Der "Alles über Pferde"-Thread

Für die öffentliche Diskussion (von der Diskussionen hier in der KSG mMn auch ein Teil ist) finde ich es schon relevant, ob mit einem "die ist ja gar nicht wirklich gesperrt, sondern nur suspendiert - das ist ein Unterschied" quasi ein bisschen abgewiegelt wird.
Das ist eine Feststellung, keine Abwiegelung. Suspendiert für die Dauer der Untersuchung, also vorläufig. Wurde doch schon mehrfach erklärt.
Solange die Untersuchung läuft, kann keine endgültige Bestrafung festgesetzt werden, also wird sie vorläufig suspendiert. Nach Abschluss der Untersuchung kommt man zu einem Ergebnis, also entweder einer endgültigen Festlegung einer Sperre, dann für einen bestimmten Zeitraum, oder zu einer Aufhebung der Suspendierung.
Wenn du dich wohler damit fühlst, es vorläufige Sperre statt Suspendierung zu nennen, dann nenne es halt so. Tatsache ist, dass es eine vorläufige Maßnahme während der laufenden Untersuchung ist und dass sie in dieser Zeit nicht an Wettbewerben teilnehmen darf. Egal wie man es nennt.
 
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Das ist eine Feststellung, keine Abwiegelung. Suspendiert für die Dauer der Untersuchung, also vorläufig. Wurde doch schon mehrfach erklärt.
Solange die Untersuchung läuft, kann keine endgültige Bestrafung festgesetzt werden, also wird sie vorläufig suspendiert. Nach Abschluss der Untersuchung kommt man zu einem Ergebnis, also entweder einer endgültigen Festlegung einer Sperre, dann für einen bestimmten Zeitraum, oder zu einer Aufhebung der Suspendierung.
Wenn du dich wohler damit fühlst, es vorläufige Sperre statt Suspendierung zu nennen, dann nenne es halt so. Tatsache ist, dass es eine vorläufige Maßnahme während der laufenden Untersuchung ist und dass sie in dieser Zeit nicht an Wettbewerben teilnehmen darf. Egal wie man es nennt.

Nein, die Aussage "die ist ja gar nicht wirklich gesperrt, sondern nur suspendiert - das ist ein Unterschied" ist keine Feststellung, sondern in diesem Kontext ein Irrtum. Laut dem Verfasser des Artikels, auf den crabat sich bezog, wurden die Begriffe Sperre und Suspendierung synonym verwendet. Es gibt da nichts zu unterscheiden. Sie ist vorläufig gesperrt / suspendiert. That's all. Und nach Abschluss des Verfahrens ist sie dann für den Zeitraum X oder dauerhaft gesperrt / suspendiert.

Hier im Thread wurde auf die Aussage, die Frau sei gesperrt, geantwortet, das sei nicht korrekt, sie sei ("nur") suspendiert. Das hat für mich was Abwiegelndes und diese Unterscheidung zwischen Sperre und Suspendierung ist an der Stelle nach meinen Recherchen eben einfach nicht richtig.

Und ja, ich denke, der Verfasser des betreffenden Artikels kann das besser beurteilen als die KSG. Von daher bleibe ich bei dem Standpunkt: Wenn es heißt, die Frau ist vorläufig gesperrt, ist das korrekt und es ist und bleibt unsinnig, zu behaupten, sie sei es nicht.

Und hier noch die Übersetzung der FEI-Mitteilung zur vorläufigen Sperre von Frau D.:
 
Für @Crabat gab es aber klar eine Bedeutungsunterschied, auf den sie hingewiesen hat, und der bestand nach ihrer Erklärung darin, dass eine Suspendierung kurzfristig aufgehoben werden könne, die Sperre aber, wenn einmal verhängt, nicht so ohne Weiteres.

Die Suspendierung zieht aber in der Regel ein Verfahren nach sich, wie weiter erklärt wurde, aus dem dann eine Sperre hervorgehen kann. Insofern sehe ich beim besten Willen keine "Abwiegelung", und auch keinen Anlass für andere Reiter:innen, sich zu sagen: "Ach so, wenn ich nur suspendiert und nicht gesperrt werde, brauch ich mir keine Sorgen zu machen."

In dem geschilderten Ablauf - der für die FN so zu stimmen scheint, aber für die FEI dann wohl anscheinend nicht - ist die Suspendierung bis zum Verfahren sogar eine Voraussetzung, um eine Sperre zu bekommen. Warum in aller Welt sollte das abwiegelnd gemeint sein und die Betroffenen nicht besorgen?

Tatsächlich sehe ich das eher umgekehrt: "Oh! Der Vorwand ist so stark, dass ich nicht bis zur abschließenden Klärung unter Vorbehalt weitermachen kann, sondern sogar bis dahin suspendiert werde!!" :uhh:

Crabat halt also nur darauf hingewiesen, dass nach ihrem Kenntnisstand das Verfahren noch nicht so weit ist, dass man bereits von einer Sperrung sprechen könnte.

Allerdings scheint diese Unterscheidung wie gesagt nur für die FN so zu sein.

Juristisch ist das interessant und mir als Wortklauberin macht diese Erkenntnis auch Freude. Daher: Lieben Dank fürs Nachhaken. :fuerdich:

Aber Sorge um die Deutung und den Vorwurf der Abwiegelung braucht es als Rechtfertigung dafür aus meiner Sicht nicht wirklich.
 
Zufällig gefunden, vielmehr wurde es mir angezeigt. Für mich als blutige Laiin hochinteressant und erstaunlich, wie das flutscht!

 
Die Suspendierung zieht aber in der Regel ein Verfahren nach sich, wie weiter erklärt wurde, aus dem dann eine Sperre hervorgehen kann. Insofern sehe ich beim besten Willen keine "Abwiegelung", und auch keinen Anlass für andere Reiter:innen, sich zu sagen: "Ach so, wenn ich nur suspendiert und nicht gesperrt werde, brauch ich mir keine Sorgen zu machen."

Mir ging es eher darum, dass andere Reiter und Reiterinnen, die ggf. Anstoß an scheinbar durchaus gängigen, tierschutzrelevanten Trainigsmethoden nehmen, es künftig erst gar nicht auf sich nehmen könnten, gegen das System und die eingeschworene Pferde(sport)szene anzugehen, in der kaum eine Krähe die andere auch nur schief anschaut. Entmutigt dadurch, dass bei Anzeige ja erstmal "nur" eine Suspendierung für die Verantwortlichen rausspringt und das Ganze (so meine Befürchtung) in den mit üblen Methoden trainierenden Reiterkreisen und den Anhängern dieser Reiter/innen mit genau dieser Begründung (alles halb so wild, sonst hätte die FEI ja härter durchgegriffen) eher kleingehalten werden könnte. Und so wird mMn (ob beabsichtigt oder nicht will und kann ich nicht beurteilen) dazu beigetragen, dass sich das Rad in der Pferde(sport)szene zum Nachteil der Pferde auf diese Weise weiterdrehen wird.

Ich würde sogar so weit gehen, zu glauben, dass die Anzeigende es letztendlich im Pferdesport als Nestbeschmutzerin nun schwerer haben wird, einen Fuß an den Boden zu bekommen, während die aktuell wegen tierschutzrelevanten Verhaltens nicht startberechtigte Frau weiter andere Leute und deren Pferde trainieren wird. Alles bleibt beim Alten und die, die nicht so verweichlicht sind, machen weiter wie gehabt - hoch dotiert und von Sponsoren beglückt.

Das im vorliegenden Fall noch kombiniert mit crabats Einwurf, dass der Zeitpunkt der Anzeige auffällig ist (ohne auch nur ein kritisches Wort über die betreffende Reiterin/Trainerin zu verlieren), wirkte auf mich weniger wie eine Sachbemerkung, sondern mehr wie abwiegelnde Nebelkerzen. Es schien mir wie dieses mMn typische Verhalten der Reiterszene bzw. einem großen Teil der Reiterszene, das ich selbst noch nur zu gut kenne. Mein Eindruck bezüglich der Aussagen mag falsch sein, aber er ist bei mir entstanden. Und eben darum war ich neben dem sprachlichen Aspekte so hartnäckig.

Mag sein, dass ich da wegen meiner persönlichen Einstellung zum Thema "Nutzen von Tieren" kritischer bin als andere. Ich mag mich auch irren und die Äußerungen zum Zeitpunkt und zur Sperre/Nichtsperre haben gar nichts zu sagen. Das müssen wir jetzt auch nicht weiter diskutieren. Ich wollte nur darlegen, warum ich mich so festgebissen hab.

In dem geschilderten Ablauf - der für die FN so zu stimmen scheint, aber für die FEI dann wohl anscheinend nicht - ist die Suspendierung bis zum Verfahren sogar eine Voraussetzung, um eine Sperre zu bekommen. Warum in aller Welt sollte das abwiegelnd gemeint sein und die Betroffenen nicht besorgen?

Das will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Ich bezog mich auf die FEI und deren Reglement, und vor diesem Bezugsparameter erschien mir der Wert, der auf die Unterscheidung zwischen vorläufiger Sperre und Suspendierung gelegt wurde, nicht nachvollziehbar. Darum entstand im weiteren Diskussionsverlauf bei mir der Eindruck, eine Suspendierung würde als irgendwie weniger "schlimm"/hart betrachtet/dargestellt als eine vorläufige Sperre. So kam es dann zu meiner Schlussfolgerung, dass durch die sprahliche Änderung in Suspendierung die disziplinarische Maßnahme irgendwie herabgestuft (was ich mit abgewiegelt hatte zum Ausdruck bringen wollen) werden sollte. Im Sinne von "Sooo dramatisch ist es nun auch wieder nicht, die wurde nur suspendiert und gar nicht gesperrt und obendrein ist der Veröffentlichungstermin auffällig (polemisierter und subjektiver Helki-Eindruck: die arme Beschuldigte sollte passend zu Olympia vorgeführt werden)". Und das sehe ich vor dem Hintergrund, dass sich im Umgang mit Pferden mMn dringend etwas ändern muss, kritisch.

Und doch ja, so ein Verhalten ist mMn im Pferdsport Alltag genug, um es der betreffenden Frau möglich zu machen, es völlig ungeniert vor Zuschauern auszuführen. Erst eine damals noch nicht mal Volljährige hat dieser Person im Nachgang vermittelt, dass das nicht okay ist. Kein anderer hat den Mund aufgemacht (zumindest nicht so weit, dass es Konsequenzen für die die Peitsche führende Person hatte) - und nein, ich glaube nicht, dass es niemand wusste, was sie treibt.

Und auch hier noch mal: Mag sein, dass ich da wegen meiner persönlichen Einstellung zum Thema "Nutzen von Tieren" kritischer bin als andere. Ich mag mich auch irren und die Äußerungen zum Zeitpunkt und zur Sperre/Nichtsperre haben gar nichts zu sagen. Das müssen wir jetzt auch nicht weiter diskutieren. Ich wollte nur darlegen, warum ich mich so festgebissen hab (da ich mich von dir missverstanden* fühlte).

____
*nicht im negativen Sinne, sondern einfach, dass ich dir nicht klar vermitteln konnte, was ich mit abwiegeln etc. gemeint hatte. Und in deinem Fall liegt mir bei dieser Diskussion dran, das zu klären. Darum war mir das jetzt ein Bedürfnis, diesen Beitrag zu der vorangegangenen Diskussion noch nachzuschieben.
 
Aus dem Artikel:

Die "Ausnahmen" häufen sich​

Und auch die Vielseitigkeit schrieb schon reichlich Negativschlagzeilen. Der zweimalige Olympiasieger Mark Todd aus Neuseeland wurde 2022 suspendiert, ein Video hatte offenbart, wie er brutal auf ein Pferd einschlug, das ein Wasserhindernis im Gelände verweigerte. Auch der Belgier Joris Vanspringel war 2019 vom Weltverband FEI für neun Monate wegen Tierquälerei gesperrt worden. Zuletzt wurde gegen den für Österreich startenden deutschen Springreiter Max Kühner wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz Antrag auf Erlass eines Strafbefehls gestellt. Die oft von der Szene zitierten "Ausnahmen" häufen sich.

Ich hoffe die Strafe fällt empfindlich aus..sehr empfindlich, damit man sich ein für alle mal klarmacht, das man es nicht mit einem seelenlosen Sportgerät zu tun hat sondern mit einem fühlenden und sensiblem Lebewesen..das haben Pferde ihren Reitern übrigens voraus. Zumindest den meisten.
 
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