Der "Alles über Pferde"-Thread

[lupita11]

Die Frage ist halt: wie stellst du dir vor, dass Pferde "artikulieren", dass sie Bock haben?

Edit, da falsch gelesen!

 

[lupita11]

Aber man merkt doch, wenn das Pferd Lust zu was hat . Zum Beispiel Longieren - da ist Ömi konsequent lauffaul. Wenn er auf der Ovalbahn aber mal schnell machen darf, ist er kaum zu bremsen, das macht ihm Spaß

 

[guglhupf]

Hier ist "kein Bock" einigermaßen unmissverständlich

https://www.facebook.com/video.php?v=3219181021481897

 

[lupita11]

Hier ist "kein Bock" einigermaßen unmissverständlich

https://www.facebook.com/video.php?v=3219181021481897

Video funzt nicht.

 

[Finnimom]

Aber man merkt doch, wenn das Pferd Lust zu was hat . Zum Beispiel Longieren - da ist Ömi konsequent lauffaul. Wenn er auf der Ovalbahn aber mal schnell machen darf, ist er kaum zu bremsen, das macht ihm Spaß

Merkt man, wenn man Pferde kennt und vielleicht auch das jeweilige Pferd kennt. Gibt ja auch Pferde, die ihr Unwillen dadurch mitteilen, dass sie ihr Heil in der Flucht suchen - sprich: an der Longe abgehen.
Oder: die beim Reiten schlicht eher davonlaufen, als sich reiten lassen - bei denen ist es dann ein Erfolg und ein Zeichen von "ich hör dir zu", wenn sie dann eben ganz brav dahertraben.
Es kann halt sein, dass man manche Dinge missinterpretiert, wenn man nicht ständig Pferden vor den Kopf schaut

 

[IgorAndersen]

Die Frage ist halt: wie stellst du dir vor, dass Pferde "artikulieren", dass sie Bock haben?

Ich würde denken, dass das Pferd gerne von der Koppel kommt, also entweder auf den Reiter zugelaufen kommt, oder zumindest keinerlei Anstalten macht wegzugehen wenn der Reiter kommt. Und wenn das Pferd Freude an einem Ausritt hat, dann würde ich erwarten, dass es nicht immer versucht die kleinstmögliche Runde zu drehen, indem es selbst schon Wege einschlagen will und dann mit "Hilfen" gegengelenkt werden muss, sondern es eben bereitwillig sich dahin lenken lässt wo man hin möchte und auch bereit ist etwas flotter zu laufen und nicht erst flotter wird wenn es zurück zum Stall geht.

Wie ein Pferd zeigt, dass es Lust hat etwas zu lernen weiß ich nicht, so genau stecke ich nicht in der Materie, aber die Ohren und Augen sollten wohl beim Menschen sein, es sollte halt irgendwie gerne mitmachen, aufmerksam sein.

 

[lupita11]

Merkt man, wenn man Pferde kennt und vielleicht auch das jeweilige Pferd kennt. Gibt ja auch Pferde, die ihr Unwillen dadurch mitteilen, dass sie ihr Heil in der Flucht suchen - sprich: an der Longe abgehen.
Oder: die beim Reiten schlicht eher davonlaufen, als sich reiten lassen - bei denen ist es dann ein Erfolg und ein Zeichen von "ich hör dir zu", wenn sie dann eben ganz brav dahertraben.
Es kann halt sein, dass man manche Dinge missinterpretiert, wenn man nicht ständig Pferden vor den Kopf schaut

Du hattest die Frage gestellt, wie man es merkt

 

[guglhupf]

Video funzt nicht.

 

[Melli84]

Meine Stute konnte das sehr gut zeigen wenn sie keine Lust mehr hatte.

Irgendwie war das dieses Horsemanship von Parelli oder wie der hieß in Mode und da kamen so einmal die Woche so Leute zu unserem Stall..ich bearbeitete meine Eltern so ein völlig überteuertes Strickhalter mit so einem riesigen, schweren, überdimensionalen Strick zu kaufen. Dann bearbeitete ich sie noch mir eine sündhaft teure Stunde für Bodenarbeit zu bezahlen. Nur um zuzusehen wir meine liebe Stute die Pferdeflüstere innerhalb 10 Minuten vom Platz jagte und die sich nicht mehr reintrauten. Also Pferdeflüstern war nichts für die.

Mein Pony lief bevor ich ihn hatte mal mit einem groben Kind unter der Stange des Reitplatzes durch und das Mädel zerbrach die Stange mit der Brust.

Also die können schon zeigen wenns langt.

 

[lupita11]

Ach du Sch......

 

[Finnimom]

Ich würde denken, dass das Pferd gerne von der Koppel kommt, also entweder auf den Reiter zugelaufen kommt, oder zumindest keinerlei Anstalten macht wegzugehen wenn der Reiter kommt. Und wenn das Pferd Freude an einem Ausritt hat, dann würde ich erwarten, dass es nicht immer versucht die kleinstmögliche Runde zu drehen, indem es selbst schon Wege einschlagen will und dann mit "Hilfen" gegengelenkt werden muss, sondern es eben bereitwillig sich dahin lenken lässt wo man hin möchte und auch bereit ist etwas flotter zu laufen und nicht erst flotter wird wenn es zurück zum Stall geht.

Wie ein Pferd zeigt, dass es Lust hat etwas zu lernen weiß ich nicht, so genau stecke ich nicht in der Materie, aber die Ohren und Augen sollten wohl beim Menschen sein, es sollte halt irgendwie gerne mitmachen, aufmerksam sein.

Klingt so, als ob besagtes Tier einen leichten Hang zum Kleben hat. Bedeutet: es trennt sich ungern von seinen Artgenossen und will schnellstmöglich wieder zu ihnen zurück.
Davon ab haben Pferde einen sehr guten Orientierungssinn und gehen gerne mal Richtung "nach Hause" etwas fleissiger als von "zu Hause weg". Das abzustellen hat auch wieder was mit Rittigkeit zu tun - je rittiger Pferde sind, desto weniger Aufwand muss man als Reiter betreiben. Und das bedeutet: Ausbildung, Übung. Und damit auch Abwechslung. Wenn ich 5 x die Runde reite, brauche ich beim 6. mal dem Pferd den Weg nicht zeigen, der geht den alleine. Mache ich aber jedes mal eine andere Runde, halte das Pferd aufmerksam, lernt das Pferd, auf mich zu hören. Das Ganze jetzt mal sehr verknappt und kurz ausgedrückt. Da kann man Bücher drüber schreiben.

 

[Finnimom]

Du hattest die Frage gestellt, wie man es merkt

Ähm, nicht "man", sondern IgorAndersen - genauer: ich habe sie gefragt, wie sich sich vorstellt, wie Pferde "da hab ich Bock drauf" zeigen.

 

[Crabat]

Das ist nicht anders wie bei Hunden. Zum einen eine Charakterfrage, zum anderen eine Frage der Motivation und Ausbildung. Und ob die Arbeit zum Tier passt.
Es ist wirklich 1:1 wie bei Hunden.
Es gibt diese Hunde die (angeblich) auf nichts Bock haben, sich nicht motivieren lassen und nur eine Runde um den Block bummeln. Plötzlich stehenbleiben, sich verweigern. Usw.
Aber viele dieser Hunde sind nicht von Natur aus so.
Und ein hochmotivierter Hund der Dich anstrahlt und um Beschäftigung bittet, hat immer auch eine (positive) Vorerfahrung gemacht.
So ist es bei den Pferden auch.

 

[Crabat]

Auf jeden Fall habe ich die Arbeit am Pferd ja echt vermisst. Heute erstmal mit einer Stahltür im Wind fast meine Kniescheibe zertrümmert. Hach ja, das hat gefehlt

 

[lupita11]

Isländer sind ja tendentiell eher introvertierte Pferde. Ich habe noch nie eins gesehen, dass konsequent freudestrahlend auf seinen Besi zugaloppiert kommt, wenn die/der es von der Koppel abholt. Also der Will-to-please ist bei anderen Rassen evtl. mehr vorhanden.

Genauso wie auch das Zeigen von Schmerz bei Isländern eher sehr spät auftritt.

 

[bxjunkie]

Isländer sind ja tendentiell eher introvertierte Pferde. Ich habe noch nie eins gesehen, dass konsequent freudestrahlend auf seinen Besi zugaloppiert kommt, wenn die/der es von der Koppel abholt. Also der Will-to-please ist bei anderen Rassen evtl. mehr vorhanden.

Genauso wie auch das Zeigen von Schmerz bei Isländern eher sehr spät auftritt.

Die Molosser unter den Pferden sozusagen

 

[Crabat]

Mein Haflinger und mein Knabstrupper haben das gemacht. Die anderen nicht. Aber ich hatte nur einen „Flüchter“, den Dülmener. Wobei der sich nie verweigert hat, der war einfach ein Fresssack.

 

[Candavio]

Das Brauntier hatte immer "Bock", Hispano-Araber mit Duracell inside .
Der konnte aber anhand der Zäumung feststellen, auf was ich an dem Tag Bock hatte .
Kandare hieß Platz und Dressur, auf sowas hat ein Lusitano immer Bock.
Trense hieß Platz und Gymnastik, war nicht so seins, wenn schon, denn schon.
Western-Bit hieß Gelände, entweder Ausritt oder Kondi-Training.
Bosal hieß dann, es geht auf Tour , Hänger steht schon draussen und es wird mind. ein laaanger Tag und man sollte seine Kräfte einteilen.
Was dahingehend äußerte, das man da dann mal seine Spazifankerl auf ein Mindestmaß reduzierte .

 

[BabyTyson]

Und ein hochmotivierter Hund der Dich anstrahlt und um Beschäftigung bittet, hat immer auch eine (positive) Vorerfahrung gemacht.
So ist es bei den Pferden auch.

Ich kann dir zu 10000% versichern, dass mein junger nie schlechte Erfahrungen gemacht hat (war ja immer bei mir) total schonend gearbeitet, viel Bodenarbeit, immer alles gemütlich und mit Zeit zum Denken ... trotzdem lässt der sich immer von der Koppel ziehen und fragt im Gelände nach dem 5 Galoppsprung, ob wir schon fertig sind mit Sport

 

[Finnimom]

Mein Spanier ist da auch eher futterorientiert. Da ist es immer hilfreich, ne knisternde Tüte in der Tasche zu haben, dann kommt er angetrabt .
Und bei manchen Männern ist er erstmal etwas skeptisch (Kragen machen, Gesichtsausdruck: und was willst DU jetzt von mir?)
Führt dazu, dass der eine Herr vom Stallpersonal öfter mal Border-Qualitäten beim Reinholen haben muss.
Der vergisst halt immer die Knistertüte