Neulich erwähnte ich im Wetter-Fred, dass ein hiesiger Bach, der Kriegbach, dabei sei, trocken zu fallen. Heute war ich wieder dort, und er ist jetzt praktisch völlig trocken gefallen. Nur in ein paar tieferen Kuhlen steht noch etwas Wasser, und darin schnappen einige letzte Fische nach Luft.
Diese Kuhlen wurden zusammen mit einer Reihe anderer baulicher Maßnahmen erst vergangenes Jahr in diesen Bach gebaggert, man nannte es Renaturierung. Soll knapp eine Million gekostet haben, hörte ich heute.
Damals freute ich mich über diese vermeintliche Überlebenschance für die Fische bei Niedrigwasser. Nun sind sie zur Todesfalle geworden, denn die Fische, die sich bei sinkendem Wasserstand vermeintlich dahin gerettet haben, sitzen da jetzt fest, und es kommt kein Wasser mehr nach. Denn man hat weiter oben, wo dieser Bach vom Kraichbach abzweigt, einfach die Schieber zu gemacht, weil der Kraichbach selbst Niedrigwasser führt und diesen Abzweig nicht mehr verkraften kann.
Und man lässt die Fische dort einfach verrecken, obwohl seit Tagen die Leute Sturm laufen. Ich habe einen Fischer dort getroffen, der in Eigenregie aus zumindest einem der Tümpel die Fische, die er erwischte, heraus fing. Der erzählte mir, dass die Fischer, der BUND und wer noch alles seit einer Woche beim Regierungspräsidium Sturm laufen, aber dort sagt man schlicht, man könne nichts machen, der Kraichbach könne kein Wasser entbehren, und fertig. Er sagte auch, der Anglerverein sei schon seit Tagen aktiv, um Fische heraus zu holen, aber sie haben (noch?) nicht alles geschafft. Und als i-Tüpfelchen: er sei hier quasi illegal unterwegs, denn ohne das Fischereirecht für diesen Bachabschnitt dürfe er eigentlich die Fische gar nicht heraus holen.