sich für uns an.
Ich sah ihn oft hier auf dem Teppich liegen, auf der Strasse vor mir her tapsen, teilweise hatte ich fast schon real das Gefühl, ich könnte die Hand ausstrecken und ihn berühren - all diese Erinnerungsflashes. Das verschwand eigentlich erst, nachdem das Gutti hier eingezogen war. Vielleicht weil er ihm ein bißchen ähnlich sieht, vielleicht weil das Gutti auf einer ähnlichen Gefühlslage bei mir liegt wie Panino? Vielleicht weil Cara's Tod den von Panino überdeckt hat und mir das erst bei Gutti so wirklich aufgefallen ist? Ich weiss es nicht wirklich. Auf jeden Fall ist Panino mittlerweile weg, was natürlich nicht heisst, dass ich ihn vergessen habe.
Ich hatte mal ein Kaninchen, das auch selbst gestorben ist und das bis heute immer wieder mal als Flash auftaucht.
Bei Cara dagegen habe ich diese "Flashes" eben nicht. Ich kann sie zwar "hervorrufen", mir bildlich vorstellen - aber sie kommen nicht von alleine. Das hat mich von Anfang an sehr irritiert. Aber ich fühle sie in mir selbst und das dafür umso deutlicher. Die einzigen Ausnahmen sind Sekundenbruchteile in Verbindung mit Gutti's Hundefreundin Loba. Bewusst seh ich mittlerweile null wirkliche Ähnlichkeit mehr mit Cara, aber da gibt es diese Flashes.
Das wäre dann sozusagen genau umgekehrt. Panino, der erlöst wurde und dazu bereit war ist lange Zeit geblieben. Cara dagegen hab ich schon aus relativ weiter Entfernung her sofort als "weg" und "tot" empfunden. Genau dieses "aus und vorbei", das du bei Garri beschreibst. Das war im Grunde eigentlich schon so, als sie hier zusammenbrach. Alles danach war irgendwie ein bißchen unwirklich. Und real besehen ja auch völlig sinn- und zwecklos.
Cara hat bei der Hündin einer Freundin mal eine Sterbebegleitung gemacht; die Hündin starb auch selbst, aber nicht unvermittelt oder unvorhergesehen. Fast unbemerkt könnte man sagen, obwohl sie mitten im Wohnzimmer lag. Hätte Cara diesen Übergangspunkt nicht so überdeutlich durch ihr Verhalten "markiert", hätte niemand sagen können, wann sie gegangen ist - sie war schon lange vorher "weg".
Ja mei, rein biochemisch entstehen diese Eindrücke sicher aufgrund irgendwelcher Neurotransmitter und sind ohnehin alles nur unsere eigenen "Einbildungen". Die Unterschiede rühren dann lediglich daher, aus welchem Gehirnareal diese Einbildungen entstehen: Abrufen von akustischen und/oder visuellen bzw. emotionalen Erinnerungen, Wünsche, Träume, unsere Phanatasie und Vorstellungsvermögen und alle Produkte die sich daraus zusammenmischen lassen.Könnte auch bestimmt noch andere, rationalere Begründungen für diesen Eindruck geben, aber im Moment bin ich dafür glaube ich zu müde.
Kriegt man so unvermittelt den Stecker gezogen wie du jetzt bei Garri zB - dann entsteht sowas wie ein Kurzschluss. Da geht dann einfach nichts mehr. Medizinisch vielleicht im Sinne eines Schocks, der es ja sicher auch für dich war.
Rein esoterisch gesehen widerspricht sich das dann aber widerum nicht. Weil unser Gehirn ja auch Fähigkeiten hat, die wir noch nicht beschreiben und nachvollziehen können. So gibt es zB diese Theorie der Akasha-Chronik. Sowas wie ein universale Bibliothek, in der absolut alles gespeichert wird, was Lebewesen irgendwo im Universum mit ihren jeweils vorhandenen Sinnen produzieren.
Dann widerum hängt es von deinen eigenen Fähigkeiten ab, auf diese Chronik zugreifen zu können, die aber natürlich nicht im Bewusstsein, sondern im Unterbewusstsein liegen. Und das ist vielleicht durch so unvermittelt eintretende Ereignisse vielleicht wirklich einfach nur in einer Art Schockzustand und deshalb sozsuagen "funktionsunfähig".
So würden wir beide tatsächlich auch wieder auf einen Nenner kommen. Für uns beide war es ein völlig unvermittelt eingetretenes Ereignis, mit dem so nicht zu rechnen war. Für uns beide gibt es einen Moment schon vor dem eigentlichen physischen Tod, den wir als "vorbei" beschreiben. Und unser beider Hunde, die ja immer ein ganz zentraler Mittelpunkt unseres Leben waren, sind völlig weg.
Dass ich Cara so in mir fühle, ist dann vielleicht das, was sich meine Seele als Rettungsanker zurechtlegt, weil alles andere für mich einfach nicht zu ertragen wäre. Oder schlichte Gewohnheit, weil ich sie so (als Teil von mir) eigentlich auch schon zu Lebzeiten immer gefühlt habe.